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2009 | Buch

Anlegerpsychologie

verfasst von: Heinz-Kurt Wahren

Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften

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Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Einleitende Bemerkungen
Auszug
Psychologisches Wissen hat in den letzten Jahrzehnten Eingang in nahezu alle Bereiche unseres Lebens gefunden und dort zumeist auch wichtige Veränderungen angestoßen. Ein bis heute noch weitgehend weißer Fleck für Psychologen ist der Mensch als Anleger1: Dies sind allein in Deutschland über 18 Millionen Personen, die sich aus unterschiedlichen Motiven mit dem Aufbau und Erhalt von Vermögen in Form von Wertpapieren beschäftigen.2 Trotz mehrfacher Hinweise, wie wichtig das Erleben und Verhalten der Menschen bei der Anlage von Kapital ist, hat sich an dem seit langer Zeit feststellbaren Desinteresse der Psychologie an dieser Personengruppe wenig geändert. Völlig verändert hingegen haben sich die Notwendigkeiten und Bedingungen der Anlage von Kapital. Nachdem der Staat die Bürger zunehmend von seiner Fürsorge entkoppelt und damit in die „Freiheit einer Selbstsorge“ entlässt, kommt auf immer mehr Menschen die Aufgabe zu, (zumindest in Teilen) selbst für ihre finanzielle Existenz-, Zukunfts- und Alterssicherung zu sorgen — eine Entwicklung, die von den einen begrüßt, von anderen hingegen kritisiert wird, aber unumkehrbar erscheint. Außerdem haben sich für Privatpersonen die Möglichkeiten, ihr Kapital anzulegen, in den letzten Jahren grundlegend verändert. Ursachen hierfür sind insbesondere die neu entwickelten Finanzprodukte, sowie die Computerisierung von Handelsaktivitäten, die es Anlegern heute ermöglicht, ihr Kapital weltweit in vielfältigster Form zu investieren. Erschwert wird dies durch eine nicht mehr zu überschauende Produktvielfalt, die kaum abwägbaren Risiken der Märkte und eine Finanzindustrie, deren primäres Ziel es ist, den eigenen Profit zu maximieren.
Heinz-Kurt Wahren
1. Geld, Märkte und Börsen
Auszug
Dieses einleitende Kapitel soll vor allem zur Einstimmung auf das Folgende und zur Einordnung des Themas in einen größeren Kontext dienen. Im Mittelpunkt stehen hierbei die Themen Geld, Märkte und Börsen, die nicht nur aus einer ökonomischen, sondern auch aus einer psychologischen, soziologischen und philosophischen Perspektive betrachtet werden, ergänzt um einen kleinen Exkurs ins Reich der Belletristik.
2. Quellen, Fokus und Ziele der Anlegerpsychologie
Auszug
In den folgenden Ausführungen wird in einem ersten Schritt dargestellt, in welchen Arbeitsfeldern der Psychologie auf die Themen Geld, Börse und Finanzen eingegangen wird. Daran anschließend werden die Quellen, der Bezugsrahmen, die Aufgaben und die Ziele der Anlegerpsychologie beschrieben.
3. Grundlagen der Kapitalanlage
Auszug
In den folgenden Ausführungen wird das theoretische Hintergrundwissen der Kapitalanlage und das pragmatische Handlungswissen, über das Anleger verfügen sollten, in groben Zügen beschrieben. Hierzu werden in Kapitel 3.1 zunächst die Eckpunkte des Wertpapiermanagements vorgestellt. In Kapitel 3.2 wird der Frage nachgegangen, inwieweit die den ökonomischen Theorien zugrunde liegende Annahme rational handelnder Akteure haltbar ist. In den Kapiteln 3.3 bis 3.6 werden mit der Behavioral Finance, den Modellen der ökologischen Rationalität, der evolutionären Finanzmarkttheorie, den neurophysiologischen und den neuroökonomischen Ansätzen Konzepte vorgestellt, die die klassischen Theorien des Wertpapiermanagements einerseits ergänzen, andererseits aber auch in Frage stellen. Abschließend wird in Kapitel 3.7 dargestellt, welche Empfehlungen Anleger in der Ratgeberliteratur üblicherweise erhalten und welches Fehlverhalten bei ihnen zumeist festgestellt wird.
4. Risiko und Risikobereitschaft
Auszug
Die mit einem Investment verbundenen Risiken haben nicht nur starke Auswirkungen auf die Performance, sondern auch auf die Psyche der Anleger. In den Kapiteln 4.1 und 4.2 gehe ich zunächst etwas näher auf den Begriff „Risiko“ ein und erläutere, wie Anleger die Chancen und Risiken einer Kapitalanlage bewerten und bei ihren Entscheidungen berücksichtigen können. In den Kapiteln 4.3 und 4.4 beschreibe ich das Zusammenwirken von Risikowahrnehmung, Risikobewertung und Risikobereitschaft sowie unterschiedliche Formen der Risikobereitschaft. In Kapitel 4.5 grenze ich die Begriffe „Anleger“, „Spekulant“ und „Spieler“ gegeneinander ab, entwickle darauf aufbauend eine Anlegertypologie und stelle in Kapitel 4.6 einige von Banken eingesetzte Risikotests sowie einen praktikablen Ansatz zur Ermittlung der individuellen Risikobereitschaft vor. Zum Abschluss beschreibe ich in Kapitel 4.7 die Grundzüge von Persönlichkeitstests sowie hierauf basierende, neben Risiko- auch Persönlichkeitsmerkmale beinhaltende Anlegertests.
5. Von den Anlagezielen zur Asset Allocation
Auszug
In den folgenden Ausführungen stehen die planenden und zielsetzenden Aufgaben eines Anlegers im Zentrum der Betrachtung. Hierzu werde ich in Kapitel 5.1 zunächst auf die Ziele und Motive von Anlegern, in Kapitel 5.2 auf die Verbindung von Motiven, Zielsetzungen und Handlungen eingehen. In Kapitel 5.3 werde ich die Funktionen, Formen und Inhalte von Zielen und in Kapitel 5.4 die Umsetzung von Anlagezielen in eine Asset Allocation beschreiben. Im abschließenden Kapitel 5.5 gehe ich dann noch auf Fragen und Probleme ein, die in diesem Umsetzungsprozess häufig auftauchen.
6. Informationsbeschaffung und Meinungsbildung
Auszug
Die Beschaffung, Deutung und Bewertung von Informationen zählt zu den zentralen Aufgaben eines Anlegers. In den folgenden Ausführungen werde ich zunächst den Begriff „Information“ von anderen Begriffen abgrenzen und danach darstellen, wie bedeutsam diese für Anleger sind. In Kapitel 6.2 gehe ich auf Probleme ein, die durch die Funktionsweise der Massenmedien verursacht sind, und stelle in Kapitel 6.3 die wichtigsten Informationsquellen für Anleger vor. In Kapitel 6.4 beschreibe ich dann typische Probleme, die bei der Aufnahme und Bewertung von Informationen entstehen, und zeige in Kapitel 6.5, wie man sie reduzieren kann.
7. Entscheiden und Handeln
Auszug
In diesem Kapitel werden Themen behandelt, die mit dem Kauf und Verkauf von Wertpapieren in Beziehung stehen. Hierzu werden in Kapitel 7.1 einleitend die Grundlagen sowie einige Besonderheiten ökonomischer Entscheidungen beschrieben. In den Kapiteln 7.2 und 7.3 werde ich darstellen, wie Verstand und Gefühle bei der Entscheidungsfindung zusammenwirken, und welche Wirkungen Stress, Furcht, Panik und Angst auf die Handlungen von Anlegern haben. In Kapitel 7.4 beschreibe ich einige spezifische, auf Anleger bezogene Entscheidungs- und Handlungsproblematiken, in Kapitel 7.5 Ansätze zur Erklärung von Massenphänomenen. In Kapitel 7.6 werden Ansatzpunkte zur Verbesserung des Handelsverhaltens vorgestellt und in Kapitel 7.7 der Frage nachgegangen, wie brauchbar die Empfehlungen sind, die mit Hilfe von Börsensprüchen vermittelt werden.
8. Controlling und Risikomanagement
Auszug
Aus prozessualer Sicht schließt sich der Kreislauf der Aufgaben eines Anlegers, der mit der Ermittlung der Risikobereitschaft (Kapitel 4) und der Festlegung einer Anlagestrategie (Kapitel 5) beginnt, sich in der Informationsaufnahme (Kapitel 6) und dem Treffen von Anlageentscheidungen (Kapitel 7) fortsetzt, mit dem in diesem Kapitel beschriebenen Controlling und dem Risikomanagement. In den folgenden Ausführungen werde ich zunächst grundsätzliche Überlegungen zum Verhältnis von Planung und Reflexion anstellen und danach auf Controllinginhalte und Controllingrhythmen eingehen. In Kapitel 8.2 betrachte ich das aus psychologischer Sicht wichtige Bedürfnis nach Kontrolle, ergänzt um Aspekte einer illusionären Kontrolle. Im abschließenden Kapitel 8.3 stelle ich die Grundzüge eines sinnvollen Risikomanagements und die hieraus ableitbaren Aufgaben für Anleger vor.
9. Der lernende, sich weiterentwickelnde Anleger
Auszug
Anleger bewegen sich in einem komplexen, ständig wandelnden Umfeld, was nicht unerhebliche Anforderungen an ihre Lern- und Veränderungsfähigkeit stellt. In den folgenden Kapiteln beschreibe ich zunächst die Aufgaben und Kompetenzen von Anlegern, danach unterschiedliche Lernwege, die ein Anleger gehen kann.
Backmatter
Metadaten
Titel
Anlegerpsychologie
verfasst von
Heinz-Kurt Wahren
Copyright-Jahr
2009
Verlag
VS Verlag für Sozialwissenschaften
Electronic ISBN
978-3-531-91374-2
Print ISBN
978-3-531-16130-3
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-531-91374-2

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