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Zusammenfassung
Was haben Sie eigentlich in der Schule gelernt? Sicherlich den Satz des Thales aus der Geometrie, nach dem (vereinfacht ausgedrückt) sämtliche Dreiecke innerhalb eines Halbkreisbogens rechtwinklig sind. Oder dass Goethe und Schiller miteinander befreundet waren und zur selben Zeit in Weimar lebten. Das sind Beispiele für bewusst erworbenes, theoretisches Wissen. Den größten Teil davon haben Sie allerdings längst vergessen. Unser kognitiver Apparat sortiert überflüssiges Wissen allmählich aus – sofern es nicht mit starken Emotionen verknüpft ist. Doch ist das bereits alles? Hat das Bildungssystem Ihnen ausschließlich vermittelt, was in Lehrplänen stand? Nein, denn in Wirklichkeit findet auch in der Schule eine unbewusste mentale Programmierung statt. Sie haben in der Schule eine bestimmte Denkweise verinnerlicht, ein Mindset, das Sie für sich akzeptieren mussten, um Ihre Schulzeit unbeschadet überstehen zu können. Über dieses mentale Programm denken wir als Kinder und Jugendliche so gut wie nie nach. Dabei beeinflusst es unser späteres Leben deutlich mehr als der Satz des Thales oder Goethes und Schillers Freundschaft. Zu diesem Programm gehört beispielsweise, dass Leistung objektiv vergleichbar erscheint, um uns mit anderen zu vergleichen und mit ihnen um die vorteilhafteste Bewertung von außen zu konkurrieren. Genau wie Unternehmen im Wettbewerb stehen und um die Gunst der Kunden konkurrieren. Die Schule ist ein Spiegel der Gesellschaft. Sie ist in den allermeisten Fällen kein Ort, an dem junge Menschen sich ausprobieren und Schritt für Schritt entdecken, was in ihnen steckt. Sondern der Platz, an dem die Spielregeln der Gesellschaft eingeübt werden. Dieses Einüben läuft jedoch weitgehend unbewusst ab! Die Regeln werden in der Schule allgemein weder hinterfragt noch kritisch diskutiert. Natürlich soll im Schulunterricht auch kritisch-analytisches Denken geübt werden. Allerdings ausschließlich in dem vorgegebenen Rahmen und auf der Grundlage einer sozialen Konditionierung, die als solche nicht zur Debatte steht. Das kritische, analytische und in Ansätzen selbstständige Denken darf anhand von Aufgaben demonstriert werden – und auch dafür gibt es am Ende eine Schulnote. Dabei existiert so etwas wie ein mentales Metaprogramm, das lautet: Halte dich an die Regeln! Wir haben auch gelernt und verinnerlicht, dass hohe Leistung auf hoher Intelligenz basiert. Und diese Intelligenz ist als eine rein logische, rationale Intelligenz definiert. Wenn wir allein diese Intelligenz bei Kindern und Jugendlichen fördern und trainieren, dann ist das so, als wollten wir sie dazu bringen, die besseren Computer zu sein. Das ist weder möglich noch im Zeitalter von Digitalisierung, Automatisierung und Künstlicher Intelligenz sinnvoll. Wir brauchen zukünftig vielmehr menschliche Intelligenzen, wie zum Beispiel Empathie, Intuition, Fähigkeit zur Selbstreflexion, Fähigkeit zu selbständigem und vernetztem Denken, Kooperationsfähigkeit mit vielen unterschiedlichen Menschen und Kreativität. Die Angst, dass Automatisierung und Künstliche Intelligenz die meisten unserer Arbeitsplätze vernichten könnten, entsteht nur, weil wir meinen, mit Maschinen auf dem Gebiet der logischen Intelligenz konkurrieren zu müssen. In Wirklichkeit kommt es aber darauf an, uns auf unsere eigentlich menschlichen Stärken zu besinnen. Das muss in der Schule beginnen – oder noch besser bereits in der Kita – und später an den Fachhochschulen und Universitäten fortgeführt werden! Wir müssen uns dazu die alten, unbewussten Programme bewusst machen, um sie danach durch neue ersetzen zu können.
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