4.1 Digitale Zwillinge für den Steuerungstest
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Die Model-in-the-Loop Simulation (MiLS) für den Test von modellierten Steuerungsfunktionen,
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die Software-in-the-Loop Simulation (SiLS) für den Test einer virtuellen Steuerung (rein softwarebasiert) und
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die Hardware-in-the-Loop Simulation (HiLS) für den Test einer realen Steuerung (inkl. Hardware und Feldbus).
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Echtzeitfähigkeit im SteuerungstaktDer Simulator muss bei der Kopplung mit Steuerungs- und Regelungsalgorithmen über den Feldbus taktsynchron auf die eingehenden Steuerungssignale reagieren. Dies erfordert Echtzeitfähigkeit im Steuerungstakt, was bspw. bei der Kopplung mit einer NC-Steuerung mit Steuerungstaktzeiten von wenigen Millisekunden sehr hohe Anforderungen an den Simulator stellt.
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ReproduzierbarkeitDie Simulationsergebnisse müssen nachweislich „auf den Takt genau“ reproduzierbar sein, um Fehlerfälle wiederholt nachzustellen.
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Modularität/WiederverwendbarkeitZur Reduzierung des Modellierungsaufwands bei der Entwicklung eines Digitalen Zwillings muss durch Modularität des Simulationsmodells die Möglichkeit zur Wiederverwendung geschaffen werden. Die hohen Qualitätsansprüche an (Teil-)Modelle kann nur gewährleistet werden, wenn das Simulationsmodell in wiederverwendbare Module unterteilt und diese eingehenden Tests (Unit-Test) unterzogen werden können.
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Offenheit/ErweiterbarkeitDer Einsatz einer Entwicklungsplattform für Digitale Zwillinge von diversen Automatisierungslösungen erfordert, dass die Softwarearchitektur über offene standardisierte Schnittstellen verfügt und damit eine einfache Erweiterbarkeit unterstützt.
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Abbildbarkeit der FeldbuskopplungFür den Integrationstest der Steuerungssoftware müssen die eingesetzten Aktoren und Sensoren einer Produktionsanlage vollständig abgebildet werden. Neben Tests hinsichtlich der Erfüllung der funktionalen Anforderungen umfasst dies auch das Laufzeitverhalten der Feldbussysteme als Schnittstelle zwischen Steuerung und den Maschinen- bzw. Anlagenkomponenten.
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Abbildbarkeit des Maschinen- und AnlagenverhaltensDer Systemtest eines komplexen Steuerungssystems kann nur unter Berücksichtigung des für die Steuerung relevanten Anlagenverhaltens vorgenommen werden. Dies erfordert eine hohe Modellierungsbandbreite, da je nach Anwendung sowohl logisches, kinematisches als auch dynamisches Verhalten relevant sein kann.
4.2 Technologische Weiterentwicklung der Simulationsplattform
4.3 Einführung der Virtuellen Inbetriebnahme im Unternehmen
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Test der Steuerungsapplikation ohne die Notwendigkeit einer testbedingten Änderung der Steuerung oder des Steuerungsprogramms in Analogie zu den Tests an einer realen Maschine bzw. Anlage,
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Test des Gesamtsystems unter Berücksichtigung aller an der Automatisierungslösung beteiligten Komponenten und der echten Produktionsdaten/Leitsysteme im Sinne eines Systemtests. Hierbei wird die kostenintensive Vorabinbetriebnahme in Produktionshallen des Anlagenherstellers durch die VIBN bei gleicher oder teilweise sogar besserer Testtiefe abgelöst,
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Test von irregulären Szenarien, wie die Reaktion der Steuerung auf Fehlersituationen, sowie der funktionalen Sicherheit (safety),
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Nutzung des Simulationssystems während des Produktionshochlaufs und begleitend während der Produktion zur Überwachung und Optimierung,
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Nutzung als Schulungssystem für die Fortbildung und Qualifizierung des Personals beim Betreiber ohne Kosten und Risiken, die aus der Verwendung einer realen Anlage resultieren würden,
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Nutzung des Simulationssystems für innovative Servicekonzepte parallel zur Betriebsphase.
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Verkürzung der Projekt-Durchlaufzeit (Zeit)
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Effiziente und parallelisierte Engineeringprozesse (Simultaneous Engineering)
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Frühzeitige Erprobung der Steuerungssoftware
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Vermeidung des Aufbaus kompletter Anlagenteile zur Vorabnahme
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Verkürzung der realen Inbetriebnahme und der Anlaufphase
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Steigerung der Produktqualität (Qualität)
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Höhere Softwarereife durch gesteigerte Testabdeckung
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Evaluation der Kommunikation zwischen Steuerung und Hardwarekomponenten
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Vermeidung von fehlenden Komponenten oder fehlender Software
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Virtuelle Tests kritischer und riskanter Anlagenzustände
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Vermeidung von Unfall- und Gefahrensituationen für Personen
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Optimierung von Steuer- und Regelstrategien in frühen Engineeringphasen
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Höhere Effizienz in der Projektabwicklung (Kosten)
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Vermeidung von nachträglichen Änderungen im Engineering
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Reduzierung von Hardwarekosten und Aufbauarbeiten für Testzwecke
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Automatisierte Testausführungen
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Reduzierte Reisekosten für die Inbetriebnahme
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Vermeidung von Vertragsstrafen
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Verbessertes Maschinen- und Prozessabbild (Transparenz)
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Höhere Transparenz der Anlagen (-funktionalität) für Engineering und Management
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Testläufe mittels Simulation, Reproduzierbarkeit von Testszenarien
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Abstimmung und Anpassung mit Betreiber im Engineering
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Kurzzyklische Regelkreise (Reaktionsfähigkeit)
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Frühzeitiges Feedback
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Interdisziplinäre Projektteams und kurzzyklische Meilensteine zur Synchronisierung
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Dezentrale, virtuelle Durchführung von Inbetriebnahmeprozessen
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