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17.02.2022 | Kryptowährungen | Gastbeitrag | Online-Artikel

Kryptowährungen brauchen Banken für Stabilität

verfasst von: Andreas Belocerkov

3 Min. Lesedauer

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Ende Januar sind die Kurse einiger Kryptowährungen drastisch eingebrochen. Zwar sind solche Schwankungen in der Krypto-Welt weder eine Seltenheit, noch ein Grund zur Sorge, doch nun scheint sich der Kryptomarkt in einem Sell-Out zu befinden. 

Der Kurseinbruch der bekanntesten Kryptowährungen Bitcoin und Ethereum am Wochenende des 22. Januars war längst nicht der erste seiner Art. Kursschwankungen gehören im Krypto-Universum nahezu zur Tagesordnung. Sie sind keine Seltenheit und doch zeigte der diesmalige Einbruch eine gravierende Wirkung: Der Bitcoin-Wert sank kurzfristig auf knapp über 33.000 US-Dollar. Das markiert den niedrigsten Wert seit einem halben Jahr. Als Grund für die massiven Kurseinbrüche identifizieren Experten die Ankündigung einer Zinserhöhung der US-Zentralbank Fed. Und steigende Zinsen bedeuten für risikobehaftete Investments wie es Kryptowährungen nun mal sind nichts Gutes. Auch wenn Kryptowährungen ihren Hype unter anderem ihrer dezentralen Charakteristik zu verdanken haben, so zeigt sich nun erneut, dass sie dennoch nicht vom globalen Finanzgeschehen und -markt entkoppelt sind. 

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Marktkommunikation

Dieses Kapitel widmet sich allgemeiner Marktkommunikation und der Auswirkung von Information auf Preisbildung und Marktverhalten. Der Wert von Finanzmarktallokationen und die gesamte Aktienrendite kann auf verschiedene Arten von Nachrichten zurückgeführt werden. Geschätzt ein Drittel der Renditevarianz hängt von makroökonomischen Nachrichten ab, aber die Marktbewegungen werden auch von wichtigen politischen und weltweiten Ereignissen bestimmt. Dieses Kapitel widmet sich der Frage, wie Information Finanzmärkte und letztendlich Marktkonjunkturen beeinflusst.

Wichtig bei diesem Crash und zugleich auch mitverantwortlich für ebendiesen ist die psychologische Reaktion auf Kurseinbrüche von Kryptowährungen. Zwar sollten Anleger insbesondere im Krypto-Bereich stetig an Kursveränderungen gewöhnt sein und sich von kurzzeitigen Einbrüchen nicht leiten lassen. Doch viele Investoren setzen sich eine Grenze. Sobald der Kurs darunter fällt, wird verkauft. 

Unterschreiten imaginärer Preisgrenzen führt zum Verkauf

Ein vergleichbares Phänomen lässt sich in der Werbepsychologie finden: Ein Produkt wird nicht zum Preis von fünf Euro, sondern eben zu einem Preis von 4,99 Euro angeboten, um Konsumenten psychologisch auszutricksen und ihnen eine geringere Summe zu suggerieren. Wenn sich Konsumenten oder eben Anleger solch eine imaginäre Preisgrenze setzen, dann müssen Produkte oder Kryptokurse in dem festgelegten Rahmen bleiben. 

In Bezug auf den Bitcoin lag diese Marke bei vielen Investoren bei 50.000 Dollar, weswegen bereits im Dezember 2021 viele absprangen und der Kurs weiter sank. Nun dürfte mit den zwischenzeitlichen 33.000 beziehungsweise 35.000 Dollar eine weitere Grenze vieler Anleger erreicht worden sein. 

Unwissenheit gelangt durch breite Masse in den Markt

Zumal Kryptowährungen seit Jahren von der wachsenden Akzeptanz der Gesellschaft profitieren, liegt hier zugleich auch das Problem. Denn anhaltende Trends, wie es Kryptowährungen nun mal sind, sprechen nicht nur Spezialisten und Experten an, sondern eine breite Masse, die sich dem Hype annehmen möchte. Daraus resultiert ein bestimmtes Unwissen, welches in den Markt eingebracht wird. 

Während Experten stetig dazu raten, nur einen Prozentsatz des monatlichen Einkommens in Kryptowährungen zu investieren, lassen sich andere insbesondere von schnellaufkommenden und neuartigen Investment-Möglichkeiten zu einer zu hoch angesetzten Investition leiten. Wer jedoch mehr Geld als einem zur Verfügung steht investiert, der wird bei einem kurzzeitigen Kurseinbruch schneller verkaufen als jemand, der langfristig anlegt und von solch einem Einbruch finanziell nicht betroffen wird. Investitionen in solch einen risikobehafteten Markt fordern nicht nur Geduld, um Kursschwankungen auszusitzen, sondern auch die finanzielle Stabilität ihrer Investoren.

Entwicklung des Kryptomarkt hängt von Banken ab

Allerdings ist eine ganzheitliche Abkopplung der Kryptowährungen von anderen Kapitalmärkten nicht möglich. Ereignisse nehmen hier gegenseitig aufeinander Einfluss. Die wohl spannendste Frage der nahen Zukunft wird sein, wie konventionelle Banken auf den Krypto-Trend reagieren werden. 

Bereiten beispielsweise die Sparkassen bereits eine Integration von Krypto in ihr Portfolio vor, so lässt sich hingegen die angekündigte Zinserhöhung von der Fed als starke Konkurrenz für den Kryptomarkt einordnen. Der zukünftige Erfolg von Kryptowährungen und damit einhergehend auch, ob der Kurs sich wieder erholen wird, ist auch davon abhängig, wie Banken der Thematik gegenüberstehen. Nur dann, wenn die Banken nicht gegen den Krypto-Trend ankämpfen, sondern sich ihm annehmen, können sich Kryptowährungen langfristig etablieren und stabilisieren.

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