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2023 | Buch

Energiestädte

verfasst von: Dagmar Everding, Dieter D. Genske, Ariane Ruff

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

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Über dieses Buch

Mit der Loslösung der Städte und Regionen von fossil-nuklearen Energiequellen gewinnt der energetisch-ökologische Stadtumbau zunehmend an Bedeutung. Eine wachsende Zahl von Akteuren engagiert sich für die Umstellung der Energieversorgung auf erneuerbare Energien sowie für ressourcenschonende ökologische Kreisläufe in ihrem Lebensumfeld. Der energetisch-ökologische Stadtumbau verbessert die Lebens- und Umweltverhältnisse in den Stadtteilen unmittelbar, eröffnet neue Chancen der Wertschöpfung und schafft Arbeitsplätze. Städte werden zu Energiestädten umgebaut, die den Leitmotiven der Nachhaltigkeit, der Minimierung energetisch-ökologischer Fußabdrücke und der Reduzierung des Flächenverbrauchs folgen.

Das Buch entwirft Zukunftsbilder des Stadtumbaus für den Diskurs der Akteure. Es werden stadtplanerische, ingenieurtechnische und ökonomische Handlungsfelder des energetisch-ökologischen Stadtumbaus einschließlich ihrer methodischen Lösungswege disziplin-übergreifend beschrieben. Zu dieser Darstellung gehört auch die Verdeutlichung anhand einer Vielzahl interessanter Projektbeispiele.

Zielgruppe dieses Buches sind insbesondere Kommunalverwaltungen und Klimaschutzmanager, Planungs- und Ingenieurbüros, Umweltorganisationen sowie Studierende und Lehrende.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Globale Herausforderungen bei der ökologischen und energetischen Entwicklung der Städte
Zusammenfassung
Die Entwicklung der Städte steht vor drei globalen Herausforderungen: der Verknappung der Ressourcen, der Veränderung des Klimas sowie dem Armutsproblem und dem damit verbundenen Auseinanderdriften der urbanen Gesellschaft. In diesem Kapitel werden diese Herausforderungen in ihrer Wechselwirkung mit unseren Städten und Gemeinden präzisiert und die sich daraus ergebenden ökologischen und energetischen Handlungsfelder umrissen.
Dagmar Everding, Dieter D. Genske, Ariane Ruff
2. Grundlagen des energetisch-ökologischen Stadtumbaus
Zusammenfassung
Das Verstehen der Zusammenhänge zwischen der Stadtentwicklung in ihren historischen Hauptphasen und ihrer jeweiligen ökologischen Grundlagen steht im Vordergrund dieses Kapitels. In Form einer Zeitreise durch die Geschichte der Stadtentwicklung wird die jeweilige Wasser-, Energie- und Lebensmittelversorgung ebenso beschrieben wie die Transportarten sowie die Entsorgung von Abfällen und Abwasser, soweit hierzu Informationen vorhanden sind. Zu jeder Hauptphase der Stadtentwicklung werden die Zusammenhänge beispielhaft an einer einzelnen Stadt erläutert. Mit der Industrialisierung und danach mit der Elektrifizierung weiten sich die städtischen Funktionen stark auf und die Infrastruktursysteme werden flächendeckend ausgebaut. Schließlich gibt das Kapitel einen Ausblick auf den Übergang von der fossilen zur postfossilen Stadt und beschreibt die gegenwärtigen Aktivitäten beispielhafter Kommunen. Die Vision der Entwicklung nachhaltiger Städte bleibt weiteren Kapiteln des Buches vorbehalten.
Dagmar Everding, Dieter D. Genske, Ariane Ruff
3. Prinzipien des energetisch-ökologischen Stadtumbaus
Zusammenfassung
Ausgehend von der Ressource „Fläche“ werden in diesem Kapitel prototypische Stadt- und Landschaftsräume definiert. Die Notwendigkeit, die ökologischen Fußabdrücke außerhalb dieser Räume zu minimieren, wird mit dem intra-muros-Prinzip deutlich. Ein Ordnungsprinzip beim energetisch-ökologischen Stadtumbau stellt die Einteilung in Energiesektoren und Energieparteien dar. Beim Stadtumbau sind auch ökologische Kreisläufe zu erfassen und zu optimieren. Der Stadtumbau kann nur gelingen, wenn das Prinzip der sozialen Stadt eingebunden wird.
Dagmar Everding, Dieter D. Genske, Ariane Ruff
4. Bausteine des energetisch-ökologischen Stadtumbaus
Zusammenfassung
Der energetisch-ökologische Stadtumbau setzt sich aus einzelnen Bausteinen zusammen, die auf den im vorhergehenden Kapitel erläuterten Prinzipien aufbauen. Hierzu zählen die historische Entwicklungsanalyse des Modellraums und seine Einteilung in prototypische Stadt- und Landschaftsräume, die in Zukunftsszenarien raumzeitlich modelliert werden. Die systemrelevanten Einflussfaktoren bei der Entwicklung der Zukunftsszenarien werden als „Stellschrauben“ bezeichnet. Neben städtebaulichen und infrastrukturellen Entwicklungen sind bei der Modellierung auch die Bevölkerungsentwicklung und der Klimawandel zu beachten. Ausgehend vom aktuellen Energiebedarf ist der Energiebedarf bis zum Prognosehorizont zu ermitteln. In diesem Zusammenhang sind Effizienz- und Suffizienzmaßnahmen je nach Szenario zu berücksichtigen, wie auch die Änderung der Zusammensetzung der Energiebereitstellung, die zunehmend regenerativer wird. Ausgehend vom Strom-, Wärme und Treibstoffverbrauch lassen sich die aktuellen und zukünftigen Treibhausgasemissionen ermitteln.
Dagmar Everding, Dieter D. Genske, Ariane Ruff
5. Methodik des energetisch-ökologischen Stadtumbaus
Zusammenfassung
In diesem Kapitel wird das Formelwerk zur Modellierung des energetisch-ökologischen Stadtumbaus vorgestellt. Im Detail wird auf das Energiemodell eingegangen. Dabei werden zunächst Vorgaben und Annahmen vorgestellt, die Einteilung des Modellraums in Stadt- und Landschafträume erläutert und dann der aktuelle und zukünftige Energiebedarf flächenbezogen modelliert. Darauf aufbauend werden die Potenziale der Stadt- und Landschaftsräume zur regenerativen Energieerzeugung erfasst und mit dem zuvor ermittelten Energiebedarf verglichen. Dieser Vergleich ermöglicht die Ermittlung der energetischen Autarkie eines Modellraums, wie auch die Entwicklung von Plus-Minus-Regionen. Die Ergebnisse können für zuvor gewählte Szenarien in Diagrammen und Plänen visualisiert werden. In einer zweiten Herleitung werden die klimarelevanten Emissionen der Stadt- und Landschaftsräume und auch ihr Kohlenstoffbindungspotenzial modelliert. Abschließend wird auf weitere Möglichkeiten der Modellierung energetisch-ökologischer Parameter wie dem Grünanteil, der Biodiversität oder dem Wasserhaushalt hingewiesen.
Dagmar Everding, Dieter D. Genske, Ariane Ruff
6. Handlungsfelder des energetisch-ökologischen Stadtumbaus
Zusammenfassung
Die in diesem Kapitel beschriebenen Handlungsfelder des energetisch-ökologischen Stadtumbaus konkretisieren die notwendigen bau- und raumplanerischen Maßnahmen, um Städte und die sie umgebende Landschaft lebenswert und ökologisch zu entwickeln. Die Grüngestaltung des Wohnens, der Gebäude und des öffentlichen Raums spielt dabei eine zentrale Rolle. Wege zur Wiederherstellung ökologischer Kreisläufe werden aufgezeigt. Für die Lebensqualität in den Städten werden sowohl Gebäude in gesunder Bauweise benötigt als auch städtebauliche Strukturen, die auf Gesundheit und Komfort achten. Die neu in die Städte zu integrierende solare Strom- und Wärmegewinnung stellt funktionale und gestalterische Anforderungen, die beschrieben werden. Energie-Kulturlandschaften lassen sich im Umland der Städte standortbezogen oder großräumig entwickeln. Sie bilden ein planerisches Leitbild für die Versorgung der Städte mit Strom aus erneuerbaren Energien. Die verkehrliche Erschließung der Städte und des Umlands wird sich in ihren Schwerpunkten verlagern. Beschrieben werden die Ansätze zur Verbesserung der ÖPNV-Erschließung, Maßnahmen zur Fahrradfreundlichkeit sowie die Transformation im Kraftfahrzeugsektor. Als weitere Infrastruktur werden die Energienetze und Energiespeicher behandelt, die eine tragende Säule des energetischen Umbaus darstellen.
Dagmar Everding, Dieter D. Genske, Ariane Ruff
7. Ordnungsrechtlicher und politischer Rahmen des energetisch-ökologischen Stadtumbaus
Zusammenfassung
Der Umbau der Städte hin zu einer nachhaltigen Entwicklung wird von den kommunalen Verwaltungen gesteuert, getragen wird er von der Bürgerschaft, von ansässigen Unternehmen sowie von sozialen und kulturellen Institutionen. Dieses Kapitel befasst sich vor allem mit den staatlichen Gesetzen und Vorgaben, Normen und Standards, informellen Konzepten und Leitbildern sowie dem Steuer- und Fördersystem, welche beim Umbau zu beachten sind. Ebenso werden die eigenständigen rechtlichen und ökonomischen Handlungsmöglichkeiten auf kommunaler Ebene herausgearbeitet. Insbesondere die Klimaschutzpolitik führt auf allen Ebenen zu weiter entwickelten gesetzlichen Anforderungen. Die Stadt- und Raumplanung ist sowohl gefordert, die Klimaschutzziele in der baulichen und infrastrukturellen Entwicklung umzusetzen, als auch Vorsorge zu treffen, um bei fortschreitendem Klimawandel ein gesundes und qualitätvolles Leben in den Städten und Gemeinden sicherzustellen. Die energetische Sanierung von Gebäuden, die u. a. dem Klimaschutz dient, hat Auswirkungen auf die Mietverhältnisse. Speziell im Wohngebäudebestand stehen das Mietrecht und die staatliche Förderpolitik vor der Aufgabe, für eine Lastenteilung zwischen Eigentümern und Mietern zu sorgen. Unter der Überschrift „Local Governance“ werden die Handlungsmöglichkeiten der Kommunen und vieler weiterer Akteure in den Kommunen beschrieben. Ein wesentliches Instrument der finanziellen kommunalen Selbstverwaltung stellen die Umlagesysteme zur Finanzierung örtlicher Infrastruktur dar. Das Instrument der Nachhaltigkeitsberichterstattung, das sich zunehmend zu einer verpflichtenden Aufgabe für Unternehmen und Organisationen entwickelt, bedeutet einen breiten und intensiven Lernprozess in der Gesellschaft über die Notwendigkeit, in vielen einzelnen Handlungsbereichen eigene Nachhaltigkeitsziele zu erarbeiten und ihre Umsetzung systematisch zu verfolgen.
Dagmar Everding, Dieter D. Genske
Backmatter
Metadaten
Titel
Energiestädte
verfasst von
Dagmar Everding
Dieter D. Genske
Ariane Ruff
Copyright-Jahr
2023
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-642-54441-5
Print ISBN
978-3-642-54440-8
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-642-54441-5