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2021 | Buch

Energieeffizienz in der Industrie

Empirische Analysen, Auswertungen und Handlungsempfehlungen

verfasst von: Alexander Sauer, Christian Schneider

Verlag: Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG

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Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Einleitung
Zusammenfassung
Energieeffizienz besitzt eine herausragende Rolle für die Erreichung der Energiewende, dies gilt auf globaler Ebene ebenso wie im Fall von Deutschland. Nachfolgend soll zunächst die Relevanz der Energieeffizienz für den Klimaschutz genauer beleuchtet und aktuelle Entwicklungen vorgestellt werden. Hierbei wird die Notwendigkeit der Entkopplung des Wirtschaftswachstums von dem fossilen Energieverbrauch, einschließlich dem Optimierungsbedarf wichtiger Führungsgrößen, begründet. Im Anschluss werden Defizite in der Wahrnehmung der Energieeffizienz aufgeführt.
Alexander Sauer, Christian Schneider
2. Messung und Indikatoren von Energieeffizienz
Zusammenfassung
Durch die bereits dargelegte Bedeutung der Energieeffizienz für eine erfolgreiche Energiewende erscheint es naheliegend, deren Verlauf und Dynamik mit Hilfe von Indikatoren messbar zu machen. Durch einen gewissen Abstraktionsgrad können Teilaspekte der Energieeffizienz anhand eines Indexwerts einen Eindruck über die aktuelle Lage im Bereich der Energieeffizienz geben. In der Vergangenheit wurden. Sie werden nachfolgend kurz vorgestellt.
Alexander Sauer, Christian Schneider
3. Entwicklung des Energieeffizienz-Klimas in der deutschen Industrie
Zusammenfassung
Seit dem Jahr 2013 wird durch den Energieeffizienz-Index der deutschen Industrie ein Stimmungsbild aus der Industrie zum Thema Energieeffizienz widergegeben. Einführend wird hierzu auf die Entwicklung der Stichprobengröße bei der halbjährlichen Erhebung eingegangen. In den folgenden Abschnitten wird der Verlauf der Teilindices beschrieben. Am Ende des Kapitels wird der Verlauf des Index vor dem Hintergrund politischer und ökonomischer Ereignisse diskutiert.
Alexander Sauer, Christian Schneider
4. Anreize und Hemmnisse
Zusammenfassung
Für die Ableitung von Handlungsoptionen auf politischer, aber auch auf individueller Unternehmensebene, ist es wichtig, den Status Quo zu kennen. Mit Hilfe der Sonderfragen des Energieeffizienz-Index wird durch das systematische Kartographieren der industriellen Energieeffizienz eben dieser Status Quo ermittelt. Die Kapitel 4 bis 8 umfassen die Auswertung der Sonderfragen des Energieeffizienz-Index seit dessen Erhebungsbeginn. Die Sonderfragen sind in vier verschiedenen Themenbereiche geordnet. So werden Themenschwerpunkte umfassend zu beleuchtet und innerhalb eines kompakten Fazits mögliche Handlungsoptionen für Politik und Unternehmen vorgestellt. Die jeweiligen Themenbereiche geben einen Einblick, wie Unternehmen in Aspekten der industriellen Energieeffizienz aufgestellt sind und ermöglichen so die Ableitung von Alleinstellungsmerkmalen durch den Vergleich mit Unternehmen der gleichen Größe.
Alexander Sauer, Christian Schneider
5. Wirkung und Potenziale
Zusammenfassung
Für den Zuschnitt von Informationskampagnen und die Gewinnung eines allgemeinen Verständnisses über die Entscheidungsprozesse der Unternehmen ist es wichtig zu wissen, welche Stellen im Unternehmen über Energieeffizienzmaßnahmen entscheiden bzw. für die Durchführung der Maßnahmen verantwortlich sind. Im Zuge der zweiten Erhebung 2016 wurden Unternehmen befragt, welche Stelle Energieeffizienzmaßnahmen anstößt. Abbildung 5.1 zeigt, dass 40 % aller befragten Unternehmen die Geschäftsführung als Initiator für Energieeffizienzmaßnahmen angeben. Betrachtet man die einzelnen Unternehmensgrößen, geschieht dies besonders häufig bei Kleinstunternehmen. Daneben erfolgt dies allerdings auch überdurchschnittlich oft durch den Umweltmanager in Kleinst- und Kleinunternehmen. Bei deutlich weniger als 40 % der mittleren und großen Unternehmen kommt die Initiative für Energieeffizienzmaßnahmen vonseiten der Geschäftsführung. Etwas mehr als ein Viertel aller befragten Unternehmen nennt Verantwortliche für Umwelt-/Energie im Betrieb als Maßnahmeninitiator.
Alexander Sauer, Christian Schneider
6. Investitionen und Finanzierung
Zusammenfassung
Neben den technischen und regulatorischen Rahmenbedingungen stellen die vorhandenen Möglichkeiten der Finanzierung von Energieeffizienzmaßnahmen einen weiteren entscheidenden Faktor in deren Umsetzung dar. Im Entscheidungsprozess für Energieeffizienzmaßnahmen muss gr undsätzlich zwischen Investitionen, bei denen die Energieeffizienz der Hauptgrund und Investitionen, bei denen diese als Nebeneffekt auftritt, unterschieden werden. So ist das Umrüsten von Glühbirnen gegen effiziente LED-Beleuchtung eine Investition, bei der die gesteigerte Effizienz im Vordergrund steht. Bei einer im Zuge der Produktionserhöhung neu beschafften Produktionsanlage, die mit energieeffizienteren Elektromotoren ausgerüstet ist, ist die gesteigerte Effizienz ein Ne beneffekt der Investition. Im Rahmen der Indexerhebung des zweiten Halbjahres 2014 wurden Unternehmen bezüglich dieser Unterscheidung befragt. Mit Ausnahme der Großunternehmen ist die Energieeffizienz dabei ein Nebeneffekt aus anderen Investitionen (s. Abbildung 6.1). Fortschreitende Energieeffizienzsteigerungen auf gesamt-wirtschaftlicher Ebene basieren demnach bis dato größtenteils auf fortlaufenden Ersatz- und Neuinvestitionen, die als Nebeneffekt schrittweise zu einer Erhöhung der Energieeffizienz führen.
Alexander Sauer, Christian Schneider
7. Institutionelle Rahmenbedingungen
Zusammenfassung
Bereits zuvor wurde die Notwendigkeit von weiteren Informationskampagnen, etwa bezüglich neuer Investitionsmöglichkeiten und Fördermöglichkeiten, beleuchtet. Für deren Ausrichtung ist es zunächst jedoch notwendig zu ermitteln, in welcher Form sich Unternehmen über Fördermöglichkeiten von Energieeffizienzmaßnahmen informieren. Die Ergebnisse aus der zweiten Erhebung 2015 zeigen, dass sich etwas mehr als ein Fünftel (22 %) der befragten Unternehmen bei Banken informiert, überraschenderweise am häufigsten genannte Form (Abbildung 7.1). Etwa ein weiteres Fünftel aller befragten Unternehmen nutzt zudem Industrie-, Handels- und Handwerkskammern als Informationsquelle.
Alexander Sauer, Christian Schneider
8. Ausblick: Klimaneutralität in der Industrie
Zusammenfassung
Nachdem in den vorhergehenden Kapiteln der Fokus auf die Energieeffizienz gelegt wurde, soll nachfolgend der Ausblick auf Aktivitäten für eine klimaneutrale Industrie in Deutschland gegeben werden. Die Herausforderung, die eigene Produktion bilanziell CO2-neutral zu stellen, wurde bereits von einer Vielzahl von Unternehmen erkannt und in Zielsetzungen überführt. So plant die Daimler AG alle Mercedes-Benz Werke in Deutschland ab 2022 CO2-neutral produzieren zu lassen (Daimler AG 2019). Bereits ab dem Jahr 2020 Jahr möchte die Robert Bosch GmbH weltweit vollständig klimaneutral sein und nicht vermeidbare CO2-Emissionen durch den Zukauf von Ökostrom und Kompensationsleistungen ausgleichen (Robert Bosch GmbH 2019). Hervorzuheben sind Erfolge von mittelständischen Unternehmen, wie etwa der J. Schmalz GmbH, die bereits heute eine CO2-Neutralität erzielt hat (Schmalz 2019) oder der Alois Müller GmbH, welche in einer neugebauten Fabrik durch das Zusammenspiel einer Solaranlage, einem Blockheizkraftwerk, einer Pelletheizung sowie mit auf die Stromerzeugung abgestimmten Produktionsprozessen nahezu CO2-neutral produzier kann (Alois Müller GmbH 2019).
Alexander Sauer, Christian Schneider
9. Zusammenfassung
Zusammenfassung
Grundsätzlich zeigt sich durch die Betrachtung der vorgestellten Auswertungen, dass in Unternehmen ein generelles Bewusstsein für die Bedeutung der Energieeffizienz vorhanden ist. Dieses Bewusstsein stellt gleichzeitig ein wichtiges Fundament für das Engagement der Unternehmen dar. Es zeigt sich jedoch auch ein fehlendes Bewusstsein für die Bedeutung der Energieeffizienz in der Öffentlichkeit, insbesondere in der Berichterstattung. Es muss durch öffentliche Publikationen und Diskussionen eine breitere Masse angesprochen sowie Multiplikatoren genutzt werden. Zudem sollte die Politik als Vorbild dienen. 2016 wurde bereits vom BMWi die Kampagne „Deutschland macht’s effizient“ für die Aufklärung und Motivation zur Steigerung der Energieeffizienz gestartet. Eine noch stärkere Wirkung scheint der begonnene Stakeholder-Dialog zu erzielen. Durch die Schaffung einer geeigneten Plattform können sich Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik direkt über das Thema Energieeffizienz effizient aust auschen und Lösungen aus unterschiedlichen Perspektiven diskutieren. Die regionalen Kompetenzstellen des Netzwerks Energieeffizienz (KEFF) in Baden-Württemberg sind ein we iterer möglicher Ansatz, um Energieeffizienz in die Umsetzung zu bringen. Sie beschäftigen öffentlich geförderte Effizienzmoderatoren, welche als unabhängige und neutrale Ansprechpartner für Effizienzberatungen zur Verfügung stehen und vor Ort eine Erstberatung vornehmen.
Alexander Sauer, Christian Schneider
Backmatter
Metadaten
Titel
Energieeffizienz in der Industrie
verfasst von
Alexander Sauer
Christian Schneider
Copyright-Jahr
2021
Verlag
Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG
Electronic ISBN
978-3-446-46724-8
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-446-46724-8