2005 | OriginalPaper | Buchkapitel
Technologfe-Frühaufklärung
Bestandsaufnahme und Perspektiven
verfasst von : Prof. Dr. Franz Liebl
Erschienen in: Handbuch Technologie- und Innovationsmanagement
Verlag: Gabler Verlag
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In dem Maße, wie strategischer Wettbewerb als Zeit- und Geschwindigkeitswettbewerb wahrgenommen wurde, bei dem nicht mehr die Großen die Kleinen, sondern die Schnellen die Langsamen fressen, gewann der lang gehegte Wunsch nach Frühaufklärung strategischer Diskontinuitäten erneut an Aktualität und Dringlichkeit. Erklärte Ziele wie „Reaktionsgeschwindigkeit erhöhen“, „Flexibilität sichern“, „Antizipation von Trendbrüchen“ oder „durch Trendführerschaft die Marktführerschaft erlangen“ drücken das Bestreben aus, der Konkurrenz zuvorzukommen, um nachhaltige Wettbewerbsvorteile zu schaffen. Es gilt als Verdienst von Igor Ansoff (1976), Mitte der 70er Jahre anhand einer unmittelbar einleuchtenden Begrifflichkeit („Weak Signals“, „Discontinuities“) die Relevanz eines solchen Bestrebens mit aller Deutlichkeit herauspräpariert zu haben. Und wenig später war Ansoff (1980) es auch, der aus diesen Grundgedanken die Konzeption eines eigenen, parallel zur strategischen Planung geführten Managementsystems namens „Strategic Issue Management“ formulierte. Nur selten wird dagegen erwähnt, dass Ansoff nicht der erste war, der sich dieser Metaphorik bediente. Eine vergleichbare Idee in frappierend ähnlicher Terminologie („Signals of Technological Change“) war von Bright (1970, 1973) bereits Jahre zuvor auf dem Gebiet des Technologie- und Innovationsmanagements publiziert worden; jedoch war deren theoretische Ausformulierung noch nicht sehr weit entwickelt. Offenbar handelt es sich bei Technologie und Innovation um einen Bereich, bei dem der Bedarf nach Frühaufklärung seit jeher früher und in besonderer Schärfe aufgetreten war. Insofern darf man die so genannte „Technologie-Frühaufklärung“ durchaus als einen Vorläufer der „Strategischen Frühaufklärung“ betrachten.