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14.02.2022 | Kostenmanagement | Schwerpunkt | Online-Artikel

Kostenmanagement und Kundenfokus gehen Hand in Hand

verfasst von: Angelika Breinich-Schilly

3 Min. Lesedauer

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Ein rigider Sparkurs ist für die meisten Banken in Deutschland bereits lange Programm. Hierfür nötig ist ein nachhaltiges Kostenmanagement, das Effizienzpotenziale hebt und zugleich den Kunden und seine Bedürfnisse nicht aus den Augen verliert.

"Deutschlands Bankenbranche hat die Talfahrt ihrer Rendite im Krisenjahr 2020 gestoppt. Trotz einer deutlich höheren Kreditrisikovorsorge lag die durchschnittliche Eigenkapitalrendite nach Steuern mit 1,1 Prozent erstmals seit langer Zeit wieder leicht über dem Niveau des Vorjahrs. Doch ihre strukturellen Herausforderungen hat die Branche noch nicht gemeistert", schrieb das Beratungshaus Bain & Company bei Veröffentlichung einer Studie zur Zukunft der Kreditwirtschaft im Dezember 2021. "Die Banken sind in der Pandemie für viele Privat- und Geschäftskunden ein Partner in der Not und haben Vertrauen zurückgewonnen", lobte Walter Sinn, Bain-Deutschlandchef und Studien-Co-Autor, die Strategien der Branche. 

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Bankkostenrechnung als zentrales Element des Bankcontrollings

Das Buchkapitel zeigt, warum das Bankcontrolling eine entscheidende Rolle in der Bankpolitik spielt. Der Autor erläutert die Instrumente im Bankcontrolling und erklärt, wie sie zusammenwirken. Dabei geht er auf das interne Rechnungswesen und wesentlich Begriffe ein, und stellt die verschiedenen Rechenstufen und Rechenarten der Bankkostenrechnung vor.

Dennoch stehen Banken und Sparkassen vor großen Herausforderungen, wenn es um künftiges Wachstum geht. "Die neue Finanzarchitektur, die durch digitale Vermögenswerte entstanden ist, verändert die Art und Weise, wie Geld geschaffen, übertragen, aufbewahrt und besessen wird. Zudem wird gerade neu definiert, wo und wie Arbeit in Zukunft verrichtet wird", heißt es im "Banken- und Kapitalmarktausblick 2022" von Deloitte. Der Kampf um Talente auf dem Arbeitsmarkt verschiebe dabei die Machtverhältnisse. Zusätzlich hinderten zersplitterte IT-Systeme Banken daran, das volle Potenzial ihrer Investitionen zu entfalten. 

Fokus auf Sach-, Personal-, Prozess- und IT-Kosten

Warum sich Sparen und Wachstum nicht widersprechen müssen, erläutert Jürn Schmelzer, Leiter des Bereichs Organisationsentwicklung der Deka Bank, im Bankmagazin (Ausgabe 1 | 2022). In seinem Best-Practice-Beitrag führt er aus, welche Schwerpunkte und Initiativen sein Institut beim Kostenmanagement setzt. Hierzu gehören unter anderem

  • Einsparungen von Sachkosten, 
  • Reduktionen bei den Personalkosten durch Fluktuation sowie ein Freiwilligenprogramm, 
  • der Abbau nichtertragreicher Aktivitäten sowie
  • die Optimierung von Prozessen und der IT.

2019 hatte die Deka Bank, Wertpapierdienstleister der Sparkassen-Gruppe, eine strategische Kosteninitiative gestartet. "Das Ziel bestand zunächst darin, die operative Kostenbasis von rund 1,1 Milliarden Euro bis Ende 2021 auf eine Milliarde Euro zu begrenzen. Das nachhaltige Kostenniveau erforderte somit Einsparungen von rund 100 Millionen Euro pro Jahr", führt Schmelzer aus. 

Rückbau ertragsarmer Geschäftsaktivitäten

Rund 4,5 Millionen Depots betreut das Geldhaus nach eigenen Angaben. Doch viele werden offline geführt, betont der Organisationsexperte. Hierfür falle ein "enormer Kostenblock" an - etwa für Druck, Versand und Porto von Jahresauszügen, Quartalsberichten oder Ausschüttungsmitteilungen. "Durch die verstärkte Umstellung auf elektronische Postfächer konnten in den vergangenen zwei Jahren Kosten von mehreren Millionen Euro dauerhaf gesenkt werden", erklärt Schmelzer. 

Als weiteren wichtigen Schwerpunkt der Einsparungen nennt er den Rückbau von Geschäftsaktivitäten, die nicht mehr ertragreich waren. Weiteres Potenzial hob das Institut zudem bei vielfältigen Prozessoptimierungen, etwa in der IT, der organisatorischen Konsolidierung sowie bei bestimmten Sachkostenarten wie Raum- oder Marktdaten. 

Für die Umsetzung des Kostenprogramms war ein entsprechender Aufwand für Programmsteuerung, Kommunikation und Change Management notwendig. "Dieser wurde maßgeblich durch interne Ressourcen geleistet, allerdings mit selektiver, gezielter Unterstützung durch externe Beratungsunternehmen. Auch das zeigt, dass für eine strategische Kosteninitiative nicht unbedingt mehr oder vor allem externe Ressourcen angezapf werden müssen."

Effizienz erhöhen und in Digitalisierung investieren

Zur Sicherstellung eines dauerhaften Kostenmanagements installierte die Deka neben strategischen Festlegungen zur Definition von Kostenbasis und -ziel auch neue beziehungsweise erweiterte operative Budgetprozesse und -methoden. Ziel dieses Konzeptes ist es, den Anstieg der Aufwendungen dauerhaft zu dämpfen. 

"Dazu sollen weiterhin Effizienzpotenziale erschlossen und Investitionen an die richtigen Stellen gelenkt werden", erläutert Schmelzer. So will sich das Institut besser auf seine Transformation hin zu "stärkerer Kundenorientierung sowie Veränderungsfähigkeit" konzentrieren. Um diese Entwicklung weiter voranzutreiben, will die Deka Bank weiter in die Digitalisierung investieren, um "schneller und zielgerichteter auf veränderte Kundenanforderungen zu reagieren". 
 

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