28.12.2017 | Finance + Banking | Bildergalerie | Galerie
Stimmen zum Banken- und Finanzjahr 2018
Auch 2018 kommen auf Deutschlands Geldhäuser viele Herausforderungen zu: Innovationen für neue Geschäftsmodelle im Bankvertrieb, Regulierungsvorgaben, die nächste Generation digitaler Bankdienstleistungen. Wie Branchenentscheider das neue Jahr sehen.
Andreas Krautscheid, Mitglied der Hauptgeschäftsführung des Bundesverbands deutscher Banken (BdB), zur Blockchain: "Fundamentale Umwälzungen verheißt auch die Blockchain-Technologie. Was daraus wird, bleibt noch abzuwarten, aber viele Banken experimentieren und investieren in diesem Bereich. Wenn es hier zum Durchbruch kommt, werden die Banken dabei sein."
Ulrich Kater, Chefvolkswirt Deka-Bank, zum Finanzmarkt: "Zwar werden sowohl 2018 als auch 2019 noch stabile Wachstumsjahre sein, allerdings werden sie auch den Übergang in eine normalere und damit wieder schwankungsanfälligere Welt einleiten.“
Aleksandar Jeremic, Head of Digital Campus and Journey Management, Commerzbank, zur Digitalisierung: "Auch 2018 ist die Digitalisierung ein zentrales Thema für die Commerzbank. Bis 2020 wollen wir 80 Prozent aller relevanten Geschäftsprozesse digitalisieren. In unserem Digital Campus bringen über 1.000 Kollegen mit agilen Arbeitsmethoden unsere Digitalisierungsprojekte voran."
Sonja Laud, Leiterin Aktien Fidelity International, zur Geldpolitik: "Die Zinspolitik der Zentralbanken wird zum Zünglein an der Waage in einem nunmehr fragilen Gleichgewicht."
Peter Hanker, Vorstandssprecher Volksbank Mittelhessen, zu den Strukturveränderungen im Bankensektor: "Alle Zeichen stehen auf Wachstum, nur die Zinsen spiegeln den positiven Trend nicht wider. Der Schaden dieser dauerhaft expansiven Geldpolitik der EZB überwiegt mittlerweile deren Nutzen. Auf der anderen Seite müssen wir auch vor der eigenen Haustüre kehren. Der Markt und vor allem das Kundenverhalten haben sich in Sachen Digitalisierung deutlich schneller verändert als die Anbieterseite. Es ist nun an uns, den Strukturwandel entschlossen voranzutreiben und auf die neuen Bedürfnisse der Kunden im erwarteten Umfang einzugehen."
Klaus-Peter Bruns, Vorstandsvorsitzender der Fiducia & GAD IT, zu künftigen Ertragspotenzialen für Banken: "Künstliche Intelligenz, Sprachsteuerung, digitale Ökosysteme – das sind nur einige Trends, die das Banking nachhaltig verändern werden. Es gilt, neue Angebote mit erweitertem Nutzen für die Kunden zu entwickeln: digitale Lösungen, die über das reine Banking hinausgehen. Großes Potenzial für die Genossenschaftsgruppe sieht die Fiducia & GAD zum Beispiel in digitalen Ökosystemen."
Tobias Lücke, Leiter Digitaler Vertrieb Haspa, zur Digitalisierung: "Die Digitalisierung sehen wir vor allem als Chance, Prozesse zu optimieren und für unsere Kunden immer besser zu werden."
Thomas Sontheimer, Geschäftsführer Bereich Financial Services, Accenture, zur PSD2: "Mit der PSD2 wird nun ein rechtlicher Rahmen für die gesamte EU geschaffen. Die Marktdynamik wird allerdings aufgrund der Reichweite über den gesamten europäischen Markt hinweg noch einmal deutlich zunehmen und den Markt weiter verändern."
Alexander Krüger, Chefvolkswirt Bankhaus Lampe: "Die Konjunkturrisiken bleiben beträchtlich. Neben der angespannten Geopolitik und dem niedrigen Produktivitätswachstum keimt unterschwellig vor allem die finanzielle Instabilität.“