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26.06.2018 | Zahlungsverkehr | Infografik | Online-Artikel

Chinesische Währung etabliert sich im Mittelstand

verfasst von: Angelika Breinich-Schilly

2 Min. Lesedauer

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Bei rund einem Drittel der mittelständischen Unternehmen in der DACH-Region hat sich beim Chinageschäft bereits die Nationalwährung Renminbi etabliert. Wie die Commerzbank bei einer Umfrage herausfand, benötigen die Firmen jedoch viel Beratung bei der Implementierung der chinesischen Währung in ihre Prozesse.

Da China nicht nur für große Konzerne sondern für immer mehr Mittelständler als Handelspartner in den Fokus rückt, gewinnt auch die chinesische Währung Renminbi in Europa immer größere Bedeutung: Trotz der Abschwächung der chinesischen Wirtschaftsaktivität, deutlicher Währungs­schwankungen sowie verschärfter Kapitalabflussrestriktionen stieg laut Commerzbank die Akzeptanz des chinesischen Geldes bei deutschen Firmenkunden in den vergangenen beiden Jahren deutlich an. Für ihre Erhebung befragte die Commerzbank in Kooperation mit dem Marktforschungsunternehmen Forsa knapp 2.400 Mittelständler mit Asiengeschäft innerhalb der DACH-Region. 

Unternehmen sehen vier wesentliche Vorteile

Ein knappes Drittel der Kunden (31 Prozent) hat inzwischen die Fakturierung ihres Chinageschäfts auf Renminbi umgestellt, 2016 waren dies erst 17 Prozent. Weitere fünf Prozent der Kunden planen die Umstellung innerhalb eines Jahres (2016: 15 Prozent). Wesentliche Gründe für die Umstellung sind:

  • Vorteile bei den Preisverhandlungen (62 Prozent)
  • die Absicherung des Wechselkursrisikos (60 Prozent)
  • Präferenzen von chinesischen Handelspartnern (37 Prozent)
  • sowie bessere Chancen bei der Markterschließung auf dem chinesischen Festland (35 Prozent)

Überrascht zeigte sich die Commerzbank von den Kenntnissen der Unternehmen über die Marktgegebenheiten in Asien: Knapp zwei Drittel der Befragten haben sich mittlerweile zum Thema beraten lassen. 

Als Barrieren sehen die Firmen vor allem "bereits etablierte Vorgehensweisen" (59 Prozent) sowie die "Präferenz des Handelspartners für Euro beziehungsweise US-Dollar" (41 Prozent) an. Erstmals sprechen 13 Prozent der Unternehmen über "fehlendes Vertrauen in die Nachhaltigkeit der Währung" beziehungsweise äußern Sorgen "aufgrund der bestehenden Kapitalverkehrskontrollen" (12 Prozent). Für die Commerzbank ist dies "eine deutliche Reaktion auf die spürbar verschärften Kapitalabflussrestriktionen der chinesischen Regierung". 

Umstellung auf neue Währung muss individuell erarbeitet werden

"Allerdings ist dessen Implementierung in die Firmenabläufe kom­plex. Eine 'One Size Fits All'-Lösung gibt es nicht. Vielmehr müssen Einkauf wie auch Treasury und Rech­nungswesen die Implementierung begleiten", erklärt Michael Rugilo, Asienexperte der Commerzbank. Seine Kollegin, Renminbi-Expertin Barbara Herbert ergänzt: "Auch wenn der Beratungsbedarf bei der Umstellung auf den Renminbi hoch bleibt, so haben die Unternehmen die messbaren Vorteile erkannt." Klar sei auch: Der Mittelstand erwarte eine Rückkehr auf den Liberalisierungskurs der Vergangenheit.

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