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18.12.2018 | Zahlungsverkehr | Schwerpunkt | Online-Artikel

Finanzdienstleister tüfteln an Instant-Payment-Angeboten

verfasst von: Barbara Bocks

3 Min. Lesedauer

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Viele technische Trends wie Apple Pay, das 2014 in den USA startete, werden später in Deutschland eingesetzt. Insbesondere eine Zahlungsmethode treibt amerikanische und deutsche Finanzdienstleister derzeit um.

Beim Vergleich der Höhe der Kreditkartenzahlungen sind die USA Deutschland traditionell weit voraus. So wurden in den USA im Jahr 2015 etwa 2,5 Billionen Euro mit Kreditkarten beglichen. Das hat Statista anhand von Daten des US Census und Nilson Report berechnet. In Deutschland waren es laut Angaben der Bundesbank im gleichen Jahr nur 85 Milliarden Euro. "In den USA und UK wird der Großteil aller Paypal-Zahlungen über Kreditkarte abgewickelt", sagt Oliver Hommel, Experte für Zahlungsverkehr und Open Banking bei der Unternehmensberatung Accenture, gegenüber Springer Professional.

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Das ist in Deutschland, gerade im Online-Handel, anders. "Die Transaktionen mit Lastschrift sind in deutschsprachigen Ländern am höchsten", so Hommel weiter. Derzeit beschäftigen sich zahlreiche Banken und Sparkassen in Deutschland mit Instant Payments. Auch das britische Fintech-Unternehmen Transferwise, das auf Auslandsüberweisungen spezialisiert ist, bietet seit dem 14. November laut Medienberichten Echtzeit-Überweisungen in der Eurozone an.

American Express kooperiert auch mit Abra

Auch Kreditkartenanbieter in den USA tüfteln an Instant-Payment-Angeboten. So bietet die Kreditkartenfirma American Express (Amex) in den USA bereits Zahlungen in Echtzeit an. "Seit 2015 kooperieren wir mit dem Finanzdienstleistungs- und Technologieunternehmen Abra", sagt Sonja Scott, hiesige Country Managerin von Amex, gegenüber Springer Professional. Über die Blockchain-basierte Plattform können Nutzer in Echtzeit mit dem Smartphone Geld an Freunde oder Familienmitglieder senden. "Und seit 2017 arbeiten wir mit dem Unternehmen Ripple zusammen, um Blockchain-Zahlungen auch für Unternehmen verfügbar zu machen. Internationale, nicht kartenbasierte Zahlungen lassen sich damit in Echtzeit verarbeiten", so Scott.

Die erste Bank, die das Ripple-Protokoll in Deutschland unterstützt hat, war die Fidor Bank. "Über das Netzwerk können Fidor-Kunden monatlich bis zu 4.000 Euro an Ripple-User in den USA transferieren", schreiben die Springer-Autoren Springer Autoren Ewa Giera und Florian Kaupp in dem Buchkapitel "Zahlungsverkehr: vom Überweisungsträger zu Instant Payments" (Seite 253). Ripple hat laut Giera und Kaupp die Art und Weise, wie Zahlungen und Währungstransaktionen über das Internet abgewickelt werden, wesentlich verändert und werde sogar als Herausforderer von Swift und Sepa gesehen. Ripple scheint aus Sicht der Springer-Experten als "eine vielversprechende technische Alternative für Instant Payments darzustellen". Und die Abwicklungszeit befinde sich unter der für Instant Payments definierten Grenze von zehn Sekunden.

Mastercard lanciert B2B-Payment Hub 

Die Übernahme des Unternehmens Vocalink unterstützt die Entwicklung von Echtzeit-Zahlungsangeboten des Kreditkartenanbieters Mastercard. Vocalink hat laut Angaben einer Sprecherin unter anderem bereits Echtzeit-Systeme wie den "Faster Payments Service" in Großbritannien, "Fast" in Singapur sowie kürzlich einen nationalen Echtzeit-Zahlungsservice für "The Clearing House" in den USA implementiert. Außerdem hat der Kreditkartenanbieter im Juli diesen Jahres in den USA seine Lösung "Mastercard B2B-Payments Hub" auf den Markt gebracht. Diese Technologie bietet das Unternehmen Bank-Partnern an, die diese wiederum an ihre Firmenkunden verkaufen können. 

"Im kommenden Jahr werden wir diese Plattform auch in Europa anbieten", sagt eine Sprecherin gegenüber Springer Professional. Sie schätzt das Zahlungsvolumen allein im B2B-Bereich auf über 120 Billionen US-Dollar. Im P2B-Bereich mit Instant-Payments und Push-Payments kommen laut Angaben der Sprecherin noch mal 65 Billionen US-Dollar dazu. Das biete aus Sicht der Sprecherin für Mastercard und die Banken "enormes Potenzial".

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