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02.01.2017 | Industrie 4.0 | Schwerpunkt | Online-Artikel

Was Unternehmen 2017 herausfordern wird

verfasst von: Andreas Nölting

3:30 Min. Lesedauer

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Agiles Management, unternehmerische Verantwortung, digitale Transformation – diese elementaren Führungsthemen werden Manager nicht nur in diesem Jahr beschäftigen.

Deutschlands Manager und Unternehmer könnten sich entspannt zurücklehnen und die Tage zum Jahreswechsel genießen. Denn um die Wirtschaft und ihre Unternehmen steht es gut. Das Sozialprodukt wächst (wenn auch nicht mehr mit den hohen Raten der Vergangenheit), die Arbeitslosenzahl ist auf einem niedrigen Niveau, um die europäische Finanzkrise ist es ruhig geworden, der Staatshaushalt weist ein Plus auf und nahezu 900.000 Flüchtlinge sind mehr oder weniger erfolgreich hierzulande aufgenommen worden. Kurz: Deutschland ist das beste Land der Welt, wie es US-Forscher Anfang 2016 testierten.

Die Unternehmen haben ganze Arbeit geleistet. Ihre Marken zählen zu den bekanntesten der Welt. Bosch und Miele, Mercedes und BMW, Siemens und Continental – deutsche Produkte haben  auf den internationalen Märkten einen makellosen Ruf – auch wenn Volkswagen oder Audi mit der Dieselaffäre und die Deutsche Bank mit ihren vergifteten Finanzprodukten und den vielen juristischen Kämpfen einen Schatten auf die Reputation der deutschen Unternehmen und ihrer Verantwortlichen werfen.

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Politische Situation birgt Risiken für die Wirtschaft

Wird also 2017 ein weiteres Erfolgsjahr für Deutschlands Wirtschaft? Das ist längst nicht ausgemacht,  denn wir leben in unsicheren, rasanten Zeiten. Die globale Stabilität ist gefährdet. Ob Terrorismus oder Flucht, Brexit oder Trump, Handelsstreit oder Protektionismus, Big Data oder digitale Transformation – unternehmerisches Handeln baut auf immer mehr unsicheren Faktoren auf und diese lassen langfristige Geschäftsstrategien alt aussehen. So sind es vor allem drei Themen, die Führungskräfte beachten sollten, um für die Unwägbarkeiten der Weltpolitik, die Reputation des Unternehmens und die radikalen Auswirkungen der digitalen Transformation 2017 vorbereitet zu sein.

1. Agiles Management: Bei dramatischen Änderungen von Ereignissen, die das Geschäft beeinflussen, reicht es nicht allein, mal eben die Unternehmensstrategie anzupassen. Die lähmende, hierarchische Struktur der innerbetrieblichen Entscheidungsfindung sollte überdacht werden. Agile Strukturen und Prozesse im Unternehmen sind hierfür nötig. Agilität bedeutet in diesem Sinne, dass Mitarbeiter selber Verantwortung übernehmen und Maßnahmen entscheiden. Traditionelle Strukturen, in denen der CEO von oben die Dinge vorgibt und diese in der Hierarchie nach unten weitergegeben werden, lähmen nur den Prozess. In der schnellen, digitalen Geschäftswelt gibt es keine Zeit mehr für traditionelle hierarchische Entscheidungsprozesse. Agile Methoden fördern die Transparenz, Wissensaustausch und die Solidarität unter den Mitarbeitern und machen ein Unternehmen insgesamt wesentlich schneller und damit produktiver.

2. Ethisches Management: Auch wenn  die Begriffe Werte und soziale Verantwortung im digitalen Zeitalter verstaubt und überholt klingen – soziale Werte verlieren für Konzerne nicht an Bedeutung. Im Gegenteil. Sie sind elementarer Teil der Unternehmensstrategie. Unternehmen müssen der Öffentlichkeit und ihren Kunden erklären können, wofür sie stehen, welchen Beitrag sie zur Gesellschaft leisten und weshalb ihre Produkte oder Dienstleistungen den Menschen helfen. Die Gewinnmaximierung allein – der wichtigste Maßstab der vergangenen Jahrzehnte – reicht als Daseinsbegründung nicht mehr. Unternehmerisches Fehlverhalten wird in sozialen Medien schnell zu einem Thema – mit negativen Auswirkungen für die Reputation des Unternehmens. Werte müssen vom Management gelebt und die Einhaltung der Normen von einer funktionierenden Corporate Governance und kritischen Aufsichtsräten streng überwacht werden.

3. Digitale Transformation: Für Unternehmen und Manager bedeutet die digitale Revolution eine der größten Umbrüche der letzten Jahrzehnte. Überall entstehen neue Möglichkeiten und Kanäle, um mit Kunden zu interagieren und Wachstum zu erzielen. Die digitale Transformation führt zur Vernetzung aller Wirtschaftsbereiche, Maschinen steuern sich selbst (Industrie 4.0). Die Fertigung ist unmittelbar mit der Nachfrage und den Wünschen der Kunden vernetzt. Neue Geschäftsstrategien entstehen und verdrängen alte Konzepte (Disruption). "Die Entwicklung der digitalen Vernetzung wird weiter massiv an Dynamik gewinnen. Der globale Wettbewerb wird heute nicht mehr nur in der realen, sondern auch in der digitalen Welt gewonnen", bringt der Daimler Chef Dieter Zetsche die Entwicklung auf den Punkt. 

Agilität, Ethik, Transformation – es bleibt für Deutschlands Unternehmen genug zu tun, um auch in 2017 erfolgreich zu sein.

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