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1996 | Buch

Prinzipien des Entwurfs und der Realisierung eines Organisationsinformationssystems

verfasst von: Dr. Zhi-Yong Xu

Verlag: Physica-Verlag HD

Buchreihe : Beiträge zur Wirtschaftsinformatik

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Über dieses Buch

Basierend auf der Zusammenarbeit zwischen Universität und mehreren Unternehmen, befaßt sich dieses Buch mit den Methoden, die - bei der Analyse, Planung, Entwicklung und Gestaltung der Unternehmensorganisation, - bei der Einführung der betriebswirtschaftlichen Anwendungssoftware, - bei der Konstruktion, Entwicklung solcher Anwendungssoftware sowie - bei der Koordinierung der Softwareentwicklung verwendet werden. Durch zahlreiche graphische und tabellarische Darstellungen wird anschaulich beschrieben, wofür und wie ein verteiltes Organisationsinformationssystem zu konstruieren und realisieren ist. Das Buch ist eine wertvolle Hilfe vor allem für Praktiker, die sich mit der Organisationsanalyse/-gestaltung und der Einführung von Anwendungssoftware im Unternehmen beschäftigen.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Erstes Kapitel. Das Ziel der vorliegenden Arbeit
Zusammenfassung
Die Entwicklung eines betrieblichen Informationssystems bedarf der Fachkenntnisse der Informatik, insbesondere des Software-Engineering, und der Betriebswirtschaft. Die Komplexität der Aufgaben, die aus der betriebswirtschaftlichen Sicht die Sachund Formalziele eines Unternehmens kennzeichnen und somit in einem Unternehmen leistungsfähig erfüllt werden müssen, ist im Sinne der Software-Entwicklung nur durch die Zusammenarbeit zwischen beiden Bereichen — Informatik und Betriebswirtschaft — zu bewältigen. Je nach Fachbereich (z.B. Produktion, Absatz, Beschaffung, Finanzen usw.) in einem Unternehmen lassen sich die betrieblichen Informationssysteme gliedern, zwischen denen die Schnittstellen bezüglich ihrer einheitlichen Betrachtung der verschiedenen Fachbereiche erforderlich sind, obwohl jedes Informationssystem sich hierfür mit einem bestimmten Fachbereich befaßt. Dies gilt insbesondere für das Organisationsinformationssystem, das sich auf alle Fachbereiche erstreckt. Obwohl die Fachbereiche sich voneinander durch differenzierte Aufgaben unterscheiden, besitzen sie immer eine Organisation, die zur zielgerichteten und arbeitsteiligen Erfüllung der Aufgaben dient.
Zhi-Yong Xu
Zweites Kapitel. Methodische Voraussetzungen der Software-Entwicklung
Zusammenfassung
Der Begriff „Software-Engineering“ wurde zuerst von Fritz Bauer bei der berühmten Konferenz, die vom Science Committee of the North Atlantic Treaty Organization (NATO) in Garmisch 1968 veranstaltet wurde, definiert. Dieser Begriff bringt die systematische Entwicklung, den Betrieb, die Pflege und den Lebenszyklus der Software zum Ausdruck11. Unter Software-Engineering wird grundsätzlich verstanden12, daß Software bzw. Anwendungssysteme in einem bestimmten Zeitraum durch die Festlegung und Anwendung von soliden Konstruktionsprinzipien und bewährten Management-Praktiken sowie durch die Entwicklung anwendbarer Methoden und Werkzeuge und deren fachmännischen Einsatz erstellt werden. Die Wichtigkeit des Software-Engineering liegt in der Anwendung der systematischen Methode zur Entwicklung und Implementierung der Software bzw. Anwendungssysteme und der Pflege während des Lebenszyklus der Software. Die Entwicklung und Implementierung von Software ist eine Ingenieursdisziplin und soll nicht als künstlerische Leistung oder mathematische Ableitung betrachtet werden. So wird auch immer angestrebt, daß die Entwicklung von Software bzw. Anwendungssystemen wie die industrielle Fertigung nach bestimmten Schritten und Vorschriften durchgeführt wird.
Zhi-Yong Xu
Drittes Kapitel. Das Konzept des Organisationsinformationssystems OrgIS
Zusammenfassung
Die Organisation jedes Unternehmens oder dessen Fachbereiche wird einheitlich unter den Aspekten der Aufbauorganisation, Ablauforganisation und Systemkonfiguration betrachtet. Diese Dreiteilung der Organisation wurde im Hinblick auf den Einsatz der zahlreichen DV-Systeme im Unternehmen von Prof. Steffens vorgestellt und entwickelt. Mit diesen drei Teilen der Organisation wird ein Unternehmen aus unterschiedlichen Sichtweisen beschrieben, wobei sich die Organisation als komplexes soziotechnisches System28 verstehen läßt, da sie grundsätzlich aus technischen Bestandteilen und Menschen besteht. Sie verfolgt vor allem die Unternehmenszwecke und -ziele durch Organisationsstrukturen, Arbeitsprozesse (Aufgaben) und klare Zuständigkeiten für die Aufgabenerfüllung.
Zhi-Yong Xu
Viertes Kapitel. Die Architektur des verteilten Organisationsinformationssystems OrgIS
Zusammenfassung
Eine gut konstruierte Systemarchitektur ist grundsätzlich einerseits durch die strukturierten Module des Systems und andererseits durch die wohldefinierten Schnittstellen zwischen ihnen gekennzeichnet. Daraus ergeben sich die Verständlichkeit, Erweiterbarkeit, Änderbarkeit und Wiederverwendbarkeit des Systems bzw. seiner Module. Dabei wird ein System (Organisationsinformationssystem OrgIS) in mehrere Module gegliedert, die wiederum in Teilmodule zerlegt werden können. Ein Teilmodul besteht normalerweise aus mehreren Funktionen oder Funktionenkomponenten und kann hier als Baustein des Systems OrgIS verstanden werden. Daraus entsteht eine funktionelle Hierarchie des Systems OrgIS, in der die Zugehörigkeit der Funktionen (Funktionenkomponenten) zu den Modulen eindeutig dargestellt wird. Dabei handelt es sich um die Bewältigung der Systemkomplexität, die durch die Zerlegung des Systems OrgIS in einzelne Module verringert werden soll. Die Bausteine bzw. Module sind noch durch die Schnittstellen miteinander zu koppeln, aus denen ein Funktionsnetz bestehen soll. In diesem Funktionsnetz können die Module oder Teilmodule als aggregierte Funktionen betrachtet und die unterschiedlichen Arten zur Koppelung zwischen ihnen verdeutlicht werden, wie zum Beispiel Aufrufbeziehung, ereignisgesteuerte Reihenfolge, usw. Zwischen den Modulen bzw. Teilmodulen kann es eine Verbundenheit geben, die allerdings bei der Zusammenstellung der Module bzw. Teilmodule zum System OrgIS berücksichtigt werden muß. Die Verbundenheit zwischen zwei Modulen findet ihren Ausdruck letztlich darin, daß ein Modul ins System OrgIS eingebunden werden kann, falls ein anderes Modul auch darin integriert wird, oder vice versa.
Zhi-Yong Xu
Fünftes Kapitel. Grundsätze für Entwurf und Realisierung des verteilten Organisationsinformationssystems OrgIS
Zusammenfassung
Das verteilte Organisationsinformationssystem OrgIS wird den Organisationsstrukturdaten (Aufbau-, Ablauforganisation und Systemkonfiguration) sowie -funktionen und Systemstrukturdaten sowie -funktionen zufolge systematisch modularisiert. Es kann als ein offenes System mit strukturiert gegliederten Modulen und wohl definierten Schnittstellen im Hinblick auf die Erweiterung der Funktionen in dem System OrgIS implementiert werden. Das System OrgIS wird deswegen offen gehalten, damit weitere Funktionen je nach Bedarf bzw. Wunsch in das System OrgIS ohne Änderung der vorhandenen wesentlichen Funktionen eingebettet werden können. So kann das System OrgIS bei der Planung und Entwicklung der Unternehmensorganisation, nebst den dazu ausgeübten allgemeinen Managementaufgaben, die individuellen Managementaufgaben der unterschiedlichen Unternehmen oder der Fachbereiche unterstützen. Die Schnittstellen beziehen sich auf die Benutzeroberflächen zwischen dem Anwender und dem System OrgIS einerseits und die Kommunikationen bzw. die Aufrufbeziehungen zwischen den einzelnen gegliederten Modulen andererseits. Bei den Benutzeroberflächen handelt es sich letztendlich um die Strukturierung des Maskenaufbaus, unter dem die Grundbestandteile der Masken zunächst definiert und anschließend die Ablauflogik der Masken festgelegt werden sollen. Das komplexe verteilte System OrgIS soll durch die ästhetischen Bildschirmgestaltungen und die leichte Bedienbarkeit gekennzeichnet werden. Die Schnittstellen zwischen den einzelnen Modulen sowie ihren Teilmodulen werden so gebildet, daß die Module bzw. Teilmodule einerseits unabhängig parallel von mehreren Fachkräften bzw. Software-Ingenieuren implementiert werden können und andererseits separat zu pflegen, zu testen und zu erweitern sind. Dazu wird allerdings ein Projekt bzw. die Koordinierung benötigt, um die Erfüllung der Implementierungsaufgaben harmonisch, einheitlich und nicht zuletzt zielgerecht zu steuern, zu kontrollieren und zu erleichtern, obwohl die Schnittstellen zum großen Teil durch die Datenbank bzw. die Objekttypen bestimmt werden.
Zhi-Yong Xu
Sechstes Kapitel. Ausblick
Zusammenfassung
Im Hinblick auf die weitere Entwicklung des verteilten Systems OrgIS können die Schwerpunkte möglicherweise darauf gesetzt werden, daß das System OrgIS noch flexibler und dynamischer gemäß den Anforderungen des Benutzers maßgeschneidert erstellt werden kann. Diese Flexibilität liegt nicht nur in der Integration der einzelnen Module, welche bei dem Entwurf und bei der Implementierung fest definiert und vom Software-Entwickler wahrgenommen wird, sondern vielmehr in den folgenden vier Funktionen, mit denen das System OrgIS dem Benutzer eine Individuallösung anbieten kann und die vor allem dynamisch vom Benutzer jederzeit vollzogen werden können:
  • Schnittstellen zu anderen Informationssystemen,
  • Benutzerbezogene Maskengestaltung,
  • Datenbankunabhängig und
  • Benutzerbezogene Auswertungskriterien.
Zhi-Yong Xu
Backmatter
Metadaten
Titel
Prinzipien des Entwurfs und der Realisierung eines Organisationsinformationssystems
verfasst von
Dr. Zhi-Yong Xu
Copyright-Jahr
1996
Verlag
Physica-Verlag HD
Electronic ISBN
978-3-662-12787-2
Print ISBN
978-3-7908-0936-7
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-12787-2