2007 | OriginalPaper | Buchkapitel
Eine überfällige Proklamation 1967
Erschienen in: Zeit des Labyrinths
Verlag: Birkhäuser Basel
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Ursprünglich hatte dieser — zu Teilen stark gekürzte — Vortrag keine Überschrift. Ich bedankte mich mit ihm beim Bund Deutscher Architekten, BDA, für die Verleihung des Preises für Architekturkritik. Die Überschrift ist also erst für diese Publikation erfunden; und sie ist so programmatisch und ein wenig pathetisch, wie es sich für eine ganz persönliche Auffassung von den Bauaufgaben der Gegenwart gehört. Die Architekten in Stadt und Land, jedenfalls die, die ich im BDA versammelt sah, litten, was den Wohnungsbau betraf, nun schon lange Jahre unter dem mit abstrusen Bestimmungen durchsetzten Regelwerk des so genannten Sozialen Wohnungsbaus. Manche dieser Vorgaben kamen für mein Verständnis sozialen Handelns einem Entwurfs-, ja, Bau-Verbot gleich. So habe ich denn auch die Bezeichnung „sozial“ in Sachen Wohnungsbau stets GROSS geschrieben, damit diese Eigenschaft nicht mit einem Maßgaben- und Finanzierungsmodus verwechselt werde. Damit stand ich zwar nicht allein, konnte es nun aber richtig in einer „Predigt“ unterbringen. Zu meiner Genugtuung hat der Architektenbund wenig später den Mut aufgebracht, das Thema mit der Wanderausstellung „Heimat — deine Häuser“ in die breite Öffentlichkeit zu tragen, obschon damit auch harsche Kritik am eigenen Berufsstand zu üben war. Ich selbst hatte bei dieser Dankrede wieder einmal Bruno Tauts wunderbare Forderung im Sinn: Die Erde eine gute Wohnung!