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06.12.2022 | Verwaltungsmanagement | Nachricht | Online-Artikel

Wie europäische Städte die Verkehrswende steuern

verfasst von: Alexander Ebert, Anja Schüür-Langkau

2 Min. Lesedauer

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Der Verkehr gehört zu den Hauptverursachern des Klimawandels. Eine neue Studie zeigt auf, was Deutschlands Städte aber auch andere europäische Kommunen für eine klimagerechte Stadt- und Mobilitätsentwicklung tun. 

Die Verkehrswende ist mit vielen Herausforderungen verknüpft. Das betrifft nicht nur den CO2-Ausstoß. Beispielsweise konkurriert der Verkehrsraum auch mit knappen Flächen für Wohnungsbau, Grünflächen, Wirtschaft oder Kultur. Kann Deutschland von Ideen und Konzepten anderer europäischer Länder lernen? Punktuell schon. Kopierreife Patentrezepte scheint es aktuell noch nicht zu geben. 

Zu diesen Ergebnissen kommt die Studie "Klimagerechte Stadt- und Mobilitätsentwicklung: von europäischen Städten lernen" des Deutschen Instituts für Urbanistik (Difu). Das interdisziplinäre Forschungsprojekt zeigt, wie die zehn europäischen Städte Kanton Basel-Stadt, Antwerpen, Helsinki, Lahti, Leuven, Ljubliana, Vejle, Wien, Vitoria-Gasteiz und Zürich mit den Herausforderungen des Verkehrs umgehen und was Deutschland daraus lernen kann. 

Mobilität als wichtiger Hebel

Insgesamt wird der Mobilitätssektor von allen Städten als wichtiger Hebel zur CO2-Einsparung angesehen. Viele hätten entsprechende Strategien entwickelt und klare Klimaziele gesetzt. Das Monitoring der Maßnahmen "erfolgt jedoch in unterschiedlicher Qualität", so die Studie. Alle Städte würden eine Verkehrsmittelverlagerung (Modal Shift) anstreben. Sie setzen also nicht allein auf E-Mobilität, sondern auf einen umweltfreundlichen Verkehrsmittelmix. 

Die Studie zeigt jedoch auch, dass selbst Vorreiter-Städte noch keine vollständige Verkehrswende erreicht haben. Allerdings würden sogenannte Push-and-Pull-Maßnahmen bereits häufiger eingesetzt als in Deutschland. Hierbei handelt es sich um eine Kombination aus Maßnahmen zur Stärkung von Fuß-, Radverkehr und ÖPNV sowie von Maßnahmen zur Reduzierung des Pkw-Verkehrs. Mit Blick auf die Erfahrungen im EU-Ausland empfiehlt das Difu-Forschungsteam deutschen Kommunen, hier aufzuholen, da diese Maßnahmen wirksam seien. 

Viele Akteurinnen und Akteure einbeziehen

Weiter stellt die Studie heraus, dass Beteiligungsverfahren in den meisten europäischen Städte, eine wichtige Rolle spielten: Kommunen sollten bei der Planung und Umsetzung von Maßnahmen zur klimagerechten Stadt- und Mobilitätsentwicklung möglichst viele verschiedene Akteurinnen und Akteure in den Prozess einbinden. Dabei seien Leitbilder und Zielvorgaben von Politik und Verwaltung zu setzen.

An der Schnittstelle zur Mobilität müsse laut Difu dem Thema Klimaanpassung eine höhere Priorität beigemessen werden. So könnten Verkehrsflächen entsiegelt und als Grünflächen genutzt werden.

Rechtliche Grenzen in Deutschland

Viele der erfolgreichen Maßnahmen aus dem Ausland lassen sich auf Deutschland übertragen, so die Difu-Studie. Allerdings gebe es teils rechtliche Grenzen. So sei eine gesamtstädtische Parkraumbewirtschaftung auf Basis der Straßenverkehrsordnung nicht möglich, um mit Überschüssen den Umweltverbund zu finanzieren. Auch im Hinblick auf regulatorische Maßnahmen im Bereich Parkraummanagement zugunsten einer Klimaanpassung müssten Rechtsänderungen erfolgen.

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