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2009 | Buch

Design for Six Sigma

Kundenorientierte Produkte und Prozesse fehlerfrei entwickeln

verfasst von: Jürgen Gamweger, Oliver Jöbstl, Manfred Strohrmann, Wadym Suchowerskyj

Verlag: Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG

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Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Grundlagen von Design for Six Sigma – DFSS
Zusammenfassung
Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für innovationsorientierte Unternehmen sind – wie wahrscheinlich schon seit jeher – permanenten Veränderungen unterworfen. Während Wertschöpfungsketten noch vor einigen Jahren eher stabil und regional orientiert waren, sehen sich viele Unternehmenheute mit einer zunehmenden Globalisierung und Variabilisierung derselbenkonfrontiert. Auch kleine Aufträge werden international abgewickelt und hoch technologische Produkte werden in sogenannten „Billiglohnländern” nicht nur produziert, sondern teilweise auch bereits dort entwickelt.
Jürgen Gamweger, Oliver Jöbstl, Manfred Strohrmann, Wadym Suchowerskyj
2. Voice of the Customer – VOC
Zusammenfassung
Bei allen Entwicklungsprozessen müssen die Anforderungen der Kunden bzw. des Marktes und deren Erfüllung am Beginn allen Denkens stehen. Nurwer in der Lage ist, die Stimme der Kunden (Voice of the Customer – VOC) zu verstehen sowie diese in weiterer Folge konsequent in den Produktent-wicklungsprozess zu integrieren, kann damit rechnen, dass das Produkt auch tatsächlich erfolgreich sein wird.
Jürgen Gamweger, Oliver Jöbstl, Manfred Strohrmann, Wadym Suchowerskyj
3. Quality Function Deployment – QFD
Zusammenfassung
Quality Function Deployment (QFD) wurde erstmalig 1966 von Yoji Akao vorgestellt und zu Beginn in Japan bei Toyota angewandt. Sinngemäß kann QFD übersetzt werden mit der Planung und Entwicklung der Qualitätsfunktion eines Produktes entsprechend den von den Kunden geforderten Qualitätseigenschaften (Bild 3.1).
Jürgen Gamweger, Oliver Jöbstl, Manfred Strohrmann, Wadym Suchowerskyj
4. Generieren von Konzeptalternativen
Zusammenfassung
Wurden in den bisher beschriebenen, frühen Entwicklungsphasen die Anforderungen der Kunden sehr systematisch erfasst und daraus die Anforderungen an das zu entwickelnde Produkt abgeleitet, so müssen in weiterer Folge daraus Konzepte entwickelt werden, welche diese Anforderungen erfüllen. Hierbei sind Entwicklungsteams gefordert, kreative und neuartige Lösungsansätze zu finden, die das Produkt optimal im Spannungsfeld zwischen Leistungsvermögen und Kostenstruktur positionieren. Dabei ist es oftmals empfehlenswert, geeignete Kreativitätstechniken einzusetzen.
Jürgen Gamweger, Oliver Jöbstl, Manfred Strohrmann, Wadym Suchowerskyj
5. Bewertung von Konzeptalternativen
Zusammenfassung
Das erste Ziel in der Konzeptentwicklungsphase ist, möglichst viele Erfolgversprechende Konzeptalternativen zu generieren, um auch tatsächlich allerealisierbar erscheinenden technischen Möglichkeiten auszuschöpfen. Diese Konzeptalternativen müssen nun möglichst umfassend und dennoch effizient bewertet bzw. priorisiert werden, damit die nächsten Entwicklungsschritte (z. B. Funktionsmusterherstellung, KonzeptFMEA oder Konzept-DRBFM etc.) fokussiert eingeleitet werden können. Das zweite wichtige Ziel in der Konzeptentwicklungsphase ist somit, aus einer Breite an Alternativeneine Spitzenlösung im Sinne der Kundenanforderungen, der Technik und der Wirtschaftlichkeit zu finden.
Jürgen Gamweger, Oliver Jöbstl, Manfred Strohrmann, Wadym Suchowerskyj
6. Design for Manufacture and Assembly – DFMA
Zusammenfassung
Die Zielsetzung besteht darin, relevante Fertigungs- und Montageaspekte bereits im Produktdesign ausreichend zu berücksichtigen. Es gilt, alle Möglichkeiten der Reduktion von Produktkomplexität auszuschöpfen, um das Produkt möglichst kostengünstig mit beherrschten und fähigen Prozessen herzustellen.
Jürgen Gamweger, Oliver Jöbstl, Manfred Strohrmann, Wadym Suchowerskyj
7. Fehlermöglichkeits- und -einflussanalyse – FMEA
Zusammenfassung
Die Fehlermöglichkeits- und -einflussanalyse (FMEA) ist eine analytische präventive Methode, die dazu dient, im Entwicklungsprozess potenzielle Stärken und Schwächen von Produkten bzw. Prozessen rechtzeitig zu ermitteln, zu bewerten und gegebenenfalls geeignete Maßnahmen zur Fehlerver-meidung bzw. -entdeckung einzuleiten. Die frühzeitige Beseitigung von Schwachstellen führt zur Reduktion von Risiken und Fehlerkosten und zur Erhöhung der Sicherheit, der Zuverlässigkeit und der Kundenzufriedenheit.
Jürgen Gamweger, Oliver Jöbstl, Manfred Strohrmann, Wadym Suchowerskyj
8. Design Review Based on Failure Mode – DRBFM
Zusammenfassung
Die DRBFM wurde von Tatsuhiko Yoshimura, der 32 Jahre bei Toyota für Zuverlässigkeit zuständig war, entwickelt. Sie ist eine die Entwicklung begleitende Fragetechnik, Kreativitätsmethode und Philosophie zur zielorientierten Designfindung und -bewertung. Sie wurde entwickelt, um ein gutes und robustes Produktdesign von Beginn an zu erreichen, d. h. weniger Rekursionen und Prototypen zu benötigen und damit die Entwicklungszeit zu verkürzen.
Jürgen Gamweger, Oliver Jöbstl, Manfred Strohrmann, Wadym Suchowerskyj
9. Grundlagen der Statistik
Zusammenfassung
Bei DFSS gilt der Grundsatz, Entscheidungen bestmöglich mit Zahlen, Daten und Fakten zu unterstützen. Demgemäß ist bei der Produkt- und Prozessentwicklung die Erarbeitung von quantifizierten Wirkzusammenhängen oberstes Ziel. Je besser und genauer das zu entwickelnde System verstanden wird, desto zielgerichteter und effektiver lassen sich die DFSS-Methoden einsetzen und robuste Produkte entwickeln. Hierzu lassen sich prinzipiell drei Ansätze unterscheiden, wobei insbesondere für die adäquate Anwendung von Experimenten und Simulationen ein fundiertes Statistikwissen benötigt wird.
Jürgen Gamweger, Oliver Jöbstl, Manfred Strohrmann, Wadym Suchowerskyj
10. Hypothesentests
Zusammenfassung
Im Rahmen von Entwicklungsprojekten besteht die Herausforderung darin, relevante Einflussgrößen x auf eine Zielgröße y zu identifizieren. Sowohl bei Einflussals auch bei Ausgangsgrößen sind unterschiedliche Datentypen zu unterscheiden. Die Datentypen bestimmen, welche statistischen Tests zur Identifikation der relevanten Einflussgrößen herangezogen werden. Bild 10.1 ordnet die statistischen Tests den verschiedenen Kombinationen von Datentypen zu.
Jürgen Gamweger, Oliver Jöbstl, Manfred Strohrmann, Wadym Suchowerskyj
11. Korrelations- und Regressionsanalysen
Zusammenfassung
Im Zuge der Produktentwicklung müssen Zusammenhänge zwischen Größen mathematisch beschrieben werden. Sind die zu beschreibenden Größen kontinuierliche Größen (Bild 11.1), kann die Beschreibung nicht mehr über eine ANOVA-Tabelle erfolgen. Stattdessen werden Korrelations- und Regressionsrechnungen durchgeführt.
Jürgen Gamweger, Oliver Jöbstl, Manfred Strohrmann, Wadym Suchowerskyj
12. Modellbildung von Systemen
Zusammenfassung
Ziel von Design for Six Sigma ist es, fehlerfreie und robuste Produkte von Anfang an zu erreichen. Dazu sind quantitative Aussagen über das Verhalten von Prozessen und Produkten erforderlich. Die hohen Anforderungen an die Präzision der Aussagen können oftmals nur mit einer entsprechend großen Anzahl von Stichproben erfüllt werden. Damit der Aufwand nicht zu groß wird, müssen in der Praxis hierzu Simulationswerkzeuge verwendet werden, welche auf entsprechenden physikalischen Modellen basieren. Die Zielsetzung dieses Kapitels besteht darin, die Vorgehensweise bei der Modellbildung von Systemen zu beschreiben.
Jürgen Gamweger, Oliver Jöbstl, Manfred Strohrmann, Wadym Suchowerskyj
13. Design of Experiments – DoE
Zusammenfassung
Das zentrale Ziel von DFSS besteht darin, Ursache-Wirkungs-Beziehungen zu ermitteln, um zu entwickelnde Systeme bestmöglich zu verstehen.
Die verschiedenen Regressionsmethoden zur Beschreibung mathematischer Modelle bzw. der oben angeführten Wirkzusammenhänge wurden bereits vorgestellt. Da in Entwicklungs- und Forschungsprojekten Daten zur Berechnung der Regressionsfunktion üblicherweise nicht zur Verfügung stehen, müssen sie über Experimente gewonnen werden. Durch eine geeignete Versuchsdurchführung kann der dazu notwendige Aufwand reduziert und gleichzeitig die Präzision gesteigert werden. Dazu muss allerdings ein Versuchsprogramm definiert werden, welches speziell an die jeweilige Aufgabenstellung angepasst ist. Eine wichtige Methode mit einer derartigen Zielsetzung ist die statistische Versuchsplanung, die in Anlehnung an den englischen Sprachraum vielfach als Design of Experiments (DoE) bezeichnet wird. DoE ist eine systematische Vorgehensweise zur Durchführung von Versuchen.
Jürgen Gamweger, Oliver Jöbstl, Manfred Strohrmann, Wadym Suchowerskyj
14. Optimierung und Robustheitsanalysen mittels Simulation
Zusammenfassung
Im Laufe des Produktentstehungsprozesses kommt es meist zu Fragestellungen wie:
  • Existiert ein Optimum bei der Einstellung der Designparameter hinsichtlich der Erfüllung der Produktanforderungen?
  • Wie robust, d. h. wie unempfindlich gegenüber zwangsläufig auftretenden Streuungen der Herstellparameter bzw. in der Feldanwendung, ist das Design?
Jürgen Gamweger, Oliver Jöbstl, Manfred Strohrmann, Wadym Suchowerskyj
15. Messsystemanalysen (MSA)
Zusammenfassung
Die Erhebung von Daten durch Messungen und die entsprechende statistische Auswertung sind zentrale Themen in der DFSS-Methodik. Notwendige Voraussetzung für Design for Six Sigma sind deshalb Messprozesse, die verlässlich, präzise und stabil, d. h. fähig sind.
Jürgen Gamweger, Oliver Jöbstl, Manfred Strohrmann, Wadym Suchowerskyj
16. Statistische Prozesslenkung – SPC
Zusammenfassung
Im Sinne der Fehlervermeidung ist ein laufender Fertigungsprozess so zu lenken, dass ständig den Anforderungen entsprechende Produkte hergestellt werden. Erfolgt diese Prozesslenkung aufgrund einer periodisch vorgenommenen Stichprobenprüfung, so spricht man von SPC (Statistical Process Control; Statistische Prozesslenkung). Zur Beurteilung der Stichprobenergebnisse werden sogenannte Qualitätsregelkarten (QRK) verwendet, Formblätter mit Koordinatensystemen, in denen Werte aktueller Stichproben eingetragen und mit den vorhergehenden Stichprobenwerten verglichen werden. Im Fall signifikanter Abweichungen sind entsprechende Korrekturmaßnahmen einzuleiten. Bei der Statistischen Prozesslenkung wird der Fertigungsprozess so Teil eines Regelkreises (Bild 16.1).
Jürgen Gamweger, Oliver Jöbstl, Manfred Strohrmann, Wadym Suchowerskyj
17. Prozessfähigkeitsuntersuchungen
Zusammenfassung
DFSS stellt die Null-Fehler-Strategie in allen Phasen der Produktentwicklung in den Vordergrund. Dazu ist es notwendig, einerseits robuste Produkte und andererseits stabile und fähige Prozesse zu entwickeln. Bei der Vorserienoder Serienproduktion können dennoch bislang versteckte Konstruktions-fehler ans Tageslicht treten. Um diese nicht bis zum Kunden gelangen zu lassen, werden Prozessfähigkeitsuntersuchungen durchgeführt, welche vollständig oder statistisch – also mit Stichprobenentnahme – erfolgen können. Dieses Kapitel beschäftigt sich vor allem damit, wie Prozessfähigkeit gemessen und analysiert wird, um dem Ziel „null Fehler” näher zu kommen.
Jürgen Gamweger, Oliver Jöbstl, Manfred Strohrmann, Wadym Suchowerskyj
18. Toleranzanalyse
Zusammenfassung
Die Zielsetzung von DFSS ist es, Produkte zu entwickeln, welche die spezifizierten Anforderungen erfüllen. Die Größe der zulässigen Abweichungen wird durch Toleranzgrenzen angegeben, wobei diese funktions-, fertigungs- und prüfgerecht sein müssen.
Jürgen Gamweger, Oliver Jöbstl, Manfred Strohrmann, Wadym Suchowerskyj
19. Reliability Engineering – Zuverlässigkeitsanalysen
Zusammenfassung
Das Ziel von DFSS ist bekanntlich, die Null-Fehler-Philosophie schon in der Entwicklungsphase von Produkten und Prozessen umzusetzen. Dabei werden „Fehler” häufig als klassische Produktionsfehler oder aber auch als An-lieferfehler beim Kunden – in der Automobilbranche als „Null-Kilometer-Fehler” bekannt – definiert. Über die zu erwartende Zuverlässigkeit gewartet, bis erste(englisch: reliability) des Produktes während der Nutzung werden im Entwicklungs-prozess aufgrund der hohen Komplexität und fehlender Daten jedoch häufig keine näheren Untersuchungen angestellt. Es wird gewartet, bis erste Feldbe-anstandungen auftreten – womit Kundenzufriedenheit bereits verloren geht –, um daraus Erkenntnisse für weitere Entwicklungen zu ziehen. Reliability Engineering greift diesen Umstand auf und stellt eine Reihe von Methoden und Techniken zur Verfügung, um schon von Anfang an ein zuverlässiges Produkt zu entwickeln. Zuverlässigkeit bedeutet dabei, dass sowohl die vom Kunden geforderte Robustheit (Funktionsfähigkeit unter widrigen Einsatz-bedingungen) und die Haltbarkeit (Funktionsfähigkeit über einen bestimmten Lebenszeitraum) erfüllt werden, als auch den gesetzlichen Anforderungen Rechnung getragen wird.
Jürgen Gamweger, Oliver Jöbstl, Manfred Strohrmann, Wadym Suchowerskyj
20. Umsetzung von DFSS im Unternehmen
Zusammenfassung
Der erfolgreiche Einsatz von DFSS als Grundlage für systematische Entwick-lungsarbeit ist von zahlreichen Faktoren abhängig. Hierzu gehören nicht nur Größe und Struktur des Unternehmens, sondern auch dessen internationale Verflechtung, die bearbeiteten Geschäftsfelder, die eingesetzten Technologien, der Stellenwert der Entwicklung im Rahmen der Geschäftstätigkeit, die laufenden Verbesserungsinitiativen, die Erfahrungen mit Six Sigma und nicht zuletzt die Geschichte und die strategische Ausrichtung des Unternehmens. All dies kann zu individuell sehr unterschiedlichen Ausprägungen von DFSS führen. Ein allgemeingültiges Patentrezept für die Umsetzung von DFSS kann es daher nicht geben. Die Umsetzung muss sich vielmehr an den Unterneh-menszielen, der gegebenen Situation und dem daraus sich ergebenden Handlungsbedarf orientieren.
Jürgen Gamweger, Oliver Jöbstl, Manfred Strohrmann, Wadym Suchowerskyj
Backmatter
Metadaten
Titel
Design for Six Sigma
verfasst von
Jürgen Gamweger
Oliver Jöbstl
Manfred Strohrmann
Wadym Suchowerskyj
Copyright-Jahr
2009
Verlag
Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG
Electronic ISBN
978-3-446-42062-5
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-446-42062-5

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