Ein Fluss in Kolumbien leuchtet für eine kurze Zeit im Jahr in den unterschiedlichsten Farben. Dafür ist eine Pflanze verantwortlich. Dank eines natürlichen Klebstoffs sitzt sie auch bei starker Strömung fest auf den Felsen.
Im Nationalpark Serranía de la Macarena in Kolumbien gibt es jährlich von Juni bis November ein weltweit einzigartiges Naturschauspiel zu sehen. In diesen Monaten leuchtet der Fluss Caño Cristales in allen Farben des Regenbogens. Die Farben entstehen durch eine Kombination aus dem klaren Wasser des Flusses, der Reflektion des Sonnenlichts und dem Wachstum von Algen und anderen Wasserpflanzen. Eine der Pflanzen wächst nur in dieser Region der Erde und sorgt für die auffallenden Rottöne: die Macarenia clavigera.
Die Jungpflanzen der Macarenia clavigera haben im Jahreszyklus zunächst leuchtend grüne Blätter. Im weiteren Verlauf färben sie sich zunächst gelb und zum Herbst hin von karminrot bis hin zu violett. Damit die Pflanze dieses Farbenspiel vollbringen kann, müssen die Bedingungen stimmen, vom Wasserpegel, der Sonneneinstrahlung bis zur Wassertemperatur.
Haftmechanismus noch nicht erforscht
Neben ihrer einzigartigen Farbgebung besticht die Wasserpflanze durch einen weiteren Aspekt. Sie haftet auch bei schnellen Strömungen fest an den Felsen des Flusses, aber nicht mit ihren Wurzeln, sondern mit ihren Stängeln. Dazu nutzt sie einen natürlichen Klebstoff, dessen Zusammensetzung noch nicht gänzlich erforscht ist. Die Funktion der Wurzeln haben wiederum die gefiederten Kronen übernommen. Sie nehmen Mineralien und Nährstoffe auf, die im Wasser gelöst sind. Es bleiben also noch einige Fragen in Bezug auf die Haftmechanismen der Macarenia clavigera offen. Sollten Forschende die Antworten finden, könnten die Erkenntnisse zukünftig die Entwicklung neuer Klebstofftechnologien ermöglichen.