Ferroelektrisches Aluminium-Scandium-Nitrid bewahrt Informationen bei bis zu 1.000 °C und schaltet auch unter niedrigen Spannungen. Speicher oder Sensoren in Verbrennungsprozessen sind mögliche Anwendungen.
Forschende der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) und des Fraunhofer-Instituts für Siliziumtechnologie in Itzehoe ISIT haben herausgefunden, dass sich ferroelektrisches Aluminium-Scandium-Nitrid auf wenige Nanometer herunterskalieren lässt und verschiedene Zustände speichern kann. Damit eignet sich das Material als Nanoschalter, das zudem im gespeicherten Zustand Temperaturen von bis zu 1.000 °C standhält; heute verfügbare Siliziumspeicher funktionieren nur bis 150 °C. Das ermöglicht ihren Einsatz unter extremen Bedingungen wie sie in vielen Produktionsprozessen der Industrie vorkommen.
Weiterhin ist es den Forschenden gelungen, das Material in 4 bis 5 nm dünnen Schichten herzustellen und so seinen Spannungsbedarf auf 1 V zu senken, sodass sie es auch auf Standard-Siliziumchips funktionieren würde. Mögliche Anwendungen des Halbleitermaterials sehen die Forschenden als Informationsspeicher oder Sensoren bei Verbrennungsprozessen in Motoren oder Turbinen, in der chemischen Industrie oder in der Stahlindustrie.