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26.02.2024 | Kleb- und Dichttechnik | Nachricht | Nachrichten

Frühester Fund eines komplexen Klebstoffs in Europa

verfasst von: Leyla Buchholz

1:30 Min. Lesedauer

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Ein Forschungsteam der Universität Tübingen schreibt Sammlungsstücke aus dem französischen Le Moustier Neandertalern zu. Sie sind ein Zeugnis höherer geistiger Fähigkeiten und der kulturellen Entwicklung.

Frühe Menschen aus dem heutigen Frankreich nutzten bereits vor mehr als 40.000 Jahren einen Klebstoff aus mehreren Komponenten, um Steinwerkzeuge mit Griffen zu versehen. Sie stellten eine ausgeklügelte Mischung aus Ocker und Bitumen her, zwei Rohstoffen, die aus der weiteren Region beschafft werden mussten. Es handelt sich um den bisher frühesten Fund eines Mehrkomponentenklebstoffs in Europa.

Das hat die Aufarbeitung von Stücken aus der Neandertalerfundstelle Le Moustier in der Dordogne unter der Leitung von Dr. Patrick Schmidt aus der Abteilung für Ältere Urgeschichte und Quartärökologie der Universität Tübingen und Dr. Ewa Dutkiewicz vom Museum für Vor- und Frühgeschichte der Staatlichen Museen zu Berlin ergeben. Die Entwicklung von Klebstoffen und deren Einsatz für die Herstellung von Werkzeugen gelten als einer der besten materiellen Belege für die kulturelle Evolution und die kognitiven Fähigkeiten früher Menschen. Die Studie wurde in der Fachzeitschrift Science Advances veröffentlicht.

Die Steinwerkzeuge aus Le Moustier werden in der Sammlung des Museums für Vor- und Frühgeschichte aufbewahrt und waren bisher nicht näher untersucht worden. Der Schweizer Archäologe Otto Hauser hatte sie 1907 aus dem oberen Felsüberhang von Le Moustier geborgen, der während der mittelpaläolithischen Epoche des Moustérien vor 120.000 bis 40.000 Jahren von Neandertalern genutzt wurde. Bei einer internen Aufarbeitung des Sammlungsbestandes wurden sie wiederentdeckt und ihr wissenschaftlicher Wert erkannt. ″Die Sammlungsstücke waren einzeln verpackt und seit den 1960er Jahren unberührt. Dadurch waren die anhaftenden Reste organischer Stoffe sehr gut erhalten″, berichtet Ewa Dutkiewicz.

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2021 | OriginalPaper | Buchkapitel

Kunststoffe

Quelle:
Chemie der Werkstoffe

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