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2017 | Buch

Ressourceneffizienz

Schlüsseltechnologien für Wirtschaft und Gesellschaft

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Über dieses Buch

Ein Leben mit unserem Anspruch an Lebensqualität, Sicherheit und Gesundheit erfordert es, hochentwickelte Technologien anzuwenden und vielfältige Ressourcen zu nutzen: Energie, Rohstoffe, Umwelt, Wissen, menschliche Arbeit und Kreativität. Ressourcen sind aber limitiert, entweder weil sie nicht in beliebiger Menge verfügbar gemacht werden können oder weil ihre Nutzung sich auf Umwelt und Klima auswirkt. Ein verantwortungsvoller, effizienter Umgang damit liegt im Interesse aller Menschen.

Bei professionellen Anwendern von Technologien – etwa bei Unternehmen – spielt die Wirtschaftlichkeit eine entscheidende Rolle. Effizienztechnologien weiterzuentwickeln stellt daher ein wichtiges Anliegen der Wirtschaft an die angewandte Forschung dar.
Ressourceneffizienz ist ein primäres Ziel der Entwicklungsarbeit bei Fraunhofer. Das vorliegende Buch gibt einen Einblick in die wichtigsten aktuellen Projekte und Initiativen der Fraunhofer-Gesellschaft im Bereich der Effizienztechnologien, zu denen auch die Elektromobilität zählt.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Die Fraunhofer-Mission
Themen im Fokus der angewandten Forschung
Zussamenfassung
Die Fraunhofer-Gesellschaft hat unter den Wissenschaftsorganisationen eine besondere Rolle übernommen. Auf der einen Seite betreibt sie Forschung mit dem Anspruch auf wissenschaftliche Exzellenz, auf der anderen Seite mit dem erklärten Ziel, Ergebnisse für die Anwendung in der Praxis zu erzielen.
Reimund Neugebauer
2. Energie und Rohstoffe
Lebensgrundlagen einer Industriegesellschaft
Zussamenfassung
Die angewandte Forschung trägt eine besondere Verantwortung, weil ihr Hauptziel immer der Nutzen für die Menschheit sein muss – und das schließt auch den Nutzen für künftige Generationen mit ein. Aufgrund der Endlichkeit von Ressourcen bei gleichzeitig steigender Bevölkerungszahl entsteht ein weltweit wachsender Bedarf an ressourcenschonenden Technologien. Folgerichtig basiert ein Großteil der Fraunhofer-Forschung auf dem Ziel, einen schonenden Umgang mit Ressourcen zu ermöglichen. Institute der Fraunhofer-Gesellschaft sind an der Erforschung und Weiterentwicklung fast aller Technologien und Systeme für den nachhaltigen Umgang mit Rohstoffen und Energie maßgeblich beteiligt.
Reimund Neugebauer
3. Leistungszentrum Nachhaltigkeit
Forschen für die Zukunft
Zussamenfassung
Das Leistungszentrum Nachhaltigkeit in Freiburg besteht aus Instituten der Fraunhofer-Gesellschaft und der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Es wurde im Jahr 2015 mit dem Ziel gegründet, die große Kompetenz der hier beheimateten Forschungsinstitutionen und Unternehmen zu bündeln, zu koordinieren und die Region Freiburg als Ort der Spitzenforschung im Bereich Nachhaltigkeit weltweit wirksam und bekannt zu machen. Dazu werden die Themenfelder Sustainable Materials, Energy Systems, Resilience Engineering sowie Ecological and Societal Transformation in ihrer gesamten inhaltlichen Weite bearbeitet, erforscht und weiterentwickelt – in allen wissenschaftlichen Fachgebieten und mit zahlreichen Projekten. Den ingenieurwissenschaftlichen Kern des Leistungszentrums Nachhaltigkeit bildet das Institut für Nachhaltige Technische Systeme (INATECH), das gemeinsam von der Fraunhofer-Gesellschaft und der Albert-Ludwigs-Universität gegründet wurde. Der Sustainability Summit soll als neue Konferenzreihe der Nachhaltigkeitsforschung ein jährlich stattfindendes, weltweit beachtetes Austauschforum bieten.
Stefan Hiermaier
4. Forschungsprojekt Kombikraftwerk 2
Intelligente Vernetzung für die Energieversorgung
Zussamenfassung
Ein virtuelles Kraftwerk ist eine Zusammenschaltung von mehreren dezentralen Erzeugungsanlagen und flexiblen Lasten, die nachfragegeführt elektrische Energie bereitstellen. Dieser Verbund dezentraler Erzeugungsanlagen – z. B. Windenergieanlagen, Photovoltaikanlagen und Blockheizkraftwerke – müssen nicht zwingend am gleichen Ort stehen, sondern werden ortsunabhängig zentral gesteuert und vermarktet. Mit virtuellen Kraftwerken lassen sich die fluktuierenden Einspeisungen aus Erneuerbaren Energien (Wind- und Sonnenenergie) gezielt ausgleichen und der so erzeugte Strom besser vermarkten. Ein virtuelles Kraftwerk ist eine gute Ergänzungs- und Optimierungsmöglichkeit für das bestehende Energieversorgungssystem. Das Fraunhofer IWES und die beteiligten Partner Enercon GmbH, Solarworld GmbH, Ökobit GmbH, SIEMENS AG, SMA AG, CUBE Engineering GmbH, Agentur für Erneuerbare Energien, Deutscher Wetterdienst und die Uni Hannover haben mit dem Projekt Regeneratives Kombikraftwerk 2 bewiesen, dass eine zuverlässige Energieversorgung und ein sicherer Stromnetzbetrieb selbst mit 100 Prozent Erneuerbarer Energien möglich ist.
Kurt Rohrig, Kaspar Knorr
5. Verbundprojekt Systemforschung Elektromobilität
Innovationen schaffen Bewegung
Zussamenfassung
Die „Fraunhofer Systemforschung Elektromobilität“ ist ein von der Fraunhofer- Gesellschaft gefördertes Verbundprojekt. Während der Projektlaufzeit (2013 bis 2015) bearbeiteten 16 Fraunhofer-Institute Projektthemen in den Clustern „Antriebsstrang / Fahrwerk“, „Batterie / Range Extender“ sowie „Bauweisen / Infrastruktur“. Mit der Entwicklung innovativer Technologien und Komponenten für Hybrid- und Elektrofahrzeuge schaffen die Partner attraktive Angebote für die Automobilindustrie. Die Forschungserfolge des Verbundprojekts werden anhand von Einzelprojekten dargestellt. Der Bedeutung der Technologie entsprechend werden auch in Zukunft Fraunhofer-Institute wichtige Entwicklungsfelder der Elektromobilität bearbeiten.
Felix Horch, Matthias Busse
6. Forschungsprojekt SafetE-car
Sichere Versorgung bei Unfällen und Pannen mit Elektrofahrzeugen
Zussamenfassung
Die steigende Anzahl an Elektrofahrzeugen auf deutschen Straßen erfordert neue Konzepte für Rettungs- und Pannendienstleistungen. Ziel des Forschungsvorhabens SafetE-car ist die umfassende und zugleich nachhaltige Sensibilisierung und Aufklärung der zentralen Akteure beim Umgang mit Elektrofahrzeugen bei nicht-geplanten Betriebszuständen wie Fahrzeugpannen oder -unfällen. Im Projektverlauf werden Maßnahmen zur Gestaltung sicherer und produktiver Rettungs- und Pannendienstleistungen entwickelt, operationalisiert und erprobt. Das Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb und -automatisierung IFF leistet mit SafetE-car gemeinsam mit den am Projekt beteiligten Partnern einen Beitrag zur Durchsetzung der Elektromobilität in Deutschland.
Michael Schenk, Robert Kummer
7. E-Bus ohne Fahrleitung
Kooperation mit Industrie und Verkehrsbetrieben
Zussamenfassung
In den deutschen Nahverkehrsbetrieben sind zurzeit etwa 17 300 Linienbusse mit einer durchschnittlichen Jahresfahrleistung von etwa 65 000 Kilometern pro Fahrzeug im Einsatz. Dabei werden jährlich rund 1,4 Millionen Tonnen CO2 sowie entsprechende Schadstoffe emittiert. Im Auftrag zahlreicher Nahverkehrsunternehmen hat das Fraunhofer IVI anhand konkreter Einführungsstudien zeigen können, dass ein großer Teil der Buslinien bereits heute mit vertretbarem Aufwand auf den vollelektrischen Betrieb umgestellt werden könnte. Nachladetechnologien auf der Strecke erweisen sich dabei als besonders effizient, wenn es darum geht, neue Formen der Elektromobilität in den ÖPNV einzuführen und damit individuelle Mobilität nachhaltig zu gestalten.
Matthias Klingner
8. Funktionsintegrierter Leichtbau
Von der Simulation bis zum Bauteil: Hochleistungs-Faserverbundstrukturen
Zussamenfassung
Leichtbau ist die ganzheitliche Umsetzung einer Entwicklungsstrategie: Sie ist darauf ausgerichtet, unter vorgegebenen technischen, ökonomischen, ökologischen und gesellschaftlichen Randbedingungen die geforderte Funktion durch ein System minimaler Masse unter Gewährleistung der Systemzuverlässigkeit zu realisieren. Die Werkstoffeigenschaften, die konstruktive Formgebung, die Bauweise und der Herstellungsprozess bestimmen die Qualität einer Leichtbaustruktur wesentlich. Daher muss die gesamte Entwicklungskette von der Werkstoff- und Produktentwicklung bis hin zur Serienfertigung, zur Zulassung und zum Produkteinsatz betrachtet werden.
Frank Henning, Michael Karcher, Luise Kärger, Timo Müller
9. Fraunhofer Leitprojekt E3-Produktion
Maximale Wertschöpfung bei minimalem Ressourceneinsatz
Zussamenfassung
Wer wird morgen produzieren – und wie? Welche Ressourcen stehen uns bei der Fertigung neuer Produkte zur Verfügung? Zur Beantwortung dieser zentralen Fragen haben Fraunhofer-Forschende das E3-Konzept entwickelt. Ziel ist es, nicht nur einzelne Antworten für die zukünftige Produktionstechnik zu erhalten, sondern auch durch die Nutzung von Synergien beteiligter Fraunhofer-Institute komplette Systemlösungen für Produktionsunternehmen der Zukunft anzubieten. Hier nimmt nicht nur der Mensch – mit seiner zentralen Koordinierungs-, Steuer- und Leistungsfunktion – eine wichtige Rolle ein, sondern auch die energieoptimierte Gestaltung der Produktion, eine effiziente Logistik und nachhaltige Fabriken tragen maßgeblich dazu bei, maximale Wertschöpfung bei minimalem Ressourceneinsatz zu realisieren und somit den Produktionsstandort Deutschland nachhaltig zu stärken.
Matthias Putz, Fritz Klocke
10. Innovationsallianz „Green Carbody Technologies“ – InnoCaT®
Kosten-, termin- und ressourcengesteuerte Karosseriefertigung mit halbiertem Energieeinsatz
Zussamenfassung
Wie lassen sich Produkte ressourceneffizient fertigen? Welche neuen Herstellungsverfahren werden benötigt, um Material und Energie einzusparen? Diese zentralen Fragen untersuchen Fraunhofer-Wissenschaftler und Experten aus der Industrie gemeinsam in der Innovationsallianz „Green Carbody Technolgies – InnoCaT®“. Mehr als 60 Partner traten 2010 an, um gemeinsam an Innovationen und Synergien entlang der gesamten Prozesskette im Automobilbau zu forschen – beginnend mit dem Blechhalbzeug über den Werkzeugbau, das Presswerk und den Karosseriebau bis hin zur Lackierung. Das gemeinsame Ziel der Allianz: Produktionsabläufe bei gleichem Output mit einem weit geringeren Energieeinsatz und Ressourcenverbrauch zu realisieren und darüber hinaus bewertbar und planbar zu gestalten.
Matthias Putz
11. Leitprojekt „Strom als Rohstoff“
Effiziente Elektrochemie für nachhaltige Chemieprodukte
Zussamenfassung
Im Leitprojekt „Strom als Rohstoff“ werden neue elektrochemische Verfahren entwickelt, technisch demonstriert und die Einkopplung in das deutsche Energiesystem vorbereitet. Das Leitprojekt konzentriert sich auf zwei Syntheserouten:
  • Dezentrale elektrochemische Herstellung von Wasserstoffperoxid (H2O2)
  • Elektrochemische und elektrokatalytischeKonversion von Kohlenstoffdioxid (CO2) zu Ethen, Alkoholen und Treibstoffen
Elektrochemische Verfahren sind „enabling technologies“ für die erforderliche Systemkopplung zwischen einem „Energiesystem“, das zunehmend auf regenerativen Quellen basiert, und „Produktionssystemen“. Das Leitprojekt schafft zu diesem Zweck eine dauerhafte, technologische Forschungs- und Entwicklungsplattform. In dieser Plattform werden von Anfang an Forschungsaktivitäten mit Business-Development-Methoden verknüpft, um rasch über marktfähige Produkte und Dienstleistungen zu verfügen. Diese Zielsetzung wird derzeit weder in anderen FuE-Vorhaben noch in der industriellen Umsetzung adressiert. Elektrochemisch stehen meistens die Optimierung der Wasserelektrolyse und deren Kopplung mit Überschussstrom im Vordergrund. Andere „Powerto- X-Technologien“ werden gerade Gegenstand der Forschung. Eine Flexibilisierung der Anlagenkonzepte im Hinblick auf dezentrale und Verbundproduktionen steht nicht im Vordergrund. „Strom als Rohstoff“ hat das Potenzial, für Fraunhofer den Zukunftsmarkt „Elektrochemie“ früh zu erschließen. Die zugehörigen Verwertungs- und Geschäftsmodelle im Leitprojekt haben den Anspruch, möglichst lange und dauerhaft im Markt etablierte Verwertungsketten aufzubauen. Dies wird über einen dreistufigen Ansatz erreicht:
  • Stufe 1: Verwertung im Projekt durch Produkt- und Dienstleistungsorientierung
  • Stufe 2: Erschließung von Anwendungen und Innovationsschnittstellen zu weiteren Branchen: Marktverbreiterung durch Multibranchenansatz
  • Stufe 3: Aufbau eines Business and Innovation Centers (BIC) mit der Marke „eSource®
Eckhard Weidner, Hartmut Pflaum
12. Fraunhofer-Innovationscluster ER-WIN®
Energie- und ressourcenoptimierte Produktion durch Kooperation von Unternehmen
Zussamenfassung
Ressourceneffizienz ist eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung, die von der Politik geprägt und gefordert wird. Die Erfüllung der UN-Klimaziele wird Auswirkungen auf bisherige „Produktionsgewohnheiten“ haben. Zwar ist die Energiewende politisch postuliert, die klein- und mittelständischen Unternehmen hat sie jedoch noch nicht erreicht. Dieser Aufgabe hat sich das Team rund um das Innovationscluster ER-WIN® gestellt. Mit innovativen Konzepten und einfachen Methoden konnten die Forscher des Fraunhofer-Instituts für Fabrikbetrieb und -automatisierung IFF die ersten Interessensverbände und Unternehmen ein gutes Stück Richtung Energieeffizienz und Treibhausgasvermeidung mitnehmen. Anhand des Planspiels, das im Rahmen des Clusters entwickelt wurde, werden die neuen Ansätze vorgestellt.
Michael Schenk, Stefanie Kabelitz
13. Innovationsnetzwerk Morgenstadt: City Insights
Transformation heutiger Städte zu mehr Nachhaltigkeit, Resilienz, Lebensqualität und Innovationskraft
Zussamenfassung
„Morgenstadt: City Insights“ ist ein Innovationsnetzwerk der Fraunhofer- Gesellschaft, bei dem zwölf Fraunhofer-Institute gemeinsam mit 24 Industriepartnern und elf Städtepartnern zu Fragen der nachhaltigen Entwicklung von Städten zusammenarbeiten. Ziel der ersten Projektphase (Mai 2012 bis Oktober 2013) war die Ermittlung eines globalen Status quo hinsichtlich Best Practices von Städten zur nachhaltigen Entwicklung in den Technologiesektoren Energie, Gebäude, Mobilität, Informations- und Kommunikationstechnologien, Produktion & Logistik, urbane Wasserinfrastruktur sowie in den Querschnittsbereichen Governance und Sicherheit. Das Innovationsnetzwerk wurde durch das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO geleitet. In diesem Beitrag wird die Rolle der Fraunhofer-Morgenstadt-Initiative als urbaner Innovationstreiber erläutert und das Morgenstadt-Modell anhand des Praxisbeispiels aus Prag dargestellt. Des Weiteren wird das Konzept des urbanen Living Lab als Innovationsprozess für die technologiebasierte Stadtentwicklung skizziert.
Wilhelm Bauer, Alanus von Radecki
14. Leistungszentrum Elektroniksysteme LZE
Effizienz für elektronische Systeme
Zussamenfassung
Die Leistungselektronik wird als Effizienzfaktor für Produktions-, Energie-, Mobilitäts-, Haushalts- und Informationstechnik immer wichtiger. Am neuen Leistungszentrum Elektroniksysteme, in dem die Fraunhofer-Institute für Integrierte Schaltungen IIS und für Integrierte Systeme und Bauelementetechnologie IISB mit der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) sowie Industriepartnern zusammenarbeiten, entstehen neue Ansätze für energiesparende elektronische Elemente. Dazu gehören Systeme zur kabellosen Energie- und Datenübertragung, ein kompaktes LOHC-Energiespeichersystem sowie neue Mess- und Trackingsysteme.
Albert Heuberger, Lothar Frey
15. Leitprojekt "Kritikalität Seltener Erden"
Hightech-Rohstoffe: Gewinnen und Ersetzen
Zussamenfassung
Sie sind Schlüsselrohstoffe für die Technologien von morgen: Seltenerdmetalle. Sie stecken in modernen Elektromotoren, Windkraftgeneratoren, Smartphones und Energiesparlampen. Eine nachhaltige und vernetzte Zukunft scheint ohne sie nicht denkbar. Doch wie der Name andeutet, ist ihre regionale Verfügbarkeit stark beschränkt, der Abbau schwierig und teuer. Ein Großteil der Weltproduktion der Seltenen Erden liegt in chinesischer Hand, was dem Engpass zudem eine politische Dimension gibt. Um den Bedarf an den Seltenerdmetallen Neodym und Dysprosium für die Produktion von Magneten bis 2017 zu halbieren, arbeiten acht Fraunhofer-Institute gemeinsam daran, die wertvollen Elemente aus Elektronikschrott zurückzugewinnen mit weniger davon in der Produktion auszukommen und sie in ihren speziellen Funktionen durch besser verfügbare Materialien zu ersetzen.
Ralf B. Wehrspohn
16. Naturkautschuk aus Russischem Löwenzahn
Grundlage für die Erschaffung eines neuen, biobasierten Industriezweigs
Zussamenfassung
Naturkautschuk ist ein essenzieller Bestandteil hochwertigen Gummis, wie er etwa für Autoreifen benötigt wird. Bisher deckt den ständig steigenden Bedarf ausschließlich der tropische Kautschukbaum, dessen Anbau aber zunehmend ökologische Probleme verursacht. Am Fraunhofer-Institut für Molekularbiologie und Angewandte Oekologie IME wollte man diese heikle Monokultur-Situation auflösen. Aus Wildsorten des Russischen Löwenzahns, der ebenso hochwertigen Naturkautschuk erzeugt, züchteten die Forschenden mittels DNA-Markern hochproduktive Sorten. Darüber hinaus etablierten sie ein preiswertes, effizientes Verfahren der Extraktion. Hohe Industrieerträge des Projekts zeigen das Interesse der Wirtschaft, ganz abgesehen von den politischen und ökologischen Vorteilen, einen neuen produzierenden Industriezweig in gemäßigten Breiten nachhaltig zu etablieren.
Rainer Fischer, Christian Schulze Gronover, Dirk Prüfer
Metadaten
Titel
Ressourceneffizienz
verfasst von
Reimund Neugebauer
Copyright-Jahr
2017
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-662-52889-1
Print ISBN
978-3-662-52888-4
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-52889-1

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