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12.12.2023 | Notenbanken | Nachricht | Nachrichten

Euro-Geldscheine werden umweltfreundlicher

verfasst von: Angelika Breinich-Schilly

1:30 Min. Lesedauer

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Die Europäische Zentralbank (EZB) hat eine Studie zu den Umweltauswirkungen der Euro-Banknoten veröffentlicht. Die Zahlen beziehen sich auf das Jahr 2019 und zeigen die seit 2004 erzielten Erfolge sowie weiteren Optimierungsbedarf.

Laut der Mitte Dezember veröffentlichten EZB-Studie liegt die Verwendung der Scheine bei durchschnittlich 101 Mikropunkten (µPt) je Person im Euroraum für das Jahr 2019. "Dies entspricht einer Autofahrt von acht Kilometern oder 0,01 Prozent der gesamten Umweltauswirkungen der jährlichen Konsumaktivitäten eines Menschen in Europa", heißt es in einer aktuellen Mitteilung der EZB.

Kompletter Banknotenkreislauf einbezogen

Die Analyse umfasst dabei alle Aktivitäten in einem kompletten Banknotenkreislauf von der Beschaffung der Rohstoffe über die Herstellung, Verteilung und Inverkehrgabe bis hin zu ihrer Entsorgung durch die nationalen Zentralbanken der Euro-Länder. Die Zahlen basieren auf der von der EU-Kommission verwendeten Methode zur Ermittlung des Umweltfußabdrucks von Produkten. Deren Grundlage sind Untersuchungen, die 2004 im Zusammenhang mit der Ökobilanz der ersten Euro-Banknotenserie begonnen wurden. 

In die Berechnungen fließen der Energieverbrauch von Geldautomaten sowie der Transport der Scheine ein, aber auch die Bearbeitung durch die nationalen Notenbanken, die Papierherstellung und die Echtheitsüberprüfungen in Geschäften. Aufgrund ihrer "langen Lebensdauer" und ihrer vielfältigen Nutzung seien die Auswirkungen der Herstellung geringer als die des Transports und der Verteilung. 

Geldautomaten arbeiten energieeffizienter

"Das Eurosystem setzt sich dafür ein, Euro-Banknoten so umweltfreundlich wie möglich zu machen und gleichzeitig sicherzustellen, dass Bargeld weithin verfügbar ist und akzeptiert wird", betont EZB-Direktoriumsmitglied Piero Cipollone. Schon heute werde ausschließlich 100-prozentig nachhaltige Baumwolle zur Herstellung der Geldscheine verwendet. Auch seien Hersteller von Geldautomaten und Banken angehalten, die Umweltauswirkungen ihrer Geräte zu reduzieren. Die aktuelle Studie belege Verbesserungen bei der Energieeffizienz von Geldautomaten. Deren negative ökologische Effekte seien zwischen 2004 und 2019 um 35 Prozent gesunken.

Zudem arbeitet das Eurosystem an weiteren Optimierungen der Euro-Banknoten. So untersucht die EZB beispielsweise alternative Methoden der Abfallentsorgung, wie etwa Recycling und die Wiederverwendung von Abfallmaterial, sowie mögliche Verbesserungen der beim Druck verwendeten Materialien und Komponenten. Damit wollen die Währungshüter auch ihren eigenen ökologischen Fußabdruck verkleinern im Hinblick auf das Pariser Klimaschutzabkommen und die Klimaneutralitätsziele der Europäischen Union.

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