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22.12.2023 | Zahlungsverkehr | Infografik | Online-Artikel

Europäer schätzen Bargeld und kontaktlose Kartenzahlung

verfasst von: Angelika Breinich-Schilly

3 Min. Lesedauer

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Europäer nutzen von den digitalen Bezahlverfahren am liebsten die kontaktlose Kartenzahlung. Insgesamt steht aber noch immer das Bargeld ganz oben auf der Hitliste. Das zeigen aktuelle Zahlen von Bearing Point.

Die kontaktlose Debitkarte ist die im europäischen Vergleich am häufigsten genutzte digitale Zahlungsmethode. Am liebsten greifen Europäer beim Einkauf aber noch immer zum Bargeld, denn sie schätzen die Anonymität des Bezahlverfahrens. Gegenüber dem Einsatz digitaler Zahlungsmethoden hat jeder zweite Verbraucher Bedenken. Zu diesem Ergebnis kommt eine seit 2019 regelmäßig durchgeführte Online-Erhebung zum Zahlungsmittelmarkt der Beratungsgesellschaft Bearing Point. 

Für diese hat das Meinungsforschungsinstitut Yougov Mitte September 2023 insgesamt 8.114 Personen in Deutschland (2.040), Finnland (1.004), Frankreich (1.056), Irland (1.002), Niederlande (1.006), Österreich (1.005) und der Schweiz (1.001) befragt.

Bargeldnutzung: auch eine Frage des Alters

Bargeld ist der Studie zufolge vor allem in Österreich (79 Prozent) und Deutschland (71 Prozent). In der Schweiz (63 Prozent), Irland (61 Prozent), den Niederlanden (57 Prozent) und Frankreich (55 Prozent) greifen schon deutlich weniger Menschen zu Scheinen und Münzen. In Finnland ist die Bargeldnutzung mit 43 Prozent noch wesentlich geringer. 

Dabei tendieren Menschen im Alter ab 55 Jahren häufiger zu Bargeld als jüngere. In Österreich sind es sogar 86 Prozent dieser Altersgruppe. In Finnland sind es hingegen nur 39 Prozent. In Österreich nutzen auch unter den 18- bis 24-Jährigen immerhin 68 Prozent Bargeld. In diesem Segement weist Frankreich mit 37 Prozent die geringste Nutzungshäufigkeit in dieser Altersgruppe auf.

Kontaktlose Debitkarte wird beliebter

In Finnland ist die kontaktlose Debitkarte mit 71 Prozent über alle Altersklassen hinweg die am häufigsten genutzte Zahlungsmethode und liegt deutlich über der Bargeldnutzung. Im Gesamtvergleich wird das Bezahlverfahren mit 56 Proeznt am zweithäufigsten genutzt. In Frankreich, Irland und den Niederlanden kommen Bargeld und kontaktlose Debitkarte sogar annähernd gleich häufig zum Einsatz. 

"Es ist interessant zu sehen, dass Bargeld über alle Altersgruppen hinweg sehr häufig genutzt wird und bei den Befragten klar die Nummer Eins ist", kommentiert Christian Bruck, Payment-Experte bei Bearing Point, das Ergebnis der diesjährigen Umfrage. Bemerkenswert sei, dass in der Altersgruppe der 18- bis 24-Jährigen das Bargeld mit 55 Prozent im Länderdurchschnitt häufiger genutzt wird als Mobile Payment Services mit 42 Prozent. "Die kontaktlose Debitkarte hat aus meiner Sicht in der Pandemie eine intensivere Nutzung erfahren und sich dadurch als stark genutzte elektronische Zahlungsmethode in Europa etabliert."

Nicht überall Vertrauen zum digitalen Bezahlen

Beim Bargeld schätzen 43 Prozent aller Befragten vor allem die Anonymität, in Österreich sind es sogar 56 Prozent. Fast die Hälfte (49 Prozent) der Teilnehmenden hegt hingegen Bedenken bei der Nutzung digitaler Zahlungsalternativen. Besonders ausgeprägt ist das in Irland (63 Prozent). Am wenigsten besorgt sind die Menschen in Finnland (38 Prozent). 

Kontaktlose Karten punkten im Länderdurchschnitt mit Schnelligkeit (64 Prozent) und Komfort (57 Prozent) und liegen damit über den anderen abgefragten Zahlungsmethoden - allerdings mit deutlichen Schwankungen in den einzelnen Staaten. 

Die Umfrage hat gezeigt, dass es im einheitlichen europäischen Zahlungsverkehrsraum doch deutliche, länderspezifische Besonderheiten im Nutzungsverhalten der Zahlungsmethoden gibt. Mobile Payment Services werden in den Ländern häufiger genutzt, wo landesspezifische Lösungen angeboten und auf breiter Basis unterstützt werden. Da sehe ich noch Potential für eine zukünftige, einheitliche, europäische mobile Zahlungslösung", erklärt Dr. Robert Bosch, Partner und Leiter des Geschäftsbereiches Banking & Capital Markets bei Bearing Point.

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