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2006 | Buch

Eidgenössische Förderpreise für Design/Bourses fédérales de design/Swiss Federal Design Grants

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Über dieses Buch

Each year, on the occasion of the annual Federal Design Award, the Swiss Federal Office of Culture — this year in cooperation with the Museum für Gestaltung in Zurich — prepares a publication and an exhibition. These serve as platforms for the optimal presentation and documentation of all of the prizewinners together with their prizewinning projects.

Every three years, a new innovative young designer is invited to execute the publication`s graphic design.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Preisträgerinnen/Lauréats/Prizewinners
Abstrait
Wie kann man für unterschiedlichste Auftraggeber arbeiten und dennoch eine Handschrift entwickeln? Unter dem Label <Körner Union> machen es die beiden visuellen Gestalter Sami Benhadj und Tarik Hayward vor. Sie ringen jedem Auftrag einen ungewöhnlichen Aspekt ab: Für die Publikation <Eidgenössische Förderpreise für Design 2005>; wurden sie gebeten, die ausgezeichneten Designer in ihren Ateliers zu porträtieren. Diese Vorgabe hätte leicht zu konventionellen Porträts führen können. Wie zu erwarten, sind die Designer nun inmitten ihrer Atelierumgebung zu sehen, also etwa vor einem Computer. Nur ist der Computer mit einem so dichten Gestrüpp von Kabeln verdrahtet, dass man stutzig werden muss. Wurde da etwas nachgeholfen, das Kabelgewirr übersteigert? Bei einem anderen Auftrag trieben sie die Verfremdung noch weiter: Für ein Kunstzentrum in der Nähe von Paris — auf der Insel Chatou, auf der vor über hundert Jahren impressionistische Maler mit ihren Staffeleien zu Gast waren — fertigten <Körner Union> sechs Bilder der Gartenanlage an, im Wissen, dass diese vor wenigen Jahren komplett rekonstruiert worden war. Was konventionelle, <schöne> Bilder hätten ergeben können, zeitigt ein hochgradig anti-idyllisches Resultat. Denn was man als zwingenden Bildbestandteil einer Gartenfotografie erwarten würde, ist listigerweise ausgesperrt: der blaue Himmel. Dort, wo der Blick in die Ferne schweifen müsste, sind hellblaue Studiohintergründe auf Stativen montiert. Dieser einschneidende Eingriff hat einen klaustrophobischen Effekt: Das reale Tageslicht ist gedämpft, während das helle Blau des künstlichen Himmels eine aufdringliche Farbigkeit ausstrahlt. Beides passt schlecht zusammen und verweist ironisch auf die Künstlichkeit des Orts. Die Dokumentation ist auf eigenwillige Art und Weise erarbeitet, sozusagen in freundlicher Unterwanderung des Auftrags. <Körner Union> überzeugt durch Arbeiten, die einem starken Konzept folgen, sinnlich und spielerisch die Sehgewohnheiten herausfordern. Aus unspektakulären Vorgaben entwickeln sie Bildserien mit Irritationen, welche den Blick des Betrachters länger festzuhalten vermögen als gewöhnliche Bilder.
Die Sammlung als Entwurf
Abstrait
Die folgenden Überlegungen zur Aufgabe des Sammelns von Design scheinen auf den ersten Blick in einem irritierenden Gegensatz zur Vergabe von Förderpreisen zu stehen. Denn schliesslich bedeutet dieser Preis für die Ausgezeichneten einen verheissungsvollen Anfang. Er ist die Anerkennung für die geleistete Arbeit und soll ermutigen, noch mehr aus den guten Anlagen zu machen. Schon manche Karriere ist durch einen Förderpreis zumindest mitlanciert worden. Im Gegensatz dazu sehen manche im Sammeln von Gegenständen einen Vorgang, bei dem es um nichts weniger als um Endgültigkeit geht. Autoritätsgläubige werden sich darüber freuen, dass sie in der Sammlung oder im Archiv <gelandet> sind. Für vitale Geister hingegen ist dies eine Vorstellung mit einer auch abschreckenden Seite. Doch da liegt bei beiden ein Missverständnis vor. Denn woher kommt die Meinung, der Status <Sammlung> sei die Endstation? Nicht von den Museen, wollen wir hoffen. Woher aber sonst?
La collection, un commencement
Abstrait
Les réflexions qui suivent, consacrées à la tâche de collectionner le design, semblent au premier abord contraster de manière irritante avec l’attribution de prix d’encouragement. Car enfin, ce genre de prix représente, pour ceux qui sont distingués, un début plein de promesses. C’est la reconnaissance du travail qu’ils ont accompli, et sous cette bonne étoile, ils sont invités à progresser encore. Plus d’une carrière a déjà été lancée, au moins pour partie, grâce à un prix d’encouragement. À l’opposé, beaucoup de gens voient, dans le fait de collectionner des objets, un processus qui ne peut être que dernier et définitif. Ceux qui croient en l’autorité se réjouiront que ces objets aient <atterri> dans une collection, ou dans des archives. Pour les esprits qui brûlent d’agir, au contraire, c’est une façon de voir qui comporte <aussi> un aspect rebutant. Mais chez les uns et les autres, un malentendu règne. Car d’où vient l’idée que le statut de <collection> soit un stade terminal? Pas des musées, nous voulons l’espérer. Mais alors, d’où?
The collection as blueprint
Abstract
The following thoughts about collecting design seem to contradict promoting talent awards to a disturbing extent. After all, being the recipient of such awards is a promising beginning. The award is a recognition of accomplished work and is meant to provide the necessary encouragement to hone the recipients’ talent further. Many career launches have been boosted by talent awards. On the other hand, some people see collecting objects as a process implying finality. Those who believe in authority will be happy to know they have made it into the collection or archive, but to lively minds this can also be a scary prospect. However, both sides are victims of a misunderstanding. Indeed, where does the idea come from that acquiring collection status is the final goal? Hopefully not from the museums. But where else might it come from?
Backmatter
Metadaten
Titel
Eidgenössische Förderpreise für Design/Bourses fédérales de design/Swiss Federal Design Grants
Copyright-Jahr
2006
Verlag
Birkhäuser Basel
Electronic ISBN
978-3-7643-8203-2
Print ISBN
978-3-7643-7641-3
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-7643-8203-2