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2023 | Buch

Makroökonomik

Wirtschaftstheorie für das 21. Jahrhundert

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Über dieses Buch

In diesem Buch geht es um die Makroökonomik, um Geldschöpfung und -vernichtung, Vollbeschäftigung, Preisstabilität und nachhaltige Ressourcenbewirtschaftung. Dabei wird mikrofundiert mit einem Bilanzansatz die Geldschöpfung der Banken, Nichtbanken, Zentralbanken und der Bundesregierung vorgestellt und ihr Zusammenspiel im Wirtschaftskreislauf erklärt. Der gewählte Ansatz beinhaltet die neuesten Erkenntnisse und auch aktuelle Entwicklungen wie Sondervermögen, TARGET2-Salden und Energiepreisinflation. Fallstudien und anwendungsbezogene Beispiele zeigen praxisnah, wie privater, staatlicher Sektor und der Rest der Welt auf der gesamtwirtschaftlichen Ebene miteinander interagieren. Mithilfe einfacher Verhaltensannahmen können die Interaktionen in einem grafischen Modell nachvollzogen werden, in welchem konjunkturelle Schwankungen genauso wie wirtschaftspolitische Maßnahmen der Geld- und Fiskalpolitik simuliert werden können. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf Deutschland und der Eurozone. Kapitel zu Beschäftigung und Inflation sowie Deflation runden das Buch ab.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Einleitung
Zusammenfassung
In einer monetären Wirtschaft führen Ausgaben zu Einkommen. Verkäufer werden durch die Auferlegung von Steuerpflichten geschaffen. Wir müssen zunächst Steuern erheben, um Verkäufer zu schaffen. Der erste Kauf in einem Zahlungssystem muss durch Schulden finanziert werden. Die Banken als Vertreter des Staates erzeugen (und vernichten) Zahlungsversprechen in staatlicher Währungseinheit. Für die weitere makroökonomische Analyse werden drei Sektoren unterschieden: der private, der öffentliche und der externe Sektor. Konjunkturzyklen bilden sich im Zeitablauf, von der Rezession zum Aufschwung zurück in die Rezession. Wirtschaftspolitik stabilisiert die Beschäftigung und die Produktion.
Dirk Ehnts
2. Soziale und natürliche Grenzen, der monetäre Kreislauf und die Märkte
Zusammenfassung
In diesem Kapitel lernen wir den Unterschied zwischen Schöpfer der Währung und Nutzer der Währung kennen. Der Staat als Monopolist der Währung gibt Geld heraus und kann daher aus technischer Sicht nicht zahlungsunfähig werden, was bei Haushalten und Unternehmen natürlich durchaus zutreffen kann. Wir schauen uns den Geldkreislauf genauer an und auch die Überlebensrestriktionen der Unternehmen und Banken. Ebenfalls betrachtet wird die Auswirkung des Wirtschaftens auf die Natur. Am Ende des Kapitels geht es um Spekulation, Finanzierung und Finanzkrisen.
Dirk Ehnts
3. Banken und Bankwesen
Zusammenfassung
In diesem Kapitel werden wir die Banken und das Bankwesen näher untersuchen. Wir werden sehen, dass Banken zusätzliche Guthaben schaffen, wenn sie Kredite vergeben. Wir werden den im letzten Kapitel vorgestellten Geldkreislauf wieder aufgreifen und einen Zinssatz hinzufügen. Wir werden uns auch mit der Frage beschäftigen, warum jemand Bankguthaben als Geld akzeptieren sollte. Dabei erkennen wir, dass die Banken als Agenten des Staates wirken und auf diesen angewiesen sind. Ihre Zahlungsversprechen sind in der Geldpyramide unterhalb von Zentralbankguthaben und Bargeld angesiedelt. Die Nachfrage nach Kredit begrenzt dabei die Kreditmenge wohl effektiver als die Regulierung (Detzer und Dodig 2018).
Dirk Ehnts
4. Die Europäische Zentralbank und die nationalen Zentralbanken: das Eurosystem
Zusammenfassung
In diesem Kapitel betrachten wir Geldmenge und Zinssätze der Zentralbanken. Es wird erklärt, wie Zentralbanken den Interbankenmarktzins beeinflussen und warum Banken überhaupt Guthaben bei der Zentralbank brauchen. Wir betrachten die Rolle von Sicherheiten bei der Kreditvergabe der Zentralbanken und die Nachfrage nach Bankkrediten von Unternehmen und Haushalten. Zuletzt geht es um die Rolle der Zentralbank als Liquiditätsversorger des Bankensystems.
Dirk Ehnts
5. Das Bundesministerium der Finanzen
Zusammenfassung
In diesem Kapitel werden wir sehen, dass Regierungen, die ihre Ausgaben in ihrer eigenen Währung tätigen, immer zahlungsfähig sind. Nur wenn sie Schulden in fremder Währung haben, können sie in dieser Währung zahlungsunfähig werden. Die Regierung gibt dabei zuerst Geld aus, bevor sie Steuern einzieht oder Staatsanleihen verkauft. Steuern verringern die Gesamtnachfrage und die Inflationsrate, wenn es sich um einen Nachfrageüberhang handelt, und beeinflussen die Verteilung von Einkommen und Vermögen. Öffentliche Defizite spiegeln sich in einer Zunahme des Nettofinanzvermögens des privaten Sektors wider, und zwar Euro für Euro.
Dirk Ehnts
6. Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung
Zusammenfassung
In diesem Kapitel betrachten wir das BIP als eine Messgröße und schauen uns an, wie das BIP ermittelt werden kann. Wir stellen fest, dass die Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen das Angebot bestimmt. Die Komponenten des BIP werden definiert und im Zusammenhang mit den deutschen Statistiken diskutiert. Für die Gesamtwirtschaft ist das Sparen die buchhalterische Erfassung der Investitionen. Zudem erzeugen staatliche Defizite Überschüsse bei Haushalten und Unternehmen.
Dirk Ehnts
7. Die Zahlungsbilanz
Zusammenfassung
In diesem Kapitel wird die Zahlungsbilanz vorgestellt, welche Transaktionen zwischen in- und ausländischen Bürgern erfasst. Sie ist ein statistischer Datensatz und immer ausgeglichen. Die Leistungsbilanz, die Kapitalbilanz und die Kapitalbilanz summieren sich auf null. Nettoimporteure verbrauchen mehr, als sie produzieren, und reduzieren dabei ihr finanzielles Nettovermögen. Nettoexporteure verbrauchen weniger, als sie produzieren, und erhöhen ihr finanzielles Nettovermögen. Ganz ähnlich funktionieren die sektoralen Salden.
Dirk Ehnts
8. Ein makroökonomisches Modell
Zusammenfassung
In diesem Kapitel wird ein makroökonomisches Modell vorgestellt. Es gibt dabei endogene Variablen, die vom Gesamteinkommen abhängen, und exogenen Variablen, welche gegeben sind. Im Zentrum der Betrachtung stehen die sektoralen Salden, also die Veränderung der finanziellen Nettoersparnis des privaten, öffentlichen und externen Sektors. Ein Aufschwung auf Basis privater Investitionen wird bis zur Rezession durchgespielt. Die Bundesregierung kann durch höhere Ausgaben die Wirtschaft stabilisieren und so für Vollbeschäftigung und Preisstabilität sorgen.
Dirk Ehnts
9. Konjunkturzyklen und Wirtschaftspolitik
Zusammenfassung
In diesem Kapitel steht weiterhin das makroökonomische Modell im Vordergrund. Es geht darum, wie Injektionen und Leckagen die Menge der im Umlauf befindlichen Guthaben verändern: Der Staat gibt Geld aus und erhebt Steuern, der private Sektor nimmt Kredite auf und zahlt sie zurück, und der Rest der Welt importiert und exportiert. Als Ziele der Wirtschaftspolitik werden Vollbeschäftigung und Preisstabilität diskutiert ebenso wie die Rolle der Regierung in Bezug auf Ungleichheit. Dabei spielt die Veränderung der Löhne genauso eine Rolle wie die Veränderung der Energiepreise.
Dirk Ehnts
10. Vollbeschäftigung, Arbeitslosigkeit und Arbeitsbeziehungen
Zusammenfassung
In diesem Kapitel geht es um Arbeitsbeziehungen. Diese beschreiben die Interaktionen zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern. Gewerkschaften spielen heute eine schwächere Rolle als früher. Es werden Effizienzlöhne, durchschnittliche Jahresarbeitszeit und die Auswirkung von sinkenden Löhnen betrachtet. Maschinen vernichten erstaunlicherweise keine Arbeitsplätze, sondern erhöhen die Produktion. Die Frage der Auswirkung eines Mindestlohns auf die Beschäftigung ist eine empirische Frage. Interessante Indikatoren sind die Arbeitslosenquote und der Anteil der Beschäftigten an der Gesamtbevölkerung.
Dirk Ehnts
11. Preisstabilität, Inflation und Deflation
Zusammenfassung
In diesem Kapitel wird der Verbraucherpreisindex (VPI) vorgestellt, welche Veränderungen der Preise für Konsumgüter erfasst. Änderungen der Löhne und des Preisniveaus verändern die Kaufkraft. Veränderungen des Preisniveaus werden von automatischen Stabilisatoren gedämpft. Das Preisniveau selbst wird im Wesentlichen vom Staat bestimmt, da dieser immer zahlungsfähig ist. Änderungen der Lohnstückkosten und Energiepreise korrelieren mit der Inflationsrate, Geldmengenveränderungen und Wechselkurse tun es nicht. Die jetzige Geldpolitik des Inflationsziels hat kurzfristig keinen Einfluss auf die Inflationsrate, mittelfristig jedoch erzeugt sie ggf. Arbeitslosigkeit. Durch diese Reduktion der Nachfrage wird Preisstabilität mit Arbeitslosigkeit erkauft, was zunehmend kritisiert wird.
Dirk Ehnts
12. Ausblick
Zusammenfassung
Im 21. Jahrhundert stehen Deutschland, die Eurozone und die Weltwirtschaft vor großen Herausforderungen. Damit Klimaneutralität und Nachhaltigkeit die Grundlage wirtschaftlicher Aktivität bilden. müssen Institutionen reformiert, die wirtschaftspolitischen Instrumente überdacht und neu ausgerichtet werden. Die Bürger müssen im Einklang mit der Natur mit grundlegenden Gütern und Dienstleistungen versorgt werden. Dass dies ohne Rückkehr zur zentralen Rolle des Staates bei der Organisation der Privatwirtschaft geschehen kann, steht nicht zu erwarten. Vor uns liegen spannende Zeiten!
Dirk Ehnts
Metadaten
Titel
Makroökonomik
verfasst von
Dirk Ehnts
Copyright-Jahr
2023
Electronic ISBN
978-3-658-41055-1
Print ISBN
978-3-658-41054-4
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-41055-1

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