Die Trends zum autonomen Fahren und zur Vernetzung erfordern eine Neugestaltung von Bordnetzen. Auch der Zulieferer Leoni tritt der Problematik mit einer Zonenarchitektur entgegen.
In Fahrzeugen muss immer mehr Elektronik auf möglichst kleinem Platz und mit möglichst wenig Gewicht untergebracht werden. Leoni setzt zukünftig auf eine Zonenarchitektur und teilt den bislang großen, schweren und komplexen Kabelsatz für Bordnetze in mehrere intelligent partitionierte Teilkabelsätze auf. Jeder Teilkabelsatz ist mit einem Zonencontroller verbunden, der bestimmte Teilaufgaben selbstständig erledigt. Die Kabelsätze für einzelne Zonen sind handlicher und damit in der Fertigung einfacher und in steigendem Maße zu automatisieren, was auch die Kosten reduziert. Die Automatisierung soll zudem zu einer besseren Fertigungsqualität und Rückverfolgbarkeit aller Produktionsprozesse führen.
"Mit dem zonalen Ansatz ermöglichen wir den Automobilherstellern, völlig neue Bordnetzarchitekturen zu entwerfen. Im Vergleich zu heutigen kundenspezifischen Bordnetzen sind sie nach unseren ersten Berechnungen um zehn bis perspektivisch 30 Prozent leichter und dabei in der Gesamtkostenrechnung für den OEM günstiger", sagt Walter Glück, Chief Technology Officer der Bordnetzsparte von Leoni. Für das zonale Konzept liegt Leoni bereits ein erster Auftrag eines global agierenden Kunde vor. In einer Kooperation mit Valeo hat der Kabelspazialist außerdem leicht integrierbare Zonencontroller entwickelt. Diese sollen in der Partnerschaft zwischen der Renault-Gruppe und Valeo im Bereich des SDV (Software Defined Vehicle) zum Einsatz kommen.