Skip to main content

2000 | Buch

Fitness der Unternehmung

Management von Dynamik und Veränderung

verfasst von: Professor Dr. Klaus F. Withauer

Verlag: Gabler Verlag

insite
SUCHEN

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter

Management im Hin-blick des gewandelten Realitätsverständnisses gesellschaftlicher Institutionen

1. Führ-barkeit und Funktionieren-lassen der Unternehmung im Spannungsfeld von Komplexität und Dynamik
Zusammenfassung
Veränderungsprozesse in Wirtschaft und Gesellschaft haben am Ende des 20. Jahrhunderts eine neue Qualität erreicht. Technologische, ökonomische, politische, soziale und ökologische Faktoren greifen dabei immer enger ineinander und erzeugen in ihrer Kombination ein Ausmaß an Veränderungsintensität, welche sich auf nahezu alle Lebensbereiche auswirkt. Die Lebenswelt und ihre Prozesse weisen nicht mehr ein im wesentlichen stabiles Gepräge auf, das Dynamikmuster ist immer mehr veränderlich, ja geradezu turbulent, diskontinuierlich bis chaotisch. Die »besondere Qualität« aktueller Veränderungsprozesse lässt sich kennzeichnen durch eine wachsende Komplexität der Systemumwelt, der Märkte und in den Unternehmen selbst, die sich an den Elementen Vielzahl, Vielfalt und Dynamik festmachen lässt. Die vom Menschen erzeugten Veränderungen vollziehen sich heute rund eine Million mal schneller als das Tempo der Evolution in der Natur. Keine Epoche zuvor, abgesehen von Ansätzen in der Renaissance, weist eine derartige Turbulenz auf wie unsere Zeit (vgl. Wüthrich 1991, S. 157 f).
Klaus F. Withauer
2. Das »System« Unternehmung und Management-»Kybernetik«
Zusammenfassung
Der Problemlandschaft komplexer Phänomene werden am ehesten systemtheoretische Zugänge gerecht. Durch die Beachtung der »Komplexität« als reale Gegebenheit bei solchen Problemen kann die Systemtheorie als eine »Theorie komplexer Phänomene« gelten (vgl. Malik 1996; Dörner 1991).
Klaus F. Withauer

Wissenschaftsmethodische und interdisziplinäre Grundlegung einer Theorie der Dynamik und des Wandels von Unternehmungen

3. Wissenschaftsmethodik einer angewandten Managementforschung
Zusammenfassung
Wissenschaft zielt auf die Gewinnung von Erkenntnissen. Die Erkenntnisgewinnung kann zweckfrei geschehen oder auf ein bestimmtes Interesse gerichtet sein. Wissenschaftliche Disziplinen sind die Antwort auf die überwältigend große Anzahl von Problemen und Fragestellungen, denen der Mensch mit seiner begrenzten und auch durch Lernen kaum veränderbaren Auffassungsgabe gegenüber steht. Die Wissenschaftstradition hat die Frage nach der arbeitsteiligen Absteckung von Erkenntnisbereichen zumeist derart gelöst, dass sich jede Disziplin zunächst einem bestimmten Bereich betrachteter Erfahrung zuwandte und dann aus diesem Erfahrungsobjekt heraus ein engeres Erkenntnisobjekt oder eine Erkenntnisperspektive definierte. Es bündelt isolierend und abstrahierend die Betrachtung auf einen beschränkten Kreis von Erscheinungen und grenzt diese damit zugleich von Erkenntnisbestrebungen anderer Disziplinen ab, die auf gleiche oder ähnliche Objekte gerichtet sind. Auf diesem Weg definiert sich prinzipiell die besondere Eigenart eines Faches, seine Identität. Das Identitätsprinzip verleiht der Disziplin ihr unverwechselbares Gepräge und bestimmt generelle Ziele, Inhalte, Methoden und Institutionen eines Faches und geteilte Werte und Normen (vgl. Bleicher 1995, S. 96 f).
Klaus F. Withauer
4. Ganzheitliche Management-Konzepte in der deutschsprachigen Managementlehre
Zusammenfassung
Für das St. Galler Management-Konzept ist die Grundlage der Konzeptbildung der Systemansatz. Nachteilig ist dabei zunächst, dass dadurch eine so konzipierte Managementlehre um ein Vielfaches abstrakter erscheint als viele praxisorientierte Darstellungen der heutigen Betriebswirtschaftslehre. Dies ist dadurch bedingt, dass die Wahl einer systemtheoretischen und kybernetischen Sichtweise es notwendig macht, mit Analogien und Metaphern zu arbeiten und sie in einer für Managementprobleme brauchbaren Form aufzuarbeiten. Da die Systemtheorie ihre Erkenntnisse im Zusammenhang mit zahlreichen verschiedenen empirischen Wissenschaften gewinnt, wobei sie diese mit allgemeinen Grundvorstellungen, Denk- und Vorgehensweisen zur Lösung ihrer Erkenntnisprobleme beliefert, müssen diese auf übertragbare Inhalte gewissermaßen abgetastet werden, was eben nur über die Anhebung auf ein höheres Abstraktionsniveau möglich ist.
Klaus F. Withauer
5. Beschreibung der Unternehmung und ihrer Entwicklungsdynamik in Analogie zu natur- und sozialwissenschaftlichen Forschungsergebnissen
Zusammenfassung
Eine Systemkonzeption für humane, soziale Systeme durch die Übertragung der Systemansätze aus anderen wissenschaftlichen Disziplinen muss sich daran orientieren, inwieweit die Strukturen und Funktionsprinzipien überhaupt vergleichbar sind. Der Nutzen einer nur dann sinnvollen Übertragung des Wissens über solche Systeme liegt darin, dass zügig ein wissenschaftlicher und praktischer Fortschritt erreicht wird, welcher die Schwierigkeiten bei der spezifischen Erforschung sozialer Systeme ausgleichen und prinzipiell teilweise entbehrlich machen kann. Allerdings ist eine empirische Überprüfung übernommener Aussagen im Bereich sozialer Systeme in jedem Falle unumgänglich.
Klaus F. Withauer

Entwicklungsorientiertes Management als Prozess des Umlernens auf der Grundlage eines ganzheitlichen Denkens

6. Erklärungsansätze organisationalen Wandels
Zusammenfassung
Ausgehend von den betrachteten Ordnungsebenen sozialer Systeme (vgl. Punkte 2.2.4 und 2.2.5) liegen die Ansatzpunkte für ein entwicklungsorientiertes Management im Bereich materiell-technisch-ökonomischer Prozesse (mechanistisches Modell), für die funktionelle Ebene in einer politisch-behavioristischen Arena (organismisches Modell) oder in der Sinn-Ebene mit kulturell-kognitiven Interventionen. Es ist davon auszugehen, dass die Ansatzpunkte auf unterschiedlichen »Schichten« der Organisation angesiedelt sind, wobei Oberflächenschichten jeweils in tieferliegende Schichten eingebettet sind und diesen eigentlich zugrunde liegen. In Analogie zum schichtförmigen Aufbau einer Zwiebel lassen sich deshalb einzelne Wandeldimensionen als aufeinander aufbauende, hierarchisch verwobene Schichten begreifen, die einen die Organisationsidentität charakterisierenden Kern umschließen. Damit gelangen wir zu einem »Zwiebelmodell« der Organisation.
Klaus F. Withauer
7. Leitlinien für entwicklungsorientiertes Management
Zusammenfassung
Das Anliegen des entwicklungsorientierten Managements soll nunmehr konzeptionell vertieft werden. Dazu wird zunächst ein Referenzrahmen entworfen, der eine Erklärungsskizze sein und zu einem besseren Verständnis von Zusammenhängen fuhren soll.
Klaus F. Withauer
8. Methodische Zugänge für entwicklungsbezogene Veränderungen
Zusammenfassung
Das strategische Denken der heutigen Managementlehre beinhaltet eine spezifische Denkmethodik für die Erarbeitung geistiger Erkenntnisse in Bezug auf das zukünftige Verhalten einer Unternehmung oder eines Teilbereiches. Immer geht es um die langfristige Existenzsicherung eines produktiven sozialen Systems in einem von Diskontinuitäten gekennzeichneten Umfeld. Eingegrenzt von bekannten, aber unscharfen Restriktionen soll die Unternehmung auf einem ständig aktualisierten Kurs ein unscharfes Ziel in der Zukunft ansteuern. Ziel des strategischen Denkens ist es somit, eine bestandserhaltende und »fitness«-orientierte Unternehmungsentwicklung zu steuern und sicherzustellen, zukünftige Ertragspotenziale zu erkennen und aufzubauen, Handlungsspielräume, Alternativen und Optionen zu generieren sowie zukünftige Tätigkeiten umweit-, Wettbewerbs-, risiko-, technologie- und ressourcenorientiert auszubalancieren (vgl. Wüthrich 1991, S. 48). Eine neuere Konzeption des strategischen Managements basiert ja auf der Leitidee der fortschrittsfähigen bzw. innovativen Organisation (vgl. Kirsch 1990, S. 323 ff) und wird, indem sich Veränderungen in einer Folge überschaubarer, kleiner Schritte vollziehen, zum Management der Evolution (vgl. Staehle 1990, S. 571).
Klaus F. Withauer
9. Praxis der entwicklungsorientierten Gestaltung des Wandels in den Aktionsfeldern Strategie, Kultur, Struktur
Zusammenfassung
Der Fortbestand einer Unternehmung steht prinzipiell zu jedem Zeitpunkt und von Neuem zur Disposition. Das Management sieht sich deshalb laufend vor die Aufgabe gestellt, die Voraussetzungen für eine weitere Entwicklung zu schaffen, sie in Gang zu setzen und in Bewegung zu halten und wenn nötig richtungweisend einzugreifen (vgl. Perich 1993, S. 309). »Management« in humanen sozialen Systemen verkörpert für diese Anschlusssuche somit ein Handeln mit — abstrakt betrachtet — zwei Entwicklungsoptionen: Reproduktion und Transformation (vgl. Luhmann 1993, S. 278).
Klaus F. Withauer

Management-Development als persönliche Aufgabe der Selbstentwicklung von und in Organisationen

10. Persönliche Erkenntnis- und Handlungsressourcen für Management-Development
Zusammenfassung
Entwicklungsorientiertes Management wird von vielen Akteuren in der Unternehmung gestaltet. Auf der Grundlage konzeptioneller und methodischer Leitlinien wurden einige erprobte Gestaltungskonzepte für praktisches entwicklungsorientiertes Managementhandeln referiert. Notwendige und geeignete Interventionen sind und bleiben jedoch dem Tun dieser Akteure vorbehalten. Voraussetzung für das Tun sind zunächst immer Erkenntnisse zur Ausgangssituation und zu möglichen Handlungsoptionen, die zur Fitness der Unternehmung beitragen.
Klaus F. Withauer
11. Prozessuale Förderung des Management-Development durch personale Qualifizierung
Zusammenfassung
Die Förderung von Schlüsselqualifikationen erscheint als die wichtigste Aufgabe im personalen Bereich zur Erhöhung der Fitness der Unternehmung. Die zentrale Frage für das Management-Development lautet: Welche speziellen Schlüsselqualifikationen müssen bei den Mitarbeitern ausgebildet und gefördert werden, damit Lernprozesse in der Unternehmung stimuliert und kultiviert sowie nutzbringend umgesetzt werden und Problemlösungen zur Fitness der Unternehmung zustande kommen?
Klaus F. Withauer
12. Management-Development durch genutzte Managementpraxis
Zusammenfassung
Management-Development mit der Ausrichtung, durch eine erstrebte Fitness der Unternehmung für planmäßigen sowie auch überraschenden Wandel vorbereitet zu sein, kann von unterschiedlichen Aktionsfeldern der gestaltenden organisational Entwicklung ausgehen und ist dabei auf die Erkenntnis- und Handlungspotentiale der führenden Unternehmungsmitglieder angewiesen. Die beiden Ansätze des organisationalen sowie des kollektiven und individuellen Lernens bedingen sich mithin.
Klaus F. Withauer
Backmatter
Metadaten
Titel
Fitness der Unternehmung
verfasst von
Professor Dr. Klaus F. Withauer
Copyright-Jahr
2000
Verlag
Gabler Verlag
Electronic ISBN
978-3-322-82299-4
Print ISBN
978-3-409-11629-9
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-322-82299-4