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20.02.2024 | Zahlungsverkehr | Nachricht | Nachrichten

Nationales Bargeldforum bringt Beteiligte an einen Tisch

verfasst von: Angelika Breinich-Schilly

2:30 Min. Lesedauer

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Auch wenn immer mehr Kunden an der Ladenkasse mit Plastikkarte oder Smartphone bezahlen, will die Mehrheit der Deutschen nicht auf Scheine oder Münzen verzichten. Das neue Nationale Bargeldforum soll sicherstellen, Bargeld als Zahlungsmittel zu erhalten.

Mit der Schließung vieler Bankfilialen in den vergangenen Jahren und dem Abbau zahlreicher Geldautomaten ist der Zugang zu Bargeld in manchen Regionen Deutschlands schwieriger geworden. Das gilt vor allem für den ländlichen Bereich, in dem Menschen nicht immer auf Abhebungen im Einzelhandel zurückgreifen können. Die Deutsche Bundesbank initiierte daher das Nationale Bargeldforum. Neben ihre wollen in diesem Forum ab sofort Verbände der Kreditwirtschaft, des Einzelhandels, des Verbraucherschutzes, der Geld- und Wertdienstleistungsbranche, der Automatenbetreiber und die Bundesbank gemeinsam Lösungsideen für aktuelle Bargeldfragen arbeiten. 

Ziel der Initiative ist es, "Bargeld als effizientes und allgemein verbreitetes Zahlungsmittel in einer sich verändernden Zahlungslandschaft zu erhalten", erläutert Bundesbankvorstand Burkhard Balz, zuständig für Bargeld und Vorsitzender des neuen Gremiums. Am 16. Februar trafen sich die Beteiligtem erstmals zu einer Sitzung. 

Bargeldforum soll für besseren Dialog sorgen

"Die Gründung des Nationalen Bargeldforums markiert einen wichtigen Schritt hin zu einem verstärkten und effektiven Dialog zwischen Bargeldakteuren und -nutzern", kommentiert Joachim Schmalzl, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands (DSGV), den Vorstoß. Sein Verband ist 2024 federführend in der Deutschen Kreditwirtschaft (DK). In dieser haben sich 2011 der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR), der Bundesverbandes deutscher Banken (BdB), der Bundesverbandes Öffentlicher Banken Deutschlands (VÖB), der DSGV und der Verbandes deutscher Pfandbriefbanken (vdp) zusammengeschlossen. Die Interessenvertretung ist Nachfolgerin des Zentralen Kreditausschusses (ZKA).

Laut Schmalzl ist es essenziell, "dass wir unsere Kräfte bündeln und aus unterschiedlichen Perspektiven an der Weiterentwicklung der Bargeldinfrastruktur arbeiten". Die neue Plattform biete eine Möglichkeit, die Zukunft der Bargeldversorgung in Deutschland gemeinschaftlich zu gestalten. Die DK betreibe eines der dichtesten Geldautomatennetze Europas und verpflichte sich, dieses aufrechtzuerhalten, solange die Nachfrage besteht.

Studie belegt Interesse am Bargeld

Auch wenn laut einer repräsentativen Umfrage im Rahmen der jüngsten Bundesbank-Studie "Bargeld der Zukunft" der Einsatz von Scheinen und Münzen an der Ladenkasse rückläufig ist, gaben 93 Prozent der Befragten an, dass sie selbst entscheiden wollen, ob sie in Zukunft bar oder unbar bezahlen. "Im neuen Forum können wir dem Bargeld eine starke Stimme geben und dazu beitragen, dass die Bürgerinnen und Bürger auch künftig einfach und sicher mit Banknoten bezahlen können", sagte Balz. 

Das Forum soll der Bundesbank zufolge mindestens einmal jährlich im Plenum zusammenkommen. Die nächste Sitzung ist für den Herbst vorgesehen. Die fachliche Arbeit findet in Arbeitsgruppen statt, welche die Grundlage für Diskussionen, Handlungsempfehlungen und Entscheidungen im Rahmen des Forums schaffen.

DK will Entwicklung der Bargeldinfrastruktur aktiv begleiten

Die DK will neben ihrem Engagement im Nationalen Bargeldforum aber auch die Veränderungen im Markt, bei den Kundenpräferenzen und bei neuen Technologien zeitgleich vorantreiben, "um die Entwicklung der Bargeldinfrastruktur weiterhin aktiv zu begleiten". Trotz der Bedrohung durch Geldautomatensprengungen sind Banken und Sparkassen "fest entschlossen, effektive Maßnahmen zu ergreifen, um die Sicherheit unserer Geldautomatenstandorte zu gewährleisten, um die Bargeldversorgung für unsere Kunden zuverlässig zu sichern", so Schmalzl. Hierfür sei der enge Schulterschluss mit allen Beteiligten, vor allem aber mit den Polizei- und Strafverfolgungsbehörden, wichtig. 

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