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2024 | Buch

Manipulationen und Moneten – Datentrickserei im digitalen Zeitalter

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Über dieses Buch

Schummeln ist neben Schwindeln mit Sicherheit Teil menschlichen Lebens. Es fängt schon im Kindergarten an mit Klauen von Spielsachen oder von Süßigkeiten. In der Schule wird abgeschrieben oder es werden Spicker benutzt. In der Berufswelt eröffnet die digitale Welt neue Möglichkeiten und berührt alle Lebensbereiche. Datenbetrug zielt auf geldliche Vorteile und Prestige ab oder wird vom Hass getrieben. Seine gesamte Breite wird sachlich vorgestellt und begründet, jedoch so, dass in vielen Fällen noch Schmunzeln über Einfallsreichtum und Tricksereien der Datenbetrüger möglich ist.Der Begriff Datenbetrug ist umfassend und reicht von A (Arzt im Profisport) bis Z (Zocken beim Fußball). Er ist nicht ausschließlich juristisch zu sehen, sondern ist ein gesellschaftlich-wirtschaftliches Phänomen jeder zivilisierten Gesellschaft. Die digitale Welt mit ihren virtuellen Räumen eröffnet allen Unredlichen künftig ganz neue, beängstigende Perspektiven.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Kapitel 1. Die Fälscher sind unter uns – Money makes the world go ‚round‘
Zusammenfassung
Die oft mit Datenbetrug gleichgesetzte Datenmanipulation stellt einen speziellen Fall des viel weitergehenden, umfassenden Datenbetrugs dar, der in seiner Breite in diesem Kapitel nur angerissen werden soll Die Details dahinter beleuchten wir in den nachfolgenden Kapiteln.
Im digitalen Zeitalter von Globalisierung, Netzwerken, Industry 4.0, Google, Big Data und Künstlicher Intelligenz umfasst der Datenbetrug zunächst einmal den Datenklau, auf den sich nicht nur Geheimdienste aus aller Welt spezialisiert haben, sondern wo neben den großen Tech-Firmen auch namhafte Industrie- und Wirtschaftsunternehmen recht aktiv waren und sind. Nutzen sie doch die anfallenden Transaktionsdaten ihrer Kunden oft stillschweigend zu umfassenden Datenanalysen für Marketingzwecke und für die Kundenprofilbildung. Die Deutsche Post, aber nicht nur die, steht stellvertretend für alle, die sich in einem juristischen Graubereich eines schwunghaften Handels mit Adressdaten befassen.
Hans-J. Lenz
Kapitel 2. Der Libor-Skandal – Kleinvieh macht auch Mist
Zusammenfassung
Jeder Studierende der Wirtschaftswissenschaft lernt schon im ersten Semester, dass in einem marktwirtschaftlichen System die freie Preisbildung dem wettbewerbsmäßigen Ausgleich von Angebot und Nachfrage nach materiellen oder immateriellen Gütern dient. Ist ein Gleichgewichtspreis fixiert, so kann jeder Marktteilnehmer (Käufer oder Verkäufer) prinzipiell fair seinen Handel (Transaktion) abwickeln. Dieses Prinzip gilt gleichermaßen auf realen als auch virtuellen Märkten.
Hans-J. Lenz
Kapitel 3. ‚Datendiebstahl – Mach‘ die Augen auf oder den Beutel
Zusammenfassung
Der Meisterdieb ist eins der Märchen der Brüder Grimm und taucht in abgewandelter Form in vielen Kulturen auf. Es handelt von einem Dieb, der sich mit dreister Schläue, mit viel List und Fertigkeiten gegenüber der Obrigkeit durchsetzt, sich dadurch einer gerechten Strafe entziehen kann und dennoch sein Ziel, die Grafentochter zu freien, erreicht. Der „kleine Mann“ als genüsslicher Leser wird sagen: Schad ihm – dem Grafen – gar nicht. Ein Schelm, wer an Böses dabei denkt.
Hans-J. Lenz
Kapitel 4. Datentrickserei in der Wissenschaft – Ehrlich währt am Längsten
Zusammenfassung
Die Beurteilung von Trickserei in der Wissenschaft setzt einige wenige, allgemeine Grundkenntnisse des Wissenschaftsbetriebs voraus. Unter Wissenschaft (lat. scientia, mittelhochdeutsch wizzen[t]schaft) wird übereinstimmend zum einen die Gesamtheit menschlichen Wissens verstanden, das auf Vermutungen, Erkenntnissen oder Erfahrungen beruht und seit Menschheitsgedenken systematisch gesammelt, aufbewahrt, gelehrt sowie ergänzt oder verworfen wird. Das wissenschaftliche Forschungsinteresse wird geprägt vom Erkenntnisgewinn durch Denkvorgänge und reale sowie virtuelle Experimente, um Eigenschaften zu erkunden und kausale Zusammenhänge sowie Gesetzmäßigkeiten in Natur, Gesellschaft und Wirtschaft zu verstehen und Voraussagen zu treffen.
Hans-J. Lenz
Kapitel 5. Krumme Dinger – Datentrickserei in Wirtschaft und Gesellschaft
Zusammenfassung
Wenn eine einzelne Person, eine Personengruppe oder ein Unternehmen im Wirtschaftsleben „ein krummes Ding dreht“, so gibt es auf die zugehörigen Handlungen und die dadurch generierten Daten unterschiedliche Sichtweisen. Kriminalbeamte, Steuerfahnder und Staatsanwälte sehen die Angelegenheit vornehmlich aus straf- und steuerrechtlicher Sicht als strafbare Handlung im Rahmen der Strafverfolgung eines Offizialdelikts. Journalisten, insbesondere investigative, greifen die Handlung und Akteure als „Story“ auf. Geschädigte sehen sie mehr aus zivilrechtlicher Sicht hinsichtlich der Haftung für erlittene Vermögensschäden. IT-Experten lassen sich möglicherweise die Datenmanipulation samt Algorithmen auf der Zunge zergehen.
Hans-J. Lenz
Kapitel 6. Lug und Trug – Schattenseiten im Sport
Zusammenfassung
Ein Freizeitsportler, der diese Zeilen liest, wird sich spontan fragen, was sein Sport mit Datenbetrug denn überhaupt zu tun haben soll. Jeder Mensch hat in seinem bisherigen Leben Sport in irgendeiner Form betrieben und das aus gutem Grund, sei es nur aus Spaß im Kindergarten, als Jugendlicher, in der Freizeit zur Stärkung des Selbstbewusstseins oder als Schulsport zwangsweise. Schon die alten Römer wussten „Mens sana in corpore sano“ – der Geist bleibt fit, wenn der Körper fit ist. Denn der Sport fördert in Maßen genossen nicht nur die Gesundheit, sondern bietet Ausgleichs- und Freizeitvergnügen, wichtig bei einer immer stärker schrumpfenden Lebensarbeitszeit. Er stellt an die Aktiven die Herausforderung, den inneren Schweinehund zu überwinden und fördert beiläufig beim Mannschaftssport die Teamfähigkeit. Wie jeder weiß, wurde Sport nicht erst mit Turnvater Jahn und seinem Drill populär. Als „Schmankerl“ gibt es für Sportler und Sportlerinnen hin und wieder einen Preis für ausgezeichnete Leistungen – im wahren Amateursport eher mit hohem ideellen und weniger geldlichen Wert. Das reicht von Lob und Anerkennung, über Siegerurkunden bis hin zu Pokalen, Trophäen und kleinen Aufmerksamkeiten.
Hans-J. Lenz
Kapitel 7. Wahlbetrug – Wer die Wahl hat, hat die Qual
Zusammenfassung
Man könnte meinen, Wählen wäre das Einfachste der Welt. Im Wesentlichen benötigt man nur einen Wahlvorschlag, die Stimmabgabe und -auszählung und das Wahlergebnis – einfacher geht es nicht. Ich erinnere mich an meine Grundschulzeit Mitte der fünfziger Jahre in Berlin, wo die sechste Klasse, der ich angehörte, den Klassensprecher neu zu wählen hatte. Mein Freund und ich wurden als einzige Kandidaten vorgeschlagen, die Wahl per Akklamation im Handumdrehen durchgeführt und der Kandidat mit den meisten Stimmen war gewählt. Als damaliger Wahlgewinner staune ich nach wie vor, welcher Millionen- bis Milliardenaufwand im politischen Bereich dagegen notwendig ist, und wo heutzutage überall der Teufel im Detail steckt, was alles bei Wahlen schieflaufen kann und wie Politiker, Parteien und Dritte Wahlen mittels Internet, Medien und sozialer Netze immer dreister und skurriler direkt bzw. indirekt manipulieren.
Hans-J. Lenz
Kapitel 8. Datentrickserei im Taxigewerbe – von Abzocke bis Steuerbetrug
Zusammenfassung
Nimmt es eigentlich Wunder, dass über das Taxigewerbe, weiß Gott nicht nur in Deutschland, Witze gerissen werden wie zum Beispiel den folgenden: Fahrgast: „Sind Sie frei?“, Taxifahrer: „Ja, aber nur auf Bewährung!“.
Hans-J. Lenz
Kapitel 9. Bilanzbetrug – Schönen, Frisieren, Betrügen
Zusammenfassung
Wissen Sie, lieber Leser, wie betrügerische Manager Bilanzen fälschen, wie dies im jüngsten Bilanzskandal bei Wirecard geschehen ist? Es erstaunt doch etwas, wenn man einschlägige deutsche Lehrbücher zur Bilanzierung von Unternehmen aufschlägt, dass ein Ungleichgewicht bei der Vermittlung von Bilanzierungskenntnissen herrscht. Die Regeln zur gesetzeskonformen Erstellung einer Handelsbilanz sowie der Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) aus buchhalterischer Sicht nehmen fast den gesamten Raum ein. Dagegen ist wenig über Manipulation von Buchungen und Bilanzfälschung sowie deren Aufdeckung zu erfahren, ganz zu schweigen von Fallstudien darüber als Gegenbeispiele regelkonformer Bilanzierung. Einschlägige Wirtschaftslexika seien ausgenommen. Dies erinnert ein wenig an die Kernfrage der Wissensvermittlung. Jemandem beizubringen, wie man einen Nagel mit dem Hammer in Hartholz schlägt, ist eine Sache. Eine ganz andere ist es, wie und womit man den Nagel wieder herausziehen kann.
Hans-J. Lenz
Kapitel 10. Betriebs- und Heizkostenabrechnungen – Schein und Sein
Zusammenfassung
Ganz ehrlich einmal, lieber Leser, haben Sie sich schon einmal der Mühe unterzogen, Ihre jährlich anfallende Betriebs- und Heizkostenabrechnung (HBK-Abrechnung), falls Sie eine Mietwohnung bewohnen, auf Korrektheit des Zahlenwerks zu prüfen? Immerhin machen die Nebenkosten als sog. „zweite Miete“ lt. Deutschem Mieterbund etwa 35 % der Jahresmiete aus. In deutschen Großstädten schätze ich den Anteil der zu einer Prüfung entschlossenen Mieter auf weit unter fünfzig Prozent. Zugegeben, der Reiz, eine HBK-Abrechnung durchzusehen, gleicht dem, die alljährliche Einkommensteuererklärung selbständig zu erstellen.
Hans-J. Lenz
Kapitel 11. Abrechnungsbetrug in der Gastronomie – Süßer die Kassen so klingen
Zusammenfassung
Manchmal ist es gar nicht so falsch, sich wie in dem Film „Die Feuerzangenbowle“ von 1944 ein wenig dumm zu stellen und aus dieser Perspektive heraus Dinge des alltäglichen Lebens zu betrachten. Tun wir das einmal, wie es Lehrer Professor Bömmel in dem obigen Film seinen Schülern empfahl, und betrachten wir den Besuch einer Gaststätte als Einstieg in das breite Thema Abrechnungsbetrug.
Hans-J. Lenz
Kapitel 12. Abrechnungsbetrug im Gesundheitswesen: Die Geschäfte laufen wie geschmiert
Zusammenfassung
Wie formulierte doch Wilhelm Busch in „Max und Moritz“ so treffend: „Nicht allein in Rechnungssachen soll der Mensch sich Mühe machen, sondern auch der Weisheit Lehren muss man mit Vergnügen hören. Dass dies mit Verstand geschah, war Herr Lehrer Lämpel da“.
Hans-J. Lenz
Kapitel 13. Fake Science – zwielichtige Wissenschaft
Zusammenfassung
Es gibt wohl kaum eine Manipulationsart, die insbesondere Wissenschaftler so empört oder berühren sollte wie Fake Science. Dies gilt nicht nur für wahrheitsuntreue Studienaussagen im Rahmen industrieller Auftragsforschung, die seit den neunziger Jahren unter diesem Begriff subsumiert werden. Fake Science hat darüber hinausgehende Facetten, auf die noch einzugehen ist, trifft die Wissenschaft im Kern, erschüttert den gesamten Wissenschaftsbetrieb und ist geeignet, Forschung als solche in der Öffentlichkeit zu diskreditieren oder zumindest Laien zu verwirren. Ist ein Beispiel gefällig?
Hans-J. Lenz
Backmatter
Metadaten
Titel
Manipulationen und Moneten – Datentrickserei im digitalen Zeitalter
verfasst von
Hans-J. Lenz
Copyright-Jahr
2024
Electronic ISBN
978-3-658-43848-7
Print ISBN
978-3-658-43847-0
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-43848-7

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