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2003 | Buch

Welt im Wandel: Energiewende zur Nachhaltigkeit

verfasst von: Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU)

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

Buchreihe : Welt im Wandel

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Über dieses Buch

Das Recht der Entwicklungsländer auf Entwicklung und die Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen sind die wesentlichen Herausforderungen bei einer Energiewende zur Nachhaltigkeit und der Ausgangspunkt des vorliegenden Gutachtens. Wenn die Politik sofort entschieden handelt, ist die Transformation der globalen Energiesysteme ohne gravierende Einschränkungen möglich und finanzierbar: Die Energieeffizienz muss gesteigert, der Anteil fossiler Energieträger deutlich verringert und die erneuerbaren Energien massiv gefördert werden. Für den Einstieg in das Solarzeitalter hat der Wissenschaftliche Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU) einen Fahrplan mit konkreten Zielen und Maßnahmen entwickelt.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Zusammenfassung für Entscheidungsträger
Zusammenfassung
Im ersten Teil dieser Zusammenfassung für Entscheidungsträger werden knapp die wesentlichen Probleme der bestehenden Energiesysteme dargestellt, im zweiten Teil wird die Frage beantwortet, welchen Kriterien eine Energiewende genügen muss, um als „nachhaltig“zu gelten. Der dritte Teil beschreibt auf der Grundlage eines exemplarischen Szenarios einen möglichen Pfad für die Transformation des globalen Energiesystems im 21. Jahrhundert, die durch eine kraftvolle Wende in der Energiepolitik in den nächsten Jahrzehnten eingeleitet werden muss. Darauf aufbauend wird im vierten Teil ein möglicher Fahrplan mit konkreten Zielen und politischen Handlungsoptionen für die globale Energiewende vorgeschlagen.
Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU)
1. Einleitung
Zusammenfassung
Die Nachfrage nach Energie wächst weltweit stark an. Dies gilt seit Beginn der Industrialisierung vor allem für die Industrie- und Transformationsländer, trotz teilweise massiver Effizienzsteigerungen. Seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges nimmt aber auch der Energiehunger in den Entwicklungs- und Schwellenländern zu. In den am wenigsten entwickelten Ländern dominiert jedoch weiterhin Energiearmut. 2,4 Mrd. Menschen müssen Zugang zu modernen Energieformen erhalten, damit sie Anschluss an die wirtschaftliche Entwicklung der Industrieländer finden können. Da Energie Voraussetzung wirtschaftlicher Entwicklung ist, wird der Energieeinsatz der Menschheit im 21. Jahrhundert stark wachsen. Doch die derzeitige Struktur der Energienutzung birgt erhebliche Umweltrisiken und stellt in vielen Ländern ein wesentliches Entwicklungshemmnis dar. Auch sicherheitspolitische Risiken ergeben sich aus der gegenwärtigen Struktur der globalen Energienutzung.
Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU)
2. Einbindung der Energiesysteme in Gesellschaft und Wirtschaft
Zusammenfassung
Energie ist eine wesentliche Bedingung für die menschliche Entwicklung. Vom ersten Holzgebrauch für Licht und Wärme vor Tausenden von Jahren bis zu modernsten Energietechnologien waren steigende Qualität und Effizienz der Energienutzung Gegenstand und Antriebskraft von Innovation und Fortschritt. Drei große Übergänge führten in der Entwicklung der Energiesysteme zu immer höherwertigen Energieformen: Die Nutzung Kohle befeuerter Dampfmaschinen ermöglichte neue und rationellere Fertigungsprozesse. Gleichzeitig wurde die Abhängigkeit von knapper werdenden „traditionellen“Brennstoffen (Holz, Dung) entscheidend verringert. Der zweite Übergang von Kohle zu Öl erhöhte mit der Entwicklung von Verbrennungsmotoren die Mobilität. Die Nutzung von Elektrizität (Licht, Computer) führte schließlich in das Informationszeitalter.
Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU)
3. Technologien und nachhaltige Potenziale
Zusammenfassung
Die Diskussion einer Transformation des globalen Energiesystems soll technologische Optionen aufzeigen und vielversprechende, auch wenig bekannte Lösungen vorstellen. Auf allen Ebenen von der Primärenergiegewinnung bis hin zur Energiedienstleistung stehen verschiedenste Technologien zur Auswahl, deren Einsatz und Zusammenstellung unter Nachhaltigkeitsaspekten zu bewerten sind. Der Beirat beginnt seine Analyse mit der Untersuchung der zur Verfügung stehenden Energiequellen und -träger. Für fossile, nukleare und erneuerbare Energien werden die nachhaltig realisierbaren Potenziale dargestellt (Definitionen in Kasten 3.1-1), die Konversionstechnologien beschrieben und die Umwelt- und Sozialfolgen bewertet. Außerdem werden die derzeitigen und zukünftigen Kosten der Technologien diskutiert. Während konventionelle Energieformen sich durch Verknappung langfristig verteuern werden, ist für erneuerbare Energien der gegenteilige Trend einer kontinuierlichen Kostenreduktion absehbar.
Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU)
4. Ein exemplarischer Pfad für eine nachhaltige Transformation der Energiesysteme
Zusammenfassung
In den ersten Kapiteln dieses Gutachtens wurden die Ausgangslage (Kap. 2) sowie die technischen und nachhaltigen Potenziale der derzeitigen globalen Energiequellen (Kap. 3) diskutiert. Das heutige globale Energiesystem ist als nicht nachhaltig zu bezeichnen, weil es insbesondere durch seine Wirkung auf das Klima die Lebensgrundlagen der Menschheit gefährdet, durch Luftverschmutzung und nicht nachhaltige Nutzung von Biomasse erhebliche Gesundheitsprobleme verursacht und derzeit noch etwa 2 Mrd. Menschen keinen Zugang zu modernen Energieformen haben.
Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU)
5. Die WBGU-Transformationsstrategie: Wege zu global nachhaltigen Energiesystemen
Zusammenfassung
In den bisherigen Kapiteln dieses Gutachtens wurde deutlich gemacht, welchen Anforderungen global nachhaltige Energiesysteme genügen müssen. Heutige und künftige Generationen sollen über diejenigen Ressourcen und Güter verfügen, die sie für die Befriedigung ihrer Bedürfnisse benötigen, ohne dass Umweltveränderungen die natürlichen Lebensgrundlagen der Menschheit gefährden oder inakzeptable gesellschaftliche Entwicklungen eintreten. Der nicht nachhaltige Bereich wurde durch die ökologischen und die sozioökonomischen Leitplanken in Kapitel 4.3 dieses Gutachtens definiert. Bewegt man sich innerhalb des durch die verschiedenen Leitplanken aufgespannten Raums an Handlungsmöglichkeiten, besteht die Chance, dass künftige Generationen über ähnliche Gestaltungsspielräume wie die heutige verfügen können. Der WBGU-Transformationsstrategie hin zu global nachhaltigen Energiesystemen liegen somit zwei zentrale Ziele zugrunde:
Ziel 1: Natürliche Lebensgrundlagen schützen (Einhaltung der ökologischen Leitplanken);
Ziel 2: Zugang zu moderner Energie weltweit für alle Menschen sichern (Einhaltung der sozioökonomischen Leitplanken).
Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU)
6. Forschung für die Energiewende
Zusammenfassung
Die Energiewende ist in ihrer Größenordnung mit einer neuen industriellen Revolution vergleichbar und wird für lange Zeit eine große technologische und gesellschaftliche Herausforderung bleiben. Sie kann daher nur gelingen, wenn erheblicher Forschungsaufwand betrieben wird, um die Transformation vorzubereiten und zu begleiten. Der WBGU hat hierzu in Kapitel 5.3.1 konkrete institutionelle und finanzielle Empfehlungen für die Weiterentwicklung der Forschungsstrukturen gegeben. In diesem Kapitel soll es ausschließlich um Forschungsinhalte gehen.
Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU)
7. Stationen des WBGU-Transformationsfahrplans: politische Zielgrößen, Zeitpläne und Maßnahmen
Zusammenfassung
Auf Basis der Analyse langfristiger Energieszenarien aus Kap. 4 und der in Kap. 5 dargelegten Handlungsoptionen werden hier zentrale politische Zielgrößen sowie Maßnahmen mit Zeitpunkten ihrer Umsetzung vorgeschlagen (Abb. 7-1). Diese Ziele und Maßnahmen sollen dazu dienen, eine Verletzung ökologischer oder sozioökonomischer Leitplanken zu verhindern oder einen nicht nachhaltigen Zustand jenseits der Leitplanke wieder in einen Zustand innerhalb der Leitplanken zu überführen (Abb. 7-2). Die vom WBGU empfohlenen Zielgrößen und Maßnahmen geben vor, welche Richtung eingeschlagen werden muss, um eine globale Energiewende zu ermöglichen. Angesichts der bestehenden Unsicherheiten bei der Abschätzung künftiger Entwicklungen bleibt eine ständige Überprüfung der Zielsetzungen, die Berücksichtigung neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse und technologischer Fortschritte sowie die entsprechende Justierung der Ziele und Maßnahmen unerlässlich.
Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU)
8. Literatur
Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU)
Backmatter
Metadaten
Titel
Welt im Wandel: Energiewende zur Nachhaltigkeit
verfasst von
Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU)
Copyright-Jahr
2003
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-642-55861-0
Print ISBN
978-3-642-52301-4
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-642-55861-0