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2023 | Buch

Nachhaltigkeit in Nonprofit-Organisationen

Transdisziplinäre Perspektiven für ein zukunftsfähiges Management

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Über dieses Buch

Dieses Buch zeigt die Bedeutung von Nachhaltigkeit für den Nonprofit-Sektor sowie die Herausforderungen und Ansätze für ein zukunftsfähiges Management in diesem Bereich. Das Thema Nachhaltigkeit ist ein wesentlicher Treiber der Ausrichtung von Organisationen. Zum einen spielt der Begriff Nachhaltigkeit für Nonprofit-Organisationen (NPOs) selbst eine Rolle, denn auch sie verbrauchen Ressourcen und sind in der Pflicht, diese nachhaltig einzusetzen. NPOs sind somit gefordert, Nachhaltigkeit gesteuert und systematisch in den eigenen Prozessen und Strukturen zu verankern. Des Weiteren übernehmen NPOs in der Gesellschaft vielfach eine besondere Rolle als Vehikel einer Nachhaltigkeitstransition, aus der sich ein vieldimensionaler Anspruch eines nachhaltigen Managements für NPOs ergibt.Renommierte Beitragsautor*innen diskutieren aus einer transdisziplinären Perspektive die Kernfrage, wie sich NPOs gegenüber aktuellen Veränderungen verhalten und welche Ansatzpunkte für ein nachhaltiges Management bereits existieren. Exemplarisch werden verschiedene Themengebiete und Handlungskonzepte aus dem Nonprofit-Sektor – wie z.B. das Klimaschutz-, Personal-, Marketing-, IT-, Hochschul- oder Kulturmanagement – herangezogen. Dieser Sammelband richtet sich an Expert*innen, Wissenschaftler*innen, Student*innen und Praktiker*innen verschiedenster Fachrichtungen mit dem Ziel, einen Einblick in das Thema der Nachhaltigkeit in Nonprofit-Organisationen zu geben.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Kapitel 1. Nachhaltigkeit als transdisziplinäre Herausforderung für Nonprofit-Organisationen – Eine Einführung
Zusammenfassung
Nachhaltigkeit – als eines der dominierenden Themen unserer Zeit – scheint in Nonprofit-Organisationen weitaus weniger Aufmerksamkeit zu zukommen als in Profit-Organisationen. Dabei übernehmen Nonprofit-Organisationen in der Gesellschaft als sogenannte Social Change Agents eine besondere Rolle und sind gleichzeitig auch in der Pflicht, in der eigenen Organisation nachhaltig zu agieren. Die daraus erwachsenden vieldimensionalen Herausforderungen für Nonprofit-Organisationen können als transdisziplinär bezeichnet werden. Es gilt daher nicht nur Wissenschaft und Praxis, sondern auch die diversen beteiligten Disziplinen integrativ zu verzahnen.
Julia Hilgers-Sekowsky, Nicole Richter, Nicole Ermel

Ökologische Nachhaltigkeit als Herausforderung für Nonprofit-Organisationen

Frontmatter
Kapitel 2. Ökologisches Verhalten in Nonprofit-Organisationen
Zusammenfassung
Eine breite Umsetzung von Nachhaltigkeit erfordert die Beteiligung verschiedenster gesellschaftlicher Akteure wie etwa Unternehmen, staatliche Einrichtungen und auch Nonprofit-Organisationen als Teil der Zivilgesellschaft. Zentral für die Umsetzung speziell des ökologischen Gedankens innerhalb dieser Organisationen sind die Individuen, die in ihnen tätig sind, d. h. Mitarbeiter*innen sowie Führungskräfte. Ihr ökologisches Verhalten entscheidet über das Ausmaß der Ökologieorientierung der gesamten Organisation. Während es zu ökologischem Individualverhalten im Unternehmenskontext inzwischen eine breite wissenschaftliche Basis gibt, die sich sowohl mit ökologischem Verhalten von Manager*innen als auch von Mitarbeiter*innen beschäftigt, ist diese Basis für Nonprofit-Organisationen deutlich dünner. Vor diesem Hintergrund steht in diesem Beitrag das ökologische Verhalten von Mitarbeiter*innen sowie Führungskräften in Nonprofit-Organisationen im Fokus. Basierend auf einer Unterscheidung verschiedener Formen ökologischen Verhaltens im Organisationskontext werden relevante Determinanten umweltbezogenen Verhaltens in Nonprofit-Organisationen (NPOs) herausgearbeitet. Dazu wird auf die vorliegende Forschung zu ökologischem Mitarbeiterverhalten in Forprofit-Organisationen Bezug genommen und Differenzen zwischen dem Forprofit- und dem Nonprofit-Sektor herausgearbeitet. Der Beitrag schließt mit der Ableitung von Handlungsempfehlungen zur Förderung ökologischen Verhaltens in NPOs.
Regina Hahn
Kapitel 3. Ökologische Nachhaltigkeit an Hochschulen – Das Klimaschutzmanagement an der Hochschule Düsseldorf
Zusammenfassung
In Anbetracht der globalen Herausforderung des Klimawandels sind auch Hochschulen dazu aufgerufen, Nachhaltigkeit als Institution rundum in den Blick zu nehmen und an der Lösungsfindung der ökologischen Krisen mitzuwirken. Die Hochschule Düsseldorf (HSD) ist sich ihrer Vorbildfunktion bewusst und stellt sich den weltweiten sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen Herausforderungen, um ihren Beitrag zum Umbau für eine nachhaltigere Welt zu leisten. Die Hochschule ist seit 2010 Mitglied im United Nations Global Compact (UNGC) und seit 2018 als FairTrade Universität ausgezeichnet. Die Hochschule Düsseldorf strebt an, bis zum Jahr 2030 klimaneutral zu sein. Zur Erreichung dieses Ziels hat die HSD im Jahr 2020 ein von der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) des Bundesumweltministeriums gefördertes Klimaschutzmanagement eingerichtet. Die Arbeit des Klimaschutzmanagements basiert auf dem Klimaschutzkonzept der HSD, das in neun Handlungsfeldern 121 Maßnahmen umfasst. Der Schwerpunkt liegt auf der Umsetzung von technischen Maßnahmen im Bereich Energie und Mobilität. Aber auch die Sensibilisierung und Motivation der Hochschulangehörigen inkl. der Studierenden ist ein wichtiger Baustein des Klimaschutzmanagements.
Martina Daniel, Franziska Müller

Soziale Nachhaltigkeit als Herausforderung für Nonprofit-Organisationen

Frontmatter
Kapitel 4. Beschäftigungs- und Arbeitsqualität von Berufen im Nonprofit-Sektor im Fokus sozialer Nachhaltigkeit
Zusammenfassung
In diesem Beitrag stehen die Arbeits- und Beschäftigungsbedingungen in den Tätigkeitsfeldern Gesundheit und soziale Dienstleistungen im Fokus, die charakteristisch sind für den Nonprofit-Bereich. Gute Arbeits- und Beschäftigungsbedingungen werden dabei als ein zentrales Merkmal sozialer Nachhaltigkeit im Sinne der UN-Nachhaltigkeitsziele verstanden. Es zeigt sich, dass Beschäftigte in diesen Tätigkeitsfeldern nicht nur vergleichsweise schlecht bezahlt werden, sondern auch durchschnittlich schlechtere Arbeitsbedingungen haben und häufiger anstrengende Tätigkeiten ausüben als Beschäftigte anderer Bereiche. Gleichzeitig berichten sie von guten Weiterbildungsmöglichkeiten und Aufstiegschancen. Diese systemrelevanten Tätigkeitsfelder haben in der Covid-19-Krise neuerliche Aufmerksamkeit erfahren und sind gleichzeitig von einem starken Fachkräftemangel betroffen. Um diesen abzumildern, gilt es nachhaltige Arbeits- und Beschäftigungsbedingungen zu schaffen, wozu der Beitrag erste Ansätze aufzeigt.
Anita Tisch, Silke Tophoven
Kapitel 5. Nachhaltige Führung von Ehrenamtlichen in Nonprofit-Organisationen
Zusammenfassung
Nonprofit-Organisationen (NPOs) stellen nicht nur einen wichtigen Wirtschaftsfaktor dar, sondern fördern auch die soziale Sicherheit sowie die Lebensqualität im öffentlichen Raum und tragen zur Stärkung von Vertrauen in die Gesellschaft bei. Dabei gestaltet sich die ehrenamtliche Mithilfe zu einer zunehmend wichtigen Voraussetzung, um die Leistungserbringung der NPOs zu gewährleisten. Die Mitarbeitendengruppe der ehrenamtlichen Helfer*innen als wichtige Personalressource ist für NPOs überlebensnotwendig und sollte im Fokus der Führung stehen, da ihre Arbeit sich durch eine besonders hohe intrinsische Motivation auszeichnet, die insbesondere durch Spaß an der Tätigkeit und das Bedürfnis nach Autonomie gekennzeichnet ist. Für Führungskräfte ist es bedeutsam, die Motive für die Arbeit im Ehrenamt zu kennen und diese entsprechend zu fördern, um eine nachhaltige Bindung von Ehrenamtlichen an die Organisation zu sichern. Vor diesem Hintergrund beleuchtet der folgende Beitrag die NPO-immanenten Besonderheiten der Führung dieser Mitarbeitendengruppe und die Rolle, die der Organisationskultur und den Werten dabei zukommt.
Michaela Moser, Katharina Rehfeld
Kapitel 6. Der gemeinwohlorientierte CO4-Work-Hub – Ein nachhaltiges und modernes Organisations-Konzept für den Nonprofit-Sektor
Zusammenfassung
In Zeiten von Fachkräftemangel, Globalisierung und Digitalisierung verändert sich nicht nur der Arbeitsalltag, sondern mit neuen Arbeitsformen auch das Organisationsdesign grundlegend. Ein nachhaltiges und modernes Konzept, um den Herausforderungen des Wandels proaktiv zu begegnen, bietet der „gemeinwohlorientierte CO4-Work-Hub“ bzw. kurz „CO4-Hub“. Als moderne, flexible und menschenzentrierte Form der Arbeitsorganisation im Sinne der New Work konzipiert und als Nonprofit-Organisation organisiert, unterstützt ein CO4-Hub kleine Organisationen dabei, sich auf ihre Kernaufgaben zu konzentrieren. Der CO4-Hub übernimmt hierzu die „unliebsamen“ und oft vernachlässigten Aufgaben (wie professionelle Personalgewinnung, Qualitätsmanagement, Innovationsmanagement, usw.) und wird zumeist durch den Zusammenschluss mehrerer kleiner Organisationen finanziert. Ein CO4-Hub kann sowohl regional von mehreren KMUs und Mitgliedern in einem Gebiet als auch überregional organisiert sein. CO4-Hubs lernen vom Austausch untereinander und bieten den heutigen anspruchsvollen und hochqualifizierten Arbeitnehmern, wie Knowledge Workern und Learning Workern eine interessante, herausfordernde Form der Beschäftigung.
Mischa Kolibius, Grit Hallal

Ökonomische Nachhaltigkeit als Herausforderung für Nonprofit-Organisationen

Frontmatter
Kapitel 7. Nachhaltiges Marketing im Nonprofit-Sektor – Chancen durch SEO und Online-PR
Zusammenfassung
Organisationen im Nonprofit-Sektor konzentrieren sich nicht darauf, Gewinne zu erwirtschaften, konkurrieren aber häufig mit profitorientierten Unternehmen um Sichtbarkeit. Dieser Wettbewerb hat sich in den letzten Jahren verschärft, da sich mehr und mehr Wirtschaftsunternehmen eine soziale oder ökonomische Mission auf die Fahnen schreiben, wobei auch massiv Greenwashing betrieben wird, das vor allem das Unternehmensimage aufbessern soll. In Bezug auf den gesellschaftlichen Dialog und die dazugehörigen Kommunikationsmaßnahmen lässt es sich als großen Vorteil ansehen, dass sich viele Nonprofit-Organisationen von Natur aus einem wichtigen Anliegen verschrieben haben. Dieses Potenzial kann mithilfe von nachhaltigen Marketingaktivitäten noch systematisch ausgebaut werden. Der vorliegende Aufsatz stellt Chancen und Techniken für mehr Sichtbarkeit von Akteuren im Nonprofit-Sektor durch Suchmaschinenoptimierung und Online-PR vor. Nach einer theoretischen Einordnung werden Tools, Techniken und Praxisbeispiele vorgestellt, mithilfe derer Nonprofit-Organisationen selbst gegen gewinnorientierte Konkurrenten bestehen können.
Jonas Polfuß
Kapitel 8. Konzepte und Methoden der konventionellen und der modernen Kommunikation für Nonprofit-Organisationen
Zusammenfassung
Nonprofit-Organisationen (NPOs) haben eine wichtige Verantwortung innerhalb der Gesellschaft und leisten so ihren Beitrag zu einem ökonomisch nachhaltigen Ansatz. Sie dienen neben ihrem eigentlichen philanthropischen Zweck auch als Vorbild für Individuen und Unternehmen. Die Finanzierungsmöglichkeiten von NPOs sind vielseitig und mit dem Aufkommen des Internets haben sich diese um digitale Ansätze erweitert. Ein Praxisbeispiel zeigt auf, wie konventionelles und digital gestütztes Fundraising in der Praxis umgesetzt werden kann. Ferner zeigt dieser Beitrag Handlungsempfehlungen für das Fundraising Marketing auf.
Georg Bouché

Digitale Nachhaltigkeit als Herausforderung für Nonprofit-Organisationen

Frontmatter
Kapitel 9. Globale Infrastrukturen und datentechnologisch verfasste Demokratieentwürfe als ein Aufgabenfeld für Nonprofit-Organisationen
Zusammenfassung
Der prekäre Zustand des Planeten wirft grundlegende Fragen nach neuen Formen der Selbstorganisation auf. Die sozialen, ökonomischen und kulturellen Ordnungsweisen der sogenannten Moderne laufen Gefahr, kontraproduktiv für eine lebensdienliche Zukunft zu werden. Für die Entwicklung neuer lebensdienlicher Daseinsformen, so die These des Aufsatzes, spielt die Einführung von Technologie- und Demokratieentwicklung eine essenzielle Rolle. Skizziert wird die mögliche Rolle von Nonprofit-Organisationen, einen neuen Modus der Selbstorganisation zu entwerfen. Unter dem Stichwort einer „globalen Entwicklungsklasse“ geht es um das Zusammenbringen heterogener Akteur*innen, die sich der Weiterentwicklung von Technologie und Demokratie widmen.
Sebastian Sierra Barra
Kapitel 10. Der Open-Source-Gedanke als ein Aspekt digitaler Nachhaltigkeit in der Sozialen Arbeit
Zusammenfassung
Der Artikel zeigt auf, welche Möglichkeiten in Handlungsfeldern Sozialer Arbeit bestehen, Aspekte digitaler Nachhaltigkeit zu realisieren. Am Beispiel quelloffener Software wird ausgehend von deren Anfangsideen aufgezeigt, welche Möglichkeiten es in der Sozialen Arbeit gibt, nachhaltige Optionen bei vorausschauender Planung von digitaler Infrastruktur zu berücksichtigen. Es wird deutlich gemacht, dass die Soziale Arbeit zwar von ihrem Selbstverständnis als Menschenrechtsprofession (Vgl. Staub-Bernasconi, 2007) den Aspekt der Nachhaltigkeit stets mitdenken sollte, doch es bedarf eines besonderen Engagements, sich auf diese Thematik von Anfang an einzulassen. Dass dies hier besonders voraussetzungsvoll ist, wenn es um digitale Infrastruktur geht, liegt an der Fremdheit des Themas für die Soziale Arbeit. So ist es für die Soziale Arbeit sehr herausfordernd, den Aspekt der Nachhaltigkeit mit dem der Partizipation bei der notwendigen Erneuerung digitaler Infrastruktur zu verknüpfen. Wie dies gelingen kann, skizziert dieser Beitrag.
Thomas Pudelko

Kulturelle Nachhaltigkeit als Herausforderung für Nonprofit-Organisationen

Frontmatter
Kapitel 11. Nachhaltigkeit als kulturelle Herausforderung – Die Rolle von Museen im Kontext Nachhaltiger Entwicklung
Zusammenfassung
Die Reduktion der Treibhausgasemissionen als gesamtgesellschaftliche Aufgabe stellt auch Museen zunehmend vor eine Herausforderung. Museen erfüllen Aufgaben wie das Sammeln und Bewahren, Forschen und Dokumentieren, Ausstellen und Vermitteln – Nachhaltigkeit und Nachhaltige Entwicklung werden als Kernprinzipien gesehen, spielen jedoch in der betrieblichen Praxis (noch) eine untergeordnete Rolle. Vor diesem Hintergrund befasst sich der vorliegende Beitrag mit der Rolle von Museen als Change Agents und deren Wirkungsmacht bezüglich der Verwirklichung von Nachhaltigkeitszielen. Hierfür werden Museen zunächst als Nonprofit-Organisationen eingeordnet und deren Aufgaben und Standards dargestellt. Verschiedene Deutungsebenen kultureller Nachhaltigkeit werden erläutert und auf die Rolle der Museen hierfür eingegangen. Abschließend werden Handlungsfelder für Museen im Bereich ökologischer Nachhaltigkeit vorgestellt, welche einen Anfang auf dem Weg zu einer Kultur der Nachhaltigkeit begründen.
Julia Römhild, Rebecca Heinzelmann
Metadaten
Titel
Nachhaltigkeit in Nonprofit-Organisationen
herausgegeben von
Julia Hilgers-Sekowsky
Nicole Richter
Nicole Ermel
Copyright-Jahr
2023
Electronic ISBN
978-3-658-40659-2
Print ISBN
978-3-658-40658-5
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-40659-2

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