Planung bedeutet, über ein Modell der Zukunft zu verfügen. Qualitätsplanung ist der Teil dieses Modells, in dem simuliert wird, wie der Grad der Erfüllung von Kundenforderungen zur Erreichung der Gesamtziele des Unternehmens beiträgt. Erfolgreiche Qualitätsplanung setzt voraus, dass geklärt ist, welche Art von Leistungen das Unternehmen offerieren will und welche Kunden mit diesen Leistungen angesprochen werden sollen. Deshalb müssen am Beginn eines Pocket-Power-Bands zum Thema „Qualitätsplanung“ zunächst mögliche strategische Ausrichtungen aufgezeigt werden.
Erfolgreiche strategische Differenzierung bedeutet, dass es einem Unternehmen gelingt, Leistungen anzubieten, für die die Kunden bereit sind, überdurchschnittliche Preise zu bezahlen. Dies ist nur dann gegeben, wenn sich diese Leistungen von jenen der Konkurrenz wahrnehmbar unterscheiden. Dieser Unterschied kann in völlig unterschiedlichen Bereichen liegen:
Funktionen des Produkts (Was kann das Produkt?),
Dauerqualität (Wie lange hält das Produkt?),
Renommee des Herstellers (Image des Produkts?),
ökologische Aspekte (Umweltverträglichkeit des Produkts?),
produktbegleitende Dienstleistungen (Beratung, Service etc.?),
Im vorangegangenen Kapitel stand die Umsetzung der Differenzierungsstrategie und damit die Planung und Realisierung qualitativ besonders hochwertiger Leistungen im Vordergrund. Im Gegensatz dazu widmet sich dieses Kapitel der Qualitätsplanung bei Unternehmen, die die Kostenführerschaft anstreben. Damit verschiebt sich der Fokus von der Realisierung besonderer Produkteigenschaften zur Realisierung besonders niedriger Herstellkosten bei ausreichender Produktqualität. Da auch in diesem Fall ohne Planung keine sinnvolle Kontrolle möglich ist, muss zunächst präzise – d. h. zahlenmäßig – festgelegt werden, was im Einzelfall unter „besonders niedrigen Herstellkosten“ zu verstehen ist. Diese Aufgabe ist in modernen Unternehmen, welche einen hohen Automatisierungsgrad aufweisen, nicht leicht zu lösen. Dort machen die direkten Produktionskosten (Material, Fertigungslöhne) nur einen kleinen Prozentsatz der Gesamtkosten aus; der Hauptkostenblock besteht aus indirekten, kurzfristig meist fixen Kosten, die keinen direkten Bezug zur jeweiligen Produktionsmenge aufweisen. Das heißt, es sind sowohl Produkt- als auch Prozesskosten zu planen und zu steuern, um sicherzustellen, dass das Unternehmen die gewählte Strategievariante auch umsetzen kann.
Diese Checkliste dient als Anhaltspunkt zur Beurteilung von Qualitätsmanagementsystemen und gleichzeitig als Orientierungshilfe für diesen Pocket-Power-Band.
