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2024 | Buch

Aktuelle Diskurse in der Sozialwirtschaft V

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Über dieses Buch

Aktuelle zentrale Fragen der Sozialwirtschaft und des Sozialmanagements werden auch 2022 und 2023 auf Tagungen der in Deutschland Ton angebenden wissenschaftlichen Gesellschaft, der „Bundesarbeitsgemeinschaft Sozialmanagement / Sozialwirtschaft BAG SMSW“ diskutiert.

Die vorliegende Publikation dokumentiert die Beiträge der Tagungen:

· Sozialunternehmen im internationalen Vergleich (In Zusammenarbeit mit der Hochschule XXX)

· Gender und Sozialwirtschaft (In Zusammenarbeit mit der Hochschule XXX)

· Digitalisierung in der Sozialwirtschaft (In Zusammenarbeit mit der Hochschule XXX)

Die Zielgruppen

· Studierende und Lehrende der Sozialen Arbeit/der Sozialwirtschaft/des Sozialmanagements

· Fach- und Führungskräfte aus dem Bereich der Sozialen Arbeit/der Sozialwirtschaft/des Sozialmanagements

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter

Sozialunternehmen im internationalen Vergleich

Frontmatter
Kapitel 1. Der Wandel der sozialwirtschaftlichen Sphäre auf europäischer Ebene
Zusammenfassung
Die Sozialwirtschaft bietet in Europa, ausgehend von der französischen économie sociale, in den letzten Jahrzehnten ein sich wandelndes Bild. Das lange sozialistisch orientierte Genossenschaftswesen (rot) trat unter neoliberalen Vorzeichen in Form von Sozialunternehmen auf und bezog im social business die Wohlfahrtsdienste ein (gelb), wonach in letzter Zeit im Zuge der ökosozialen Transformation (grün) der sozial- und solidarwirtschaftliche Einsatz (SSE) sich in vielfältiger Weise zugleich umweltbezogen und humandienstlich ausweist.
Wolf Rainer Wendt
Kapitel 2. Sozialunternehmen in Österreich
Zusammenfassung
Die Europäische Union hat nach der Wirtschafts- und Finanzkrise 2008 die Bedeutung von Sozialunternehmen erkannt. Ca. 2500 österreichische Sozialunternehmen sind in unterschiedlichen Tätigkeitsfeldern aktiv; etwa die Hälfte von ihnen wurde in den letzten zehn Jahren gegründet. Sozialunternehmer*innen verfolgen soziale und ökologische Ziele mit unternehmerischen Mitteln und verfolgen dabei einen inklusiven und nachhaltigen Ansatz des Wirtschaftens.
Brigitta Zierer
Kapitel 3. Social Firms Europe CEFEC – Ein Europäisches Netzwerk für sozialwirtschaftliche Zusammenarbeit
Zusammenfassung
Im folgenden Beitrag steht das Netzwerk „Confederation of European Social Firms, Employment Initiatives and Social Cooperatives“ (CEFEC) im Mittelpunkt. Dieses Netzwerk setzt sich ambitioniert für unternehmerische Ansätze zur Lösung sozialer Herausforderungen ein. Es zeichnet sich durch die vielfältigen Fachkenntnisse und Perspektiven seiner Mitglieder im Bereich des Sozialunternehmertums aus. CEFECs Aktivitätenpalette ist breit gefächert, wobei die jährliche Jahrestagung als bedeutendes Forum dient, um Trends zu diskutieren und Strategien für die Zukunft zu entwickeln. Außerdem unterstreichen spezialisierte Arbeitsgruppen und die CEFEC Akademie die praktische und bildungsfördernde Ausrichtung des Netzwerks. Ein besonderer Moment in der Geschichte der CEFEC war der LINZ APPEAL während der Konferenz in Linz 2007. Dieser Appell, manifestierte die Ansichten von CEFEC bezüglich der Notwendigkeit von mehr Sozialunternehmen in Europa für Menschen mit Behinderungen und Benachteiligungen. Auf europäischer Ebene zeigt sich CEFEC als aktiver Akteur in der Vernetzung und politischen Interessenvertretung. Hier engagiert es sich in Initiativen wie „NextGenerationEU“ und in der Erstellung des „Social Economy Action Plan“ und ist ein präsenter Teilnehmer bei bedeutenden Veranstaltungen wie dem „Europäischen Sozialwirtschaftsgipfel“ in Mannheim.
Felicitas Kresimon
Kapitel 4. Learning Centers for Social Entrepreneurs in the digital era (DigiLance4SE)
Zusammenfassung
In der Idee des Social Entrepreneurships sind Menschen eigenverantwortlich und aus sozialer Verantwortung heraus unternehmerisch tätig. Und dieser innovative Ansatz kann in jedem Einzelnen schlummern. In einem Erasmus+-Projekt namens „LeArNing CEnters for Social Entrepreneurs in the digital era“ arbeiten sechs europäische Partnerorganisationen zusammen, um vor allem Menschen mit sozialen Benachteiligungen und Behinderungen zu fördern und sie mit unternehmerischen Fähigkeiten auszustatten. Das Projekt konzentriert sich darauf, diesen Personen einen Zugang zu digitalen Lernmaterialien und Lehrkräften zu ermöglichen, damit sie unternehmerische Lösungsansätze entwickeln können.
Ludger Kolhoff
Kapitel 5. Leadership in US-amerikanischen Nonprofit-Organisationen
Zusammenfassung
Der vorliegende Beitrag geht der Frage nach, durch welches Führungsverständnis und welche Führungspraktiken sich Führungskräfte in US-amerikanischen Nonprofit-Organisationen der Sozialen Arbeit auszeichnen und gibt Einblicke in die Gestaltung von Führung in einem neoliberal und von individualistischen Tendenzen geprägten Wohlfahrtssystem. Nach einem Überblick über Ansätze motivationaler Führung (Leadership) werden die Ergebnisse von Interviews mit Führungskräften in US-amerikanischen Nonprofit-Organisationen vorgestellt. Ziel des Beitrags ist es, kulturelle Spezifika von Leadership-Diskursen und deren Anwendung im US-Kontext zu verstehen sowie Impulse für Führungshandeln in deutschen Einrichtungen der Sozialwirtschaft zu erhalten.
Susanne A. Dreas

Gender und Sozialwirtschaft

Frontmatter
Kapitel 6. Gender Budgeting – Das Prinzip und die Erwartungen
Zusammenfassung
Gender Budgeting ist ein Instrument von Gender Mainstreaming zur Herstellung der tatsächlichen Gleichstellung der Geschlechter und zum Abbau von Benachteiligungen. Seit 1996 ist die öffentliche Hand in Europa dazu verpflichtet Gender Mainstreaming und damit auch Gender Budgeting anzuwenden. Ohne Druck vonseiten der Zivilgesellschaft wird dies jedoch nicht umgesetzt. In Köln hat die lokale Gender-Budgeting-Initiative zusammen mit dem kommunalen Dachverband Kölner Frauenorganisationen neunzehn Jahre auf unterschiedlichste Weise dafür gearbeitet, dass im Januar 2022 der politische Beschluss gefasst wurde, mit dem die Stadt Gender Budgeting einführt. Dieser Beitrag zeichnet den langen Weg dorthin nach, erklärt einige Begrifflichkeiten aus Gleichstellungs- und Nachhaltigkeitspolitik sowie kommunalem Finanzmanagement und wirft jeweils einen kurzen Blick auf drei Beispielkommunen in Deutschland, die Gender Budgeting schon länger praktizieren.
Marita Alami

Digitalisierung in der Sozialwirtschaft

Frontmatter
Kapitel 7. Wie verändert die Digitalisierung die Berufspraxis von Fach- und Führungskräften in der Sozialen Arbeit?
Zusammenfassung
Der Beitrag beschäftigt sich mit der Frage, wie Fach- und Führungskräfte der Sozialen Arbeit die Auswirkungen der digitalen Transformation in ihrer Berufspraxis erleben. Dazu werden Ergebnisse einer Befragung von 474 Fach- und Führungskräften der Sozialen Arbeit präsentiert. Im Fokus stehen folgende Teilfragen: 1) Wie nutzen und bewerten Fach- und Führungskräfte der Sozialen Arbeit digitale Technologien und Kommunikationsformen? 2) Nehmen sie den digitalen Wandel als Ausweitung ihres professionellen Handlungsspielraums oder eher als Einschränkung wahr? Es zeigt sich, dass Fach- und Führungskräfte Digitalisierung überwiegend als Gewinn sehen, aber oftmals Einschränkungen durch fehlende Technik und Datenschutzbestimmungen erleben. Führungskräfte betonen u. a. eine höhere Arbeitsbelastung und mangelnde Kontrolle, die sich aus der Führung von Teams aus der Distanz ergeben.
Susanne A. Dreas, Steffi Kraehmer
Kapitel 8. Chancen der Digitalisierung für die Arbeitsmarktqualifizierung von Menschen mit Beeinträchtigung
Zusammenfassung
Der Beitrag stellt zwei Forschungsprojekte vor, die sich mit den Möglichkeiten der Digitalisierung für die berufliche Qualifizierung von Menschen mit Behinderung beschäftigen. Eines dieser Projekte ist das Modellprojekt zur „Entwicklung und Implementierung digitaler Bildungsangebote für die Qualifizierung schwerbehinderter Menschen für den allgemeinen Arbeitsmarkt (diBa)“. Hier werden drei Forschungsperspektiven berücksichtigt: die Menschen mit Behinderungen selbst, die involvierten Einrichtungen und die potenziellen Arbeitgeber. Das zweite vorgestellte Modellprojekt beleuchtet die „Chancen der Digitalisierung für die selbstbestimmte Arbeitsmarktqualifizierung von Menschen mit Schwerbehinderung (DisAm)“ in den Dimensionen Mensch, Organisation und Qualifizierung. Die Ergebnisse dieser Forschungsprojekte zeigen, dass die Digitalisierung das Potenzial hat, die beruflichen Möglichkeiten von Menschen mit Behinderung zu erweitern und somit zu einer inklusiveren Gesellschaft beizutragen. Durch den Einsatz digitaler Bildungsangebote können neue Perspektiven und Selbstbestimmung für Menschen mit Behinderung auf dem Arbeitsmarkt geschaffen werden.
Ludger Kolhoff
Kapitel 9. Herausforderungen der künstlichen Intelligenz in der Sozialwirtschaft
Zusammenfassung
Im vorliegenden Beitrag werden zunächst die technischen Grundlagen aktueller Anwendungen aus dem Feld der Künstlichen Intelligenz für das Feld der Sozialwirtschaft aufbereitet. Insbesondere wird die Unterscheidung zwischen starker und schwacher KI herausgearbeitet und die Grundprinzipien des maschinellen Lernens erläutert. Anschließend werden die Chancen und Risiken dieser Technologie bei der Risikodiagnostik in der Sozialen Arbeit dargestellt. Eine Betrachtung der Potenziale, die Chatbots für Sozialwirtschaft bereithalten, schließt den Beitrag.
Robert Lehmann
Kapitel 10. Digitalisierung in der Sozial- und Gesundheitswirtschaft. Zum normativen Rahmen der künstlichen Intelligenz
Zusammenfassung
Die Digitalisierung hat in den vergangenen Jahrzehnten eine bahnbrechende Revolution in sämtlichen Bereichen der Gesellschaft ausgelöst und die Sozial- und Gesundheitswirtschaft bildet hier keine Ausnahme. Innerhalb der Digitalisierung hat die künstliche Intelligenz (KI bzw. AI /Artificial Intelligence) einen bemerkenswerten Fortschritt erzielt und ist mit Anwendungen wie DeepL, ChatGPT oder Midjourney Bestandteil des Alltags geworden. Die Bedeutung von künstlicher Intelligenz in der Sozial- und Gesundheitswirtschaft kann hierbei nicht unterschätzt werden. Dieses Buchkapitel richtet den Fokus auf den normativen Rahmen der künstlichen Intelligenz. Zunächst wird die Ausganglage beleuchtet und die Frage adressiert: Wo stehen wir heute? Hierbei werden exemplarische einige Use-Cases sowie die Zeitschiene von KI in Europa vorgestellt. Der nächste Abschnitt analysiert die von KI zentral betroffene Rechtsgüter und adressiert die Frag:e Welche Rechtsgüter wollen wir schützen? Hierbei geht es insbesondere um Grundsätze wie ein faires und rechtsstaatliches Verfahren, Datensouveränität sowie Gleichberechtigung bzw. Antidiskriminierung. Schließlich wird das europäische Großprojekt einer KI-Regulierung analysiert. Es geht um die Frage: Welche inhaltliche Ausgestaltung hat der KI-VO-E? Neben Inhalt und Auslegung des Verordnungsentwurfes geht es darum, die aktuelle Kritik an der weltweit ersten Regulierung von KI aufzuzeigen. Hierbei wird versucht einen stetigen Bogen zur Sozial- und Gesundheitswirtschaft zu spannen. Das Fazit und der Ausblick adressieren am Ende die Frage: Wo geht die Reise hin?
Roman Grinblat
Kapitel 11. Verankerung der Digitalisierung im Curriculum eines Sozialmanagementstudiengangs
Zusammenfassung
Digitalisierung als Phänomen beeinflusst den Alltag von Individuum und Gesellschaft in sehr unterschiedlichen Dimensionen und stellt auch das Management von Sozialen Organisationen vor neue Herausforderungen. Trotz des gesellschaftlichen Wandels reagieren Einrichtungen der Sozialen Arbeit oft zögerlich auf die digitale (Arbeits-)Welt. Eine effektive digitale Transformation hängt maßgeblich von den Kompetenzen der Fach- und Führungskräfte in Sozialen Organisationen ab. Diese werden vielfach in Studiengängen des Sozialmanagements qualifiziert, weshalb das Curriculum dieser Studiengänge ein wichtiger Baustein ist, um die Kompetenz zur Gestaltung der digitalen Transformation von und in Sozialen Organisationen zu stärken. Digitalisierung kann dabei nicht als ein isoliertes Thema (miss)verstanden werden, weil es alle Bereiche des Sozialmanagements beeinflusst. Dieser Erkenntnis folgend hat der Verbundstudiengang der FH Münster und der HS Niederrhein ein Querschnittsmodul zur Digitalisierung entwickelt. Nach dem Prinzip „Struktur folgt Inhalt“ wurde ein Modul konzipiert, dass über mehrere Semester geht und als Bindeglied die Inhalte aller Module unter dem Aspekt der Digitalisierung betrachtet. Folgender Beitrag stellt das Konzept dieses neuen und bisher einzigartigen Curriculums in Deutschland vor.
Philipp Aldendorff, Werner Heister, Julian Löhe
Metadaten
Titel
Aktuelle Diskurse in der Sozialwirtschaft V
herausgegeben von
Ludger Kolhoff
Copyright-Jahr
2024
Electronic ISBN
978-3-658-43290-4
Print ISBN
978-3-658-43289-8
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-43290-4

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