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2014 | Buch

Zeitmanagement in der beruflichen Bildung

Jugendliche im Umgang mit zeitlichen Anforderungen der modernen Arbeitswelt

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Über dieses Buch

​Ausbildungs- und Arbeitsfähigkeit im modernen Berufsleben beinhalten elaborierte Fähigkeiten des Zeitmanagements. Für das berufliche Bestehen in der Dienstleistungsgesellschaft sind die traditionellen zeitlichen Tugenden wie Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit, welche die tayloristische Fabrikarbeit bestimmten, nicht mehr ausreichend. Auch Tätigkeiten mit geringen fachlichen Anforderungen verlangen oft eine vielschichtige zeitliche Selbstorganisation. Noch ist unser Bildungssystem aber weitgehend an starren zeitlichen Strukturen ähnlich der Organisation der Fabrikarbeit orientiert. Stefan Dornbach entwickelt einen den Erfordernissen selbstregulierten beruflichen Lernens angepassten Begriff von Zeitmanagement. Er untersucht, wie Teilnehmer an Maßnahmen zur Berufsvorbereitung dieses Zeitmanagement anwenden und schafft damit die Grundlage für Überlegungen, wie es entsteht und gefördert werden kann.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Einleitung
Zusammenfassung
In den Maßnahmen zur Berufsvorbereitung sollen Jugendliche Fähigkeiten und Fertigkeiten erwerben, die es ihnen ermöglichen, nach erfolgreicher Teilnahme die Eingangs-Anforderungen einer beruflichen Ausbildung und des Arbeitslebens zu erfüllen (vgl. Kapitel 2.2). Nur selten findet in der praktischpädagogischen aber auch in der wissenschaftlichen Diskussion um diese Maßnahmen der Umgang der darin befindlichen Jugendlichen mit Zeit Beachtung. Ausgenommen ist davon lediglich das regelmäßige Konstatieren hoher Fehlzeiten der Teilnehmer in den Maßnahmen. Die vorliegende Arbeit fragt danach, ob und wenn ja in welchem Maße der Umgang mit Zeit im Sinne eines individuellen „Zeitmanagements“ zu den Fähigkeiten und Fertigkeiten gehört, die für die Teilnehmer der Maßnahmen zur Berufsvorbereitung eine Voraussetzung für den erfolgreichen Übergang ins Berufsleben darstellen.
Stefan Dornbach
2. Theoretische Grundlagen und Vorüberlegungen
Zusammenfassung
Dieses Kapitel soll mithilfe einer Skizze von philosophischen und soziologischen Begriffen zur Aufklärung darüber beitragen, warum Zeit und Zeitmanagement offensichtlich abhängig von gesellschaftlichen und milieubezogenen Rahmenbedingungen sind. In den westlich orientierten Gesellschaften ist eine zunehmende Wichtigkeit des Themas ohne nähere Betrachtung bereits an der Quantität und Auflagenstärke von Zeitmanagementratgebern in Buchform ablesbar (vgl. u. a. SEIWERT 1989, 2001, 2005; REGENSCHEIDT 2002). In traditionelleren Gesellschaften scheint dieses Thema hingegen weitgehend noch keine Rolle zu spielen. Die Kapitel 2.1.1 und 2.1.2 sollen deshalb dabei behilflich sein, die gesellschaftlichen Voraussetzungen für die individuellen Formen des Umgangs mit Zeit und den davon abhängigen Grad der Notwendigkeit von Zeitmanagement zu beleuchten. Dabei ist die Unterscheidung in traditionelle und moderne Gesellschaften idealtypisch gewählt.
Stefan Dornbach
3. Empirische Untersuchung
Zusammenfassung
Zeitmanagement beinhaltet kognitive, affektive und psychomotorische Dispositionen und Qualifikationen, die es dem Individuum ermöglichen, die zeitbezogenen Anforderungen zu bewältigen, die zum Erreichen eines Zieles notwendig sind. Erklärtes Ziel der Maßnahmen zur Berufsvorbereitung ist es, den Schülern Fähigkeiten, Fertigkeiten und Einstellungen auf den genannten Ebenen zu vermitteln, die notwendig sind, um die Schwellen der beruflichen Entwicklung zu überwinden (vgl. Kapitel 2.2.1). Die Frage an die empirische Studie ist deshalb zunächst, ob die Entwicklung solcher Fähigkeiten im Rahmen des Zeitmanagements pädagogischen Prozessen überhaupt zugänglich ist und wenn ja, auf welche Weise Zeitmanagement-Fähigkeiten entstehen. Rückschlüsse auf diese Entstehung lassen sich im Rahmen dieser Arbeit nur dadurch ziehen, dass die Art der Anwendung von Zeitmanagement bei Schülern der Maßnahmen zur Berufsvorbereitung beobachtet wird.
Stefan Dornbach
4. Zusammenfassung und Ausblick
Zusammenfassung
In der traditionellen tayloristisch geprägten industriellen Produktion war individuelles „Zeitmanagement“ wenig gefragt. Der Produktionsarbeiter sollte durch Pünktlichkeit und Fleiß den reibungslosen Ablauf der Warenfabrikation sicherstellen und sich dabei dem starr vorgegebenen Zeitregime des Betriebes unterwerfen. Bei der Organisation der Fabrikarbeit stand fast immer ein physikalisches Zeitmodell im Vordergrund, da es sich gut an die Notwendigkeiten der Fließbandproduktion anpassen ließ: Zeit wurde als eine in beliebige Einheiten teilbare Größe betrachtet, die dazu diente, Produktionsprozesse zu optimieren. Im Zentrum dieser Entwicklung stand die effektive Zeitausnutzung, die Ökonomie der Zeit. Diese Zeitökonomie wurde zum Motor für die kapitalistische Entwicklung. Sie eröffnete die Chance, in stetig kürzer werdenden Zeitspannen immer größere Mengen an Produkten herzustellen.
Stefan Dornbach
Backmatter
Metadaten
Titel
Zeitmanagement in der beruflichen Bildung
verfasst von
Stefan Dornbach
Copyright-Jahr
2014
Electronic ISBN
978-3-658-06183-8
Print ISBN
978-3-658-06182-1
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-06183-8

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