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19.12.2023 | Automobilwirtschaft | Nachricht | Nachrichten

Die Zuliefererbranche spaltet sich in zwei Lager

verfasst von: Patrick Schäfer

1:30 Min. Lesedauer

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"Global Automotive Supplier Study 2023" von Roland Berger und Lazard: Neue Unternehmen in den Bereichen Batterie, Halbleiter und Software treten in Konkurrenz zu klassischen Zulieferern.

Die Unternehmensberatung Roland Berger und die Investmentbank Lazard haben in ihrer Studie "Global Automotive Supplier Study 2023" 600 Automobilzulieferer analysiert. Demnach spalten sich die Unternehmen in der Automobilzuliefererbranche in zwei Lager: Auf der einen Seite stehen neue, hochprofitable Firmen, die vor allem die Themen Batterie, Halbleiter und Software besetzen. Auf der anderen Seite stehen die traditionellen Automobilzulieferer, die ihre Rekordergebnisse aus dem letzten Jahrzehnt nicht mehr erreichen können. Die neuen Unternehmen wachsen laut Studie stark und erzielen über alle Geschäftsfelder hinweg sehr hohe EBIT-Margen. Auch, weil sie flexibel auf Marktentwicklungen sowie Kundenanforderungen reagieren. 

Bei den klassischen Zulieferern aus Europa und Nordamerika betrage die EBIT-Marge nur noch 5 Prozent oder weniger (4,6 % in 2022). Sie investieren demnach insgesamt zu wenig, um notwendige Innovationen zu fördern. Zudem setzen ihnen Volumenschwankungen, fehlende Skaleneffekte bei der Produktion, hohe Rohstoff- und Energiepreise, der Preisdruck der Hersteller, Fachkräftemangel sowie steigende Zinsen zu. Um weiterhin wettbewerbsfähig zu sein, müssten sie die Transformation beschleunigen und flexibler agieren: "Viele Zulieferer benötigen dezidierte Leistungsprogramme, um ihre Margen zu stabilisieren und das Unternehmen gegen zukünftige Unsicherheiten abzusichern. Sie sollten alle Aktivitäten, jedoch spezifisch im Hinblick auf Produktportfolio, Produktionsstandorte und Lieferkettenstrukturen, überdenken", sagt Felix Mogge, Partner bei Roland Berger. 

Zusätzlich erwächst mit den asiatischen Zulieferern neue Konkurrenz: Sie boomen mit ihren Automobilherstellern aus Fernost durch den Anstieg lokaler Produktionszahlen, dabei profitieren sie von der Elektrifizierung des Antriebsstrangs sowie der Digitalisierung. Im Zulieferermarkt sehen die Studie-Autoren immer noch ein Wachstumsgeschäft, aber unter anderen Vorzeichen: Er soll bis 2030 um mehr als 30 % auf insgesamt 1,3 Billionen US-Dollar zulegen, was einem jährlichen Wachstum von 4 % entspräche. Allerdings werden Hersteller mechanischer Standardkomponenten und Technologien rund um den Verbrennungsmotor deutlich über 10 % des heutigen Marktvolumens einbüßen.

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