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2022 | Buch

Atmende Städte

Zukunftschancen für Stadt und Land mit und nach Corona

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Über dieses Buch

Die dramatische Sars-CoV-2 Pandemie wirkt weltweit in vielen Bereichen des Lebens wie ein Brandbeschleuniger. Davon sind auch Architektur und Städtebau betroffen. Der Handel in den Innenstädten ist weggebrochen, die Bedeutung von Büros nimmt ab. Dafür werden mehr Grünflächen für die Erholung benötigt und veränderte Wohnungsgrundrisse, um das Homeoffice aufzunehmen. Das Buch benennt die wichtigsten architektonischen und städtebaulichen Veränderungen, die mit Corona in Stadt und Land einhergehen, stellt sie in den Kontext des Stadtumbaus durch den Klimawandel, verortet sie historisch und leitet daraus konkrete Strategien und Chancen ab, um den zentralen Zukunftsherausforderungen zu begegnen, die sich aus der Pandemie für Stadt und Land ergeben.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Kapitel 1. Distanz oder Dichte
Zusammenfassung
Corona hat unser Verhältnis zu Stadt und Natur durchgerüttelt. Die Erfahrung der Pandemie verändert unseren unmittelbaren Umgang mit dem Raum, sie verändert unser Verhältnis zu Dichte und Distanz. Doch die Pandemie ist keine singuläre Erscheinung.
Christa Reicher, Jürgen Tietz
Kapitel 2. Stadt und Land – aufgemischt
Zusammenfassung
„Eine traurige Zeit, keine Schiffe auf dem Fluss, das Gras wächst in Whitehall, und nur ein paar elende Figuren auf den Straßen. Am schlimmsten ist, dass die Zahl der Pesttoten entgegen allen Erwartungen in dieser Woche wieder zugenommen hat“, notierte Samuel Pepys unter dem 20. September 1665 in seinem Tagebuch. Schon einen Monat zuvor hatte er unter dem 8. August beklagt: „Alle Straßen sind verödet, sogar in London, ein trauriger Anblick.“
Christa Reicher, Jürgen Tietz
Kapitel 3. Vom Ende der Innenstadt wie wir sie kannten
Zusammenfassung
So verlassen wie im Frühjahr 2021 habe ich die Aachener Innenstadt noch nie erlebt. Zugeklebte Schaufenster mit veralteten Ansagen, wann dieser oder jener Laden wieder aufmachen will. Überall kann man in „tote Augen“ blicken. Nur vereinzelt Menschen in den Fußgängerzonen.
Christa Reicher, Jürgen Tietz
Kapitel 4. Arbeiten und Wohnen – neu kombiniert
Zusammenfassung
Ich bin immer gerne zu meinem Arbeitsplatz gegangen oder gefahren. Den Tapetenwechsel habe ich sehr geschätzt, auch wenn die Distanz zwischen meiner Wohnung und dem Büro zeitweise relativ groß war und Zeit in Anspruch genommen hat. Ich liebe den Austausch mit Menschen – über die alltäglichen Herausforderungen, über neue Projekte oder einfach über die Frage „Welche Ideen wollen wir verfolgen?“ Corona hat mir eine Zwangspause der geliebten Arbeitsatmosphäre verordnet und mir einfach keine Wahl gelassen. (Christa Reicher)
Christa Reicher, Jürgen Tietz
Kapitel 5. Mobilität auf dem Prüfstein
Zusammenfassung
Mit der Corona-Pandemie sind einschneidende Veränderungen im Mobilitätsverhalten der Bürgerinnen und Bürger einher gegangen: Viele Wege werden nicht mehr zurückgelegt – aufgrund von Homeoffice, wegfallenden Veranstaltungen, geschlossenen Läden u. a. Die Anzahl der Fahrgäste in öffentlichen Verkehrsmitteln, insbesondere Bus und Bahn, ist drastisch zurück gegangen. Zugleich hat die Zahl der Fahrradfahrer rasant zugenommen. Alleine während des Lockdowns sind in der belgischen Hauptstadt Brüssel 40 km neue Radspuren entstanden. Sind diese Entwicklungen nur ein kurzfristiges Phänomen oder werden diese langfristig unser Mobilitätsverhalten und damit auch unseren Stadtraum verändern?
Christa Reicher, Jürgen Tietz
Kapitel 6. Pandemie und Klimakrise
Zusammenfassung
Corona hat die Herausforderungen des Klimawandels zu Beginn der Pandemie erst einmal in den Hintergrund gedrängt. Zumindest bis die Flutkatastrophe im Sommer 2021 – insbesondere in Teilen von Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz- uns die unfassbaren Auswirkungen vor Augen geführt hat. Kleine Bäche werden zu reißenden Flüssen, überflutete Straßen mit schwimmenden Autos, einstürzende Häuser und Brücken und nicht zuletzt die vielen vielen Toten und Verletzten. Auch wenn die Flutkatastrophe im Sommer 2021 nicht unmittelbar durch den Klimawandel ausgelöst worden ist, so ist sie dadurch verstärkt worden. Darüber hinaus haben die Waldbrände in Teilen Südeuropas, Kanadas und Sibiriens den Eindruck der dramatischen Folgen des Klimawandels untermauert. Vielleicht wird die Corona-Pandemie mit Impfungen und Schutzmaßnahmen irgendwann beherrschbar sein, aber die nächste Pandemie wird kommen. Und auch die Klimakrise wird bleiben und sich verschärfen, wie dies der Bericht des Weltklimarats vom August 2021 und die UN-Klimakonferenz COP26 in Glasgow im November 2021 bestätigt haben.
Christa Reicher, Jürgen Tietz
Kapitel 7. Schönheit und gutes Leben
Zusammenfassung
Nach mehr als einem Jahr können wir tatsächlich wieder fliegen – zur Biennale in Venedig. Unfassbar. Und wir hatten nicht damit gerechnet, dass wir die Genehmigung für die Reise bekommen und waren deshalb total happy, live an der Eröffnung unserer Ausstellung im Palazzo Bembo teilnehmen zu können.
Christa Reicher, Jürgen Tietz
Kapitel 8. Systemvertrauen und GesundheitsLandschaft
Zusammenfassung
In der ersten Phase der Pandemie sah es so aus, als wäre das Vertrauen in die deutsche Fähigkeit zur Problemlösung groß. Wir waren uns sicher: Eine Katastrophensituation wie in Norditalien mit überfüllten Krankenhäusern und Leichenhallen würde es in Deutschland nicht geben!
Christa Reicher, Jürgen Tietz
Backmatter
Metadaten
Titel
Atmende Städte
verfasst von
Christa Reicher
Jürgen Tietz
Copyright-Jahr
2022
Electronic ISBN
978-3-658-37759-5
Print ISBN
978-3-658-37758-8
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-37759-5