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2019 | Buch

Intelligente Arbeitsvorbereitung auf Basis virtueller Werkzeugmaschinen

herausgegeben von: Prof. Dr. Wilhelm Dangelmaier, Prof. Dr. Jürgen Gausemeier

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

Buchreihe : Intelligente Technische Systeme – Lösungen aus dem Spitzencluster it’s OWL

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Über dieses Buch

Das vorliegende Buch berichtet über einen innovativen Ansatz, die Reaktionsgeschwindigkeit fertigender Unternehmen zu verbessern, indem cloudbasierte Simulationen automatisiert Alternativen für veränderte Maschinenbelegungen und optimierte Bearbeitungsprozesse generieren und vorbewerten. Neben der Darstellung der zahlreichen Technologien und in diesem Anwendungsgebiet erforderlichen wissenschaftlichen Erkenntnisse werden auch grundlegende Voraussetzungen für Geschäftsmodelle andiskutiert und jeweils benötigte Rückwirkungen auf die technischen Teilsysteme ersichtlich.

Vor dem Hintergrund von sich schnell verändernden Rahmenbedingungen wird die Fähigkeit fertigender Unternehmen auf kurzfristige Auftragsschwankungen zu reagieren in zunehmenden Maß entscheidend für den zukünftigen Fortbestand und Erfolg produzierender Unternehmen. Ein Beitrag der Industrie 4.0 diese Kompetenz weiter zu stärken besteht in vernetzten Fertigungsanlagen und intelligenten Systemen zur Unterstützung von Planungsprozessen, auf deren Grundlagen jede Auftragsänderung im Unternehmen abgebildet wird.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Einleitung
Die virtuelle Produktionslandschaft Anfang des 21. Jahrhunderts
Zusammenfassung
Das einführende Kapitel vermittelt eine Übersicht zur Produktionslandschaft Anfang des 21. Jahrhunderts, welche die Basis für das Projekt darstellt. Ausgehend von allgemeinen Beobachtungen und Fragestellungen speziell im Kontext CNC-gesteuerter und spanabtragender Werkzeugmaschinen wird so eine Überleitung zu den Inhalten des Projekts und den behandelten Problemen geschaffen.
Benjamin Jurke
2. Gesamtarchitektur
Eine Cloud-Simulationsplattform mit Nebenzeiten-optimierender Fertigungssteuerung
Zusammenfassung
Im zweiten Kapitel wird die gewählte Gesamtarchitektur der Dienstleistungsplattform diskutiert, die verschiedensten technischen Anforderungen zwischen der Simulationsschicht und der Fertigungsplanungsebene gerecht werden muss. Darüber hinaus verlangen die Kunden der Branche nach wie vor nach der Flexibilität sich nicht unbedingt in die technische Abhängigkeit eines externen Partners begeben zu müssen.
Benjamin Jurke
3. Ontologie-basiertes WBS für die Arbeitsplanung
Intelligente Wissensverwaltung und Maschinenauswahl
Zusammenfassung
In diesem Beitrag wird eine Ontologie-basiertes Entscheidungssystem vorgestellt, welches die Auswahl von geeigneten Werkzeugmaschinen durch die Dienstleistungsplattform unterstützt. Die Wissensverwaltung nutzt das Semantic Web zur dynamischen Bereitstellung einer stets aktuellen lokalen Wissensbasis. Die Wissensbasis enthält die Beschreibung aller verfügbaren Maschinen und deren Eigenschaften. Die Informationen über neue verfügbare Ressourcen wie Werkzeugmaschinen und deren Werkzeuge werden bei Bedarf von der Wissensverwaltung aus verfügbaren Linked Data Quellen abgerufen und in der Wissensbasis ergänzt – oder entfernt, wenn Ressourcen nicht verfügbar sind. Die Auswahl der geeigneten Maschinen für ein zu fertigendes Werkstück ist die Aufgabe der Problemlösungskomponente des WBS. Diese nutzt die Informationen der Wissensbasis um aus den Maschinenbeschreibungen die jeweiligen Bearbeitungsfähigkeiten abzuleiten. Die Bearbeitungsfähigkeiten werden anschließend mit den Fertigungsanforderungen des Werkstücks abgeglichen die zuvor vom NC-Interpreter (siehe Abschn. 2.​2.​2.​4) ermittelt wurden. Vor der Freigabe einer alternativen Maschine wird die Bearbeitung zunächst mit einer Software simuliert (Die Simulation erfolgt auf einem Cluster mit virtuellen Werkzeugmaschinen der ebenfalls ein Bestandteil der Dienstleistungsplattform ist, siehe Kap. 6.).
Gerald Rehage
4. Optimierung der Aufspannung und Bearbeitung
Intelligentes Experimentierdesign zur Identifikation nutzbarer Aufspannparameter
Zusammenfassung
Das vorliegende Kapitel behandelt ein Suchverfahren zur Identifikation nutzbarer Aufspannpositionen und -orientierungen von Werkstücken und Spannmitteln auf dem Maschinentisch des Werkzeugmaschinenarbeitsraumes, die zu einer Fertigungszeitreduzierung und kollisionsfreien Fertigung führen. Das beschriebene Suchverfahren bildet den Kern eines „Setup Optimizers“, der im Rahmen des Leitprojektes InVorMa (Intelligente Arbeitsvorbereitung auf Basis virtueller Werkzeugmaschinen), initiiert durch das Spitzencluster „It’s OWL“, entwickelt wurde. Es werden die einzelnen Entwicklungsmethoden, Experimente und Entwicklungsschritte erläutert sowie wichtige Ergebnisse erster Experimente vorgestellt. Dabei liegt der Fokus auf der Verwendung einer Metaheuristik, hier die Partikelschwarmoptimierung, in Kombination mit einem NC-Interpreter sowie einem Cluster-Algorithmus, der automatisiert Lösungskandidaten generiert.
Jens Weber
5. Production Optimizer
Mehrteiliges Konzept zur Planung der Fertigung
Zusammenfassung
Das vorliegende Kapitel behandelt die Planung der Fertigung, welche durch die ganzheitliche Betrachtung aller Werkzeugmaschinen zusammen mit anderen Arbeitsplätzen eine kostengünstige Produktion ermöglichen soll. Dieser Teil ist im Leitprojekt InVorMa (Intelligente Arbeitsvorbereitung auf Basis virtueller Werkzeugmaschinen), abgebildet durch den sogenannten „Production Optimizer“. Zur Lösung des Planungsproblems wird entsprechend den Anforderungen der Praxispartner ein Modell erstellt, welches die Planungssituation detailliert abbildet. Dabei findet ein Konzept Anwendung, welches insbesondere auch auf die planbaren und nicht planbaren Ereignisse ausgerichtet ist. Zur Lösung einer solchen Planungssituation können verschiedene Methoden verwendet werden. Zwei von ihnen werden genauer vorgestellt und die Unterschiede ihres Lösungsverhaltens einander gegenüber gestellt. Hierbei handelt es sich um die Lösung mit Hilfe eines gemischt-ganzzahligen mathematischen Modells und eines kommerziellen Solvers auf der einen Seite und der Lösung mit Hilfe einer Metaheuristik auf der anderen Seite. Die Planung ist dabei gekoppelt an die anderen Bestandteile der Dienstleistungsplattform und erhält durch die Auftragseingabe oder die Verifikations- und Optimierungsläufe des „Setup Optimizers“ neue Daten, wodurch eine Planänderung angestoßen werden kann.
Leena Suhl, Florian Isenberg
6. Virtuelle Fertigung in der Cloud
Technische Grundlagen und Scheduling von Simulationen in der virtuellen Fertigung
Zusammenfassung
Dieses Kapitel fasst alle Aspekte, die im Rahmen des Projekts für die Bereitstellungen von Simulationen in der Cloud entscheidend sind, zusammen. Dabei wird zunächst kurz auf die Problemstellung der Akzeptanz Service-orientierter Architekturen im industriellen Kontext eingegangen, die das Vorhaben neben der technischen Fragestellung begleitet hat. Daraufhin werden die technischen Grundlagen der virtuellen Fertigung von zwei Seiten betrachtet. Einerseits wird erläutert, inwiefern die virtuelle Werkzeugmaschine als Grundlage des Systems für die Umsetzung einer Service-orientierten Architektur angepasst werden muss. Im Anschluss wird die Verwaltung mehrerer Instanzen einer virtuellen Werkzeugmaschine mittels eines virtualisierten Testclusters beschrieben. Im zweiten Teil dieses Kapitels wird es um die algorithmischen Aspekte der intelligenten Verteilung verschiedener Simulation im System gehen, die als Schnittstelle zwischen dem Gesamtsystem und der virtuellen Fertigung fungieren. Hierbei wird ein besonderes Augenmerk auf die Anforderungen gelegt, die eine industrielle Anwendung an ein solches Verfahren stellen. Außerdem wird aufgezeigt, inwiefern durch die Architektur der virtuellen Fertigung und des Schedulers automatisch Anforderungen an den Setup Optimizer gestellt werden. Es folgt ein Ausblick, in dem sowohl mögliche technische Weiterentwicklungen wie die Parallelisierung einzelner Simulationen behandelt werden, als auch ein wirtschaftlicher Ausblick, der im Wesentlichen kurz adressieren soll, wie Geschäftsmodelle für das vorgestellte System aussehen können.
Raphael-Elias Reisch
7. Zusammenfassung
Zusammenfassung
Unter dem Schlagwort Industrie 4.0 diskutierte man zu Beginn des Projektes in der Fachwelt teils unklare, aber eindeutig digitalisierungs- und vernetzungsgerichtete Fortschritte, die der Industrie helfen sollten, der weiter steigenden Forderung der Märkte nach schneller verfügbaren und gleichzeitig in höherem Maße individualisierten Produkten weiterhin erfolgreich zu begegnen. Die Annahme, dass die Digitalisierung von Produktionsprozessen und Maschinenbetrieb in Cloud-basierten Systemen Wettbewerbsvorteile bieten wird, hat sich im Projektverlauf weiter bestätigt. Der Ansatz des Projektes war auch rückblickend treffsicher zukunftsträchtig und praxisrelevant.
Dennis Do-Khac
Backmatter
Metadaten
Titel
Intelligente Arbeitsvorbereitung auf Basis virtueller Werkzeugmaschinen
herausgegeben von
Prof. Dr. Wilhelm Dangelmaier
Prof. Dr. Jürgen Gausemeier
Copyright-Jahr
2019
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-662-58020-2
Print ISBN
978-3-662-58019-6
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-58020-2