-
Der Beitrag stellt Menschzentrierung als Ansatz für eine moderne Prozessgestaltung im Kontext der öffentlichen Verwaltung vor.
-
Hierfür wird auf die verschiedenen Eigenheiten der öffentlichen Verwaltung eingegangen.
-
Es werden verschiedene relevante Akteure sowie geeignete Methoden und Ansätze beleuchtet.
-
Menschzentrierung in der Prozessgestaltung ist ein zentraler Erfolgsfaktor für Organisationen.
-
Die öffentliche Verwaltung ist angesichts ihrer spezifischen Charakteristika prädestiniert für eine Orientierung der Prozessgestaltung an Bedürfnissen der involvierten Menschen, steht dabei jedoch vor besonderen Herausforderungen.
-
Es muss in dieser Hinsicht zwischen Gestaltungsprozess und Ergebnis differenziert, aber beide Aspekte müssen berücksichtigt werden.
-
Organisationen sollten für eine konsequente menschzentrierte Prozessgestaltung alle relevanten internen und externen Akteure aktiv einbeziehen.
-
Im Gestaltungsprozess sollten Prozessgestalter unter Einbezug möglichst aller relevanten Akteure auf bewährte Methoden sowohl aus divergenten als auch konvergenten Gestaltungsphasen zurückgreifen.
-
Im Ergebnis sollten Organisationen Menschen nur dann in Prozessschritte und -abläufe involvieren, wenn dies einen Mehrwert bietet.
Moderne Prozessgestaltung als zentraler Werthebel
Der Mensch im Mittelpunkt
Eigenheiten der öffentlichen Verwaltung
Menschzentrierte Prozessgestaltung in der öffentlichen Verwaltung
Relevante Akteure
Menschzentrierung im Gestaltungsprozess
-
Interviews und Beobachtungen: Die Durchführung von Interviews und Umfragen mit den Prozessbeteiligten sowie Beobachtungen ihrer Interaktionen mit Prozessen ermöglichen eine Erfassung von Bedürfnissen. Auf diese Weise können Erfahrungen und Schmerzpunkte in einem vertrauensvollen Kontext erfasst werden.
-
Workshops: Rollenübergreifende Workshops dienen dazu, den bestehenden Prozess in seiner Gesamtheit zu visualisieren und zu verstehen. Hierbei können Prozesskarten, Flussdiagramme und Wertstromanalysen zum Einsatz kommen. Das Workshopformat fördert dabei den Austausch und führt oft zu umfangreichen Erkenntnissen. Ergänzend zu den bekannten Visualisierungsansätzen im Prozessmanagement, zum Beispiel Business-Process-Model-and-Notation-Modelle (BPMN-Modelle), lassen sich hier Methoden von UX-Designern einsetzen, um komplexe Sachverhalte nachvollziehbar zu dokumentieren und Menschen mitzunehmen.
-
Persona-Entwicklung: Personas sind ein hilfreiches Werkzeug, um die Vielfalt der Prozessbeteiligten zu repräsentieren und ihre Bedürfnisse und Ziele besser zu verstehen. Sie dienen als Referenzpunkt während des Gestaltungsprozesses und helfen dabei, die Perspektive der Nutzer und ihren individuellen Mehrwert nicht aus den Augen zu verlieren.
-
Problem-Statements: Durch die Erstellung von Problem-Statements wird das Problem konkretisiert und es entsteht ein gemeinsames Verständnis.
-
Customer Journey Mapping: Die Erstellung von Customer Journey Maps ermöglicht es, den gesamten Prozess aus Nutzerperspektive zu visualisieren. Diese Methode hilft dabei, Schritte und Interaktionen verständlich zu machen. Dabei werden potenzielle Schmerzpunkte und Ansatzpunkte zur Verbesserung identifiziert.
-
Design-Thinking-Workshops: In solchen Workshops können unterschiedliche Stakeholder zusammenkommen, um Lösungsansätze aus verschiedenen Blickwinkeln zu generieren. Hierbei können kreative Techniken wie Brainstorming und Mindmapping angewandt werden, um die Ideenvielfalt zu fördern, aber auch spezifische Ansätze aus dem Prozessmanagement wie zum Beispiel Gestaltungsheuristiken. Insbesondere die Einbindung von UX-Designern mit Erfahrung in der Einholung und Umsetzung von Nutzerfeedback kann von Vorteil sein.
-
Prototyping mit Nutzerbeteiligung: Die Erstellung von Prototypen für Prozessverbesserungen bietet die Möglichkeit, Nutzer in den Entwicklungsprozess einzubeziehen. Verschiedene Prozessvarianten können simuliert und vorab getestet werden. Für Prototypen gibt es verschiedene Möglichkeiten, seien es Papiermodelle oder interaktive Mockups mithilfe von Simulationsprogrammen.
-
Usability-Tests: Um sicherzustellen, dass die geplanten Prozessveränderungen tatsächlich die gewünschten Verbesserungen bringen und den Bedürfnissen der Nutzer entsprechen, sind Usability-Tests entscheidend. Hierbei wird überprüft, wie gut die Änderungen funktionieren und wie sie von den Nutzern wahrgenommen werden. Dies ermöglicht es, Schwachstellen zu identifizieren und anzugehen.
-
Partizipative Implementierung: Bei der Einführung neuer Prozesse ist es wichtig, die beteiligten Mitarbeitenden aktiv einzubeziehen. Dies kann durch Trainings und Schulungsmaterialien erfolgen oder durch die Ermutigung zu Feedback und Anpassungen aufgrund ihrer Erfahrungen.
-
Kommunikation und Change Management: Alle Stakeholder sollten über die bevorstehenden Veränderungen und deren Vorteile umfassend informiert werden, um Widerstand zu minimieren und Akzeptanz zu fördern.