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2021 | Buch

Wasserstoff auf dem Weg zur Elektromobilität

Hautnah erlebt: Die Basisinnovation Brennstoffzelle

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Über dieses Buch

Viel ist jüngst zu lesen von disruptiven Technologien, von Elektromobilität und von Wasserstoffstrategien. Wie der Weg dahin ausgesehen hat, was es bedeutet, eine disruptive Technologie zu etablieren und wie facettenreich die Widerstände sein können, das wissen die wenigsten. Die spannende Geschichte aus ihrer persönlichen Sicht und ihrer persönlichen Erfahrung heraus erzählen die beiden Autoren Werner Tillmetz und André Martin. Mit beeindruckenden Erlebnissen, stimulierenden Erfolgen und frustrierenden Rückschlägen schildern sie, wie die Entwicklung der Brennstoffzellentechnologie auch auf internationaler Ebene verlief. Sie zeigen am Fallbeispiel der Brennstoffzelle für die Elektromobilität, welche Erfolgsfaktoren für eine Basisinnovation gegeben sein müssen, wie andere Länder an eine Energiestrategie herangehen und was sich daraus lernen lässt. Anekdoten von Wegbegleitern runden das Bild auf unterhaltsame Weise ab. Das Buch eignet sich für technikinteressierte Laien ebenso wie für alle, die sich für Brennstoffzellen und Wasserstoff sowie das Thema Innovationen interessieren.

Prof. Dr. Werner Tillmetz hat in angewandter Elektrochemie promoviert und treibt seit 1987 in unterschiedlichen Positionen und Unternehmen Brennstoffzellen, Wasserstoff und Batterien voran. Er wirkte in zahlreichen Gremien wie der Nationalen Plattform Elektromobilität mit, ist Mitglied im Beirat der Nationalen Organisation Wasserstoff und Brennstoffzellen und unterstützt internationale Unternehmen mit seiner Expertise

André Martin ist Diplomvolkswirt, war u.a. als Vorstand der Ballard Power Systems AG über 20 Jahre in Führungspositionen der Brennstoffzellenindustrie tätig, bereitete von 2007–2009 die Joint Technology Initiative Brennstoffzellen und H2 in Brüssel vor und war bis 2020 Aufsichtsratsmitglied der Powercell, Schweden. Er war langjähriger Vorstand des Deutschen Wasserstoff- u. Brennstoffzellen-Verbands und ist gegenwärtig als freier Berater tätig

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Kapitel 1. Vom Weltall auf die Straße
Zusammenfassung
Die erste Phase der Brennstoffzellen-Historie bis 1996 war stark von Forschung bzw. Technologieentwicklung in drei sehr unterschiedlichen Organisationen – Dornier, Daimler und Ballard Power Systems – geprägt. Vision, Kreativität und hohes Entwicklungstempo brachten die Technologieentwicklung einer kompakten, leistungsfähigen Brennstoffzelle für Fahrzeuge schnell voran. Erfolgsrezept war neben ausreichender Mittelbereitstellung durch Daimler und Ballard die Integration aller notwendigen Kompetenzen und Fähigkeiten in einem Team, das hochmotiviert eine schnelle Umsetzung in sichtbare Anwendungen ermöglichte. Die Demonstration der Technologie in Fahrzeugen schuf Akzeptanz und politische Unterstützung.
Werner Tillmetz, Andre Martin
Kapitel 2. Von Technologie-Demonstratoren zu Fahrzeugflotten in Kundenhand
Zusammenfassung
Zwischen 1997 und 2002 wurden durch Daimler, Ballard, und später auch Ford, in dichter Folge Brennstoffzellen-Fahrzeuge auf die Straße gebracht, die den jeweiligen Technologieentwicklungsstand demonstrierten. Der rasante Entwicklungsfortschritt belegte, das Potential der Brennstoffzelle. Die dynamische Entwicklung erzeugte ein starkes Moment und große Euphorie bei Investoren und industriellen Akteuren. Der Aktienkurs von Ballard kannte nur eine Richtung: steil nach oben und verschleierte lange Zeit, dass die Fahrzeughersteller mit ihren etablierten Verbrennungsmotoren und die Erdölgiganten, die Kraft- und Schmierstoffe dazu lieferten, diesen Wandel nicht so einfach mitmachen würden. Organisatorische Mängel und starker Einfluss der Firmenpolitik sorgten für Konflikte, interessengeleitete Alleingänge und nachlassendes Entwicklungstempo. Der für die Kommerzialisierung unerlässliche Strukturbruch des gesamten Umfelds und die daraus entstehenden Widerstände wurden unterschätzt.
Werner Tillmetz, Andre Martin
Kapitel 3. Der lange Weg zur Markteinführung
Zusammenfassung
Große Flottendemonstrationsprojekte mit PKW und Bussen bewiesen Anfang der 2000er Jahre die Machbarkeit der Technologie und einer emissionsfreien Mobilität. Mängel der politischen Rahmensetzung und strategische Schwächen korrumpierten die anfangs aggressive Entwicklungsstrategie der Auto-Hersteller, die zunehmend durch risiko-averses Portfoliomanagement ersetzt wurde. Ganz anders verhielten sich asiatische Wettbewerber, die eine klare langfristige Strategie implementierten und sich dadurch einen wachsenden Vorsprung bei der Entwicklung und Herstellung von Kleinserien und ihrer Einführung in den Markt verschafften. Um die Umsetzungsschwäche von der Technologieentwicklung in den Markt zu beseitigen, ist ein Umdenken bei der Entwicklung von Forschungsschwerpunkten, der Konzeption von Förderprogrammen sowie Regulierungskonzepten von entscheidender Bedeutung.
Werner Tillmetz, Andre Martin
Kapitel 4. Der Innovationsschub lässt auf sich warten – das Strategiedilemma in Politik und Industrie
Zusammenfassung
Bei vielen radikalen Innovationen spielt die deutsche Industrie nur noch eine Nebenrolle, und das schon seit Jahrzehnten. Amerikanische und in wachsendem Maße asiatische Unternehmen bestimmen die Entwicklung und kontrollieren die Märkte. Produkte aus China haben sich in den letzten zwanzig Jahren in einigen Technologiebereichen an die Spitze gesetzt. Maßgeblich dafür sind Mängel der politischen Rahmenbedingungen, fehlende Investitionsanreize, strategische Schwächen und mangelnder unternehmerischer Mut der Industrie. Förderpolitik, systemisch durchdachte politische Rahmenbedingungen und finanzmarkt-politische Regeln müssen so gestaltet werden, dass Investitionen in innovative Unternehmungen attraktiv sind. Die Industrie braucht mehr Mut zu unternehmerischem Risiko, ohne auf Vollkasko-Angebote der Politik zu warten.
Werner Tillmetz, Andre Martin
Backmatter
Metadaten
Titel
Wasserstoff auf dem Weg zur Elektromobilität
verfasst von
Werner Tillmetz
André Martin
Copyright-Jahr
2021
Electronic ISBN
978-3-658-34748-2
Print ISBN
978-3-658-34747-5
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-34748-2