Die Trade-offs der Nachhaltigkeit

Chancen zwischen einem entweder/oder zu erkennen und endlich im Sinne des bedürfnisgerechten Welterhalts nutzbar zu machen setzt den kognitiven Einbezug aussagenlogisch basierter – jedoch ambig erweiterter Denkkontexte für das Verständnis im Nachhaltigkeitsnexus voraus. Grundlage dafür ist die Auseinandersetzung mit Theorien, die in ihrer Verbindung von alt und neu zu Forschungsperspektiven führen deren Modelle und Methoden in der Lage sind zweiwertig logisch-radikal-rationale Grenzen bewusst diffus zu halten.

Der Inhalt dieses Kapitels ist mit Hinweis auf die Fußnoten und das Literaturverzeichnis vollständig von der Zitier- und Abbildungsbefugnis des § 51 Urheberrechtsgesetz, Satz 1 - 3 umfasst.

Das Nachhaltigkeitsfeld wird in unterschiedlichen Dimensionen gefasst. Strategien entwickeln sich auf der Basis des jeweiligen Nachhaltigkeitskonzepts oder ihres Fokus auf natürliche, erneuerbare oder nichterneuerbare Ressourcen. Das Kapitel verdeutlicht die Konkurrenz der verschiedenen Strategien und deren Notwendigkeit für ein umfassendes Nachhaltigkeitsverständnis.

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In diesem Kapitel nimmt der Autor das Problem der Widersprüche, Ambiguitäten, Vagheiten, Ambivalenzen und Unbestimmtheiten im Nachhaltigkeitsnexus als die ‚Trade-offs‘ – die jeweiligen Unvereinbarkeiten – wieder auf und richtet den Fokus auf die Suche nach bisher ungesehenen Lücken. Diese könnten sich in Räumen zwischen vermeintlich unvereinbaren Logiken verbergen und mit der Methode der Erkundungsaufstellung und ihren Werkzeugen gesucht und untersucht werden.

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Ausgehend von der Annahme eines sprachlogischen Dilemmas, welches aus dem widersprüchlichen Verhältnis von Nachhaltigkeit und der mitunter sprachlichen Unvereinbarkeit klassischer rationaler Logik und unserer dennoch mehrdeutig auslegbaren Sprache entstehen könnte, untersucht der Autor ‚nachhaltig nachhaltige Nachhaltigkeit‘. Wenn unsere Sprache mehrdeutig funktioniert, so die These, könnte es sein, dass auch unsere Entscheidungen auf mehrdeutig gedachten Vorannahmen basieren. In diesem Sinne könnten auch im Bereich des sprachlichen Ausdrucks, unterschiedliche und scheinbar unvereinbare Logiken in bestimmten Kontexten vereinbar sein. Am Beispiel der Mode und einer soziologischen Theorie führt der Autor die Leser:innen an die Grenzen der zweiwertigen Logik. Diese ist die vermeintliche Ursache von sprachlichen ‚Trade-offs‘. Er verweist auf die Dreiwertigkeit unserer Sprache und die Vertreter später folgender Auseinandersetzungen.

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Der Autor bietet den Leser:innen in diesem Kapitel einen Exkurs zur Aussagenlogik und der Aussagenlogik als ein Modell Boolescher Algebra an. Die Leser:innen sind ausdrücklich eingeladen diesen Exkurs zu studieren. Er könnte das Verständnis der Dichotomie Nachhaltigkeit / Nichtnachhaltigkeit erleichtern und macht nachvollziehbar warum die zweiwertige Logik als unser etabliertes Denksystem dringend hinterfragt werden sollte. Aussagenlogik in einem Modell Boolescher Algebra kann die Dimensionalität dieser Aussage als auch das in diesem Modell ‚spiegelbare‘ unterstützen.

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Das Beispiel eines historischen Problems linearer Klassifizierer dient zur Verdeutlichung und zur Erregung von Aufmerksamkeit für ‚simple‘ Lösungen. Deren Wirkungen befruchteten einst das Konzept der Künstlichen Intelligenz zum Nutzen der Menschheit. Es bleibt die Frage danach, inwieweit unsere heutigen Bemühungen bezüglich der Nutzbarmachung der Fähigkeiten der KI zum Wohle der Menschheit und ihren Nachhaltigkeitsbemühungen ausreichen, wenn die Lernaufgaben der KI lediglich auf binären Codes basieren.

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Eine kurze Gegenüberstellung des momentanen Soll und Haben in Bezug auf die Fähigkeiten der KI und eine Aufforderung zur Suche nach Konzepten, welche der KI Wahrnehmungs- und Interpretationsmöglichkeiten verschafft stehen hier im Fokus.

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Der Autor nutzt die Metapher des Zwischenraums, der Lücke oder der Hülle um die Begrenztheit der klassischen Logik aufzulösen. Beginnend mit der Informatik und der von dieser bedingten Wahrscheinlichkeit führt der Autor die Leser:innen zu den Konzepten der dreiwertigen Logik von Blau, Varga von Kibéd und Günther. Aus dieser Auseinandersetzung heraus wird die Suche aus der binären Codierung heraus und hinein in Unterscheidungsfantasien geführt. Die Kreation verschiedener Nachhaltigkeitsformeln und deren auf mehrwertigen Kalkülen beruhenden digitalen Visualisierungen können die Suche im Unbestimmten, Imaginären, Gleichzeitlichen etc. erahnbar machen. Sie führen über in systemtheoretische Versuche ähnlicher Wiedereinführungen von Unterschieden als eine Rückholung des Dritten. Polykontexturalität und Re-entry sind Formen, die eingehend besprochen werden. Am Beispiel der Fridays for Future-Bewegung wird gezeigt, warum nur die Überwindung des zweiwertigen Schemas die Widersprüchlichkeit von Forderungen nach Widerspruchsfreiheit der Wissenschaft beheben könnte. Die Einordnung von Paradoxiefreiheit im Nexus mit einer Einheit der Differenz oder Begriffen von Synchronizität oder anderen Gleichzeitlichkeiten bestimmt den weiteren Inhalt dieses Kapitels.

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Den Beobachter als ein Drittes und nicht mit Zweiwertigkeit zu beschreibenden einzuführen ist nicht nur ein Versuch Wissenschaft neu zu fassen, sondern die Aufforderung zum Aufbruch in eine Wissenschaft die Kategorien wie ‚wahr‘ und ‚falsch‘ einer neuen Erkundung unterwerfen wird. Wissenschaft könnte sich dabei selbst in einer neuen Form etablieren.

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Der Autor legt die bis hierher lediglich in Zitate gefasste Motivation, den Text am Prozess der Theorie U von Otto Scharmer (Scharmer, C. O. (2020). Theorie U - Von der Zukunft her führen: Presencing als soziale Technik (5. Edition). Carl-Auer Verlag.) zu orientieren offen. Den Leser:innen den Blick in das Neue aus der offenbarten Bewegung des U heraus nahezulegen und gleichzeitig die Bereitschaft für den Gang über jeweils eigene innere Schwellen zu schaffen ist Voraussetzung für den Einstieg in die nachfolgende praktische Forschung.

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Hier wird der Gang über die Schwelle zu einer neuen Methode wissenschaftlicher Forschung anhand der Erkundungsaufstellungen erläutert. Dies geschieht in Reflexion aktueller Themen deren Zusammenführung neben neuen Thesen zu Verbindungen zwischen Mehrdeutigkeit und Nachhaltigkeit auch zur Einführung eines neuen Forschungsdesigns beitragen. ‚Ontologische Sicherheit‘ im ‚Nichtwissen‘ und die Frage nach dem ‚Wie‘ stehen als Bezüge auf theoretische und praktische Perspektiven vor einem nachfolgenden, jetzt klassischen philosophischen Exkurs, in Rede.

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Erste Ergebnisse aus Erkundungsaufstellungen werden präsentiert. Einzelne Aufstellungen werden in differenzierter Form verbal und visualisiert in ihrem Verlauf dargestellt. Kernsätze, Metaphern, Geistesblitze, erkenntnisleitende Thesen und mögliche Interpretationen als Essenzen intensiver kognitiv-rationaler und körperlich-emotionaler Suche, werden am Ende jeder Erkundungsaufstellung angeboten. „Wenn es gelingt zwischen den logischen Welten zu vermittteln, könnte eine dritte ‚Welt‘ der Praxis von dieser Art der Vermittlung profitieren“ (Groschupp, S. 256).

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Hier wird der Übertritt in das ‚Feld des Werdenden‘ mit Hilfe von Elementen aus Scharmers Theorie U (Scharmer, C. O. (2020). Theorie U - Von der Zukunft her führen: Presencing als soziale Technik (5. Edition). Carl-Auer Verlag.) beschrieben und erahnbar gemacht was mit Science Constellations vergegenwärtigt werden könnte.

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In diesem Kapitel werden analog dem Vorgehen im Kapitel 13 Erkundungsaufstellungen präsentiert die, bedingt durch die Covid -19 – Pandemie 2020/21, online stattgefunden haben. Der Autor protokolliert Aufstellungen die sowohl bezüglich der zwei- als auch der dreiwertigen Logik erlebt wurden. Dabei werden wieder zentrale Erkenntnisse einerseits verbal beschrieben, andererseits auch visualisiert und schließlich mit prägnanten Sätzen pointiert, etwa: „Wenn sich Elemente selbst bezeichnen, könnte dies vielleicht auf ein übersehenes Potential verweisen“ (S. 283). In mehreren weiteren solcher Kondensierungen fasst der Autor die gemeinsam erarbeiteten Ergebnisse der Aufstellungen zusammen.

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Im letzten Kapitel versucht der Autor die Erträge seiner Arbeit zu kondensieren. Er eröffnet nochmals die Reflexion auf den Prozess seiner Arbeit, der im Vagen bleiben muss, von unterschiedlichen Rezipienten unterschiedlich, eben mehrdeutig interpretierbar ist, das in Formulierungen erscheint, die mit „Vielleicht …“ beginnen. Denn das Neue dieser Arbeit ist nicht so sehr ein feststehendes Ergebnis in Bezug auf das Nachhaltigkeitskonzept, sondern hinsichtlich einer Methode, die Nachhaltigkeit nachhaltig immer wieder erneut hervorzubringen vermag, wenn sich die jeweils relevanten Protagonisten darauf einlassen, nämlich auf die Methode der Science Constellations, die der Autor u.a. so beschreibt: „Neues Forschungsparadigma für alle Wissenschaften als auch für die Praxis, mit theoretischen Grundlagen zur Erweiterung von Denklogiken als Voraussetzung seiner Anwendung, Methode der Umdeutung eigener gedanklicher oder organisationaler Konstruktionen im Verstehen der beteiligten Kontingenz“ (Groschupp, S. 363).

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