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2022 | OriginalPaper | Buchkapitel

4. ESG-Kriterien – Renditetreiber oder Renditerisiko?

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Zusammenfassung

Inwieweit beeinflusst die Integration von ESG-Kriterien in die Kapitalanlage einer Altersversorgungseinrichtung die risikoadjustierte langfristige Renditeerwartung und damit unter Gesichtspunkten des Asset-Liability-Managements (ALM) die Wahrscheinlichkeit, die zugesagten Leistungen langfristig finanzieren zu können? Neben allgemeinen wirtschaftlichen Überlegungen und Betrachtungen empirischer Resultate wird diese Fragestellung mithilfe mathematischer Methoden aus der nichtlinearen Optimierungstheorie und aus der Kapitalmarkttheorie behandelt. Dabei stellt sich heraus: Damit sich eine solche ESG-Integration unter ALM-Gesichtspunkten nicht nachteilig auswirkt, müssen spezielle Bedingungen hinsichtlich der Beziehungen zwischen dem verwendeten ALM-Ansatz, den zugrunde liegenden Renditeannahmen und den angenommenen Sensitivitäten des verwendeten Risikomaßes gegenüber bestimmten Änderungen der Portfoliogewichte einzelner Investments erfüllt sein. Daher sind für alle Investoren einheitlich und pauschal definierte ESG-Klassifizierungen von Investments im Hinblick auf die Finanzierungssicherheit der zugesagten Leistungen kritisch zu sehen.

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Fußnoten
1
Je nach Setup der Pensionseinrichtung können außer den Anwärtern und Rentnern auch die Trägerunternehmen (bei der betrieblichen Altersversorgung) dazugehören.
 
2
Es handelt sich um Studien, die „zählen“, wie viele dort untersuchte empirische Studien einen positiven, negativen oder keinen eindeutigen Zusammenhang zwischen finanzieller Performance und ESG feststellen konnten und dann mehr oder weniger die zahlenmäßig stärkste Kategorie als das „Sieger“-Ergebnis definieren.
 
3
Hierbei werden die empirischen Einzelergebnisse vieler verschiedener Primärstudien auf geeignete Weise zusammengefasst, sodass man dadurch quasi eine größere und damit aussagekräftigere Grundgesamtheit erhält.
 
4
Umgangssprachlich bedeutet „konvex“, dass das mit Portfolioanteilen gewichtete Mittel der Einzelrisiken der im Portfolio enthaltenen Investments größer oder gleich dem Gesamtrisiko des Portfolios ist. Eine Mischung von Investments wird somit risikotechnisch nicht „bestraft“.
 
5
Streng genommen könnte es unter Umständen – je nach Art der weiteren Nebenbedingungen – sein, dass man diese Steigungseigenschaft erst nach einer weiteren Verkleinerung des Intervalls I1 erhält; dies ist jedoch unproblematisch, da Abschnitte in denen die „neue Effizienzlinie“ fallend ist, für diese Betrachtung aufgrund der Eigenschaften von P sowieso nicht interessant sind.
 
6
Andere ESG-Ansätze, wie z. B. aktivistische (Investitionen in wenig nachhaltige Unternehmen verbunden mit dem Versuch, diese über Einflussnahme aufgrund von Aktionärsrechten nachhaltiger zu machen), können quantitativ nicht hinreichend abgebildet werden.
 
7
Selbstverständlich sind n und k natürliche Zahlen. Wir stellen uns Vektoren grundsätzlich als Spaltenvektoren vor.
 
8
Dieser enthält eine 1 in der i-ten Komponente und eine 0 in allen anderen Komponenten.
 
9
Die spitzen Klammern bezeichnen das Standard-Skalarprodukt.
 
10
Diese in der Literatur übliche Annahme ist in den allermeisten Fällen in der Praxis gegeben.
 
11
Das sind diejenigen Nebenbedingungen, für die in dem jeweils betrachteten Punkt x Gleichheit gilt.
 
Literatur
Zurück zum Zitat Friede, G., Busch, T., Bassen, A. 2015. ESG and financial performance: aggregated evidence from more than 2000 empirical studies. Journal of Sustainable Finance & Investment 5 (4): 210–233.CrossRef Friede, G., Busch, T., Bassen, A. 2015. ESG and financial performance: aggregated evidence from more than 2000 empirical studies. Journal of Sustainable Finance & Investment 5 (4): 210–233.CrossRef
Zurück zum Zitat Luptacik, M. 2010. Mathematical Optimization and Economic Analysis. New York: Springer.CrossRef Luptacik, M. 2010. Mathematical Optimization and Economic Analysis. New York: Springer.CrossRef
Zurück zum Zitat Nellshen, S. 2016. Zusammenhänge zwischen Bedeckungsvorschriften, Anlagemöglichkeiten und Finanzierungssicherheit der Leistungen einer Einrichtung der Betrieblichen Altersversorgung. Betriebliche Altersversorgung 4: 322–334. Nellshen, S. 2016. Zusammenhänge zwischen Bedeckungsvorschriften, Anlagemöglichkeiten und Finanzierungssicherheit der Leistungen einer Einrichtung der Betrieblichen Altersversorgung. Betriebliche Altersversorgung 4: 322–334.
Zurück zum Zitat Nellshen, S. 2019. Kostet Nachhaltigkeit in der Kapitalanlage etwas? Betriebliche Altersversorgung 2: 136–147. Nellshen, S. 2019. Kostet Nachhaltigkeit in der Kapitalanlage etwas? Betriebliche Altersversorgung 2: 136–147.
Metadaten
Titel
ESG-Kriterien – Renditetreiber oder Renditerisiko?
verfasst von
Stefan Nellshen
Copyright-Jahr
2022
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-32979-2_4