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1997 | Buch

Praxis des Cash Managements

Mehr Rendite durch optimal gesteuerte Liquidität

verfasst von: Rolf Nitsch, Franz Niebel

Verlag: Gabler Verlag

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Über dieses Buch

Der Sprung ins Kommunikationszeitalter hat unsere Wirtschaft und Arbeitswelt völlig verändert. Das Bewußtsein der Menschen hat sich in Richtung vernetztes Denken ent­ wickelt. Der globale Markt ist eröffnet, die turbulenten, weltweiten Märkten sind zu­ gänglich geworden. Dies hat das Denken der Unternehmen und Banken zu völlig neu­ en Überlegungen inspiriert. Wir blicken mit großer Spannung in die Zukunft und würden diese gerne aus Gründen der Sicherheit durch Interpolation unserer Erfahrun­ gen in der Vergangenheit vorausberechnen. Um jedoch heute Wettbewerbsvorteile zu erringen, bedarf es eines auf vollkommenem Vertrauen begründeten Miteinanders. Das bedeutet weit mehr als das genaue Wissen um die Bonität des Unternehmens oder den Preis eines Bankproduktes. Kreativität und Flexibilität - gepaart mit Fachwissen, Erfah­ rung, Nutzung aller zur Verfügung stehenden Informationstechnologien - und gegen­ seitiges Verständnis werden von der Wirtschaftselite von heute gefordert, vom Cash Manager eines Unternehmens ebenso wie vom Firmenkundenbetreuer einer Bank. Dieses vorliegende Werk wurde von zwei praxiserprobten Bankern geschrieben, um je­ ne Synergien von Unternehmen und Banken zu erzielen, auf die es heute und in Zu­ kunft ankommt. Es enthält, neben wichtigen Erfahrungen und daraus entwickelten Checklisten, Ideen für das gemeinsame unternehmerische Denken des Cash Managers und Firmenkundenbetreuers. Die neue Prämisse lautet hier Transparenz der Bankange­ bote und offene Kommunikation über Konditionsgestaltungen im Kredit-,Anlage- und Zahlungsverkehrsgeschäft. Die optimale Ausschöpfung aller Möglichkeiten an Bank­ dienstleistungen, die weltweit heute möglich sind, werden in anschaulicher Weise kund­ getan.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Kapitel 1. Einleitung
Zusammenfassung
Der eigentliche Ursprung des Cash Managements lag in den USA. Die zunehmende Internationalisierung der Unternehmen, der Trend zu Gruppen- und Konzernbildungen sowie größere Schwankungsbreiten an den Zins- und Devisenmärkten ließen diese Management-Sparte auch in Europa verstärkt an Bedeutung gewinnen. Vermehrt wird das Cash Management als eigenständiges Profit Center geführt und in eine Finanzholding ausgelagert. Von dort wird die zentrale Steuerung für das Gesamtunternehmen von Cash Managern vorgenommen. In der Regel handelt es sich dabei um hochqualifizierte Kaufleute, die nicht selten über reichhaltige Bankerfahrungen verfügen. Die Gewichtung des Cash Managements innerhalb der kaufmännischen Führungsaufgaben hängt entscheidend von der Unternehmensgröße ab. Ein ausgeprägtes Cash Management im hier benutzten Sinn findet sich vor allem bei größeren und international ausgerichteten Unternehmen als Teil des Treasury Management.
Rolf Nitsch, Franz Niebel
Kapitel 2. Cash-Management-Praktiken der Unternehmen
Zusammenfassung
Nahezu alle Unternehmen benutzen mehr oder weniger intensiv Techniken und/oder Instrumente des Liquiditätsmanagements. Je nach Internationalisierungsgrad, Größe, Umsatz, Anzahl der Konto- und Bankverbindungen, Anzahl der Währungsfakturierungen, Anzahl der Intercompany-Zahlungen u.a. setzen die Firmen differenziert und individuell das Cash Management in der Praxis um. Für den Firmenkundenbetreuer der Bank geht es darum, die Probleme und Schwierigkeiten des Liquiditätsmanagements aus unternehmerischer Sicht zu verstehen, um dadurch eine bessere Beratungsqualität im Bereich Cash Management zu erzielen. Die von den Kreditinstituten angebotenen Software-Programme für das Cash Management waren ursprünglich recht einfach im Funktionsumfang. Erst im Laufe der Zeit haben die Banken und die Software-Hersteller erkannt, daß zahlreiche Funktionen in diese Programme ergänzt werden müssen. Vor allem die Möglichkeit, Daten mit anderen Systemen über standardisierte vorhandene oder individuell parametrisierbare Schnittstellen auszutauschen, werden von den Kunden immer mehr verlangt und deshalb vermehrt in die Programme integriert. Die Entwicklung der Programme war wesentlich vom Bedürfnis der Kunden bestimmt, die aufgrund der Erfahrungen mit den Anfangsprodukten ihre Wünsche und Anregungen eingebracht haben. Aus dieser Erfahrung sollten die Betreuer lernen und ElectronicBanking-Produkte unter Einbringung der unternehmensrelevanten Hintergründe und Sachverhalte vermarkten.
Rolf Nitsch, Franz Niebel
Kapitel 3. Cash-Management-Systeme der Kreditinstitute
Zusammenfassung
Cash-Management-Systeme sind DV-gestützte Produkte, die üblicherweise zur Durchführung von Cash-Management-Aufgaben herangezogen werden. Diese Produkte können einerseits Bankdienstleistungen sein, die den Kunden zur Nutzung angeboten werden, andererseits aber auch Software-Programme, die beim Anwender eingesetzt werden.
Rolf Nitsch, Franz Niebel
Kapitel 4. Der Entscheidungsprozeß zur Einrichtung eines Cash-Management-Systems
Zusammenfassung
In den vorherigen Kapiteln wurden die Möglichkeiten aufgezeigt, die einerseits von den Kreditinstituten als Cash-Management-Dienstleistungen angeboten werden, die andererseits aber auch über die Angebotspalette der Kreditinstitute hinausreichen. Ferner wurden verschiedene Optimierungstechniken des Cash Managements dargestellt, die Unternehmen einsetzen können, sowie die Electronic-Banking-Leistungen der Kreditinstitute aufgezeigt.
Rolf Nitsch, Franz Niebel
Kapitel 5. Die gebräuchlichsten Bankprodukte im Rahmen des Cash Managements
Zusammenfassung
In diesem Kapitel werden nur solche Bankgeschäfte erörtert, die in der täglichen Praxis häufig vorkommen und für die Zukunft eine größere Bedeutung bekommen. Dabei handelt es sich vor allem um Absicherungsinstrumente im Zins- und Devisenbereich. Das Bestreben, die Manövriermasse „Cash“ heute aktiver gestalten zu wollen, rückt den Derivatebereich stärker in den Mittelpunkt des Interesses. Sämtliche Finanztransaktionen, die aus der Steuerung der Primär- und Sekundärliquidität, der Devisenbewirtschaftung sowie der Zinspolitik resultieren und die Zeiträume von einem Tag bis zu zwei Jahren umfassen, werden in der Regel im Treasury entschieden, abgeschlossen und überwacht. Die einzelnen Bankprodukte im Rahmen des Cash Managements werden in den folgenden Abschnitten auf ihre wichtigsten Charakteristika hin beschrieben und durch Beispiele einprägsamer dargestellt.
Rolf Nitsch, Franz Niebel
Kapitel 6. Die cash-management-orientierte adäquate Bankenauswahl
Zusammenfassung
In diesem Kapitel werden Auswahlkriterien und Wertigkeiten bei der cash-management-orientierten Bankenselektion erörtert. Für den Firmenkundenbetreuer ist es wichtig zu wissen, welche Kundenanforderungen hauptsächlich an die Banken gestellt werden und welche Fragen bei entsprechenden Fachgesprächen auf einen zukommen können. Je tiefer und qualifizierter ein Bankenvertreter über die Firmenprioritäten in diesem Komplex Bescheid weiß, desto souveräner und erfolgreicher wird er schlußendlich sein können. Jeder Firmenkundenbetreuer, der Electronic-Banking-Präsentation und Electronic-Banking-Verkaufsgespräche durchführen muß, tut gut daran, sich mit der Cash-Management-Materie aus unternehmerischer Sichtweise auseinanderzusetzen und das Gelernte in seine Akquisitionsarbeit einfließen zu lassen.
Rolf Nitsch, Franz Niebel
Kapitel 7. Ausblick
Zusammenfassung
Durch die Verbreitung des Cash Managements in den Unternehmen müssen die Kreditinstitute im gleichen Zuge deutliche Ertragseinbußen hinnehmen. Zuerst war ein entsprechender Nutzenrückgang bei den multinationalen Konzernen festzustellen. Danach mußte er bei den großen international tätigen Mittelstandsunternehmen verkraftet werden. Zukünftig werden weitere Entwicklungsschritte im vorgenannten Kundenkreis sowie die Nutzung von Cash-Management-Systemen auch von mittleren und kleineren Firmen das Geschäftsvolumen und damit die Bankerträge insgesamt weiterhin belasten. Nur diejenigen Banken, die das Cash Management auch als Akquisitionschance nutzen und adäquat in ihr Verkaufskonzept einbinden, werden aus der allgemein schwierigen Marktsituation noch akzeptable Erträge erwirtschaften können. Denn die Rahmenbedingungen, um gute Deckungsbeiträge zu erzielen, werden zunehmend schlechter. Schwindende Zinsmargen, ein höheres Spesen- und Provisionsbewußtsein bei den Kunden, ausgeklügelte Cash-Management-Systeme und der zunehmende nationale und internationale Wettbewerb sorgen dafür, daß die Erträge nur noch mit besonderem Fleiß und bester Servicequalität gesteigert werden können. Mit der Einführung des Euros könnte es zu einem weiteren Ertragseinschnitt u.a. durch die Etablierung eines europaweiten Euro-Clearing-Systems kommen. Die European Banking Association (EBA) arbeitet derzeit mit Hochdruck daran. Die Gewinnsparte Auslandsgebühren/Devisenmanagement der Banken wird sich drastisch nach unten bewegen.
Rolf Nitsch, Franz Niebel
Backmatter
Metadaten
Titel
Praxis des Cash Managements
verfasst von
Rolf Nitsch
Franz Niebel
Copyright-Jahr
1997
Verlag
Gabler Verlag
Electronic ISBN
978-3-663-07837-1
Print ISBN
978-3-409-14225-0
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-663-07837-1