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2023 | OriginalPaper | Buchkapitel

8. Die Kriegsjahre 1940–1945

verfasst von : Dietrich Eckardt

Erschienen in: Jet Web

Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden

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Zusammenfassung

Dieses Kapitel behandelt die deutschen Strahltriebwerksentwicklungen während der Kriegszeit 1940–1945, und zwar getrennt, in Fortsetzung von Abschn. 6.2.5 für die Junkers Flugzeug- und Motorenwerke AG, Dessau und das JFM-Team um Chefkonstrukteur Dr. Anselm Franz, in Abschn. 8.1.1, – und in Fortsetzung von Abschn. 6.2.4 für die BMW Bayerische Motoren Werke AG, Berlin-Spandau und die Aktivitäten von Dr. Hermann Oestrich und seinem Entwicklungsteam, in Abschn. 8.1.2. Bereits 1941 wurde die Flugmotorengruppe der BBC Brown Boveri & Cie. in Mannheim unter der Leitung von Chefkonstrukteur Hermann Reuter vom RLM beauftragt, BMW mit alternativen, austauschbaren Axialverdichter-Entwürfen zu unterstützen; Informationen dazu finden sich in Kap. 9 als Höhepunkt der Ingenieurstätigkeit von Hermann Reuter.

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Fußnoten
1
S. Irving, The Rise and Fall, S. 289 f.
 
2
S. Hirschel, Aeronautical Research, Kapitel ‚Axial Flow Compressors‘, S. 231 f.
 
3
S. Franz, Der Weg.
 
4
Bereits 1949 bemerkte J.W. Adderley, Autor von – s. B.I.O.S, German Gas Turbine Developments, S. 17, richtigerweise: ‚Encke’s background was originally in the field of single-stage fan design and it was therefore almost inevitable that he should extend this work to axial compressors leading to a design in which the pressure rise took place almost entirely in the moving blades.‘ Mit großer Wahrscheinlichkeit führte Encke bereits die Einstufen-Untersuchungen für die Siemens-Betz Gebläse im Jahr 1928 durch, Abb. 4.​38.
 
5
Moderne Axialverdichter stellen eine Kombination dieser Konstruktionsprinzipien auf der Grundlage des Reaktionsgrades dar: Da die Strömung normalerweise axial in den Verdichter eintritt und axial wieder austritt, ist es von Vorteil, wenn die vorderen und hinteren Stufen nahezu axial durchströmt werden; dementsprechend beginnt der Reaktionsgrad hoch (R ~ 1), sinkt in den mittleren Stufen auf etwa R ~ 0,5 und steigt zur letzten Stufe hin wieder an.
 
6
S. Hirschel, Aeronautical Research in Germany, S. 231.
 
7
In Abb. 4.​48 wurde ein Wirkungsgradvorteil von sieben bis zwölf Prozentpunkten für eine R 0,5 Verdichterauslegung im Vergleich zu R 1,0 gezeigt, abgeleitet aus BBC-Messungen, 1933, – und einer theoretischen Einschätzung von R. Howell, 1945. Diese Zahlen sind auf der Grundlage des damaligen begrenzten aerodynamischen Verständnisses korrekt. Wie jedoch der Verdichterexperte em. Prof. Nick Cumpsty, Imperial College London, im Kontakt mit dem Autor am 15. Juli 2021 ausführte, ‚As for the difference in efficiency of seven points, it is not at all clear how much of this is due to reaction. There are so many things which could be different, notably loading and flow coefficient, but also blade solidity and thickness.‘
 
8
S. Wikipedia, ‚Ernest Anton Kraft‘, und – s. AEG, Wir stellen vor.
 
9
S. Schlaifer, The Development, S. 432.
 
10
Im Allgemeinen dreht sich ein Axialtriebwerk langsamer als ein Radialtriebwerk, während der Wirkungsgrad der Turbine mit abnehmender Geschwindigkeit abnimmt. Dementsprechend hatte auch die Turbine des britischen Axialtriebwerks F.2 einen Wirkungsgrad, der etwas unter dem der Turbinen der britischen Radialmaschinen lag. Ein weiterer Faktor war, dass die 004 so konstruiert war, dass sie einen gewissen Restdruck nach der Turbine aufwies, da dies die geplante Nachverbrennung erleichtern sollte
 
11
S. Kay, German Jet Engine, S. 112–113.
 
12
S. Eckardt, Gas Turbine Powerhouse, S. 116, und dort insbesondere Fußnote 74.
 
13
Weitere Untersuchungen des Jumo 004B Turbinenwirkungsgrad-Defizits – s. Decher, Die Entwicklung, S. 43, zeigten, dass thermische Gehäuseverformungen eine Vergrößerung des TU-Laufradspaltes von nominal 2 auf bis zu 6,5 mm erforderlich machten!
 
14
Für eine allgemeine Konstruktionsübersicht über die verschiedenen Jumo 004 Triebwerksvarianten – s. Gersdorff, Flugmotoren und – s. Kay, German Jet Engine, S. 57–95; die bei weitem detailliertesten Informationen hat – s. Power Jets, The Junkers Jumo 004.
 
15
S. Kay, German Jet Engine, S. 60.
 
16
S. B.I.O.S, German Gas Turbine Developments, S. 24. Die Verwendung von Blech für die Verdichterschaufeln diente auch dazu, die immer wieder auftretenden Engpässe beim Schmieden zu umgehen. BMW hatte mit verstärktem Kunststoff für die ersten beiden Verdichterstufen experimentiert, entschied sich aber schließlich für Blech für alle Reihen, das von den Frauen in der BMW-Werkstatt leicht zu bearbeiten war, – s. Bruckmann, Unexpected, S. 78.
 
17
S. Gersdorff, Flugmotoren, S. 299–300.
 
18
S. B.I.O.S, German Gas Turbine Developments, S. 24.
 
19
S. Power Jets, The Junkers Jumo 004, S. 342. Die dreireihige vordere Lagerung wurde auch beim BMW 003, Abb. 8.9, und beim ersten Heinkel HeS 011 Design, Abb. 7.​5 (r), verwendet, bevor sie bei der Serienausführung durch ein einzelnes, schweres Zylinderrollenlager ersetzt wurde.
 
20
S. Eckardt, Gas Turbine Powerhouse, S. 169 f. – dort, mit dem 20-stufigen Axialverdichter als Abb. 4.64.
 
21
S. Lowell, Gas Turbine Design.
 
22
S. Kruschik, Die Gasturbine.
 
23
Auch bekannt als VKF, Vereinigte Kugellagerfabriken AG, Schweinfurt.
 
24
S. Wikipedia, ‚Amerikabomber‘ und – s. Forsyth, Messerschmitt.
 
25
S. Duffy, Target: America.
 
26
Keine offizielle Quelle, aber zuverlässige und wahrscheinliche Informationen mit Dank an Lutz Budrass, 13. Aug. 2021.
 
27
Aufgeteilt, 60 % aus den USA und 40 % aus Großbritannien. Im Jahr 1944 stieg die deutsche Produktion auf 34.100 Flugzeuge, wurde aber von 96.600 Einheiten aus alliierter Produktion übertroffen, wobei 77 % allein aus den USA kamen. Quelle: Statista Res. Dept. 1998.
 
28
Seit März 1941 war die USAAF auf Grönland präsent, um eine kürzere, aber wetterabhängige Flugroute nach England einzurichten, die durch ein Abkommen mit Dänemark gegen einen Angriff durch eine ‚nicht-amerikanische Nation‘ abgesichert war. Schwenckes Projekt konnte später nicht verwirklicht werden; die alliierten Bombardierungen waren gegen Ende des Krieges so intensiv, dass sie die deutsche Versorgungskette unterbrachen, die ohnehin schon knapp an Vorräten, insbesondere an Treibstoff, war und das Wenige, das noch übrig war, für die Verteidigung behielt, und – s. Wikipedia, ‚Daimler-Benz DB 603‘; der DB 613 Motor war ein 2 × DB 603 Paket.
 
29
Die Kryolithmine in Ivigtut ist seit 1987 erschöpft; jetzt wird synthetisches Natriumaluminid-Fluorid aus dem gewöhnlichen Mineral Fluorit hergestellt, eine Technik, über die in den 1940er Jahren ausschließlich das Deutsche Reich verfügte.
 
30
Chemisch steht Kryolith für – Na3AlF6 – Natriumhexafluoroaluminat(III). Vor dem Hall-Héroult-Verfahren waren die Kosten für die Herstellung von Aluminium sehr hoch, höher als für Gold oder Platin. Die Produktionskosten sanken im Laufe der Zeit, aber als Aluminium für den Blitzableiter auf dem Washington Monument in Washington D.C. ausgewählt wurde, war es immer noch teurer als Silber.
 
31
S. Wikipedia, ‚Hall-Héroult-Prozess‘. Das Verfahren wurde 1886 unabhängig voneinander von dem amerikanischen Chemiker Charles M. Hall und dem Franzosen Paul Héroult – beide 22 Jahre alt – erfunden. Im Jahr 1888 eröffnete Hall in Pittsburgh die erste groß angelegte Aluminium-Produktionsanlage, den Ursprung der Alcoa Corp.
 
32
S. Wikipedia, ‚Bayer-Verfahren‘ und ‚Carl Josef Bayer‘. Bayer, ein gebürtiger Österreicher, erfand 1888 das Verfahren zur Gewinnung von Aluminiumoxid aus Bauxit, das bis heute für die wirtschaftliche Al-Produktion entscheidend ist. Bayers Lösung führte zusammen mit dem Hall-Héroult-Verfahren dazu, dass der Al-Preis 1890 um etwa 80 % unter das Niveau von 1854 fiel. Dies wiederum ermöglichte es Pionieren wie Hugo Junkers, Al- und AlMg-Legierungen für den Bau von Metallflugzeugen in großen Mengen zu verwenden.
 
33
Wie in Abschn. 8.3.1 beschrieben, wurde im April 1941 die Abteilung TLUK/Ve bei BBC Mannheim unter der Leitung von Hermann Reuter gegründet.
 
34
S. Abschn. 8.1.3 ‚Das Heinkel HeS 011 Entwicklungsprogramm‘.
 
35
S. Kay, German Jet Engine, S. 43–47. Ein einreihiges Zylinderrollenlager war für das Junkers Jumo 109-012 A der Klasse III mit 2780 kp Startschub und ein einreihiges Kugellager für die BMW 109-018 der Klasse IV mit 3500 kp Standschub vorgesehen., – s. Kay, German Jet Engine, S. 90 und S. 132.
 
36
S. Hafer, Gas turbine progress report, S. 130.
 
37
S. Eckardt, Gas Turbine Powerhouse, S. 56 f.
 
38
S. Constant, Turbojet Revolution, S. 148. Vergleichbar, – s. Wilson, Turbomachinery, S. 39: ‚Christian Lorensen (sic) in Berlin began experiments on axial-flow turbines and hollow air-cooled blades, which were made by Brown Boveri, in 1929. His work led directly to German turbojet cooled blade designs.‘
 
39
Das deutsche Patent DE346,599 über ‚Verfahren und Einrichtung zur Kühlung von Gasturbinen‘ hatte als Priorität den 21. Juli 1920, und war abgeleitet von BBCs Schweizer Patent CH92.250 – mit gleicher Priorität. Achtzehn Monate später wurde Lorenzens ‚Gas turbine‘ als CH101,035 mit Priorität 12. Jan. 1922 patentiert. Eine Aussage aus dem Jahr 1947 von Ad. Meyer insinuiert, dass Ch. Lorenzen demnach ein BBC-Lizenznehmer in diesem Zusammenhang war, – s. Eckardt, Gas Turbine Powerhouse, S. 400.
 
40
C.I.O.S. Combined Intelligence Objectives Sub-Committee.
 
41
S. C.I.O.S., Description of Junkers 004, S. 29.
 
42
S. Hirschel, Aeronautical Research in Germany, mit H. Schuberts umfassenden Abschnitt über ‚Turbine – The Hollow Metal Blade as Solution for Material Shortage‘, S. 244–251, und – s. Kay, German Jet Engine, S. 75–78 (Jumo), S. 105 und S. 112–114 (BMW) und S. 49 (Heinkel).
 
43
Tinidurs chemische Zusammensetzung: 15 Cr, 30 Ni, 2 Ti, 0.8 Si, 0.7 Mn, 0,15 C, Rest Fe. Nach – s. Schlaifer, The Development, S. 426 wurde die Entscheidung für Tinidur als bevorzugtem Turbinenwerkstoff bereits im Sommer 1939 (!) von Heinrich Adenstedt getroffen, der entsprechende Einschätzungen noch in der Gruppe von M.A. Müller bei Junkers Magdeburg vornahm und in der Entwicklungsgruppe Jumo 004 von A. Franz bei Junkers Dessau werkstoffverantwortlich weiterführte.
 
44
Das 1530 in Aachen von dem Goldschmied William Prym (1490–1561) gegründete Unternehmen ist das älteste industrielle Familienunternehmen Deutschlands. Im Jahr 1642 musste die protestantische Familie Prym während eines religiösen Bürgerkriegs ihre Zunft im katholischen Aachen verlassen und war gezwungen, sich mit anderen in Stolberg, 10 km östlich von Aachen, niederzulassen. Das Unternehmen wurde weltweit bekannt durch den ‚Prym’schen Druckknopf‘, der 1885 erfunden und 1903 von Hans Prym (1875–1965) durch Einsetzen der ‚Kronenfeder‘ verbessert wurde.
 
45
Cromadurs chemische Zusammensetzung: 18 Mn, 12 Cr, 0,65 V, 0,5 Si, 0,2 Ni, < 0,12 C, Rest Fe.
 
46
Die tatsächliche Knappheit der Nickellieferungen ist manchmal bestritten worden, insbesondere angesichts der geringen Menge, die für die Produktion von Turbotriebwerken benötigt wurde; aber die Volatilität zwischen 1942 und 1944 (Finnland) war hoch, und in der Tat könnten die Vorteile der Schaufelherstellung aus Blech die entsprechenden Nickeleinsparungen aufgewogen haben, – s. Kay, German Jet Engine, S. 16.
 
47
S. Kay, German Jet Engine, S. 75 f.
 
48
Als nahezu vollständige Sammlung im Deutschen Museum München, – s. Mueller, Junkers Flugtriebwerke, S. 223.
 
49
In der Folge wurde dieses sogenannte ‚T1-Gerät‘ im ‚Leerlaufbetrieb‘ sofort Prof. Mader, hauptsächlich um seine Vorbehalte gegen den neuen Turbojet-Antrieb (erfolgreich) zu ändern, Helmut Schelp und einigen Mitgliedern des Junkers-Vorstandes vorgeführt (L/010).
 
50
Leipheim liegt an der Autobahn München-Stuttgart, etwa 60 km westlich der damaligen Messerschmitt-Werke in Augsburg-Haunstetten. Bei einem zweiten Flug am selben Tag konnte die Höchstgeschwindigkeit problemlos auf 720 km/h gesteigert werden.
 
51
S. Kay, German Jet Engine, S. 89.
 
52
L/018 vom 30. Dez. 1940 enthält vermutlich die erste T, s-Darstellung eines vollständigen Joule-Gasturbinen-Kreisprozesses für das Jumo 004 Turbotriebwerk mit Nachverbrennung.
 
53
Es gab Pläne, im Juli 1945 eine Jumo 004 E mit einer mehr als 20-%igen Schubsteigerung durch Nachverbrennung auszustatten, – auf der Grundlage eines 1000 kp starken Jumo 004 C, das seinerseits ein überarbeitetes B-4 mit Detailverbesserungen war, – s. Kay, German Jet Engine, S. 87–88.
 
54
S. Kay, German Jet Engine, S. 72–74; eine bessere Erläuterung des Junkers ‚Isodrom‘ Reglers liefert – s. Mueller, Junkers Flugtriebwerke, S. 231–234.
 
55
Die langsame Beschleunigung war bei allen frühen Strahltriebwerken ein Problem, da ein reines Turbojet-Triebwerk im Vergleich zu einem propellergetriebenen Flugzeug beim Start nur wenig Schub erzeugte.
 
56
Ein Beispiel für die durch das RLM erzwungene Zusammenarbeit zwischen den Herstellern von Strahltriebwerken, – s. Schlaifer, The Development, S. 436, der die erheblichen Unterschiede in der Zusammenarbeit im Vergleich zur englischen Industrie hervorhebt. Und typisch für die ‚Junkers Geheimarbeiten‘, durfte W. Encke erst im März 1942 – ein einziges Mal – in Dessau bei der Erprobung eines auf seinen Arbeiten basierenden Verdichters dabei sein.
 
57
S. Wikipedia ‚Adolf Galland‘; andere Quellen nennen den 23. Mai 1943, und – s. Wikipedia, ‚Messerschmitt Me 262‘, – und Green, Warplanes, S. 622, setzten Gallands Flug bereits am 22. April 1943 an.
 
58
S. Budrass, Review; S. 184; Umstände und Entscheidungen dieses RLM Meetings am 25. Mai 1943 wurden bereits in Kap. 7 beschrieben.
 
59
L/055 vom 23. Okt. 1941 nennt eine Einsparung von 60 kg Nickel pro Triebwerk, und eine (trockene) Gesamtgewicht-Reduktion von 100 kg.
 
60
S. Kay, German Jet Engine, S. 75.
 
61
S. Giffard, Making Jet Engines (2016), – Engines of Desperation (2013) und, – Engine of innovation (2019). Bereits die Veröffentlichung von 2013 wurde ausführlich im deutschen Nachrichtenmagazin ‚Der Spiegel‘, 7/2014, unter dem Titel ‚Wundertüte am Himmel‘ zitiert. Der Begriff ‚Wundertüte‘ statt der üblichen ‚Wunderwaffe‘ beschreibt den Artikel bereits im Aufmacher durch Giffards Tendenzen deutlich beeinflusst, und der gläubige Journalist sah Giffard ‚die Legende der Me 262 zerschlagen‘, die sie als ‚schlampig (gefertigt), unerprobt und gefährlich fehlerhaft‘ bezeichnete.
 
62
S. Giffard, Engine of innovation, Kurzfassung.
 
63
S. den nächsten Abschn. 8.2 ‚Britische Turbojet-Triebwerksentwicklungen‘.
 
64
S. Kay, Turbojet, Vol. 1, S. 19.
 
65
S. Giffard, Engines of Desperation, Kurzfassung.
 
66
S. Schelp, Hochleistungstriebwerke.
 
67
Seitenzahlen in Klammern verweisen auf Zitate aus – s. Giffard, Making Jet Engines.
 
68
S. Constant, Turbojet Revolution.
 
69
S. Pavelec, The Jet Race, S. 91.
 
70
S. Bailey, The Early Development, S. 57.
 
71
S. Kay, Turbojet, Volume 1, S. 61, – und Wikipedia, ‚Gloster Meteor‘.
 
72
Vergleichbar, die häufigste nicht feindlich beeinflusste Absturzursache der Me 262.
 
73
S. Wikipedia, ‚Gloster Meteor‘.
 
74
S. Budrass, Review, S. 181.
 
75
Eine Qualifizierung, zusätzlich akzentuiert in – s. Giffard‚ Response on (Budrass’s) review, S. 190: ‚National Socialist Germany designed ... the jet engine, to be produced under concentration camp conditions, which did go against everything industry believed to be good engineering practice. ... That these engines did not live up to the engineering standards of production by a peace-time aero-engine firm is unsurprising.‘
 
76
Budrass bezieht sich auf – s. Maier, Forschung, S. 366 und – s. Flachowsky, Von der Notgemeinschaft.
 
77
Im Jahr 1942 war eine Messerschmitt Bf 109 an der Ostfront durchschnittlich nur 65 h im Einsatz, bevor sie verloren ging oder irreparabel beschädigt wurde, eine Focke-Wulf Fw 190 an der Westfront nur 25 h.
 
78
S. Budrass, Flugzeugindustrie, S. 818–829, und – s. Budrass, Ideology and Business.
 
79
Die chemische Zusammensetzung von Cromadur hat 0,2 % Nickel, s. Fußnote 45.
 
80
S. Mueller, Junkers, S. 235–236 und 244–245.
 
81
S. Simms, Hitler, S. 514 f., der – s. Von Kotze, Es spricht der Führer, zitiert.
 
82
S. Kay, German Jet Engine, S. 78.
 
83
Insgesamt waren 1944 in acht Junkers Produktionsstätten 864 KZ-Häftlinge beschäftigt, – s. Wikipedia, ‚Zittwerke‘, dem auch die folgenden Informationen entnommen wurden.
 
84
Beide Bilder aus – s. Uziel, Arming the Luftwaffe, der auf S. 232 auch ein direktes Zitat in diesem Zusammenhang anführt: ‚Another woman survivor described the conditions in Junkers aero-engine factory in Zittau as „paradise“, when compared to Auschwitz.‘
 
85
S. Wikipedia, ‚KZ-Außenlager Obertraubling‘. Der Autor – s. Uziel, Arming the Luftwaffe, S. 202, weiß von den letzten Einsatzmonaten, dass auf dem Messerschmitt Flugplatz Obertraubling ‚aircraft were moved around primarily with horses and oxen because there was no gas for the tow tractors‘, und beginnend Mitte Januar 1943, Messerschmitts Werk Regensburg organisierte privat ‚factory protection flights‘, mit zwei Kampfflugzeugen in ständiger Bereitschaft und vier weiteren Flugzeugen in Reserve während des Tages, die normalerweise in einem Radius von 30 km um das Werk operieren sollten.
 
86
S. Vierhaus, DBZ Vol. 7, S. 134. Moebius‘ Organisation hieß: Junkers KoBü Sondermaschinenbau, MZM Motorenbau-Zweigwerk Magdeburg.
 
87
Dokumentiert ist eine 25 m lange, vollautomatisierte Taktstraße zur Herstellung von Jumo 213 Zylinderköpfen – mit automatischer Qualitätskontrolle, entworfen von Friedrich Wahl (1907–1973). Darüber hinaus gab es mehrere solcher Anlagen für die Massenproduktion von Jumo 004 Teilen (ohne weitere Angaben), – s. Mueller, Junkers Flugtriebwerke, S. 240. Wahl, der bei der Nordwerke AG, dem 40.000 m2 großen Junkers-Bereich im Norden der unterirdischen Mittelwerke in Kohnstein im Harz (hauptsächlich für die V-2 Produktion), für die Qualität der Jumo 004 Produktion verantwortlich war, entging nach dem Krieg der Deportation mit dem Rest der Jumo-Mannschaft nach Kuibyschew bei Samara, SU, indem er von 1946–1948 als Waldarbeiter im Harz blieb.
 
88
S. Friedrich, Vom Wagner/Mueller RT0 Versuchsgeraet. Zum RT0 Projekt, – s. Abb. 6.​17.
 
89
Am 27. Juni 1944, 1.30 h war das kleine Bergbaudorf mit ca. 800 Einwohnern Ziel eines britischen Luftangriffs, und eine übergroße Luftmine explodierte im Dorfzentrum, ca. 500 m vom AVA-Gelände entfernt, wobei 19 Einwohner getötet wurden. In – s. Eckardt, Gas Turbine Powerhouse, S. 132–134, war vor allem die V-3-Superkanonen-Bedrohung für London hervorgehoben worden, als einer der möglichen Gründe über die in der Gemeinde seither spekuliert wird; die Verlegung der beschriebenen AVA-Kopierfräsanlage nach Reyershausen rückt nun ein neues Ziel in den Fokus, zusätzlich zu den AVA-Hochgeschwindigkeits-Windkanaluntersuchungen von Prof. O. Walchner. Andererseits, – s. Middlebrook, The Bomber Command, behauptet immer noch einen Angriff von 35 ‚Mosquitos‘ auf die Göttinger Eisenbahnwerkstätten in dieser Nacht, obwohl es damals keine Bomben auf Göttingen gab, außer den katastrophalen, 12 km entfernt auf Reyershausen, – sodass die Interpretation, dass es sich dabei um einen tragischen Fehlwurf/Irrtum handelte, immer wahrscheinlicher wird. Hierzu hat Herr H. Rummelsberger freundlicherweise eine kurze Zusammenfassung ins Internet gestellt (Ansicht zur Qualitätsverbesserung anklicken): https://​www.​bergmannschor-reyershausen.​de/​reyershausen/​bombenangriff-1944/​index.​html.​
 
90
Milchs entsprechender Tagebucheintrag liest sich wie folgt: ‚Massage, GL Konf. mit Abteilungsleitern. Mittagessen mit Speer. Nachmittag Telephon Göring: „Me 209 stoppen, stattdessen Me 262.“ Ich schlage ein Anti-Invasions- [Luftwaffen-] Korps vor‘ – s. Irving, The Rise and Fall, FN 19, S. 438 f., der das entsprechend kommentiert: ‚The latter corps was to consist of airborne troops, special fighter and fast bomber units fitted with special weapons for combating an Allied invasion attempt wherever it might be made.‘ Angewandt auf den Invasionsschauplatz mit zu erwartender alliierter Luftüberlegenheit, steht Hitlers verhängnisvoller ‚Schnellbomber‘-Einsatzwunsch für die Me 262 in einem neuen Kontext. Am D-Day, dem 6. Juni 1944, stand jedoch keine Me 262 einsatzbereit zur Verfügung, und erst Ende des Monats wurden 26 Me 262 mit Triebwerken ausgeliefert., – see Pavelec, The Jet Race, S. 94.
 
91
Zwei Monate später bezeichnete Milch selbst seine Entscheidung als ‚sehr tapfer und mutig‘; um dies zu relativieren, kann man W. Messerschmitt am 2. Juni 1943 zitieren: ‚Auf lange Zeit, vielleicht nie, wird ein Turbinenflugzeug (262) das normale (kolbengetriebene) Jagdflugzeug ersetzen‘; – s. Schabel, Die Illusion, S. 36.
 
92
S. Wikipedia, ‚Messerschmitt Me 209‘.
 
93
Am 1. Mai 2018 kommentierte Johannes Schubert, ehemaliger Leiter der MBB-Division Raumfahrt, dass Mitte des Krieges auch für deutsche Standard-Kampfflugzeuge die Leistung aufgrund des Basistreibstoffs mit 85–87 Oktan zunehmend nicht mehr konkurrenzfähig wurde – und der Mangel an Antiklopf-TEL-Tetraethylblei sich bemerkbar machte, das damals noch unter US-Lizenz in zwei I.G. Farben-Werken in Brandenburg hergestellt wurde. Er hielt die strategische Bedeutung von TEL für die deutsche Kriegsführung für noch höher als die stark angegriffene Kugellagerproduktion in Schweinfurt. Die brandenburgischen Werke mit einer jährlichen TEL-Kapazität von 3600 t blieben von alliierten Bombenangriffen verschont. Besonderer Dank für die Vermittlung an Ernst H. Hirschel. Zwischenzeitlich ortete eine Veröffentlichung aus dem Jahr 2020, – s. Douglas, The secret horsepower race, S. 65, die beiden geheimen TEL-Fabriken in Gapel, 60 km westlich von Berlin, als erste, noch mit US/Esso? Lizenz errichtete Anlage, und eine kopierte IG Farben ‚Zweitanlage‘ in Frose, 40 km süd-östlich von Magdeburg.
 
94
S. Irving, The Rise and Fall, S. 245.
 
96
S. Wikipedia, ‚Edgar Petersen‘ in Englisch.
 
97
S. Wikipedia, ‚Henry H. Arnold‘ und – s. Houston, American Air Power (Arnold diaries). Die Reise dauerte vom 9. April bis zum 1. Mai 1941. Von diesen 23 Tagen entfielen neun auf die Strecke Washington – Bristol und zurück, wobei Arnolds Atlantiküberquerung an Bord eines Langstrecken-Flugboots besonders beeindruckte, – s. Wikipedia, ‚Boeing 314 Clipper‘, und NY-Bermuda-Azoren-Lissabon, mit 18 Passagieren und einer 11-köpfigen Crew.
 
98
S. Wikipedia, ‚Elwood Richard Quesada‘ in Englisch.
 
99
S. Koos, Heinkel Raketen- und Strahlflugzeuge, S. 130.
 
100
S. Houston, American Air Power, S. 140. Auf Ersuchen der AAF eröffnete Pan American Airways eine Schule für die Ausbildung von Navigatoren, und die erste Klasse begann im August 1940 in Coral Gables, FL, mit dem Unterricht. Nachdem die AAF ihre eigene Schule eröffnet hatte, wurden 1941 auch RAF-Schüler zum Pan American Kurs zugelassen.
 
101
S. Wikipedia, ‚General Electric I-A‘ in Englisch.
 
102
S. Wikipedia, ‚Bell P-59‘.
 
104
Das dreirädrige, vorderradgestützte Fahrwerk wurde erst durch eine Konstruktionsänderung der Messerschmitt Me 262 Prototypen V-5 (feststehend) und V-6 (einziehbar), nach Okt. 1943 eingeführt
 
105
S. Gersdorff, Flugmotoren, S. 301.
 
106
S. Wikipedia, ‚Messerschmitt Me 262‘.
 
107
S. Wikipedia, ‚Arado Ar 234‘. Nach der Me 262 wurde dieses Strahlflugzeug das zweite in Serie gebaute Flugzeug. Insgesamt wurden von Mitte 1944 bis Kriegsende 210 Flugzeuge gebaut. Der erste Prototyp der Ar 234, ein Entwurf des Fliegerasses des Ersten Weltkriegs Walter Blume (1896–1964) – s. Wikipedia, ‚Walter Blume (Konstrukteur)‘, absolvierte ihren Erstflug, angetrieben von zwei Jumo 004B, am 15. Juni 1943 auf dem Flugplatz Rheine bei Münster/Westfalen. Die 4-motorige Ar 234 V8 mit BMW 003 A-Turbotriebwerken, die in Abb. 8.7 (r) mit Doppel-Triebwerksgondeln dargestellt ist, flog erstmals am 4. Februar 1944, und das war damit auch der erste Start eines mit vier Turbotriebwerken ausgerüsteten Flugzeugs.
 
108
S. Pavelec, The Jet Race, S. 105.
 
109
S. Wikipedia, ‚Junkers Ju 287‘.
 
110
S. Wikipedia, ‚Flugplatz Brandis-Waldpolenz‘; dieser Militärflughafen, der bis 1989 von der SU-Luftwaffe genutzt wurde, befand sich 20 km östlich von Leipzig.
 
111
S. Wikipedia, ‚Horten H IX‘.
 
112
S. Wikipedia, ‚Flugplatz Oranienburg‘; der von der Luftwaffe und den Heinkel-Werken Oranienburg gemeinsam genutzte Militärflughafen verfügte über eine 2,2 km lange und 52 m breite Betonpiste und lag ca. 25 km nordwestlich des Berliner Stadtzentrums.
 
113
Schreiber (1923–1944) errang weitere vier Luftsiege, bevor er am 26. November 1944 bei einer Bruchlandung auf dem Flugplatz Lechfeld selbst ums Leben kam, und damit das erste ‚Jet Ace‘ der Geschichte wurde.
 
114
S. Wikipedia, ‚Messerschmitt Me 262‘.
 
115
S. Uziel, Arming the Luftwaffe, S. 204.
 
116
Auszug aus – s. Kay, Turbojet. Vol.1, S. 176.
 
117
S. Kay, German Jet Engine, S. 96 f.
 
118
BMW entwickelte ein Walz-/Schweißverfahren für Turbinenschaufeln, ähnlich dem zuvor beschriebenen von Wellner & Söhne für die Jumo 004 Turbine, aus Böhler FBD-Blech (17 Cr, 15 Ni, 2 Mo, 1,15 Ta-Nb, 0,9 Mn, 1,0 Si, 0,1 C, Rest Fe) – mit Serienfertigung durch WMF Württembergische Metallwaren-Fabrik, Geislingen an der Steige, 50 km östlich von Stuttgart.
 
119
S. Hagen, Zur Geschichte des Strahltriebwerkes.
 
120
S. Kay, German Jet Engine, S. 106 und 116.
 
121
S. Kay. German Jet Engine, S. 101.
 
122
Die Odyssee des BMW-Entwicklungsteams nach dem Auszug und der schrittweisen Verlagerung aus dem Werk Berlin-Spandau als Reaktion auf die schweren alliierten Luftangriffe Ende 1943, zunächst 700 km in den Südwesten nach Wittring/Saarbrücken, dann Mitte 1944 zurück in ein unterirdisches Salzbergwerk bei Neu-Staßfurt, etwa 150 km westlich von Bln.-Spandau, und danach in vier Stationen nach Kriegsende, schließlich 1950 zur Snecma, Paris-Villaroche, wird in einem ausführlichen Porträt von Hermann Oestrich, Kap. 9, beschrieben.
 
123
S. Wikipedia, ‚Kampfgeschwader 76‘.
 
124
S. Wikipedia, ‚Ardennenoffensive‘.
 
125
S. Cole, The Ardennes, Ch. XXI, S. 527.
 
126
S. Wikipedia, ‚Brücke von Remagen‘.
 
127
S. Wikipedia, ‚Flugplatz Achmer‘.
 
128
S. Wikipedia, ‚Heinkel He 162‘.
 
129
S. ‚Mittelbau-Dora Memorial‘, https://​www.​buchenwald.​de/​en/​29/​in Englisch.
 
130
Details zu Steckhans Lebenslauf und seiner frühen Bekanntschaft mit Helmut Schelp im Jahr 1935 wurden bereits im Zusammenhang mit Abb. 7.​3 beschrieben.
 
131
Damals unter dem Kommando von Oberst H. Ihlefeld (1914–1995), – s. Wikipedia, ‚Herbert Ihlefeld‘.
 
132
S. Forsyth, He 162 Volksjäger Units, S. 60.
 
133
S. Wikipedia, ‚Heinkel HeS 011‘.
 
134
S. Abschn. 6.​2, Eingangsabschnitt.
 
135
S Schlaifer, The development, S. 435, der diese ungewöhnliche Intervention kommentierte: ‚The two cases in which the Ministry ultimately did dictate. the design of an engine were the mixed-flow Heinkel 011, begun in 1942, and the turboprop version of that engine, the 021, begun by Daimler-Benz in 1943.‘
 
136
Eine ausführlichere Diskussion der Diagonalverdichter-Patente in Abschn. 12.​2 wird neben dem US-Patent von Birmann mit Priorität 1932 auch Patente von M.A. Müllers Lehrer an der Technischen Hochschule Köln 1927/1928, von Dr.-Ing. Bruno Eck 1937, von M.A. Müller noch bei Junkers Dessau für ein vergleichbares Turboprop-Projekt 1939 (siehe auch Abschn. 8.3) und schließlich für H. von Ohain und V. Vanicek bei Heinkel-Hirth 1942 aufführen.
 
137
S. Eckardt, Detailed Flow Investigations, und – s. Eckardt, Untersuchung der Strahl-/Totwasser-Strömung.
 
138
Ende 1944 wurde außerdem der HeS 011 A-0 Serienverdichter, Abb. 8.16, als einziger Verdichter in voller Größe bei der AVA Göttingen getestet, für den W. Encke einen eher enttäuschenden Wirkungsgrad von nur 80 % berichtete. Der neue Prüfstand hatte einen 4 MW Gleichstrom-Elektromotor mit einem Untersetzungsgetriebe an jedem Ende seiner Welle.
 
139
S. Koos, Raketen- und Strahlflugzeuge, S. 72.
 
140
Am 27. Feb. 2019 kommentierte Prof. V. Guemmer, TU Munich, diesen ‚triple vane Aufbau‘ als ‚äusserst gefährdet für 3D Wandgrenzschicht-Ablösungen, die auch erst mit den später veröffentlichten de Haller Kriterien besser analysierbar wurden.‘
 
141
S. Whittle, Gas Turbine Aero-Thermodynamics, S. 101, liefert im Nachhinein einen interessanten Kommentar in diesem Zusammenhang: ‚The compression process in a gas turbine is performed in a centrifugal compressor or an axial flow compressor or a combination of both. If both types are used, the axial flow compressor invariably precedes the centrifugal type,‘ sodass, im Hinblick darauf, die HeS 011 Verdichter-Anordnung eine klare Ausnahme darstellte.
 
142
S. Kay, German Jet Engine, S. 50.
 
143
S. Wikipedia, ‚Max Bentele‘ in Englisch.
 
144
Die Herstellung dieser ‚Topfschaufeln‘ hat H. Schubert im Detail beschrieben in – s. Hirschel, Aeronautical Research in Germany, S. 444–450.
 
145
S. Kay, German Jet Engine, S. 51.
 
146
Eine Auswahl geplanter Anwendungen hat – s. Kay, German Jet Engine, S. 51 f.
 
147
Der Evakuierungs-Standort von Messerschmitt bei Kriegsende, 90 km südlich des Hauptquartiers Augsburg-Haunstetten.
 
148
S. Wikipedia, ‚Bell X-5‘.
 
149
Kochendorf lag 50 km nördlich von Heinkel-Hirth in Stuttgart-Zuffenhausen.
 
150
S. Wikipedia, ‚Organisation Todt‘.
 
151
Kolbermoor liegt auf halber Strecke zwischen Bad Aibling und Rosenheim, 50 km südöstlich von BMW in München-Milbertshofen.
 
152
S. Budrass, Hans Joachim Pabst von Ohain, und Deutsches Museum, DMM/ASD, FAA 001/0323.
 
153
Budrass zitiert einen Brief von Heinkel an die EHAG Geschäftsführung vom 15. März 1944, in dem er Ohain charakterisiert als ‚exzellenter Physiker, der einer strengen Führung eines Chefingenieurs bedarf, der Ohains über die letzten sechs Jahre konstant zu beobachtende „Bastel-Neigung“ ein Ende setzt‘.
 
154
Beide, Heinkel (1888–1958) und Kamm (1893–1966), gehörten der ‚Burschenschaft Ghibellina‘ an der TH Stuttgart an, – s. Wikipedia, ‚Wunibald Kamm‘. Nach dem Krieg traf Kamm Hans von Ohain auf der Wright Patterson Airforce Base in Dayton, OH, bevor er 1953–1956, 17 Jahre nach Schelps Aufenthalt, als Professor am Stevens Institute of Technology in Hoboken, NJ, weiterarbeitete.
 
155
In Rostock stieß Hilgendorf im Juli 1939 zu Müllers Team, wechselte mit dieser Gruppe Mitte April 1941 zurück zu Heinkel-Hirth, Stuttgart, und schloss sich hier nach Müllers Weggang im Herbst 1942 dem vereinigten Ingenieurteam unter von Ohains alleiniger Führung an.
 
156
S. Potthoff, Wunibald I.E. Kamm, S. 228.
 
157
S. Kap. 9, für Hermann Reuter.
 
158
Wie zuvor diskutiert in Abschn. 4.​3.​3, und im Zusammenhang mit Abb. 4.​49 in der ‚Patent Arena‘.
 
159
S. C.I.O.S., Interrogation, S. 7/8, – oder ‚o si tacuisses, philosophus mancisses‘, (lt., Boethius oder Bibel, Hiob 13.5: ‚Wenn du geschwiegen hättest, wärst du Philosoph geblieben.‘
 
160
Helmuth Trischler, führender deutscher Experte für die Geschichte der Luftfahrtforschung, sprach das offensichtliche Problem an, dass ‚der NS-Staat kein konkretes, speziell auf die Bedürfnisse der Luftrüstung ausgerichtetes Forschungsprogramm definierte‘, – s. Trischler, Luft- und Raumfahrtforschung, S. 255.
 
161
S. Postan, Design and Development of Weapons.
 
162
S. Maier, Forschung als Waffe, S. 772.
 
163
S. Schmaltz, Vom Nutzen und Nachteil, und – s. Kay, German Jet Engine, S. 220, wo auch erwähnt wird, dass die BMW 003 Triebwerksgondel, die bei der AVA Göttingen als Wind- und Wasserkanalmodell im Maßstab 1:5 untersucht wurde, ein Ergebnis dieser Aktivitäten war.
 
164
S. Wikipedia, ‚Dietrich Küchemann‘.
 
165
Graphisch überarbeitet, – s. Kuechemann, Stroemungsvorgaenge, S. 8–10.
 
166
S. Wikipedia, ‚Hermann Schlichting‘.
 
167
Unter anderem aufgrund dieser Forschungsaktivitäten zur Aerodynamik von Triebwerksgondeln wurde der Mangel an großen Hochgeschwindigkeits-Windkanälen durch die große 76 MW Windkanalanlage in Ötztal kompensiert. Dieses bei Kriegsende unvollendete Projekt der LFM München wurde beschrieben von – s. Hirschel, Aeronautical Research in Germany, S. 193 f.
 
168
S. Wikipedia, ‚Johanna Weber‘ in Englisch.
 
169
S. Kuechemann, Aerodynamics of Propulsion.
 
170
S. Wikipedia, ‚Concorde‘ in Englisch.
 
171
S. Hirschel, Aeronautical Research in Germany, p. 412.
 
172
S. Flight, 8. Jan. 1942, S. 25. Die Veröffentlichung dieser für die britische Seite damals eher beunruhigenden Daten ohne jede Verzögerung ist höchst bemerkenswert. Die Zahlen beinhalten ungewöhnlicherweise ein RAF-Geschwader in Russland, schließen aber den Nahen Osten und die von der Royal Navy abgeschossenen Flugzeuge der Luftwaffe aus.
 
173
S. Schabel, Die Illusion, S. 198 – aus USSBS, The Defeat of the German Air Force (European Report, No. 59), S. 19, Abb. 8 (neu gezeichnet).
 
174
S. Flight, 16. März 1944, S. 289–291; entsprechend wuchsen das ‚gesamte militärische AAF-Personal‘ zwischen 1940–43.118 bis 1944–2.385.000, die ‚Arbeitskräfte‘ in den US-Motorenwerken zwischen 1940–25.000 bis Januar 1944–361.000 und in den US-Flugzeugwerken zwischen 1940–86.000 bis Januar 1944–1.022.000.
 
175
S. Budrass, Die Mobilisierung, S. 299, dabei re-zitierend das ‚Kommando der Luftwaffe Erprobungsstellen, Randbemerkungen zur Organisation der Luftwaffen-Technik, 20. Mai 1944, Bundesarchiv Militärarchiv (BA-MA) Freiburg, ZA 3/25.
 
176
S. Schmunk, Entweder KZ.
 
177
Am 31. Aug. 1942, – s. Wikipedia, ‚Harro Schulze-Boysen‘, wurde in seinem RLM-Büro verhaftet; er hatte einen Spionagering für die Sowjetunion geleitet, der später als ‚Rote Kapelle‘ bekannt wurde. Er hatte Zugang zu den Milch-Protokollen gehabt und, wie Milch in der Fortsetzung des Protokolls am 20.10.1942 scherzhaft feststellte, ‚…Soll- und Ist-Zahlen der Luftwaffe verwechselt, sodass mein Büro in Russland, aber auch in England und Amerika, positiver erschien als in Wirklichkeit. Ich habe mich dabei recht wohl gefühlt, sonst hätte ich mich für diese lächerlich niedrigen Zahlen geschämt.‘
 
178
S. Wikipedia, ‚William Werner‘.
 
179
S. Wikipedia, ‚Gotenstellung‘.
 
180
Teil des erfolgreich bestandenen ‚Abenteuers‘ war eine unerlaubte Verlängerung der Reise über das Wochenende, etwa 350 km weiter nördlich, zunächst mit dem Zug in einem ständig ‚besetzten‘ WC nach Stettin/Szczecin, gefolgt von einem 30 km langen Marsch durch die Ruine Pölitz/Police und dann mit einem Fischerboot über die Oder zur völlig überraschten Familie, wo der neugeborene Sohn wartete, nach Ganserin/Gasierzyno, Abb. 8.20 (r). Auf dem Rückweg wurden mehrere Rohr-Ersatzstücke ordnungsgemäß im Regimentshauptquartier in Halle-Leuna abgeholt und zurück an die italienische Front gebracht.
 
181
S. Wikipedia, ‚Zerstörergeschwader 26 „Horst Wessel“‘.
 
182
Durch einen merkwürdigen Zufall wurde der Autor zwei Stunden vor dem Höhepunkt des Luftangriffs auf Pölitz/Police am 29. Mai 1944, 8.30 Uhr, in Ganserin geboren, einem kleinen Dorf mit 500 Einwohnern am Ostufer der Odermündung, Abb. 8.20, Orientierungskarte (r). Um ca. 9 Uhr radelte der Großvater des Autors etwa fünf Kilometer zum nächsten Postamt, um Vater Hans per Telegramm von der glücklichen Geburt zu benachrichtigen, als er von einem Granatsplitter getroffen wurde, – blieb allerdings unverletzt, nur die Fahrradklammer am linken Hosenbein wurde scharf abgetrennt.
 
183
S. Wikipedia, ‚David Edgerton‘.
 
184
S. Edgerton, Britain’s War Machine.
 
185
S. Budrass, Review. The hun, S. 187.
 
186
Joseph J. Ermenc (1912–2005), Professor Emeritus, Dartmouth College, NH.
 
187
S. Ermenc, Interviews, S. 97.
 
188
S. Abschn. 10.​1, und s. – Wikipedia, ‚Fedden Mission‘ in Englisch.
 
189
S. Christopher, The race, S. 76.
 
190
S. Constant, The Origins, S. 208.
 
191
S. Wikipedia, ‚Robert Schlaifer‘ in Englisch.
 
192
S. Schlaifer, The Development, S. 321.
 
193
S. Wikipedia, ‚Sitzkrieg‘.
 
194
Patentanwälte Ernst und Carl Wiegand; Details, s. Abschn. 12.​1.​1.
 
195
Ein deutscher Geheimbericht ‚Sondertriebwerke des Auslands‘, unterschrieben von Oberst-Ingenieur Dietrich Schwencke, Abb. 8.3, vom 15. März 1944, nennt drei Whittle Patente, sein erstes von 1930 (GB347,206), das zweiflutige Radiallaufrad 1935 (CH188,758), und die ‚twin-compound engine‘ 1936 (CH195,823). Für den Rest nahm die deutsche Seite unveröffentlichte ‚Geheimpatente‘ an.
 
196
Tatsächlich war die internationale Nachfrage nach Gohlkes zusammenfassenden Informationen so groß, dass im Februar 1942 sofort eine englische Version seines Artikels veröffentlicht wurde, – s. Gohlke, Heizluftstrahltriebwerke.
 
197
S. FLIGHT, Vol. 40, 1941, S. 115–117, (II) S. 155–158, (III) S. 190–201, (IV) S. 239–242.
 
198
S. Smith, Gas Turbines, 3. Aufl., S. 10.
 
199
Heinkel He 280 Turbojet-Flugzeug, Erstflug 30. März 1941, und Junkers Jumo 109–004 A Turbojet- Triebwerk, mit einer Reihe erster Versuchsläufe zwischen 11. Okt. 1940 und Ende Jan. 1941.
 
200
Schwenckes Geheimbericht von 1944 wiederholt Abb. 8.23 (l) mit der vorhersehbaren Interpretation, dass hier mit großer Wahrscheinlichkeit ein Doppelgänger der tatsächlich kommenden GB/US-Turbojet-Flugzeuge gezeigt wurde; außerdem wurde das ‚Squirt‘-Triebwerk, Abb. 8.24 (l) reproduziert, in der Erwartung, dass diese neuen Flugzeuge nicht vor Herbst 1944 auf dem europäischen Kriegsschauplatz zu sehen sein werden. Die Ankündigung vom 6. Januar 1944 (s. u.) über gemeinsame britisch-amerikanische Turbojet-Entwicklungen wurde ebenfalls bestätigt.
 
201
S. Smith, Gas Turbines.
 
202
S. FLIGHT, 16. Nov. 1944, S. 526–528.
 
203
S. Wikipedia, ‚Ernst Udet‘. Udet, tatsächlich verantwortlich für Beschaffung und Nachschub der Luftwaffe, beging am 17. Nov. 1941 mit seiner Pistole Selbstmord; Gründe könnten die gerade begonnene ‚Operation Barbarossa‘ gegen die Sowjetunion im Sommer 1941 und die damit verbundenen Probleme gewesen sein, dass der Bedarf der Luftwaffe an Ausrüstung die deutschen Produktionskapazitäten überstieg.
 
204
Nach FlightGlobal, 24. Mai 2019, ‚The 1940 s – Flight goes to war.‘
 
205
Wie im Zusammenhang mit Abb. 6.​37 erwähnt, hatte Pye bereits am 3. Juni 1937 einen ersten Kontakt zwischen RAE und Metrovick zum Thema axialer Turbolader angeregt, der spätestens am 13. Dezember 1937 in die Tat umgesetzt wurde.
 
206
S. Abb. 4.​24, #9.
 
207
S. Constant, The Internal Combustion Turbine.
 
208
S. Kay, Turbojet, Vol. 1, S. 19. Als eine Art Vorläufer für höhere Stufendruckverhältnisse (aber immer noch unbefriedigende Leistung), wie sie schließlich mit ‚Freda‘ erreicht wurden, wurde ‚Ruth‘ #6 in Abb. 8.25, 1939 mit einem höheren Druckanstieg pro Stufe entworfen und erst 1940 getestet.
 
209
S. Constant, Pyestock’s contribution.
 
210
S. Bailey, The Early Development, S. 13.
 
211
S. Schlaifer, Development of Aircraft Engines, S. 430/431, hat interessante Informationen zum erreichten Technologie-Standard: ‚In November 1943, about the time when the design of the (Jumo) 004B was fixed for production, the F-2 weighed 1510 lb and was cleared for experimental flight at 1800 lb thrust. The specific weight of the F-2 was thus 0,84 lb/lbf, or a shade more than the 0.83 of the 004B.‘ und ‚.. it must be remembered that the design of the compressor of the 004 was virtually fixed before the end of 1941. For this …reason it is scarcely fair to compare the 004 compressor with the axial compressor of the F2, which delivered a pressure ratio of 4:1 with 90 % efficiency by the end of 1943.‘ Vergleichbare Werte erreichten nur H. Reuters ‚Hermso‘ Verdichter von BBC Mannheim in 1944–1945, s. Abschn. 9.​1.
 
212
S. Kay, Turbojet, Vol. 1, S. 47.
 
213
S. Kay, Turbojet, Vol. 1, S. 46.
 
214
S. Lloyd, Hayne Constant.
 
215
S. Constant, Influence of the R.A.E. Quelle und Zitat mit Dank an Andrew Nahum, 12. Okt. 2021. Die Fortsetzung von Griffiths Contra-Flow Entwurfsgeschichte bei Rolls-Royce folgt im nächsten Abschn. 8.2.3.
 
216
F.2/2 war eine überarbeitete F.2, 1090 kp Schub-Version vom August 1942.
 
217
Nach der Verstaatlichung von Whittles Power Jets im Jahr 1944, die Roxbee sowohl zum Vorsitzenden als auch zum geschäftsführenden Direktor machte, nahm Karl Baumann ab dem 28. April 1944 am GTTACC, dem Gas Turbine Technical Advisory and Co-Ordinating Committee, teil. Sein Patentregister umfasst 81(!) Patent-Erteilungen für Rechtsnachfolger wie British Westinghouse, Westinghouse Electric, Vickers Electric und in seinem eigenen Namen.
 
218
Bei der Hochdruckzerstäubung gibt es inhärente Probleme, aber beim ASM-System wird der Kraftstoff bei niedrigem Druck in ein um 180 Grad gekrümmtes, spazierstock-artiges Rohr gesprüht, wo er verdampft, um eine nahezu perfekte Verbrennung bei allen Kraftstoffströmen zu erreichen, die zwischen dem Start auf Meereshöhe und dem Leerlauf in großer Höhe erheblich schwanken können. Dieses System wurde später bei den Triebwerken der Serien Viper und Sapphire eingesetzt und an Westinghouse und Curtiss-Wright in den Vereinigten Staaten lizenziert. Es wurde bei RR Pegasus, M.45 und Viper eingesetzt und diente zur Behebung des Rauchproblems beim Olympus 593 für die Concorde.
 
219
S. Griffith, The Present Position.
 
220
Wie im Zusammenhang mit Abb. 4.​28 beschrieben, hatte Griffiths Patent von 1929 der typischen, radial ‚gestapelten‘ Verdichter/Turbinen-Schaufeln Vorläufer von Stolze-Barkow, 1905 und Mérigoux, 1910.
 
221
S. Baxter, Contra-Flow Turbo-Compressor Tests. Nach – s. Hodgson, Armstrong Siddeley, S. 6, erhielt ASM vom RAE den Fertigungsauftrag für dieses CR-Rig unter der Bezeichnung ‚C.6 (manchmal C.5)‘ im Jahr 1938 um das ‚Äquivalent‘ von 200 PS zu erzeugen. Überwacht von M. Cutler, war das Rig bereit für die RAE Tests Ende 1939, und ist nun im Science Museum, London ausgestellt. Information, mit Dank an A. Nahum, 11. Okt. 2021. Vorhergehende Erfahrungen mit dieser Contra-Flow Bauweise dürften Heppners entsprechende, konstruktive Anpassungen beim ASH Triebwerkskonzept, Abb. 8.31, erleichtert haben.
 
222
Wie bereits in Abschn. 4.​2.​2 erwähnt, haben Baxter und Smith die grundsätzlichen Dichtungsprobleme zwischen Turbine und angrenzenden Verdichterreihen nur ‚zwischen den Zeilen‘ erwähnt, mit einem dennoch positiven Blick auf das Konzept ihres – noch immer – ‚Herrn und Meisters‘.
 
223
S. Armstrong, Farnborough, S. 25–26.
 
224
S. Armstrong, Farnborough, S. 28.
 
225
Dank Hives, wurden bis 1945 nicht weniger als 160.000 RR Merlins produziert.
 
226
In Vorbereitung darauf wurde der riesige C.R.1-Motor während eines ‚geheimen‘ Besuchs von König Georg VI. und Königin Elizabeth im Rolls-Royce-Werk in der Nightingale Road am 8. August 1940 auch in 3D-Perspektive gezeigt; dies geschah auf dem Höhepunkt der Luftschlacht um Großbritannien, als die Rolls-Royce Produktionslinien auf Hochtouren liefen, um die Merlin-Motoren für die Spitfires und Hurricanes zu liefern, – s. Eyre, 50 years.
 
227
S. Rubbra, Alan Arnold Griffith, S. 126.
 
228
Mit großer Wahrscheinlichkeit lässt sich Griffiths Kontakt zu Fritz Heppner bestätigen, der als Leiter des ASM Advanced Projects Teams ähnliche gegenläufige Konstruktionsprinzipien von integrierten Kompressor-/Turbinenrotoren propagierte, wie im folgenden Abschn. 8.2.4 beschrieben.
 
229
S. Giffard, Making Jet Engines, S. 92.
 
230
Das Avon war das erste Axialverdichter-Turbotriebwerk von Rolls-Royce, das in Produktion ging. Von 1947 bis 1974 wurden über 11.000 Exemplare gebaut, die sowohl zivil als auch militärisch eingesetzt wurden. Die Anwendungen umfassten 12 Typen, darunter die ersten Comet- und Caravelle-Flugzeuge; industrielle Versionen des Avon sind auch heute noch im Einsatz.
 
231
S. Wikipedia, ‚Rolls-Royce Thrust Measuring Rig‘ in Englisch.
 
232
S. Cantor, The Equation of Materials, S. 253, und – s. Wikipedia, ‚George Griffith‘.
 
233
Sicherlich nicht nur zufällig ist Arnold auch die Hauptfigur in GGs Hauptwerk, Erfinder des revolutionären, globalen friedensstiftenden Aeronef (Luftschiff, in Franz.), in einer Romanze mit dem ‚Engel der Revolution‘ Natasha, der Tochter von Natas (sic! Satan rückwärts gelesen), einem russischen Juden und Führer der ‚Brotherhood of Freedom‘.
 
234
S. Wikipedia, ‚Fred T. Jane‘.
 
235
Als Geschichte in der Geschichte ist Ithuriel der Name eines Engels in dem epischen Gedicht ‚Paradise lost‘ von John Milton (1608–1674), – s. Wikipedia, ‚Ithuriel‘ in Englisch.
 
236
S. Rubbra, Alan Arnold Griffith, S. 117.
 
237
S. Constant, The Origins, S. 218.
 
238
Whittle, damals 34, machte es zum ‚Geheimaufenthalt‘, indem er downtown im ‚Hotel Statler Boston‘, heute – s. Wikipedia, ‚Boston Park Plaza‘ in Englisch, als ‚Mr. Whitely‘ eincheckte, ehe er in seinem Zimmer eine Telefoninstallation forderte, die nicht über die Hotelzentrale lief, etc. (GE Aviation Blog, 7. Feb. 2019).
 
240
Rowell hatte bereits im Mai 1939 gehofft, Chefingenieur von ASM zu werden, als Tresilian die Stelle bekam, – s. R. Hodgsons Website.
 
241
Der Cambridge-Absolvent T.P. de Paravicini, seit 1935 ehemaliger Forschungsassistent des legendären Turbolader-Konstrukteurs James P. Ellor bei Rolls-Royce Derby, verließ ASM kurz nach Tresilians Entlassung in Richtung Bristol, sechs Monate später folgten J. Bucher und andere, die – laut Hodgson etwas sibyllinisch – ‚worked during the war period for H.M.G. (the British Government) in Europe, including Germany‘.
 
242
B. Slatter (1920–2016) kam – nach einem Aufenthalt bei RAE Farnborough – zu Rolls Royce Derby und beendete seine Karriere als Technischer Direktor von RR Gas Turbines; seine Olympus Gasturbinen trieben den größten Teil der Royal Navy Flotte im Falklandkrieg 1982 an.
 
243
Diesem Bericht folgte im Dez. 1941 ‚An Introduction to Gas Turbine and Jet Propulsion Theory‘, möglicherweise eine der frühesten Arbeiten in UK zu diesem Thema – mit positiven Auswirkungen zu Gunsten von Axialmaschinen, – s. Hodgson, Armstrong Siddeley, S. 10. Beide Berichte sollten im RRHT Derby Archiv verfügbar sein – mit angekündigter Neueröffnung Ende 2022; Information mit Dank an Neil Chattle, RRHT Derby, 22. Okt. 2021.
 
244
Dies war mindestens 2,5 Jahre vor dem Metrovick F5 UDF und mehr als 40 Jahre vor dem gegenläufigen, offenen Propfan von GE aus den frühen 1980er Jahren, – s. Wikipedia, ‚General Electric GE 36‘ in Englisch.
 
245
S. Hodgson, Armstrong Siddeley, S. 17: ‚Heppner had demanded an immediate apology, which he did not receive. On Monday, 19 January 1941, Tresilian was asked by Rowell to apologise in writing to Heppner. He refused. Rowell said that if he did not, Heppner would leave immediately. He still refused. Rowell then telephoned Spriggs and/or Sopwith in London. A few minutes later, Tresilian announced to some of his design staff that: „I’ve upset the apple cart and have to go“. He was given two hours to leave. As a parting present, Spriggs gave him 12 days’ pay (he had no contract) and ensured that no-one in the industry would employ him. He remained unemployed for some six months until he became the RAF-USAAF engine co-ordinator.‘
 
246
Das letzte der ASH Entwicklungs-Dokumente T.B. 23 in der ‚Heppner (file) Box‘ bei RRHT Derby Archives: ‚The A.S.H. Mk IV‘, vom 16. Feb. 1946.
 
247
S. Giffard, Making Jet Engines, S. 107, ein Ausdruck, der durch Fakten nicht gestützt wird.
 
248
Wie bereits in Kap. 5 angedeutet, könnte Heppner diese ‚Turbojet-Entwicklungslücke‘ auch zur Erweiterung seiner aerodynamischen (Patent-) Kenntnisse beim Londoner Patentamt genutzt haben, z. B. im Hinblick auf seine Erfindungen/Aktivitäten im Zusammenhang mit den Abb. 8.34 und 8.36.
 
249
Diese Zahl impliziert multinationale Anwendungen; die alleinige Zahl der patentierten Innovationen von Heppner liegt eher bei 20 (15 × turbomaschinen- und 5 × automobil-bezogen).
 
250
Eine Unterstellung der Mitgliedschaft von Constant in der Kommunistischen Partei, die der Autor nicht nachweisen konnte/wollte.
 
251
Hodgson, Armstrong Siddeley, S. 15.
 
252
S. Kap. 5, im Zusammenhang mit Abb. 5.​11 (unten). Die offizielle, ablehnende Antwort muss Heppner noch im Dez. 1939 erreicht haben.
 
253
Dieses Prioritätsdatum liegt nur 10 Tage nach Heppners Rückkehr aus der Internierung auf der Isle of Man. Offensichtlich war er sehr entschlossen, weiterzumachen.
 
254
S. Smith, Gas Turbines, 3.Aufl., S. 77–79, aber eine Veröffentlichung in der 2.Auflage ist ebenfalls wahrscheinlich, zusätzlich zu FLIGHT, 1942.
 
255
Es ist wahrscheinlich, dass die Bezeichnung der 22 T.B: Reports, T.B. 1 bis T.B. 23 (mit T.B. 11 nicht existent) der ‚Heppner Box‘ im RRHT Derby Archiv, tatsächlich für ‚Torque Balancing‘ steht.
 
256
Neben Heppners Turbofan-Anordnung mit zwei Fan-Stufen am Strömungseintritt entsprechen beide Konzepte der inneren Verdichter- und äußeren Turbinenanordnung sowie der rotierenden Kraftstoffeinspritzung, s. auch Abb. 8.37 (r) für eine verwandte Konstruktionslösung von Heppners deutschem ‚Partner‘ H. Weinrich. Unverändert hatte auch ASH die Nachteile einer langen dünnen Welle und zahlreicher Lager mit schwieriger Schmierung.
 
257
Das Datum ist insofern bemerkenswert, als ASM mit der Entscheidung, ASH anstelle von ASX dem Ministerium vorzulegen, eine klare Präferenz für Heppners Triebwerkskonzept signalisierte. Das ASH-Basispatent US2,428,330 ‚Assembly of Multi-Stage Internal-Combustion Turbines Embodying Contrarotating Bladed Members‘ für F. Heppner allein, hatte ein Prioritätsdatum vom 15. Januar 1943.
 
258
Aus dem RRHT Derby Archiv: TB 01 ‚Note on the Thermodynamic Basis of the T.B. Engine‘ (19. Nov. 1942), TB 02 ‚Detailed Theoretical Notes on the T.B. Engine‘, und TB 03 ‚A Review of Alternative Designs Working on the Thermodynamic Cycle Already Discussed‘ (16. Okt. 1942). Die Bilder der hergestellten ‚gestapelten‘ Turbinen- (oben) und Verdichter- (unten) Schaufeln, Abb. 8.31 (r), sind Teil des TB 16 ‚The A.S.H. Mark III‘ vom 21. April 1944.
 
259
In 1942/1943, Heppner verwendete offensichtlich Howells Bericht von 1942, – s. Howell, The Present Basis of Axial Compressor Design, Parts 1 and 2.
 
260
S. Lawton, Parkside, S. 68–69.
 
261
Es besteht eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass Heppner die de Paravicini/Slatter Propulsoren verwendete, und sie mit seinem typischen gegenläufigen Kern-Triebwerk kombiniert hat.
 
262
Die Triebwerkshersteller-Kooperation von General Electric Aviation und Safran Aircraft Engine, die in einem Technologieprogramm RISE – Revolutionary Innovation for Sustainable Engines, gemeinsam zukünftige umweltfreundliche und kraftstoffsparende Triebwerkskonzepte erforschen.
 
263
S. Betz, Zur Theorie der Leitapparate fuer Propeller, auch als NACA TM No. 909 (Sept. 1939).
 
264
MTU Patent DE19,828,562 ‚Triebwerk mit gegenläufig drehenden Rotoren‘ mit Priorität 26. Juni 1998. Ein früheres MTU Patent ES2,023,020 ‚Turbofan‘, Erfinder H. Grieb und H. Geidel war mit Priorität 11. April 1988 angemeldet worden, – s. Geidel, Gearless CRISP. Die ‚Getriebe-CRISP‘ Basisversion war nicht patentierbar, durch zwei vorzeitige Veröffentlichungen des Jahres 1986, – s. Grieb, Turbofan and Propfan.
 
265
S. Wikipedia, ‚Pratt & Whitney PW1000G‘.
 
266
Patent GB577,950 ‚Improvements Relating to Jet-Propelled Aircraft‘, mit Priorität 31. Dez. 1941.
 
267
S. Froude, Description (1883). Dieser Robert E. ‚Froude, the Younger‘ hatte eine ähnliche Formel entwickelt, die von Sir Geoffrey I. Taylor (1886–1975) erneuert und der Öffentlichkeit bekannt gemacht wurde, – s. auch ‚Ein Skandal zum Start‘ in Abschn. 4.​2.​1.
 
268
S. Betz, Tragflügel, S. 281 (1927, in Deutsch), und – s. Betz, Interference, S. 218 (1966, in Englisch).
 
269
Patent DE513,116 ‚Verfahren zur Verminderung des Widerstands eines Körpers in Flüssigkeiten oder Gasen‘, mit Priorität 5. Sept. 1923, – s. Abschn. 12.​1.​2 und Abb. 12.​7. Heppners Patent von 1941 zeigt einen Aft-fan am Rumpfheck als flugzeug-spezifische Variante.
 
270
S. Smith, Wake ingestion.
 
271
S. Seitz, Concept validation, und – s. Wiart, Exploration of the Airbus ‚Nautilus‘. Das Heinkel He 211B, turbojet-getriebene 20 + Sitzer Flugzeugprojekt aus dem Jahr 1961 (Entwurf S. Günter) besaß eine Turbojet-Installation am Heck sehr ähnlich zu Heppners Patent von 1941, mit einer entsprechend prognostizierten sfc Verbesserung von 10 %.
 
272
Whittle Patent GB512,064, ‚Improvements relating to the propulsion of aircraft‘, Priorität 25. Feb. 1938. Wie diskutiert bei – s. Smith, Gas Turbines, 3.Aufl., S. 97, bekannte Whittle, dass die vorwärts zeigenden ‚air scoops‘ der entsprechenden Patentzeichnung radial deutlich übertriebene Abmessungen hatten.
 
273
Whittle Patent GB471,368 (gleicher Titel wie GB512,064), Priorität 4. März 1936.
 
274
S. Masters, German Jet Genesis, S. 131.
 
275
S. Wikipedia, ‚Flächenregel‘.
 
276
Fritz Heppner, ‚The general theory of boundary layer propulsion‘, ASM (internal) T.B.Report No. 18, vom 3. Nov. 1944, dabei zitierend O. Schrenks NACA TM 974, vom April 1941.
 
277
S. Wikipedia, ‚Absaugen/Ausblasen der Grenzschicht‘, und für einen Überblick – s. Gerber, Untersuchungen, eine Doktorarbeit aus Ackerets ETHZ Institut für Aerodynamik, 1938.
 
278
S. Schrenk, Grenzschichtabsaugung, NACA TM No. 974.
 
279
S. Historisches Lexikon der Schweiz HLS, ‚Werner Pfenninger‘. Pfenninger schuf Grundlagen in Bereich der ‚Grenzschicht-Laminarhaltung durch Absaugung‘, – s. Braslow, A History, S. 6.
 
280
Nach einer Interpretation von Peter Barnes, Bibliothekar des RRHT Coventry & Ansty Branch vom 17. März 2017, wurde das Darlehen drei Tage, nachdem Heppner das Haus in Leamington Spa gekauft hatte ausgestellt, Abb. 5.​7 (r), mit einiger Wahrscheinlichkeit per Scheck von Tom Sopwith selbst. Die 1600 £ von 1942 würden heute 80.000 £ bzw. 96.000 € entsprechen, was für das Haus im Jahr 1942 ausreichend gewesen wäre.
 
281
Das Wort schizophrenia heißt ‚Bewusstseins-Spaltung‘ und leitet sich in Modernem Latein von den griech. Wörtern schizein (σχίζειν, ‚spalten‘) und phrēn, (φρήν, ‚Bewusstsein‘) her. Seine Verwendung sollte die Trennung der Funktionen von Persönlichkeit, Denken, Gedächtnis und Wahrnehmung beschreiben. Die Untertypen der Schizophrenie wie paranoid, desorganisiert, katatonisch, undifferenziert und Residualtyp waren schwer zu unterscheiden und werden nicht mehr als eigenständige Erkrankungen anerkannt. Stattdessen wird Stress in allen Formen, von denen Heppner mehr als genug hatte, als Hauptursache angesehen.
 
282
Unerwähnt bleiben mögliche Eintrittsstörungenen, die erst später ins Blickfeld gerieten.
 
283
Der Verfasser sieht sich nicht in der Lage zu beurteilen, ob die vorstehende Bemerkung unter den prekären Kriegsbedingungen Ende 1944 als ‚gesund, tragfähig‘ anzusehen war.
 
284
Mail von Dave Piggott, RRHT Derby, 8. April 2013: ‚In my many conversations with Geoffrey Wilde, he talked about Heppner’s time in Derby just after the war. After he fell out with AS, he joined RR for a short time but was not a success at Derby either and soon left. Wilde maintained that his technical logic was not sound and some time after leaving RR he had mental health problems.‘
 
285
Tony Butler, ‚Griffith Wing Meteor‘, 11. Juli 2019: https://​www.​key.​aero/​article/​griffith-wing-meteor.
 
286
S. Brown, Wings on my sleeves, der einen ziemlich dramatischen Meteor-Testflug mit Griffith‘ Absaugeflügel am 1. Okt. 1948 beschreibt.
 
287
Fellow of the Institute of Physics (FInstP) ist der höchste Grad der Mitgliedschaft, der aufgrund einer ‚outstanding contribution to the profession‘ vergeben wird. Die Robe des Fellow folgt dem Muster der Robe des Doktors der Universität Oxford in Schwarz mit 4 Manschetten in violettem Damast, die Manschetten leicht gerafft mit roten Kordeln und violetten Knöpfen; Fellows tragen eine Doktorhaube aus schwarzem Samt mit roten Quasten.
 
288
Prinzipiell folgte Heppners Zuordnung zur ‚Physik‘ einer gewissen Logik seit seinem ‚Vordiplom‘ in Theoretischer Physik an der TH Dresden am 22. Juni 1929, Abb. 5.​2 (m), während er von der TH Berlin-Charlottenburg ~ 1932 als Dipl.-Ing. abging.
 
289
S. Wikipedia, ‚Central Hospital, Hatton‘ in Englisch, wo als eine Art Nachkriegs-Trauma festgestellt wird – ‚the hospital was overcrowded for over 20 years between 1945 and the late 1960 s.‘
 
290
Weinrich Patent DE899,298, mit Priorität 9. Dez. 1951.
 
291
Heppner Patent US2,334,625, ‚Turbomachine‘, mit Priorität 26. März 1941.
 
292
Mail an den Autor, vom 24. Jan. 2014.
 
293
S. Schubert, BBC-Mannheim.
 
294
S. Eckardt, Gas Turbine Powerhouse, S. 18–21, und – s. Wikipedia, ‚Luftangriffe auf Mannheim‘. Vor der Jalta-Konferenz vom 4. bis 11. Februar 1945 wies US-Präsident Roosevelt General L. L. Groves als verantwortliche US-Armee-Behörde an, dass er bereit sein sollte, Atombomben über Deutschland abzuwerfen, falls sie vor dem Ende des Krieges mit Deutschland einsatzbereit seien; neben Berlin wurde auch der Raum Mannheim-Ludwigshafen als alternatives Ziel in Betracht gezogen. Überlegungen, die nach der bedingungslosen Kapitulation Deutschlands mit Wirkung vom 8. Mai 1945 obsolet wurden, – s. Wikipedia, ‚Manhattan-Projekt‘.
 
295
Neben der gezeigten – s. Wikipedia, ‚Tirpitz (Schiff, 1941)‘, in Dienst gestellt im Feb. 1941 with 163.000 WPS, hatte die nicht fertiggestellte – s. Wikipedia, ‚Graf Zeppelin (Schiff, 1938)‘ vier BBC Dampfturbinen von zusammen 200,000 WPS; diese Lieferungen wurden durch riesige Stirnradantriebe ergänzt, die von BBC Baden, CH, kamen.
 
296
Eine vollständige Übersicht über die von BBC entworfenen und hergestellten Hochgeschwindigkeits-Windkanäle findet sich bei, – s. Eckardt, Gas Turbine Powerhouse, S. 126–151.
 
297
In dieser Zeit leitete er den Aufbau eines neuen Höhenprüfstandes, der inzwischen unter seinen Nachfolgern Profs. Wolfgang Braig und – seit 2001 – Stephan Staudacher zu einem international renommierten Prüfstand wurde, der regelmäßig von MTU Aero Engines, Rolls-Royce Deutschland etc. genutzt wird.
 
298
Als Bestätigung, – s. Senger, Die Betriebskennlinien mehrstufiger Verdichter, das als eigenständiges Positionspapier 1941 auf diesem wichtigen Gebiet der Turbomaschinen verstanden werden kann; es war Teil von Sengers geplanter Dissertation, die er jedoch während des Krieges nicht abschließen konnte; 1948 wurde er Professor für Thermische Strömungsmaschinen und Dampfkraftwerke an der TH Stuttgart – ohne die üblicherweise geforderte ingenieurwissenschaftliche Promotion, aber mit einem außerordentlich breiten Spektrum an praktischem Fachwissen.
 
299
Hermann Reuter (1911–1981) arbeitete von 1935 bis 1967 für BBC Mannheim; 1948 folgte er U. Senger nach; für Details seiner Turbomaschinen-Auslegungen, – s. den nächsten Abschn. 8.3.4 und Kap. 9. Reuter beendete seine berufliche Karriere als Professor für Maschinenbau an der TH Karlruhe von 1967 bis 1976.
 
300
Hammerbacher folgte Schnetzler als CEO in 1945, und behielt diesen Posten bis 1958. Er hatte – s. Wikipedia, ‚Kurt Lotz‘, als seinen Nachfolger aufgebaut, augenscheinlich auch mit dem Ziel die Geschäftsbereiche von Baden und Mannheim anzunähern, nunmehr angesichts der Größe mit einer gewissen, natürlichen deutschen Dominanz. Folglich führte Lotz beide Firmen abwechselnd zwei Tage lang von Baden und Mannheim aus, bis er feststellte, dass – wie er es nannte – eine gewisse ‚antideutsche Opposition‘ bestand, – s. Spiegel, Schweizer Spitze. Lotz verließ BBC im Jahr 1968 Richtung Volkswagen als Nachfolger von Heinrich Nordhoff, wo er den ‚Golf‘ als mittelfristigen Ersatz für Ferdinand Porsches damals noch immer populären ‚Käfer‘ einführte.
 
301
S. Ruch, Geschäfte und Zwangsarbeit, und – s. Schubert, BBC-Mannheim. Am Ende des Krieges lagen 2/3 der Produktionsstätten in Käfertal in Trümmern. Der Umzug der BBC-Verwaltung wurde nach einem RAF 554 Bomber Angriff in der Nacht vom 5. zum 6. September 1943 beschleunigt, der Mannheim fast vollständig zerstörte. Die ‚Bombensicherheit‘ Heidelbergs lässt sich aus Operette und Film ableiten, – s. Wikipedia, ‚The Student Prince‘ in Deutsch, basierend auf dem Stück – s. Wikipedia, ‚Alt-Heidelberg‘, mit 608 Aufführungen en suite die längst-laufende Broadway-Show der 1920er Jahre, dort erneuert in 1943, bevor verstärkte alliierte Bombardements begannen. Die BBC Industrie-Gasturbinen- und Turbomaschinen-Abteilung unter Max Schattschneider wurde in die Robert Bunsen Schule in Neuenheim ausgelagert – auf Heidelbergs andere Seite des Neckars, – s. Kay, German Jet Engine, S. 196.
 
302
S. Wikipedia, ‚Luftangriffe auf Mannheim‘. Zwischen dem 16. Dez. 1940 und dem 2. März 1945 wurden mehr als 150 Luftangriffe mit einer Gesamtbombenlast von 25.181 t registriert, bei denen 1700 Menschen getötet wurden. Das waren nur 0,6 % der 284.000 Einwohner, weil die Kapazität der Luftschutzkeller außerordentlich hoch war. Ludwigshafen-Mannheim war im Rahmen des US Manhattan Projekts als potenzielles Ziel für Atombombenabwürfe vorgesehen, ein verhängnisvoller Plan, der aufgrund der deutschen Kapitulation am 8. Mai 1945 nicht ausgeführt wurde. Infolge des Krieges hatten 1300 BBC-Mitarbeiter ihr Leben verloren, und 1950 wurden noch 600 als vermisst gemeldet.
 
303
Zur BBC Gasturbinen-Lokomotive, – s. Eckardt, Gas Turbine Powerhouse, S. 196–203, mit offensichtlichen Folgen für das Design der daraus weiterentwickelten Panzer-Gasturbine, Abschn. 8.3.4; in Folge regte die Lokomotiv-Brennkammer auch Ideen für Flugzeug-Brennkammern und im Rumpf montierte Gasgenerator-Anwendungen an, beschrieben in GT Powerhouse, S. 208–209, was auch zu einem BBC-Patent CH221,503 mit Priorität 9. Dezember 1940 führte.
 
304
Erfinder Claude Seippel, ‚Verbrennungsturbinenanlage‘, CH214,256 und US2,326,072, mit Priorität in Deutschland: 28. Juni 1939.
 
305
Das erste Geheimpatent Nr. 317/38 von Hans von Ohain und die entsprechenden Hintergründe der strömungsverzögernden ‚Venturi‘-Brenner werden in Abschn. 12.​1.​1 ausführlich behandelt.
 
306
S. Smith, Gas Turbines, 3. Aufl., April 1944, S. 75–76, ‚.. Only 20 to 30 per cent of the air delivered by the compressor is required for the combustion of fuel; the remainder is employed to lower the temperature of the combustion gases,‘ und ‚Flame forms at or beyond the (Venturi-Kammern) grid bars (20), which furnish a number of friction surfaces along which the boundary layers of the mixture move at lower velocity than the ignition velocity. Small flames are formed locally which preheat and ignite the main mass of the mixture and thus maintain stable conditions.‘
 
307
S. Schwencke, Strahltriebwerke. Der Verteiler des Berichts umfasst u. a. RLM Staats-Sekr. E. Milch; Chef der Luftwaffe (Lw); Planungsbüro s. Wikipedia, ‚Ullrich Diesing‘; RLM GL/C-E3 H. Schelp; Chef Lw Gen. Stab – s. Wikipedia, ‚Günther Korten‘; Chef Lw Führungsstab – s. Wikipedia ‚Eckhard Christian‘; General Kampf-Flugzeuge A. Galland, General Bomben-Flugzeuge W. Marienfeld, General Aufklärungs-Flugzeuge G. Lohmann, und Lw HQ – s. Wikipedia, ‚Lager Robinson‘, und s. Wikipedia, ‚Hans Jeschonnek‘.
 
308
Dies ist ein weiterer Hinweis darauf, dass das gegenseitige Patent-Informationssystem während des Krieges nur von begrenztem Nutzen war.
 
309
Die Beiträge von Darrieus zu den frühen Axialverdichter-Entwicklungen von Brown Boveri wurden beschrieben in – s. Eckardt, Gas Turbine Powerhouse, S. 98–101.
 
310
Einzelheiten zu dieser Reise stammen aus Cl. Seippels Tagebuch 1941, in dem es in diesem Zusammenhang auf Französisch heißt: ‚29/31 VII – Lyon, Darrieus, Destival; Grenoble Maue. pénurie !‘, d. h. nach dem Treffen zu Fluggasturbinen in Lyon fuhr Seippel weiter nach Grenoble, um mit der Wasser- und Elektromaschinen-Fabrik der BBC Kontakt aufzunehmen, wobei er eine ‚mauvaise pénurie‘, einen gravierenden Mangel an Lebensmitteln, feststellte. Informationen, mit besonderem Dank an Cl. Seippels Sohn Olivier (1926–2012), der ebenfalls in verschiedenen Funktionen bei der BBC tätig war und dazu beitrug, persönliche Erinnerungen an seinen Vater wiederzubeleben, insbesondere durch Einblicke in den BBC-Teil von Cl. Seippels Tagebuch.
 
311
S. Destival, SOCEMA, und – s. Destival, French Turbo-Propeller; angesichts der beschriebenen engen Kontakte zwischen RAE Farnborough und BBC Baden einerseits und der unverändert engen Zusammenarbeit zwischen BBC und ihrer französischen Tochtergesellschaft C.E.M. andererseits überrascht diese Aussage.
 
312
S. Eckardt, Gas Turbine Powerhouse, S. 131–135, ‚The AVA/LFM wind tunnel projects‘.
 
313
S. Pfenninger, Die Gasturbinenabteilung bei BBC. S. a. Abb. 10.​20, wo diese Entwicklungen in den Zusammenhang mit dem SOCEMA-Turboprop-Triebwerk TGA 1 gestellt werden. Zu den eher ungewöhnlichen Aufgaben dieser BBC-Abteilung gehörte z. B. die Entwicklung eines Antriebs für die Lande-Fahrwerke von Flugzeugen der Schweizer Luftwaffe, um den übermäßigen Gummiverschleiß nach dem Aufsetzen bei Landegeschwindigkeiten bis zu 150 km/h zu verhindern; die Lösung wurde mittels eines Hydraulikantriebs mit einer Schraubenpumpen-Motor-Kombination realisiert.
 
314
S. Churchill, Triumph and Tragedy (The Second World War, Vol. 6), S. 712, oft als neutralisierender Kommentar zu Stalins heftiger Kritik an der Schweiz interpretiert.
 
315
Katharine Lee Bates’ Text von ‚America the Beautiful‘ soll auf den atemberaubenden Blick vom Gipfel des Pikes Peak zurückzuführen sein. Neben der außergewöhnlichen Landschaft gibt es auch eine verborgene technische Beziehung zur Schweiz und zur frühen Eisenbahnvergangenheit von Brown Boveri, Abb. 4.​2. Seit 1964 verwendet die Manitou and Pikes Peak Railway, die höchste Zahnradbahn der Welt, Ausrüstung der SLM Schweizerischen Lokomotiv- und Maschinenfabrik, Winterthur, – s Wikipedia, ‚Pikes Peak Cog Railway‘ auf Englisch. Die M&PPR verwendet das Abt-Zahnradsystem, das auf eine maximale Steigung von 25 % beschränkt ist. Viele Zahnradbahnen wie diejenige auf die Rigi, 15 km östlich von Luzern, CH, verwenden das System Riggenbach, auch ‚Leiter-Zahnstange‘ genannt. Die steilste Zahnradbahn der Welt ist die Pilatusbahn, 5 km südlich von Luzern. Sie verwendet das Locher-Zahnstangensystem, um Steigungen von achtundvierzig Prozent zu überwinden. Die steilste Zahnradbahn entlang des Panamakanals hat kurze Steigungen von sogar fünfzig Prozent, sie verwendet ebenfalls das Riggenbach-System.
 
316
Entscheidenden Auftrieb erhielt die Idee, als Asmus Hansen, der 1930 an der TH Dresden seine Dissertation ‚Die thermodynamischen Grundlagen des Höhenflugmotors‘ eingereicht hatte, 1932 beim Abstieg aus einem Stratosphärenflug bis 13 km mit der Junkers Ju 49 mit einem Triebwerksbrand kämpfte, Abb. 4.​34 – und zur Notlandung mit ‚stehender Latte‘ auf dem Junkers-Flugplatz Dessau gezwungen wurde.
 
317
S. Barth, Zur Entwicklungsgeschichte der deutschen Flugtriebwerks-Hoehenprüfstaende (mit den folgenden Angaben zu den Verkäufen von BBC-Höhenversuchsanlagen von H. Koeckritz, BBC Mhm. 1966), wurden NI-Geräte an DVL Bln.-Adlershof (4), E-Stelle Rechlin (2), BMW München, FKFS Stuttgart, DB S.- Untertürkheim (2), Junkers-Motorenwerke Dessau (2), DFL Braunschweig, AVA Göttingen, Rheinmetall-Borsig Bln.-Tegel, Heinkel-Hirth S.-Zuffenhausen; außerdem Moskau CIAM usw. (5), bis Juni 1941 nicht vollständig ausgeliefert, – s. Ruch, Geschäfte und Zwangsarbeit, S. 85.
 
318
Zumindest die Ausrüstung von sechs weiteren NII-Anlagen wurde von BBC geliefert, aber nicht in Betrieb genommen: DB S.-Untertürkheim, DVL Bln.-Adlershof, E-Stelle Rechlin (2), BMW München, LFM München. Die beiden NII – Aggregate für die ‚E-Stelle Rechlin‘, 130 km nördlich von Berlin, sollen ‚in einem Wald in der Nähe des Feldes‘ gelagert worden sein, – s. C.I.O.S, Gas Turbine and Wind Tunnel Activity. Die E-Stelle verfügte in Rechlin-Laerz über zwei parallele Start- und Landebahnen aus Beton, jede 2400 m lang und 50 m breit. BBC verlangte für eine NII-Höhenprüfanlage 6.300.000 RM und zusätzlich 1 Million RM für die Klimaanlage.
 
319
Detailierte Anlagenbeschreibungen enthalten – s. Hirschel, Aeronautical Research in Germany, S. 216–224, und – s. Stoeckly, Bavarian Motor Works, in Englisch, und in – s. Hirschel, Luftfahrtforschung, S. 201–209, und – s. Barth, Zur Entwicklungsgeschichte. In einem Schreiben vom 1. Feb. 1971 von Herbert Gassert (1929–2011), Vorstandsvorsitzender der BBC Mannheim von 1980–1987, an MTU-Vorstandsmitglied Dr.-Ing. Karl Ad. Müller wurden die BBC-Turbomaschinen für ‚Herbitus‘ spezifiziert: zwei Luftverdichter V1103 und V1102, drei Gasverdichter V1604, V1104 und V704, einschließlich Getriebe und E-Antriebsmotoren, eine Luftexpansionsturbine – mit Typenbezeichnung, wobei V für Radialverdichter, die ersten drei Ziffern für den Laufraddurchmesser in cm und die vierte Ziffer für die Stufenzahl stehen.
 
320
Tarnende, aber für Insider dennoch aufschlussreiche Projektnamen waren eine Spezialität des gebildeten deutschen Militärs; weitere Beispiele sind ‚Hetralin‘ in Abschn. 8.3.5 und ‚ATAR‘, Kap. 9. Der Codename ‚Herbitus‘ für die BMW-Höhenversuchsanlage wurde wie folgt entmystifiziert: Sie befand sich ~ 100 m südwestlich der heutigen Straßenecke Lüneburger- und Konstanzer-Straße in München-Milbertshofen, wo sich damals (und auch heute noch) das BMW-Kraftwerk, Gebäude 100 befand, Abb. 8.46. Östlich davon befand sich das gleichnamige ‚Oberwiesenfeld‘, von F.-Z. Diemers Höhenflugrekord 1919, Abb. 4.​29, wo bis 1939 Münchens einziger Zivilflughafen lag und seit 1972 der Olympia-Park. Ober-Wiese(n)-Feld hat Wiese/Wiese/Grasland in der Mitte, was lat. ‚herba‘ ist; dementsprechend bedeutet ‚herbescere‘ ‚ziehen/sprießen‘ und das Partizip der Vergangenheit davon ‚herbitus‘ so etwas wie ‚es ist gezogen/es ist gesprossen‘ oder ‚grün überwuchert‘ – mit dem zusätzlichen Vorteil, dass die Endung US als Hinweis auf die Initialen von Ulrich Senger als dem verantwortlichen BBC-Chefingenieur gedeutet werden konnte. Besonderer Dank gilt in diesem Zusammenhang Maria Kissler, Bochum, für ihre freundliche Unterstützung bei der lateinischen Grammatik.
 
321
S. Bailey, The Early Development, S. 60.
 
322
Ch. Soestmeyer kam mit praktischen Erfahrungen von der kleineren DVL-Höhenversuchsanlage 1941 zu BMW München, wo er zusammen mit U. Senger, BBC Mannheim und einer Reihe verantwortlicher Ingenieure der Höhenversuchsanlagen Rechlin und Junkers Dessau in einem eher seltenen kooperativen Ansatz das ‚Herbitus‘-Konzept entwickelte. Soestmayer blieb mehrere Jahre als ‚Manager of Operation‘ beim AEDC ETF, – s. Hirschel, Aeronautical Research.
 
323
Eine Nachkriegsergänzung der Tullahoma-Turbomaschinen bestand aus zwei großen DEMAG-Radialverdichtern mit PR 2,5, V1 114 m3/s Eintrittsvolumenstrom und 14 MW max. Leistungsaufnahme, – s. Barth, Zur Entwicklungsgeschichte, S. 21.
 
324
S. Eckardt, Gas Turbine Powerhouse, S. 137–148, und – s. Eckardt, The 1 × 1 m hypersonic wind tunnel. Bei Kriegsende waren die Turbomaschinen und Materiallieferungen zu ~ 80 % in Kochel gelagert. Einer der entscheidenden Unterschiede zwischen der Kochel-Planung und der Tullahoma-Realisierung war der uneingeschränkte Einsatz der E-Motor-Antriebstechnik, sodass die geplanten hydraulischen Turbinenantriebe für den Verdichterbereich (zweiter Walchensee-Stollen) nicht mehr benötigt wurden.
 
325
Die Bezeichnung ‚Tunnel A‘ geht noch zurück auf das Peenemünde Planungs-Team unter W. von Braun in den späten 1930er Jahren.
 
326
Die Qualität der deutschen Höhentesteinrichtung lässt sich auch im Vergleich zur Farnborough-Höhenprüfkammer für Triebwerke besser einschätzen, für die zwei unabhängige Statements von britischen Besuchern in Wright Field im September 1938 protokolliert vorliegen, – s. Douglas, The Secret Horsepower Race, S. 66 f. Rolls-Royces Stanley Hooker ‚was of the opinion, that the Farnborough altitude test chamber devoted most of its effort to making the equipment work and very little actual testing had been completed,‘ und A.A. Griffith äusserte sich kurz danach etwas vorsichtiger, dass ‚their air-cooling system, which is an air engine wherein the air is compressed, cooled and expanded, is not entirely satisfactory. While it is a compact arrangement, it is necessary to pass the air through a centrifuge to take out the snow. Even then under cruising conditions they have trouble with icing.‘
 
327
S. das vorhergehende Kap. 7, und – s. Wikipedia, ‚GT 101‘ in Englisch. M.A. Müller war damals nicht nur bereits langjähriges NSDAP-Parteimitglied, sondern hatte offenbar auch gute Verbindungen zu technischen Einrichtungen der Waffen-SS (ohne seinen tatsächlichen Rang zu kennen).
 
328
S. Eckardt, Gas Turbine Powerhouse, S. 196–204. Rechts ist eine Spannbetonbrücke mit Gotthard-Granitabdeckung zu sehen, die 1945–6 neu gebaut wurde, nachdem eine vorangegangene Stahlgitterkonstruktion von 1876 bei einem US-Luftangriff mit 20 Bomben auf die Brücke und den benachbarten Weiler Rheinsfelden teilweise zerstört wurde, wobei drei Menschen ums Leben kamen, – s. Wikipedia, ‚Alliierte Bombenabwürfe auf die Schweiz‘.
 
329
Dieser GT sfc-Wert gilt für 50 % Last und den integrierten Einsatz eines Wärmetauschers im GT-Lokantrieb. Angesichts des GT 102 Panzertriebwerks (ohne Wärmetauscher) dürfte der resultierende Teillast-sfc-Wert zwischen 500–600 g/PSh gelegen haben, – Information, mit Dank an Norbert Lang, 13. Dez. 2021.
 
330
BBC-Historiker und Bahnexperte Norbert Lang äußerte Vorbehalte gegen diesen insinuierten GT Lok-‚Showcase‘, da die nicht elektrifizierte Nebenstrecke Winterthur – Basel mit dem BBC-Montagewerk Münchenstein am Basler Ende eine klassische Teststrecke darstellte, um den Engpass Zürich und die Sperrung der kritischen Juraquerung Bözberg zu umgehen; mit Dank an NL, 10. Dez. 2021.
 
331
1943 wurde der Panther, eine MAN-Konstruktion mit effektiv 620 PS, 12 Zyl. V, 23 l, flüssigkeitsgek. Maybach HL 230 P30 Benzin-Kolbenmotor gegen den T.34 eingeführt, mit 50.000 Einheiten Produktionsrekordhalter während des Krieges, der 1941 überraschend auf den russischen Schlachtfeldern erschienen war. Nachfolgende Tabelle angepasst – s. Kay, German Jet Engine, S. 161.
 
332
Porsches Ehrendoktortitel, eigentlich sein zweiter nach der TH Wien im Jahr 1916, wurde ihm von der TH Stuttgart für den Sieg bei der Targa Florio 1924 auf den Plätzen 1–3 mit seinem Mercedes SSK und dem 126 PS, 2 l, 4-Zylinder-Kompressormotor verliehen; sechs Jahre später wurde der Titel Teil der ‚Dr.-Ing. h.c. F. Porsche GmbH‘. Diese ‚Porsche KG‘ hatte zunächst nur eine kleine Belegschaft von dreizehn Mitarbeitern, die aber 1945 auf vierzig und etwa 120 Arbeiter anstieg, wobei das Büro von Stuttgart nach Gmünd und Rheinau in Österreich verlegt wurde, – s. Wikipedia, ‚Porsche‘.
 
333
VK30.01 (P) steht für ‚VollKetten Fahrzeug, mit 30 t Zielgewicht, und (P)orsches 1. Entwurf‘, – s. Wikipedia, ‚VK 30.01 (P)‘ in Englisch.
 
334
In Google Maps, suche nach < Rheinauweg, Höchst, Bregenz, Österreich >.
 
335
S. Wikipedia, ‚Panzerkampfwagen V Panther‘, und für die Panther II Einbau-Zeichnung, – s. B.I.O.S.: ‚Report on German Development of Gas Turbines for Armoured Fighting Vehicles‘.
 
336
Die einschlägige Literatur, z. B. – s. Wikipedia, ‚BMW GT 101‘ in Englisch, vermischt oft Aktionen und Verantwortlichkeiten von Max Adolf Müller (1901–1962), – s. Kap. 7, und Dr. Alfred (Hermann) Müller (1907–1979). Im Allgemeinen, folgt der Autor entsprechenden Untersuchungen von – s. Kay, German Jet Engine, S. 156 f. Eine weitere Komplikation war die Namensänderung bzw. -erweiterung des letzteren im Jahr 1969 in Alfred H. Müller-Berner durch Hinzufügen des Namens seiner Frau, um die lebenslange Namensverwechslung zu beenden. Dr.-Ing. A. Müller, seit 1933 Flugmotoren-Konstrukteur bei BMW München, erhielt 1941 seinen Doktor-Grad für eine Arbeit über ‚Die Innenkühlung von Turbolader-Turbinenschaufeln‘ bei Kamms FKFS. Im Januar 1944 beendete er die Konstruktion des hervorragenden Turboladers für den BMW-Höhenflug-Kolbenmotor Typ 801 J, bevor er die Entwicklung der Panzer-GT übernahm. Im Februar 1945 wurde er schließlich durch Max Adolf Müller abgelöst. Nach einem frühen Aufenthalt bei C.A. Parsons & Co. 1957, wo er ein kleines 1000 PS Panzer-GT-Entwicklungsteam leitete, und einer Fortsetzung bei Leyland Motors in England als leitender Entwicklungs- und Forschungsingenieur für Motoren, Lastwagen und Busse seit 1952, arbeitete A. Müller in der Kolbenmotoren-Entwicklung bei Daimler Benz Stuttgart unter Fritz Nallinger, und beendete seine Karriere 1972 als Leiter der DB-Nutzfahrzeugentwicklung unter Hans Scherenberg., – s. ATZ (1972), S. 456.
 
337
Beide Bezeichnungen – KTL und KVA – sind in diesem Zusammenhang in Gebrauch.
 
338
S. Wikipedia, ‚SS-Hauptämter. Ab 1943 wurde das SS-FHA von Hans Jüttner geleitet; eine Begegnung von Helmut Schelp mit Jüttner zu Fragen der ‚Zwangsarbeit‘ im Zusammenhang mit der Produktion von Turbotriebwerken Mitte August 1943 wurde in Abschn. 7.​4 beschrieben.
 
339
S. Rabl, Das KZ-Aussenlager St. Aegyd, S. 14 und S. 24. Ab dem 2. Nov. 1944 existierte dort auch für fünf Monate ein ‚KZ-Aussenlager‘ mit etwa 300 Häftlingen aus dem KZ Mauthausen, angeblich um Panzergasturbinen-Versuchsanlagen zu bauen. Das Projekt wurde nicht realisiert, dennoch verloren 46 Häftlinge ihr Leben durch Mord, Selbstmord und grausame Arbeitsbedingungen.
 
340
Untergebracht in der 1940 neu errichteten Kaserne an der Südseite des Schönbrunner Schlossgartens, heute Maria-Theresien-Kaserne, und unmittelbar nach dem Krieg von britischen (Panzer-)Truppen als ‚Schönbrunn Barracks, H.Q. Vienna Grn.‘ genutzt, was erklären mag, dass ein wesentlicher Teil des KTL-Ingenieurteams (Müller, Kolb, Hryniszak, Zadnik) bei C.A. Parsons & Co., Newcastle, Beschäftigung fand, – s. Patent einer ‚Gasturbinenanlage‘, CH275,240 mit Priorität 7. März 1949, eine Entwurfsvariante der GT 102, – und Leyland Motors (Müller) bis ~ 1956, letztere Firma später bekannt für ihr Lastwagen-Gasturbinen-Projekt.
 
341
S. Kay, German Jet Engine, S. 156–173.
 
342
Eine seltene Originalzeichnung des Bundes-Militärarchivs BA-MA Freiburg, RS/5, 459: ‚Tätigkeitsbericht der kraftfahrtechnischen Lehranstalt der Waffen-SS, Außenstelle „Alfred“‘, 1. Feb. 1945.
 
343
Nach – s. Kay, German Jet Engine, S. 166: ‚Brown Boveri & Cie. Mannheim having been chosen for the task because of the excellent results it had been obtained in designing a new axial compressor for the BMW 103–003 (C) turbojet‘ als Teil des RLM ‚Hermso Projekts‘, – s. Kap. 9.
 
344
Für den GT 103 Wärmetauscher mit langsam rotierender Keramiktrommel war der BBC-Spezialist W. Hryniszak zuständig, der auch an der Regenerator-Konstruktion eines Langstrecken-Turbotriebwerks für den ‚Amerika-Bomber‘ beteiligt war, die im nächsten Abschn. 8.3.5 behandelt wird. Dieses Projekt war ebenso wie das für die Panzer GT als ‚Last Minute Kriegsprojekt‘ ausgelegt – dabei wurde nicht nur die Verwendung von minderwertigen flüssigen Brennstoffen, sondern auch die fester Kohlenstäube/Späne ernsthaft untersucht, – s. Abschn. 8.3.5.
 
345
Die thermischen Gesamtwirkungsgrade von 16 % ohne Wärmerückgewinnung und von 28,8 % mit Wärmetauscher müssen in Relation zu den etwa 35 % eines guten Kolbenmotors der damaligen Zeit gesetzt werden.
 
346
Zitiert nach – s. Rabl, Das KZ-Aussenlager St. Aegyd, S. 25.
 
347
Neblich beging am 3. April 1945 Selbstmord in Wien.
 
348
Information, mit Dank an Helmut Schubert, 21. Dez. 2021.
 
349
S. Eckert, Erinnerungen, S. 64–67. Sieben Seiten des Protokolls dieser Sitzung befinden sich im persönlichen Nachlass des teilnehmenden Prof. E. Schmidt im Hist. Archiv der TU München, HATUM NL7.2 Ernst Schmidt, damals LFA Braunschweig. Das Protokoll bestätigt neben mehreren SS-Rängen die Teilnahme von H. Schelp und W. Brisken, RLM TLR-E3 VII, Dr. A. Müller und M.A. Müller, L. Ritz (s. nächster Abschn. 8.3.5), K. Bammert, R. Friedrich, Dr. V. Vanicek und J. Kruschik. Information, mit Dank an Dr. Chr. Rabl, 3. Jan. 2022.
 
350
Gegründet in 1828, wurde das Haus als Gußeisenwerk bis 1885 betrieben, und gehörte dabei vermutlich zum Industrieimperium von – s. Wikipedia, ‚Karl Wittgenstein‘, ehe es ~ 1930 an die katholische Caritas Sozialdienst-Organisation mit gegenwärtiger Adresse Berggasse 6 verkauft wurde. Karls jüngster Sohn – s. Wikipedia, ‚Ludwig Wittgenstein‘, hatte Maschinenbau an der TH Berlin-Charlottenburg studiert, von wo er im Frühjahr 1908 für ein Luftfahrt-Doktorat an die Victoria Universität Manchester weiterzog. Bevor er der berühmte Philosoph wurde, meldete er dort 1910 ein Patent GB27,087 über ‚Improvements in Propellers applicable for Aerial Machines‘ an – mit kleinen Brennkammern an der Spitze von Propeller-Blättern.
 
351
Eckerts Bemerkung sorgte angesichts des bestätigten Konferenzdatums Ende August 1944 und der offiziellen Eröffnung des KZ-Außenlagers St. Aegyd am 2. Nov. 1944 für eine gewisse Unsicherheit. Mit einiger Wahrscheinlichkeit bezog er sich auf die im Bau befindliche ‚SS-Kaserne‘ in der Nähe des Caritas-Hauses, Abb. 8.52 (r).
 
352
Es ist bekannt, dass die Panzer-GT-Prototypen auf der RLM-eigenen Hochdruckfeldprüfanlage bei Brückner, Kanis & Co. in Dresden erprobt werden sollten, die damals von Carlotto Martin, geb. 1903, FKFS-Mitarbeiter und einer der letzten Dr.-Ing. Studenten von Enno Heidebroek (1876–1955), seit 1931 Professor für Maschinenbau an der TH Dresden und deren erster Nachkriegs-Rektor, geleitet wurde, – s. Wikipedia, ‚Paul Kanis‘, und – s. Wikipedia, ‚Enno Heidebroek‘. 1959 unter Prof. U. Senger, war C. Martin für die Errichtung der Triebwerks-Höhenversuchsanlage an der TH Stuttgart verantwortlich, die technisch mit der BMW ‚Herbitus‘ Anlage von Abschn. 8.3.3 verwandt war, – s. Hirschel, Aeronautical Research In Germany, S. 465.
 
353
Reuter war bei BBC Mannheim angestellt, und 1944 als eine Art ‚Gastforscher‘ bei FKFS, – s. Kap. 9.
 
354
S. Wikipedia, ‚Stridsvagn 103‘.
 
355
S. Wikipedia, ‚T-80‘ und – s. Wikipedia, ‚T-14‘.
 
356
Ersetzt durch das nachfolgende LV100–5 der Honeywell Aerospace, Phoenix, AZ.
 
357
S. Brockett, LV100 AIPS Technology. Weitere beteiligte Firmen waren GMs Allison Transmission Div., Indianapolis, IN, Donaldson Co. Inc., Minneapolis, MN, für Luftfilter-Systeme, und RCA, Burlington, MA, später ersetzt durch Bendix, South Bend, IN, für die digitale Triebwerksregelung. MTUs Anteil umfasste eine 2-stufige Nutzturbine variabler Geometrie und ein einzigartiges, kompaktes Rekuperator-Paket mit shock-absorbierenden U-Rohren, wobei die 7 mm langen, elliptischen ‚Lanzett-Profile‘ mit einem patentierten, kontinuierlichen Blech-Falt-/Schweiß-Prozess hergestellt wurden, – s. H. Grieb und W. Schlosser, US4,766,953 mit Priorität 24. März 1987, ‚Shaped tube with elliptical cross section for tubular heat exchangers and a method for their manufacture‘.
 
358
Möglicherweise in Assoziation zu Porsches Tiger I Panzer des Jahres 1942, Vk45.01 (P), mit 8.8 cm Kanone, diskutabel der berühmteste Panzer des 2. Weltkriegs.
 
359
S. Kay, German Jet Engine, S. 139; außer dass das Verlusttriebwerk BMW P.3307 zum Porsche 109-005 in Wettbewerb stand, sind nicht viele Details zu Auslegung und Programm-Erfolgen bekannt.
 
360
See Wikipedia, ‚Porsche 005‘ in Englisch.
 
361
Camp/Lager Schlatt lag 15 km nord-östlich Vöcklabruck, 200 km im Westen von St. Aegyd, – s. Uziel, Arming the Luftwaffe, S. 75–76, der in diesem Zusammenhang berichtet: ‚Müller, who was well connected to the Nazi Party. approached the SS (after leaving Heinkel) with his design proposal. Initially the SS wanted to adapt his engine as a gas turbine for use in tanks, but while working for the SS, Müller also developed a new jet aero-engine, the TL-300 (Porsche 109–500), which never proceeded beyond the design stage. In 1945 the KTL was evacuated to Sulzhayn in the Harz Mountains and then to Schlatt in the Austrian Tyrol.‘ Gemeint ist Sülzhayn/Ellrich, ca. 9 km nord-westlich von Mittelbau-Dora; – s. a. H. Reuters Bewegungen zusammen mit der KTL in den letzten Kriegsmonaten in Abschn. 9.​1.
 
362
S. Kay, German Jet Engine, S. 154; zusätzlich wurden Anti-Icing Überlegungen zu Gunsten des Diagonallaufrades genannt.
 
363
Das Porsche 109–005 Turbotriebwerk mit Müllers Diagonal-/Axialverdichter-Kombination erreichte zwar nur PR 2,8, hatte aber den gleichen Außendurchmesser von ~ 0,4 m wie das GT 102 Panzer-Triebwerk mit 9-stufigem Axialverdichter und PR 4,5, Eine Erklärung könnte sein, dass Müller offenbar aus Kostengründen eine sich wiederholende, axiale Beschaufelung wählte.
 
364
Nach einem ansonsten unbestätigten Spiegel-Bericht in Englisch ‚Operation Pastorius. Hitlers Unfulfilled Dream of a New York in Flames‘, 16. Sept. 2010, wurde Hitler bereits 1937 bei einem Besuch des Messerschmitt-Werks Augsburg ein Modell der 4-motorigen Me 264 präsentiert.
 
365
Neben BBC, schloss H. Schelp einen zweiten Triebwerks-Entwicklungsvertrag mit AEG Berlin, der in – s. Kay, German Jet Engine, S. 223 skizziert ist.
 
366
Daten (Sign. 28002/1449), mit Dank an Judith Käpplinger, KIT Karlsruhe Archiv, 18. Jan. 2022.
 
367
Zitiert nach Ritz‘ Personalakte, mit Dank an Dr. Jessika Wichner, DLR Archiv, Göttingen, 8. April 2010.
 
368
S. Green, Wartime Aeronautical Research, S. 627–631, der die Erkenntnisse kanadischer Wissenschaftler und Ingenieure bei der Besichtigung deutscher Forschungseinrichtungen Ende 1945 beschreibt, darunter die AVA-Aktivitäten von Ritz (Enteisung, regenerative Hex, Kohleverbrennung). Der Autor John J. Green wurde in England geboren und in der Luftfahrt ausgebildet. 1930 kam er nach Kanada, wo er schnell eine führende Rolle in der kanadischen Luftfahrttechnik einnahm. Zwischen der Gründung von ICAS im Jahr 1957,– s. Wikipedia, ‚International Council of the Aeronautical Sciences‘, bis 1982, war er in dieser bekannten Luftfahrt-Gesellschaft höchst einflussreich tätig, und leitete sie als Präsident zwischen 1972 und 1978.
 
369
Das wissenschaftliche Personal bestand damals aus acht Assistenten. Nach dem Krieg trat Ritz – wie die Entwickler der St. Aegyd Panzer-Triebwerke (A. Müller, Kolb, Hryniszak, Zadnik) – in die Firma C.A. Parsons & Co. in Newcastle ein, wo er zum britischen Kernreaktorprogramm beitrug (Bradwell, Calder Hall, mit Parsons-Dampfturbinen und 30 damit verbundenen Ritz-Patenten). 1961 kehrte er nach Deutschland zurück, auf Empfehlung des deutschen Kernspaltungspioniers, – s. Wikipedia, ‚Otto Hahn‘, als Leiter des neu gegründeten ‚IRB Institut für Reaktorbauelemente‘ am ‚Kernforschungszentrum Karlsruhe‘. W. Hryniszak (1910–1996) blieb in England, und veröffentlichte 1958, – s. Hryniszak, Heat Exchangers.
 
370
S. Trischler, Luft- und Raumfahrtforschung, S. 201. Die Tiefbauarbeiten für den ‚Kältekanal‘ brachten übrigens auch einen unerwarteten Nutzen für Göttingen. Diese Arbeiten wurden an spezialisierte italienische Bergleute vergeben, und zufällig eröffnete ein Bruder dieser Bergleute ~ 1940 die erste Eisdiele Göttingens, das heutige ‚Eisfieber‘ in der Groner Str. 37.
 
371
Patentiert als einzelnes Element: DE723,718 mit Priorität 14. Juni 1939, Erfinder L. Ritz, ‚Anordnung zur Verminderung von Eckenverlusten in Kanälen und Rohrleitungen‘.
 
372
S. Ritz, Abriß der Theorie. Mit Priorität 12. Juni 1952, meldete Ritz mehrere Regenerator-Patente an (US2,925,254; GB760,913; DE1,078,595; CH329,165), die ihn tatsächlich als Ersterfinder dieser revolutionären Wärmetauschertechnik auszuweisen scheinen.
 
373
Ein für W. Hryszniaks Entwurf des GT 103 Panzer-Wärmetauschers besonders wichtiger Aspekt.
 
374
Nach Kay, Turbojet, Vol. 1, S. 176, – führten Walter Brisken und Emil Waldmann, als wichtige Mitarbeiter in Schelps RLM Abteilung, viele Studien zu Turboprops mit Wärmetauschern mit Blick auf die bestmögliche Langstrecken-Wirtschaftlichkeit durch. Datum des RLM Auftrags für einen WT-Turboprop, – L. Ritz ‘Aktenvermerk, Betr. Hetralin K13 (für die Akten)‘, 4 S., 12. Jan. 1943, DLR Archiv Göttingen.
 
375
‚Hetralin‘, chemisch ein Dioxybenzol-hexa-methylen-tetramin enthält 60 % Hexamethyl-tetramin, auch als Urotropin bekannt. Während des 1. Weltkriegs – bevor Sulphonamide und Penicillin verfügbar wurden, wurde ‚Hetralin‘ (Urotropin war 1895 durch die Schering AG, Berlin auf den Markt gekommen) – tatsächlich nur dessen Inhalt Hexamethylamin/Urotropin nach – s. Butler, Text-Book of Materia Medica – ‚…used as a germicide in the urine. It is eliminated in the urine and broken down as formaldehyde. It is particularly valuable in cystitis, in gonorrhoea, in typhoid fever, and in all conditions in which it is desired to avoid urinary infection or to lessen its severity.‘ Diese Art von Mittel wurde im Soldatenjargon auch als ‚Rohrreiniger‘ bezeichnet, eine Assoziation, die eigentlich nicht allzu weit hergeholt ist, wenn eine keramische Regeneratorscheibe mit winzigen Durchgängen von Kohleabgas-Verstopfungen gereinigt werden muss. Um die Geschichte zu vervollständigen, wurde 1920 die Verwendung von ‚Hetralin‘ patentiert für einen ‚New or improved process of brewing or preserving beer…‘, GB143′506.
 
376
Die 5000 PS Wellenleistung gelten in einer Höhe von 10 km.
 
377
Als Annäherung an eine isotherme Zustandsänderung.
 
378
Für ein optimales Kreisprozess-Druckverhältnis PR ~ 20, – das 1943 technisch unerreichbar war – wäre der Gewinn an spezifischer Leistung durch Nachverbrennung sogar in der Größenordnung von + 50 % gewesen.
 
379
Deutsche Akademie für Luftfahrtforschung, Berlin, 4. Nov. 1942, Sitzung ‚Triebwerksplanung‘, zitiert in – s. Gersdorff, Flugmotoren, S. 272.
 
380
L. Ritz ‚Aktenvermerk, Betr. Hetralin K13‘, vom 12. Jan.1943, und Horst Otterbach (1910-xx) ‚Aktenvermerk 2. Besprechung am 31.3.43 zwischen Herrn Encke und Otterbach‘, vom 1. April 1943, aus dem DLR Archiv Göttingen.
 
381
H. Reuter (1911–1981), Chefingenieur und Leiter von BBC Mannheims Fluggasturbinen-Entwicklungsabteilung TLUK, und seine entsprechenden Entwicklungen werden im Detail in Kap. 9 vorgestellt werden.
 
382
S. Wikipedia, ‚Messerschmitt Me 264‘, und zu mehr Einzelheiten der vielen Entwicklungsvarianten, http://​www.​luft46.​com/​prototyp/​me264.​html, und – s. Griehl, Luftwaffe Over America, beides in Englisch.
 
383
S. Eckardt, Gas Turbine Powerhouse, S. 298 f., und S. 180, wo für das Jahr 1943 BBC Versuchseinrichtungen zur Kohleverbrennung abgebildet sind.
 
Metadaten
Titel
Die Kriegsjahre 1940–1945
verfasst von
Dietrich Eckardt
Copyright-Jahr
2023
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-41745-1_8

    Marktübersichten

    Die im Laufe eines Jahres in der „adhäsion“ veröffentlichten Marktübersichten helfen Anwendern verschiedenster Branchen, sich einen gezielten Überblick über Lieferantenangebote zu verschaffen.