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2020 | OriginalPaper | Buchkapitel

12. Grundsteuerrecht

verfasst von : Stephan Buntrock

Erschienen in: Steuerrecht

Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden

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Zusammenfassung

Die Grundsteuer knüpft als objektbezogene Realsteuer an die Besteuerung von Grundbesitz an. Steuergegenstand ist der Grundbesitz i. S. d. Bewertungsgesetzes. Dabei wird zwischen land- und forstwirtschaftlichem Grundbesitz (Grundsteuer A) und den übrigen Grundstücken (Grundsteuer B) differenziert. Da das Steueraufkommen vollständig den Gemeinden zusteht, stellt die Grundsteuer hinter der Gewerbesteuer und dem Einkommensteueranteil eine der wichtigsten Einnahmequellen der Gemeindefinanzierung dar. 2018 betrug das Grundsteueraufkommen ca. 14,2 Mrd. € und machte damit ca. 2  % der Gesamtsteuereinnahmen (Bund, Länder und Gemeinden) aus. Die Steuerermittlung unterliegt einem mehrstufigen Verfahren, welches zunächst den Einheitswert feststellt und anschließend den Grundsteuermessbetrag und darauf folgend die Grundsteuer festsetzt. Während die Einheitswertermittlung und die Messbetragsfestsetzung vom Finanzamt durchgeführt werden, unterliegen die Erhebung der Grundsteuer sowie die Hebesatzbestimmung den jeweiligen Gemeinden. Aufgrund der fehlenden turnusmäßigen Hauptfeststellungen und der damit verbundenen Wertverzerrung bei der Einheitswertfeststellung hat das BVerfG in 2018 die Vorschriften zur Einheitsbewertung als mit dem allgemeinen Gleichheitssatz unvereinbar und somit für die Bemessung der Grundsteuer als verfassungswidrig eingestuft. Der Gesetzgeber hat bis spätestens zum 31.12.2019 eine Neuregelung zu treffen. Nach Verkündung einer Neuregelung dürfen die bestehenden Regelungen für weitere fünf Jahre ab der Verkündung, längstens aber bis zum 31.12.2024 angewandt werden.

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Fußnoten
1
GrStG vom 07.08.1973, BStBl. I 1973, S. 965, zuletzt geändert durch das Jahressteuergesetz 2009 vom 19.12.2008, BGBl. I, S. 2794.
 
2
GrStR vom 09.12.1978, BStBl. I 1978, S. 553.
 
3
GrStDV vom 01.07.1937, RGBl. I 1937, S. 553, zuletzt geändert durch das Gesetz zur Umrechnung und Glättung steuerlicher Euro-Beträge vom 19.12.2000, BGBl. I, S. 1802.
 
4
BewG vom 01.02.1991, BGBl. I, S. 231, zuletzt geändert durch Gesetz zur Anpassung des Erbschaftsteuer- und Schenkungsteuergesetzes an die Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts, Art. 2 vom 04.11.2016, BGBl. I, S. 2464.
 
5
BewRGr vom 19.09.1966, BStBl. I 1966, S. 890.
 
6
§ 1 Abs. 1 GrStG, Art. 106 Abs. 6 GG.
 
7
Lippross/Seibel 2016, Rz. 3 zu § 85 AO; vgl. auch BVerfG vom 27.06.1991, 2 BvR 1493/89.
 
8
BFH vom 20.12.2002, BFH/NV 2003, 508; die dagegen gerichtete Verfassungsbeschwerde wurde nicht zur Entscheidung angenommen – BVerfG vom 06.05.2004, BvR 434/03.
 
9
BVerfG vom 22.06.1995, 2 BvL 37/91, BStBl. II 1995, S. 655; BVerfG vom 22.6.1995, 2 BvR 552/91, BStBl. II 1995, S. 671.
 
10
BVerfG vom 10.04.2018, 1 BvL 11/14, 1 BvL 12/14, 1 BvL 1/15, 1 BvR 639/11, 1 BvR 889/12, BVerfGE 148, 147.
 
11
Vgl. exemplarisch BFH vom 22.10.2014, II R 16/13, BStBl. II 2014, S. 957; ebenso BFH vom 30.06.2010, II R 60/08, BStBl. II 2010, S. 897.
 
12
Für mögliche Reformansätze vgl. Hantzsch 2012 und Brüggemann 2012; für die politischen Arbeitsgruppen vgl. exemplarisch Schulemann (2011, S. 22 ff.).
 
13
Vgl. exemplarisch Scheffler 2015, M5.
 
14
Vgl. exemplarisch Krause 2019, S. 231 ff.
 
15
BT-Drucks. 19/11085.
 
16
§ 2 GrStG.
 
17
Das Bewertungsgesetz unterscheidet zwischen land- und forstwirtschaftlichem Vermögen (§§ 33 ff. BewG) und Grundvermögen (§§ 68 ff. BewG).
 
18
§ 99 Abs. 3 BewG.
 
19
§ 2 BewG.
 
20
§ 33 Abs. 1 BewG.
 
21
§ 70 Abs. 1 BewG.
 
22
§ 3 GrStG; A 6 GrStR.
 
23
§§ 5 Abs. 1, 6 GrStG.
 
24
§ 5 Abs. 2 GrStG.
 
25
§ 36 GrStG.
 
26
§ 9 GrStG.
 
27
§ 10 Abs. 1 GrStG.
 
28
§ 39 Abs. 2 AO i. V. m. A 6 Abs. 3 GrStR; zur Abgrenzung wirtschaftlichen Eigentums vgl. auch BFH X R 140/87 vom 20.09.1989 in BStBl. II 1990, S. 368.
 
29
§ 10 Abs. 2 GrStG.
 
30
§ 10 Abs. 3 GrStG; zur Gesamtschuldnerschaft vgl. Troll und Eisele 2014, Rz. 5 zu § 10 Abs. 3 GrStG.
 
31
§ 11 Abs. 1 GrStG; zur Haftung des Nießbrauchers vgl. Stöckel und Volquardsen 2012, Rz. 2 zu § 11 GrStG.
 
32
§ 11 Abs. 2 GrStG.
 
33
§ 12 GrStG.
 
34
§ 180 Abs. 1 Nr. 1 AO.
 
35
§ 22 Abs. 1 AO i. V. m. § 18 Abs. 1 Nr. 1 AO.
 
36
§ 13 Abs. 1 GrStG i. V. m. §§ 19 ff. BewG.
 
37
§§ 125 ff. BewG.
 
38
§§ 132 ff. BewG.
 
39
§ 42 GrStG.
 
40
§ 13 Abs. 1 GrStG; § 184 Abs. 1 AO.
 
41
§ 15 GrStG.
 
42
§ 15 Abs. 2 Nr. 1 GrStG.
 
43
§ 41 GrStG i. V. m. §§ 29 bis 33 GrStDV.
 
44
§ 14 GrStG.
 
45
§ 16 GrStG.
 
46
§ 17 GrStG; zur Neuveranlagung unter Fortschreibung des Einheitswertes vgl. Troll und Eisele 2014, Rz. 2 zu § 17 GrStG.
 
47
§ 18 GrStG.
 
48
§ 20 GrStG i. V. m. § 24 BewG.
 
49
§ 19 GrStG.
 
50
§ 22 GrStG; A 34 GrStR.
 
51
§ 25 Abs. 1 GrStG; Art. 106 Abs. 6 Satz 2 GG.
 
52
§ 25 Abs. 4 GrStG.
 
53
§ 27 Abs. 1 GrStG.
 
54
§ 28 Abs. 1 GrStG.
 
55
§ 28 Abs. 2 und 3 GrStG.
 
56
§ 29 GrStG.
 
57
§ 42 Abs. 1 GrStG.
 
58
§ 23 BewG i. V. m. §§ 129, 132 BewG.
 
59
1,00 € oder 0,75 € je Quadratmeter; für Kfz-Garagenplätze gelten 5,00 € je Abstellplatz; § 42 Abs. 2 GrStG.
 
60
§ 34 Abs. 2 GrStG i. V. m. A 41 GrStR; zur Durchführung des Erlassantrages vgl. Troll und Eisele 2014, Rz. 3 zu § 34 GrStG.
 
61
§ 32 GrStG; A 35 bis 37 GrStR.
 
62
§ 33 GrStG; A 38 GrStR.
 
63
Die Bedarfswertermittlung für Zwecke der ErbSt ist im sechsten Abschnitt des BewG verankert.
 
64
§ 19 Abs. 3 BewG.
 
65
§ 21 Abs. 1 BewG.
 
66
§ 22 BewG.
 
67
§ 23 BewG.
 
68
§ 22 Abs. 1 BewG; eine werterhöhende Veränderung muss mind. 10 % und 5000 DM oder mehr als 100.000 DM, eine wertmindernde Veränderung muss mind. 10 % und 500 DM oder mehr als 5000 DM betragen.
 
69
Die Einordnung als Betriebsgrundstück richtet sich nach ertragsteuerlichen Regelungen; vgl. Kap. 13 Anwendungserlass zur Bewertung des Anteils- und Betriebsvermögens vom 25.06.2009, BStBl. I 2009, S. 698.
 
70
§ 68 Abs. 1 BewG; für Negativabgrenzungen wie z. B. Betriebsvorrichtungen vgl. § 68 Abs. 2 BewG.
 
71
Zur Begriffsbeschreibung § 72 und § 74 BewG; zur Abgrenzung A 6 BewRGr.
 
72
Aufgrund fehlender Spezialvorschrift ist § 9 BewG anzuwenden.
 
73
Vgl. Kreutziger/Schaffner/Stephany 2018, Rz. 10 bis 17a zu § 9 BewG.
 
74
Vgl. BFH-Urteil vom 26.09.1980, BStBl. II 1981, S. 153.
 
75
Vgl. Kreutziger/Schaffner/Stephany 2018, Rz. 1 zu § 76 BewG.
 
76
§ 75 Abs. 1 BewG; zur Abgrenzung § 75 Abs. 2 bis 7 BewG und A 15 BewRGr.
 
77
Ob eine besondere Ausstattung vorliegt, ist nach dem Gesamtcharakter des Grundstücks zu entscheiden; für mögliche Einzelmerkmale A 16 Abs. 4 BewRGr.
 
78
Zum Ertragswertverfahren §§ 78 bis 82 BewG.
 
79
Für einzelne Komponenten der Rohertragsermittlung A 21 BewRGr.
 
80
§ 83 BewG; für eine schematische Übersicht vgl. Anlage 10 BewRGr.
 
81
§ 84 BewG; A 35 BewRGr; Wertermittlung wie bei unbebautem Grundstück.
 
82
§ 85 BewG; A 36 BewRGr; zur detaillierten Raum- und Preisermittlung A 37 und 38 BewRGr.
 
83
§§ 86 bis 88 BewG; zur Berücksichtigung sonstiger wertbeeinflussender Umstände vgl. auch Kreutziger/Schaffner/Stephany 2018, Rz. 1 bis 21 zu § 88 BewG.
 
84
§ 89 BewG; A 45 BewRGr.
 
85
Verordnung zur Durchführung des § 90 des Bewertungsgesetzes vom 02.09.1966, BGBl. I, S. 553, zuletzt geändert und ergänzt durch Art. 18 Nr. 3 StEuglG vom 19.12.2000, BStBl. I 2000, S. 1790.
 
86
§ 91 BewG; die Vorschrift hat lediglich klarstellende Bedeutung; vgl. Kreutziger/Schaffner/Stephany 2018, Rz. 1 und 2 zu § 91 BewG.
 
87
§ 92 BewG.
 
88
§ 93 BewG.
 
89
§ 94 BewG.
 
Literatur
Zurück zum Zitat Brüggemann, G. (2012). Reform der Grundsteuer: Quo vadis? ErbBstg, 04, 111–119. Brüggemann, G. (2012). Reform der Grundsteuer: Quo vadis? ErbBstg, 04, 111–119.
Zurück zum Zitat Hantzsch, D. (2012). Reform der Grundsteuer durch den Bundesgesetzgeber? Deutsche Steuer-Zeitung, 100(21), 758–767. Hantzsch, D. (2012). Reform der Grundsteuer durch den Bundesgesetzgeber? Deutsche Steuer-Zeitung, 100(21), 758–767.
Zurück zum Zitat Krause, S. (2019). Eine institutionenökonomische Analyse von Kapitalisierungsprozessen im Rahmen einer Dezentralisierung von Steuergesetzgebungskompetenzen am Beispiel der Grundsteuer in Deutschland. Berlin: Peter Lang.CrossRef Krause, S. (2019). Eine institutionenökonomische Analyse von Kapitalisierungsprozessen im Rahmen einer Dezentralisierung von Steuergesetzgebungskompetenzen am Beispiel der Grundsteuer in Deutschland. Berlin: Peter Lang.CrossRef
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Zurück zum Zitat Lippross, O. G., & Seibel, W. (2016). Basiskommentar Steuerrecht. Köln: Schmidt. Lippross, O. G., & Seibel, W. (2016). Basiskommentar Steuerrecht. Köln: Schmidt.
Zurück zum Zitat Scheffler, W. (2015). Die Grundsteuer ist reformbedürftig. Der Betrieb, 8, M5. Scheffler, W. (2015). Die Grundsteuer ist reformbedürftig. Der Betrieb, 8, M5.
Zurück zum Zitat Schulemann, O. (2011). Reform der Grundsteuer: Handlungsbedarf und Reformoptionen. Schriftenreihe des Karl-Bräuer-Instituts des Bundes der Steuerzahler e. V., 109, 1–52. Schulemann, O. (2011). Reform der Grundsteuer: Handlungsbedarf und Reformoptionen. Schriftenreihe des Karl-Bräuer-Instituts des Bundes der Steuerzahler e. V., 109, 1–52.
Zurück zum Zitat Stöckel, R., & Volquardsen, C. (2012). Grundsteuerrecht Kommentar. Stuttgart: Deutscher Gemeindeverlag. Stöckel, R., & Volquardsen, C. (2012). Grundsteuerrecht Kommentar. Stuttgart: Deutscher Gemeindeverlag.
Zurück zum Zitat Troll, M., & Eisele, D. (2014). Grundsteuergesetz Kommentar. München: Vahlen. Troll, M., & Eisele, D. (2014). Grundsteuergesetz Kommentar. München: Vahlen.
Metadaten
Titel
Grundsteuerrecht
verfasst von
Stephan Buntrock
Copyright-Jahr
2020
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-28910-2_12