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Was macht den Sport zum Mediensport?

Ein Modell zur Definition und Analyse von Mediensportarten

What turns sports into media sports?

A model to define and analyze types of media sports

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Sportwissenschaft Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

Weltweit ist die Popularität von Sportarten unterschiedlich ausgeprägt und führt zur Frage: Was ist eine Mediensportart? Der Beitrag soll definitorische Grundlagen erörtern, um mit einem Modell die Basis einer Kategorisierung für zukünftige empirische Überprüfungen von Sportarten zu erbringen. Mediensportarten werden als Ausprägung von Bewegungsstrukturen im kulturell differenzierten Medien-Sport-Komplex definiert. Auf den Dimensionen Kontext, Organisation und (Interaktions-)Struktur werden Merkmale von Mediensportarten gekennzeichnet. Deutlich wird, dass Mediensportarten nicht nur durch kulturelle Verankerung, Erfolg und charismatische Stars geprägt sind, sondern zudem strukturelle Besonderheiten aufweisen können. Zum Abschluss werden reale, mediatisierte und mediale Sportarten differenziert, um eine Anwendung des Modells aufzuzeigen.

Abstract

The popularity of sports varies to different extents around the world and leads to the question: what is a media sport? This contribution discusses definitional principles with the goal of using a model to establish the basis of categorization for future empirical analysis of diverse sports types. Media sports are defined as characteristic of movement structures in the culturally differentiated media sports complex. Features of media sports are distinguished according to the dimensions of context, organization, and (interactive) structure. It becomes clear that media sports types are not only characterized by cultural grounding, success, and charismatic stars, but can also exhibit structural distinctions. In conclusion, real, media-driven, and medial media sports are differentiated to demonstrate application of the model.

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Notes

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  2. vgl. Europäische Audiovisuelle Informationsstelle (2001, S. 4–5).

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  9. Vgl. die Darstellung von Bewegungsstrukturen bei Loosch (1999) und Meinel & Schnabel (2007) sowie deren Nachvollziehbarkeit z. B. bei Heinemann (1990, S. 51 ff.). Zu Formen der Bewegungen vgl. Schulze (2005), zu Bewertungsverfahren Adam (1973) sowie zu einzelnen Aspekten verschiedene Beiträge in Weis & Gugutzer (2008).

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Horky, T. Was macht den Sport zum Mediensport?. Sportwiss 39, 298–308 (2009). https://doi.org/10.1007/s12662-009-0077-4

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