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2024 | Buch

Koordination des Produktionsanlaufs in globalen Produktionsnetzwerken

Kontextfaktoren, Probleme und Instrumente

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Über dieses Buch

Mit der netzwerkmäßigen Internationalisierung von Produktionsaktivitäten werden zwar Voraussetzungen für eine effektive und effiziente Produktion im globalen Wettbewerb geschaffen. Globale Produktionsnetzwerke erweisen sich allerdings bei kürzer werdenden Produktlebenszyklen und einer damit steigenden Bedeutung des Faktors Zeit als zunächst einmal kritisch hinsichtlich einer schnellen Markteinführung neuer Produkte. Denn gegenüber einer zentral angelegten Produktion sorgen sie je nach Konfiguration für einen gestiegenen und dabei zeitintensiveren Koordinationsbedarf. Das trifft insbesondere auf die Phase des Produktionsanlaufs neuer Produkte zu: In dieser zeitkritischen Phase ist nicht nur die typische Herausforderung einer Abstimmung zwischen dem Entwicklungs- und Produktionsbereich zu bewältigen; vielmehr gilt es eine zeitliche, qualitäts-, quantitäts- sowie kostenbezogene Abstimmung zwischen den international gestreuten und interdependenten Produktionsstandorten im Netzwerk herbeizuführen. Dieser zeitintensive Koordinationsbedarf steht jedoch in starkem Konflikt mit dem zunehmenden Zeitdruck aufgrund verkürzter Produktlebenszyklen. Eine zielgerichtete Koordination der am Anlauf beteiligten Unternehmensstandorte, -funktionen und -mitarbeiter mittels geeigneter Instrumente kann daher als Kernherausforderung des Managements globaler Produktionsnetzwerke bezeichnet werden; wird sie nicht bewältigt, ist nicht nur eine erfolgreiche Produkteinführung, sondern auch die vollständige Realisierung der Produktionsnetzwerken an sich innewohnenden Potenziale gefährdet. Bisherige Untersuchungen fokussieren überwiegend einzelne Koordinationsaspekte, wie technische Änderungen seitens der Entwicklung, oder Probleme der Lieferantenintegration aus interorganisationaler Perspektive. Dabei wird vernachlässigt, dass es sich bei Anläufen heutzutage nicht mehr um rein nationale Projekte handelt, sondern diese sich zu standortübergreifenden, internationalen Prozessen entwickelt haben. Ziel dieser Dissertation ist es daher, spezifisch das Einwirken der „internationalen Dimension“ globaler Produktionsnetzwerke auf die Koordination der Anlaufphase zu untersuchen. Hierzu wurde basierend auf dem Kontingenzansatz, einschlägiger Literatur und einer empirisch-basierten Vorstudie ein konzeptioneller Bezugsrahmen entwickelt, der im Wesentlichen aus drei Elementen besteht: (1) Kontextfaktoren des anlaufbezogenen Koordinationsbedarfs, (2) spezifische Koordinationsprobleme bei globalen Anläufen und (3) unterschiedliche Koordinationsinstrumente, von denen ein Beitrag zur Bewältigung der Probleme zu erwarten ist. Auf dieser Grundlage wurde in einem zweiten Schritt eine empirische Untersuchung durchgeführt. Mittels einer Mehrfachfallstudie konnten detaillierte Einblicke in die Zusammenhänge zwischen den Elementen des Bezugsrahmen gewonnen werden. Genauer wurde den Fragen nachgegangen, inwieweit sich in verschiedenen Netzwerkkonfigurationen Unterschiede in der Bedeutung einzelner Koordinationsprobleme und dem Einsatz von Koordinationsinstrumenten identifizieren lassen. Ausgehend davon wurden praktische Gestaltungsempfehlungen hinsichtlich der instrumentellen Handhabung von Koordinationsproblemen abgeleitet.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Kapitel 1. Einführung in die Problemstellung
Zusammenfassung
Das erste Kapitel beinhaltet eine Einführung in die Problemstellung. Dabei wird zunächst auf die zunehmende betriebswirtschaftliche Relevanz des Produktionsanlaufs neuer Produkte eingegangen sowie die Notwendigkeit der Koordination der Anlaufphase in globalen Produktionsnetzwerken erläutert. Zuletzt wird der Frage nachgegangen, welchen Stand die Forschung hierzu erreicht hat und es werden darauf basierend Forschungsfragen abgeleitet.
Simon Dreher
Kapitel 2. Betriebswirtschaftliche Grundlagen globaler Produktionsnetzwerke und des Produktionsanlaufs
Zusammenfassung
Das zweite Kapitel beherbergt die betriebswirtschaftlichen Grundlagen globaler Produktionsnetzwerke und der Produktionsanlaufphase. Deren Darlegung dient der Schaffung eines einheitlichen Verständnisses über die wesentlichen Elemente der vorliegenden Untersuchung, welche als Ausgangsbasis der koordinationsorientierten Analyse netzwerkspezifischer Anlaufprobleme im darauffolgenden dritten Kapitel dienen.
Simon Dreher
Kapitel 3. Koordinationsorientierte Analyse des Produktionsanlaufs in globalen Produktionsnetzwerken
Zusammenfassung
Das dritte Kapitel dient der konzeptionellen Analyse der Koordination des Produktionsanlaufs in globalen Produktionsnetzwerken. Um diese Analyse zu strukturieren, soll der in der Betriebswirtschaftslehre weitverbreitete Kontingenzansatz als theoretische „Linse“ herangezogen und ein kontingenzbasierter Bezugsrahmen entwickelt werden. Darauf aufbauend werden koordinationsbedarfsverursachende Kontextfaktoren identifiziert, spezifische Koordinationsprobleme dargelegt und schließlich mögliche Instrumente zur Handhabung des Koordinationsbedarfs aufgezeigt. Zuletzt soll eine Fokussierung auf einzelne Elemente des kontingenzbasierten Bezugsrahmens für die sich im vierten Kapitel anschließende empirische Untersuchung vorgenommen werden.
Simon Dreher
Kapitel 4. Empirische Untersuchung bedeutsamer Koordinationsprobleme und -instrumente unter Berücksichtigung unterschiedlicher Konfigurationstypen globaler Produktionsnetzwerke
Zusammenfassung
Nachdem im vorangegangenen dritten Kapitel eine koordinationsorientierte Analyse des Produktionsanlaufs in globalen Produktionsnetzwerken erfolgte, sollen im nun folgenden vierten Kapitel die konzeptionellen Erkenntnisse mit der Praxis konfrontiert werden. Das vierte Kapitel beherbergt damit eine empirische Untersuchung bedeutsamer Koordinationsprobleme und -instrumente unter Berücksichtigung dreier Konfigurationstypen globaler Produktionsnetzwerke. Dabei soll zunächst auf die Konzeptualisierung und Durchführung der empirischen Untersuchung eingegangen werden. Im Anschluss erfolgt eine zweigeteilte Darlegung der Untersuchungsergebnisse. Zuletzt endet die empirische Untersuchung in einer Zusammenfassung der empirisch gewonnenen Ergebnisse und der Ableitung von Gestaltungsempfehlungen zur Koordination der Anlaufphase in globalen Produktionsnetzwerken.
Simon Dreher
Kapitel 5. Schlussbetrachtung
Zusammenfassung
Im abschließenden fünften Kapitel erfolgt nun eine Schlussbetrachtung der vorliegenden Arbeit. Dabei sollen die Ergebnisse unter Bezugnahme auf die im ersten Kapitel aufgeworfenen Forschungsfragen zusammengefasst und der Erkenntnisbeitrag der Arbeit dargelegt werden. Anschließend werden die Limitationen der vorliegenden Arbeit beleuchtet und es wird ein Ausblick für zukünftige Forschungsarbeiten gegeben.
Simon Dreher
Backmatter
Metadaten
Titel
Koordination des Produktionsanlaufs in globalen Produktionsnetzwerken
verfasst von
Simon Dreher
Copyright-Jahr
2024
Electronic ISBN
978-3-658-43920-0
Print ISBN
978-3-658-43919-4
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-43920-0

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