2018 | OriginalPaper | Buchkapitel
Internationale Aspekte des Gewährleistungsmanagements
verfasst von : Menderes Güneş, Marwan Hamdan, Mirko Klug
Erschienen in: Gewährleistungsmanagement
Verlag: Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG
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Erfolgt der Verkauf von Produkten lediglich auf einem inländischen Markt, kann sich die Ausrichtung eines Gewährleistungsmanagements auf die Erfüllung der rechtlichen Kundenerwartungen an dem nationalen Markt ausrichten. Sofern der Verkäufer – was insbesondere bei Herstellern von industriell gefertigten Produkten der Fall ist – seine Produkte aber grenzüberschreitend an Kunden auf anderen Märkten verkauft, wird er die Kundenanforderungen nur erfüllen können, wenn er auch die sich aus den ausländischen Märkten ergebenden Erwartungen seines Vertragspartners und weiterer Personen in seinem Gewährleistungsmanagements mit einbezieht. Die zu berücksichtigenden Erwartungen beschränken sich dabei nicht etwa auf sprachliche, kulturelle und soziale Unterschiede beim Kauf und in der Verwendung von Produkten, sondern im Wesentlichen auch in den zu erfüllenden rechtlichen Anforderungen. Die bisherige Betrachtung basierte im Wesentlichen darauf, dass das Vertragsverhältnis der Parteien und eine mögliche Einstandspflicht für ein fehlerhaftes Produkt allein nach deutschem Recht beurteilt werden und im Weiteren auch im Streitfall deutsche Gerichte zuständig sind. Soweit der Verkauf von Produkten oder allgemein die Erbringung von Leistungen über die Grenze hinweg erfolgt, ist aber die Anwendung deutschen Rechts nicht gesichert und ebenso wenig, dass bei Streitigkeiten deutsche Gerichte über die Berechtigung von geltend gemachten Ansprüchen entscheiden.