DIN EN ISO 9000:2000 ff. umsetzen

Die Grundlage zum Aufbau eines modernen Qualitätsmanagementsystems (QM-System) bietet die jeweils aktuelle Normenfamilie DIN EN ISO 9000 mit den einzelnen Normen DIN EN ISO 9000, 9001 und 9004. Diese wurden Ende der 1990er Jahre grundlegend überarbeitet und im Dezember 2000 in ihrer Neufassung als DIN EN ISO 9000:2000-Familie in Kraft gesetzt. Seit Dezember 2005 gibt es eine neue, leicht aktualisierte Fassung der Einzelnorm ISO 9000, die als DIN EN ISO 9000:2005-12 gültig ist. Ebenso ist die ISO 9001 inzwischen nochmals überarbeitet und als DIN EN ISO 9001:2008-12 in Kraft gesetzt (siehe auch Kapitel „Was hat sich geändert, was ist neu?“). Eine überarbeitete Fassung der ISO 9004 wird für August 2009 erwartet.

Mittlerweile ist es fast schon üblich, dass Unternehmen zusätzlich zu den schon in der Vergangenheit erhobenen Forderungen und Spezifikationen an das zu liefernde Produkt von ihren Lieferanten den Nachweis über ein funktionierendes QM-System verlangen. Diesen Nachweis kann der Lieferant beispielsweise durch eine von seinem Kunden durchgeführte Überprüfung, ein so genanntes Systemaudit, erbringen. Von größerer Bedeutung ist in diesem Zusammenhang allerdings die von einer unabhängigen, offiziellen Stelle vorgenommene Bewertung der Wirksamkeit des QM-Systems. Hierbei führt eine staatlich zugelassene Stelle (Zertifizierer) ein so genanntes Zertifizierungsaudit durch, so dass der Lieferant nach dem Bestehen des Audits eine entsprechende Urkunde (Zertifikat) erhält. Dadurch ist es ihm möglich, bei mehreren Kunden durch nur ein Audit für Vertrauen in sein QM-System zu sorgen.

Vor der Einführung eines QM-Systems müssen zunächst die notwendigen Grundlagen geschaffen werden. Entscheidende Bedeutung hat hier die ISO 9000-Familie in ihrer jeweils aktuellen Fassung mit den einzelnen Normen DIN EN ISO 9000:2005, 9001:2008 und 9004:2000. Der lange Name besagt, dass diese Normen ausdrücklich international (ISO), europäisch (EN für Euronorm) und in Deutschland (DIN) gelten.

In Anwendung eines der Grundgedanken des Qualitätsmanagements unterzieht sich natürlich auch die entsprechende Normung dem Prinzip der ständigen Verbesserung. So wurde die gesamte Normenfamilie ISO 9000 zum Ende der 1990er Jahre grundlegend überarbeitet und im Dezember 2000 als DIN EN ISO 9000:2000-Familie in Kraft gesetzt. Seit dieser großen Überarbeitung sind mittlerweile noch weitere Anpassungen vorgenommen worden, da etwa alle fünf Jahre eine turnusmäßige Revision der einzelnen Normen stattfindet. Dies betrifft insbesondere die Einzelnormen ISO 9000 und ISO 9001.

An den ermittelten Forderungen sind die bislang im Unternehmen durchgeführten qualitätsbezogenen Tätigkeiten zu messen. Wichtig ist, dass die tatsächliche betriebliche Praxis vollständig und wirklichkeitsgetreu erfasst wird. Dabei ist es zweckmäßig, jeweils den Erfüllungsgrad je Anforderung mitzubewerten. Bei der Aufnahme der zurzeit durchgeführten qualitätsbezogenen Tätigkeiten sollte gleichzeitig auch das Vorgehen bei der Dokumentation untersucht werden. Dies ist besonders wichtig, denn erst eine angemessene Dokumentation des gesamten QM-Systems macht die Durchführung der qualitätsbezogenen Tätigkeiten klar und nachvollziehbar.

Nach der erfolgreichen Einführung des QM-Systems kommt die Zertifizierung. Der allgemeine Ablauf einer Zertifizierung ist in Bild 5 dargestellt.