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2023 | Buch

Das Wissen des Aufsichtsrats

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Über dieses Buch

Gegenstand dieses Buches ist die Zurechnung des Wissens der Aufsichtsratsmitglieder einer deutschen AG. Hierbei handelt es sich um eine für die Praxis äußerst aktuelle Problematik, die dem komplexen und in der Rechtswissenschaft hoch umstrittenen Gebiet der Wissenszurechnung bei juristischen Personen angehört. Da die Thematik rund um das Wissen des Aufsichtsrats nicht ohne ein Grundverständnis der Wissenszurechnung im Ganzen analysiert werden kann, arbeitet der Autor zunächst die Entwicklungen dieses Rechtsinstituts auf und geht dabei insbesondere auf ungeklärte Aspekte ein, die an späterer Stelle für den Aufsichtsrat von Bedeutung sind. Hierauf folgt eine Untersuchung aller rechtlichen und tatsächlichen Entwicklungen des Aufsichtsorgans in den letzten Jahrzehnten, die für die Wissenszurechnung relevant sind und deren Berücksichtigung in der Literatur bislang ausblieb. Das auf dieser Grundlage vom Autor entwickelte Lösungsmodell bietet der Praxis ein eingängiges Instrument, welches nicht nur auf das Wissen des Aufsichtsrats anwendbar ist, sondern nahezu alle denkbaren Konstellationen der zivilrechtlichen Wissenszurechnung einbezieht.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Kapitel 1. Einleitung
Zusammenfassung
Wissen ist Macht, weil die Unkenntnis der Ursache über ihre Wirkung hinwegtäuscht. Auf diese antike Weisheit verwies schon der Rechtswissenschaftler Jochen Taupitz im Karlsruher Forum von 1994, als er seine für die moderne Wissenszurechnung besonders bedeutsamen Thesen vorstellte. Mit seinen Thesen zielte er auf die Beseitigung einer Ungerechtigkeit ab, die dem grundlegenden Prinzip der Arbeitsteilung entspringt und zu einer weitreichenden Übervorteilung von Organisationen gegenüber Einzelpersonen führen kann.
Richard Heinrichs
Kapitel 2. Grundlagen der Wissenszurechnung im Zivilrecht
Zusammenfassung
Nicht nur aufgrund fehlender ausdrücklicher Gesetzesvorschriften, sondern auch als Folge des stark subjektiven und geistigen Einschlags der Rechtsfragen rund um das Thema Wissenszurechnung wird die Rechtsfindung durch begriffliche Unsicherheiten erschwert. In der Folge sollen zunächst die Grundbegriffe möglichst klar festgehalten werden, damit eine einheitliche Verwendung im Verlauf der Arbeit sichergestellt ist.
Richard Heinrichs
Kapitel 3. Das Wissen einer juristischen Person
Zusammenfassung
Nachdem nun auf die Grundlagen der zivilrechtlichen Wissenszurechnung eingegangen wurde, soll der Fokus auf die juristische Person gerichtet werden.
Richard Heinrichs
Kapitel 4. Das Wissen des Aufsichtsrats und seiner Mitglieder
Zusammenfassung
Die bisherige Untersuchung zu allgemeinen Problemen der Wissenszurechnung hat gezeigt, dass auf der Organebene unterschiedliche Motive eine Rolle für die Wissenszurechnung spielen: während die Wissensunfähigkeit juristischer Personen einheitlich mit einem dauerhaften Bezug zu bestimmten Organmitgliedern zu überwinden ist, verlangt der Schutz des Rechtsverkehrs bei mehrköpfigen Organen zudem die Berücksichtigung normativer Aspekte (moderne Organtheorie). Die diesbezüglichen Überlegungen beziehen sich in Rechtsprechung und Literatur allerdings ausschließlich auf das geschäftsführende bzw. leitende Organ der juristischen Person.
Richard Heinrichs
Kapitel 5. Exkurs – Wissenszurechnung im Zusammenhang mit Art. 17 Abs. 1 MAR
Zusammenfassung
Die bis zu diesem Punkt behandelten Aspekte können bei börsennotierten Unternehmen insbesondere im Zusammenhang mit kapitalmarktrechtlichen Publizitätspflichten eine besondere Bedeutung erlangen. So sind Emittenten nach Art. 17 Abs. 1 MAR verpflichtet, Insiderinformationen, die sie unmittelbar betreffen, der Öffentlichkeit unverzüglich bekanntzugeben. Innerhalb der Organisation des Emittenten können solche Insiderinformationen grundsätzlich bei einer Vielzahl natürlicher Personen entstehen.
Richard Heinrichs
Kapitel 6. Resümee und Ausblick
Zusammenfassung
Der erste Teil der Arbeit hatte die wesentlichen begrifflichen und rechtlichen Grundsätze der Wissenszurechnung im Zivilrecht zum Gegenstand. Bei der Erörterung der Begrifflichkeiten war zunächst auf den Begriff des positiven Wissens einzugehen. Hierbei konnte festgestellt werden, dass sich das positive Wissen zur Wahrung normativer Unterschiede klar von Wissenmüssen abgrenzen, gleichzeitig aber praktisch nachweisbar sein muss. Aufgrund des subjektiven Einschlages des natürlichen menschlichen Wissens sind objektiven Kriterien bei der Feststellung eines positiven Wissensbegriffs gewisse Grenzen gesetzt.
Richard Heinrichs
Backmatter
Metadaten
Titel
Das Wissen des Aufsichtsrats
verfasst von
Richard Heinrichs
Copyright-Jahr
2023
Electronic ISBN
978-3-658-42521-0
Print ISBN
978-3-658-42520-3
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-42521-0

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