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22.01.2024 | Unternehmensgründung | Im Fokus | Online-Artikel

Ostdeutschland holt bei der Gründungsquote auf

verfasst von: Annette Speck

2:30 Min. Lesedauer

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Im Jahr 2022 lag die Quote der Gründungsaktivitäten in Deutschland laut des Global Entrepreneurship Monitor (GEM) bei 9,1 Prozent. Das ist der höchste Wert seit der ersten Erhebung 1999. Gründungs-Hotspot hierzulande ist Berlin.

Es wird wieder mehr gegründet. International erhöhten sich die Gründungsaktivitäten von 2021 zu 2022 durchschnittlich um 0,4 Prozent. Deutschland liegt mit einer Steigerung um 2,2 Prozent über dem Schnitt. Eine noch stärkere Gründungsdynamik gab es unter anderem in den USA (plus 2,7 Prozent) und Norwegen (plus 3,4 Prozent).

Diese Zahlen liefert der Global Entrepreneurship Monitor 2022/2023 (GEM) des RKW Kompetenzzentrums und des Instituts für Wirtschafts- und Kulturgeographie der Leibniz Universität Hannover. Der starke Einbruch der TEA-Quote (Total early-stage Entrepreneurial Activity) während der Corona-Pandemie scheint damit überwunden.   

Methodik des Global Entrepreneurship Monitors (GEM)

Die TEA-Gründungsquote (Total early-stage Entrepreneurial Activity) ist der Prozentanteil der 18- bis 64-Jährigen, die während der letzten 3,5 Jahre ein Unternehmen gegründet haben und/oder gerade dabei sind.

Die Untersuchung untergliedert sich in zwei Teile:

  1. eine repräsentative Befragung von weltweit mehr als 164.000 Erwachsenen. Die Befragung in Deutschland fand von Mai bis Juli 2022 statt und erbrachte 4.110 nutzbare Interviews.
  2. eine schriftliche und teilweise auch mündliche Befragung von mindestens 36 Gründungsexperten je Land. Insgesamt wurden 2022 in 51 Ländern 2.147 Interviews geführt. In Deutschland beantworteten 70 Gründungsexpertinnen und -experten aus unterschiedlichen Regionen die Fragen.

Gründungsboom in Berlin und Ostdeutschland

Der aktuelle Bericht zeigt, dass in den letzten zwanzig Jahren die TEA-Gründungsquote überall in Deutschland gestiegen ist. Die Hauptstadt verzeichnet dabei ein besonders hohes Wachstum. Hier fiel die Gründungsquote mit 13,6 Prozent im Mittel der Jahre 2021 und 2022 mehr als doppelt so hoch aus wie im Mittel der Jahre 2001­ und 2002 (5,2 Prozent). Zudem hat sich in Ostdeutschland die Gründungsrate von 2001/2002 bis 2021/2022 fast verdoppelt und steht den westdeutschen Bundesländern kaum mehr nach (7,8 vs. 7,2 Prozent Gründungsquote).

Jüngere sind besonders gründungsfreudig

Gleichzeitig wurde der Anstieg der Gründungsaktivitäten von einer Verschiebung zwischen den Altersgruppen begleitet. Laut dem GEM waren bis 2017 noch die 35- bis 44-Jährigen die Gruppe mit der höchsten Gründungsquote.

Hoher Gendergap bei Gründenden in Berlin

Der Untersuchung zufolge gründen in Deutschland weiterhin Männer häufiger ein Unternehmen als Frauen (11 vs. 7,1 Prozent). Allerdings ist der Gendergap unter den Gründenden in Ostdeutschland geringer als in Westdeutschland. In Berlin ist die Differenz zwischen männlichen und weiblichen  Gründenden indessen besonders ausgeprägt: Im Mittel der Jahre 2021 und 2022 betrug hier die TEA-Gründungsquote der Frauen 9,7 Prozent, die der Männer 17,0 Prozent.

In Berlin wird an Weltneuheiten gefeilt

Laut dem GEM sticht Berlin noch in einer weiteren Kategorie hervor. Der Anteil der TEA-Gründenden, die im Zeitraum 2021/2022 Innovationen für den Weltmarkt anboten, lag in der Hauptstadt mit 8,7 Prozent am höchsten. In Westdeutschland waren es 6,6 Prozent und in Ostdeutschland lediglich 3,6 Prozent. In punkto Hightech-Gründungen rangiert Deutschland jedoch insgesamt deutlich hinter den Spitzenreitern Südkorea, Niederlande und USA.

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