Noch vor wenigen Jahren wurde der Begriff Coach ausschließlich im Sport benutzt. Anfang der 1970er-Jahre ergründete der kalifornische Tennis-Coach GALLWEY, dass jeder Wettkampf sowohl aus einem äußeren als auch aus einem inneren Spiel besteht. „Das äußere Spiel wird gegen einen äußeren Gegner gespielt, um äußere Hindernisse zu überwinden und ein äußeres Ziel zu erreichen.“ Bei keinem Wettstreit kann aber „Meisterschaft erlangt werden oder Befrie digung gefunden werden, wenn man sich nicht auch den ziemlich vernachlässigten Fähigkeiten des inneren Spiels widmet.
Der Begriff Coaching wurde von Coach abgeleitet. Erste entlehnte Verwendungen des Wortes Coach finden wir im Sport. In amerikanischen Universitätssportteams wurde etwa seit 1880 neben der Bezeichnung Manager gleichbedeutend der Begriff
Coach benutzt.
Entsprechend den Überlegungen des Anthropologen Gregory Bateson (1985), dass es mehrere grundlegende Ebenen für Lernen und Veränderung gibt, entwickelte Robert Dilts das Modell der logischen Ebenen. Dieses Modell leistet für den Coaching-Prozess fundamentale Dienste.
Coaching hat das Ziel, seine Klienten bei der Entfaltung ihres individuellen Leistungspotenzials zu unterstützen. Da der Einsatzbereich von Coaching ausgesprochen vielfältig ist, gibt es eine Fülle von Techniken, die hier genutzt werden können. Darüber hinaus hat jeder Coach eine ganz individuelle Herangehensweise, sodass auch hier noch eine unglaubliche Vielzahl von Nuancen entwickelt wurde. Es werden im Folgenden daher lediglich häufig eingesetzte Coaching-Techniken vorgestellt.
Egal ob Einzel- oder Gruppen-Coaching, jedem Coaching kann eine allgemeine Struktur zugrunde gelegt werden. Sowohl für Einzelpersonen, Partner als auch für Gruppen laufen Coachings in der Regel in typischen Phasen ab (Bild 2). Die Gestaltung jeder einzelnen Phase variiert entsprechend der Zielsetzung.
Veränderungsprozesse sind keine Erfindung des 21. Jahrhunderts, nur scheinen wir, je mehr technische Lösungen das Leben einerseits erleichtern, umso mehr Schwierigkeiten zu haben, mit natürlichen Phänomenen umgehen zu können.
James Campbell untersuchte in den 1970er-Jahren tausende von mythologischen Geschichten, Märchen und Erzählungen in aller Welt und fand heraus, dass sie alle einer einheitlichen Struktur folgen. Er nannte sie die Reise des Helden, die später Christopher Vogler in zwölf Stationen anhand von Metaphern beschreibt (Bild 5).